Gemeindenachricht Nr. 6/2008 - Marktgemeinde Timelkam

Gemeindenachrichten
Die Bauabteilung informiert
Im nachstehenden Artikel wollen wir Ihnen näher bringen,
für welche Bauvorhaben eine Bewilligung durch die
Baubehörde erforderlich ist. Weiters werden wir einige
wichtige Bestimmungen aus der OÖ. Bauordnung, welche
zuletzt 2008 novelliert wurde, näher erläutern.
Die OÖ. Bauordnung unterteilt die Bauvorhaben grundsätzlich
in drei Gruppen:
A) Baubewilligungspflichtige Bauvorhaben:
Dazu gehören z.B.:
1.der Neu-, Zu- oder Umbau von Gebäuden,
2.die Errichtung oder wesentliche Änderung sonstiger
Bauten über oder unter der Erde,
3.die Änderung des Verwendungszweckes von Gebäuden
sowie
4.der Abbruch von Gebäuden (Gebäudeteilen) oder sonstigen
Bauten, wenn sie an der Nachbargrundgrenze mit
anderen Gebäuden zusammengebaut sind.
B) Bauvorhaben, die der Baubehörde nur angezeigt
werden müssen:
Dazu gehören z.B.:
1. der Neu-, Zu- oder Umbau von Wohngebäuden, wenn:
- ein rechtswirksamer Bebauungsplan vorhanden ist,
- die Nachbarn mit ihrer Unterschrift auf dem Bauplan
erklärt haben, gegen das Bauvorhaben keine Einwendungen
zu erheben,
- die Übereinstimmung des Bauvorhabens mit dem Bebauungsplan
und allen baurechtlichen Vorschriften von einem
befugten Planverfasser schriftlich bestätigt wurde
und
- die Überwachung der gesamten Bauausführung von befugten
Bauführern und erforderlichenfalls von besonderen
sachverständigen Personen übernommen und diese Übernahme
schriftlich bestätigt wurde;
Folgende Bauvorhaben sind ebenfalls anzeigepflichtig,
wobei weder Nachbarunterschriften noch Bauführer-
bzw. Planverfasserbestätigungen erforderlich
sind:
2. die Errichtung oder wesentliche Änderung von
Düngersammelanlagen einschließlich geschlossener Jauche-
und Güllegruben land- und forstwirtschaftlicher Betriebe
sowie Senkgruben;
3. die Verglasung von Balkonen und Loggien sowie die
Herstellung von Wintergärten;
4. die Herstellung von Schwimmteichen, Schwimm- und
sonstigen Wasserbecken mit einer Tiefe von mehr als
1,50 m oder mit einer Wasserfläche von mehr als 35 m²;
5. die Anbringung oder Errichtung von Solaranlagen mit
einer Fläche von mehr als 20 m²,
6. die Anbringung oder Errichtung von Parabolantennen
mit mehr als 0,50 m Durchmesser, wenn sie allgemein
sichtbar sind;
7. die Errichtung oder wesentliche Änderung von nicht
Wohnzwecken dienenden ebenerdigen (eingeschossigen)
Gebäuden mit einer bebauten Fläche bis zu 12 m² (z.B.
Garten- und Gerätehütten, Glashäuser);
8. die Errichtung oder wesentliche Änderung von freiste-
henden oder angebauten nicht allseits umschlossenen
Schutzdächern mit einer bebauten Fläche bis zu 35 m²,
auch wenn sie als Abstellplätze für Kraftfahrzeuge verwendet
werden (Carports);
9. die Errichtung oder wesentliche Änderung von Fahrsilos
mit Bodenplatte, Umfassungswänden von mehr als
1,50 m Höhe und allfälliger Überdachung;
10. Stütz- und freistehende Mauern mit einer Höhe von
mehr als 1,50 m über dem jeweils tiefer liegenden Gelände
sowie Stützmauern mit einer aufgesetzten Einfriedung
mit einer Gesamthöhe von mehr als 2,50 m über dem
jeweils tiefer gelegenen Gelände;
11. die Errichtung von Lärm- und Schallschutzwänden mit
einer Höhe von mehr als 3,0 m über dem jeweils tiefer
gelegenen Gelände.
12. Geländeveränderungen im Bauland um mehr als 1,5 m
13. Der Abbruch von Gebäuden
14. Oberflächenbefestigungen (Asphaltierungen etc.) mit
mehr als 1 000 m²
C) Bewilligungs- und anzeigefreie Bauvorhaben:
Weder eine Baubewilligung noch eine Bauanzeige ist erforderlich
für:
1.den Einbau von Sanitärräumen und den sonstigen Innenausbau
von bestehenden Gebäuden (nur unter bestimmten
Voraussetzungen);
2. Baustelleneinrichtungen wie Bauhütten für die Dauer
der Bauausführung;
3. Stützmauern und freistehende Mauern bis zu einer Höhe
von 1,50 m über dem jeweils tiefer gelegenen Gelände
sowie sonstige Einfriedungen (ausgenommen zur öffentlichen
Straße);
4. Pergolen;
5. Schwimm- und Wasserbecken bis 1,50 m Tiefe bzw.
einer Wasserfläche bis 35 m²;
6. Fahrsilos mit Umfassungswänden bis zu 1,50 m Höhe;
7. Solaranlagen mit einer Fläche bis 20 m² und Parabolantennen
mit einem Durchmesser bis 0,50 m;
Sonderfall:
Der Dachbodenausbau als Wohnung kann baubewilligungspflichtig,
anzeigepflichtig oder als Innenausbau
bewilligungs- und anzeigefrei sein; dies kann nur im
Einzelfall entschieden werden.
Weiter Sonderregelungen in der OÖ. Bauordnung sind für
Antennenanlagen vorgesehen. Diese können ebenfalls
baubewilligungs- oder anzeigepflichtig sein.
Erforderliche Unterlagen:
Folgende Unterlagen sind für ein baubewilligungspflichtiges
Vorhaben erforderlich:
1. Bauansuchen (Vordruck)
2. beim Neu-, Zu- und Umbau sowie beim Abbruch von
Gebäuden die Zustimmung des Grundeigentümers oder
der Miteigentümer, wenn der Bauwerber nicht Alleineigentümer
ist
3. Verzeichnis der Nachbargrundstücke und Nachbarn
4. Bauplan in dreifacher Ausfertigung (inkl. Baubeschrei-
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