Vielfalt in Ausbildung und Arbeit - BQM
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BEgrüSSUng<br />
redner Prof. Dr. Klaus J. Bade<br />
<strong>in</strong> der Bevölkerung‘, die man ‚ernst neh men‘<br />
müsse. Die E<strong>in</strong>wanderungsgesellschaft<br />
ist also durchaus <strong>in</strong>formierter, rationaler<br />
<strong>und</strong> belastbarer als von vielen politischen<br />
Akteuren offenk<strong>und</strong>ig vermutet.<br />
Zu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>iger H<strong>in</strong>sicht verwandten Ergebnissen<br />
kommt das 2011 erstmals vorgelegte<br />
SVR-Migrationsbarometer, das nach<br />
subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen von Migration<br />
<strong>und</strong> Migrationspolitik fragt. Ergebnis: In<br />
der Bevölkerung mit <strong>und</strong> ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
dom<strong>in</strong>iert weith<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
durchaus pragmatische E<strong>in</strong>schätzung von<br />
Migration <strong>und</strong> Migrationspolitik. Die pragmatischen<br />
E<strong>in</strong>schätzungen unterscheiden<br />
sich abermals wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zerrspiegel<br />
von düsteren Migrations-Menetekeln von<br />
Zuwanderung als Bedrohung für <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />
<strong>und</strong> Wohlfahrtsstaat.<br />
Diese Schreckbilder werden ebenfalls von<br />
der Sensationspublizistik verbreitet. Sie<br />
werden ebenfalls nicht selten von politischen<br />
Akteuren als Menetekel an die Wand<br />
geworfen. Das geschieht vorzugsweise aus<br />
partei- <strong>und</strong> wahltaktischen Gründen sowie<br />
zur vordergründigen Legitimation von politischem<br />
Nichthandeln bzw. von F<strong>und</strong>amentalopposition<br />
gegenüber migrationspolitischen<br />
Reformkonzepten.<br />
Fazit: Beide Seiten der E<strong>in</strong>wanderungsgesellschaft<br />
<strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d – von e<strong>in</strong>igen<br />
Fehle<strong>in</strong>schätzungen abgesehen – über die<br />
Integrations- <strong>und</strong> Migrationsverhältnisse im<br />
Land weit besser <strong>in</strong>formiert als die Politik<br />
gelegentlich anzunehmen sche<strong>in</strong>t. Beendet<br />
werden sollte deshalb das politische Versteckspiel<br />
h<strong>in</strong>ter angeblichen Ängsten der<br />
Bürger vor Integration <strong>und</strong> Migration. An<br />
se<strong>in</strong>e Stelle treten sollten konzeptorientierte<br />
Richtungsentscheidungen. Das hat<br />
für den Souverän, also die Bürgergesellschaft,<br />
den em<strong>in</strong>enten Vorteil, dass bei der<br />
Konzeptumsetzung Zielannäherungen <strong>und</strong><br />
Zielabweichungen erkennbar, bewertbar<br />
<strong>und</strong> damit letztlich auch an der Wahlurne<br />
sanktionierbar werden.<br />
Integrationsbarometer <strong>in</strong>: E<strong>in</strong>wanderungs-<br />
gesellschaft 2010. Jahresgutachten 2010<br />
des Sachverständigenrates deutscher<br />
Stiftungen für Integration <strong>und</strong> Migration<br />
(SVR), Berl<strong>in</strong> 2010; Migrationsbarometer<br />
<strong>in</strong>: Migrationsland 2011. Jahresgutachten<br />
2011 des SVR, Berl<strong>in</strong> 2011<br />
(www.svr-migration.de).<br />
Programmheft – <strong>Vielfalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Preisverleihung <strong>und</strong> Fachtagung zur beruflichen Integration von Jugendlichen<br />
mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>