Viel Glück und Erfolg im Stall 2009 I N H A L T - Solan Kraftfutterwerk
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einsatz (Benzoesäure od. Ameisensäure),<br />
Futterstruktur verbessern,<br />
Gerstenanteil erhöhen,<br />
Rohfasergehalt erhöhen<br />
l Impfung gegen Salmonellen<br />
4.) Die Ferkelkastration:<br />
Ab dem 1. Quartal <strong>2009</strong> sollen<br />
männliche Ferkel in Deutschland<br />
nur noch unter Betäubung kastriert<br />
werden – so eine Vereinbarung<br />
zwischen dem Deutschen Bauernverband,<br />
dem Verband der Fleischwirtschaft<br />
<strong>und</strong> dem Hauptverband<br />
des Deutschen Einzelhandels. Damit<br />
hat man sich in Deutschland<br />
auf eine der 4 alternativen Möglichkeiten<br />
zur Vermeidung der „blutigen<br />
Kastration ohne Betäubung“<br />
festgelegt. Die genauen Auflagen<br />
<strong>und</strong> Voraussetzungen dafür müssen<br />
erst noch definiert werden.<br />
Neben der Kastration unter Betäubung<br />
werden noch folgende Möglichkeiten<br />
diskutiert:<br />
l Immunologische Kastration: Dabei<br />
wird dem Eber etliche Wochen<br />
vor der Schlachtung ein<br />
Antigen ge<strong>im</strong>pft, welches den<br />
Eber zur Bildung von Antikörpern<br />
gegen das „Gonadotropin<br />
Releasing Hormon“ (GnRH)<br />
veranlasst. Dadurch wird das<br />
GnRH eleminiert <strong>und</strong> die St<strong>im</strong>ulierung<br />
der Steroidbildung in<br />
den Hoden (welche den Ebergeruch<br />
verursacht) eingestellt.<br />
Notwendig sind dazu 2 Impfungen<br />
<strong>im</strong> Abstand von einigen<br />
Wochen, wobei 1 Woche nach<br />
der 2. Impfung die Neubildung<br />
dieser Steroide in den Hoden<br />
völlig eingestellt wird. Wieweit<br />
diese Methode praxistauglich ist<br />
<strong>und</strong> auch von den Konsumenten<br />
akzeptiert wird, lässt sich derzeit<br />
noch nicht sagen.<br />
l Geschlechtsbest<strong>im</strong>mung der<br />
Ferkel durch „Sexen“ von Spermien:<br />
Diese Methode gibt es<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich bereits seit einigen<br />
Jahren. Dabei werden die Spermien<br />
mit einem biotechnischen<br />
Verfahren in „männliche“ <strong>und</strong><br />
„weibliche“ separiert. Wird mit<br />
einem derart separierten Sperma<br />
besamt, kommen vermehrt<br />
männliche oder weibliche Ferkel<br />
zur Welt. Die Grenzen dieses<br />
Verfahrens betreffen einerseits<br />
die Trennschärfe (wie hoch ist<br />
dann wirklich der Anteil eines<br />
Geschlechtes <strong>im</strong> Wurf), andererseits<br />
Kosten <strong>und</strong> Zeitaufwand.<br />
Falls das Verfahren noch entsprechend<br />
verbessert werden<br />
kann, stellt es eine durchaus<br />
sinnvolle Möglichkeit in diesem<br />
Rahmen dar.<br />
l Züchtung gegen Ebergeruch –<br />
Ebermast <strong>und</strong> anschließende<br />
Sortierung auf Ebergeruch am<br />
Schlachtband: Hier fehlt es noch<br />
an entsprechender Methodik zur<br />
Sortierung. Außerdem treten bei<br />
den bei uns üblichen Mastendgewichten<br />
bis zu 60% Eber mit<br />
entsprechendem Ebergeruch<br />
auf. In der Züchtung ergeben<br />
sich daraus weitere Probleme<br />
wie Spätreife der Jungsauen<br />
oder generell verminderter<br />
Fruchtbarkeit.<br />
l Reduktion auf max. 60-70kg<br />
Schlachtkörpergewicht bei<br />
Ebern: Die Ebermast wird in Europa<br />
derzeit in England, Irland,<br />
Spanien <strong>und</strong> Portugal praktiziert.<br />
Da bei uns das durchschnittliche<br />
Schlachtkörpergewicht bei weitem<br />
darüber liegt, würde diese<br />
Methode gr<strong>und</strong>legende Änderungen<br />
in der ganzen Fleischproduktionskette<br />
voraussetzen.<br />
Auf lange Sicht scheint diese<br />
Methode aber durchaus sinnvoll<br />
zu sein. Außerdem würde sich<br />
der Bedarf an Ferkel erhöhen,<br />
was den Markt deutlich entla-<br />
R E P O R T<br />
sten könnte. Für den Ferkelproduzenten<br />
ergäbe sich auch eine<br />
Arbeitsentlastung.<br />
In Österreich wird die Kastration<br />
ebenfalls seit ein paar Jahren diskutiert.<br />
In der Öffentlichkeit ist es<br />
aber zur Zeit noch kein Thema.<br />
Wenn allerdings unsere Nachbarländer<br />
Maßnahmen zur Vermeidung<br />
der blutigen Kastration ohne<br />
Betäubung treffen, werden auch<br />
Österreichs Schweineproduzenten<br />
unter Zugzwang kommen.<br />
Themen wie gentechnikfreie Fütterung,<br />
Bioschweine, Vollspaltenverbot<br />
etc. werden unter den<br />
derzeitigen wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />
wahrscheinlich<br />
an Bedeutung verlieren. Ob neue<br />
Themen dazukommen wird sich<br />
zeigen.<br />
Wir von SOLAN werden uns bemühen,<br />
mit der Zeit zu gehen <strong>und</strong> die<br />
Diskussion mit zu tragen.<br />
Ing. Andreas Jung (Produktmanager) n<br />
5<br />
Schweine