PDF zum Download - Kliniken des Bezirks Oberbayern
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AUS ALLEN HÄUSERN<br />
Seite 2 AKTUELLES kbodialog November 2011 November 2011 kbodialog<br />
Seite 3<br />
„ach, ihr gehört auch dazu?“<br />
Das erste Treffen <strong>des</strong> kbo-Leitbild-Teams<br />
in Seeon war vom<br />
gegenseitigen Kennenlernen<br />
geprägt. 16 Mitarbeiter von unterschiedlichen<br />
kbo-Standorten<br />
und aus unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
trafen sich Ende Oktober<br />
2010 <strong>zum</strong> ersten Mal, um das<br />
neue kbo-Leitbild zu erarbeiten.<br />
Über die Ziele waren sich alle<br />
schnell einig: einfach und verständlich<br />
sollte das neue kbo-<br />
Leitbild sein, alle Mitarbeiter<br />
sollen sich wiederfinden, alle Interessen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Bei der Formulierung der Struktur<br />
und der Inhalte wurde dann genau<br />
darüber intensiv diskutiert.<br />
Wie kann die Vielfalt von kbo in<br />
wenigen Worten auf den Punkt<br />
gebracht werden? Wie schaffen<br />
wir es, dass alle Mitarbeiter sich<br />
im kbo-Leitbild wiederfinden?<br />
das Vorgehen<br />
Regelmäßig fanden Treffen <strong>des</strong><br />
Leitbild-Teams statt, Texte wurden<br />
überarbeitet, Kollegen <strong>zum</strong><br />
„Probelesen“ aufgefordert, Rückmeldungen<br />
geprüft und ergänzt.<br />
Besonders wichtig bei der Entwicklung<br />
<strong>des</strong> kbo-Leitbil<strong>des</strong> war<br />
dem Team die enge Abstimmung<br />
mit der Führungsebene. Denn das<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
den Olympiapark so voll gesehen.<br />
Alle hatten gute Laune und die gesamte<br />
Stimmung war sehr fröhlich<br />
und motivierend für den Lauf.<br />
Wie sah Ihr Trainingsplan aus?<br />
BD: Ich hatte nicht direkt einen<br />
speziellen Trainingsplan, welcher<br />
auf den Firmenlauf ausgelegt war.<br />
Aufgrund meiner Ausbildung zur<br />
Sportwissenschaftlerin versuche ich<br />
immer das ganze Jahr, mich möglichst<br />
viel zu bewegen. Zur Arbeit<br />
komme ich <strong>des</strong>halb meistens auch<br />
mit dem Rad, was sich als sehr gute<br />
Ausdauereinheit herausgestellt hat.<br />
Vier Wochen vor dem Lauf war ich<br />
einige Male im Olympiapark laufen<br />
und bin auch einmal die Strecke abgegangen.<br />
Was war Ihre bisher größte läuferische<br />
Herausforderung?<br />
BD: 2006 habe ich an einem<br />
18 Kilometer langen Berglauf im<br />
Schwarzwald teilgenommen. Das<br />
Unser neues kbo-leitbild<br />
kbo-Leitbild zu leben und umzusetzen,<br />
wird eine wichtige Aufgabe<br />
für unsere Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
sein.<br />
„Wir haben die Erarbeitung <strong>des</strong><br />
kbo-Leitbil<strong>des</strong> ganz bewusst an<br />
eine Gruppe von Mitarbeitern gegeben.<br />
Ich freue mich über das<br />
Ergebnis und hoffe, dass alle kbo-<br />
Mitarbeiter sich mit ihren Interessen<br />
wiederfinden“, sagt kbo-Vorstand<br />
Martin Spuckti. Auch der kbo-Verwaltungsrat<br />
unterstützt diesen Weg<br />
für eine möglichst große Mitarbeiter-<br />
und Praxisnähe.<br />
die weitere Planung<br />
Ab November finden Workshops<br />
statt, um die Leitlinien und deren<br />
Bedeutung für jede Einrichtung zu<br />
erarbeiten. Hier werden Fragen wie<br />
„Was bedeutet das kbo-Leitbild für<br />
uns in der Praxis?“, „Was benötige<br />
ich, um das Leitbild im Arbeitsalltag<br />
leben zu können?“ diskutiert.<br />
Die Ergebnisse dieser Workshops<br />
und das Leitbild werden in Informationsveranstaltungen<br />
für alle Mitarbeiter<br />
Anfang 2012 vorgestellt.<br />
Künftig werden die kbo-Standorte<br />
dann nur noch ein gemeinsames<br />
Leitbild haben. Es ist eine Weiterentwicklung<br />
<strong>des</strong> KBO-Kodex und<br />
wird diesen ablösen.<br />
Michaela Suchy<br />
Training darauf und der Lauf selbst<br />
waren extrem anstrengend.<br />
Gibt’s Trainings-Tipps für Ihre Kollegen,<br />
die noch gar nicht sportlich<br />
laufen, aber 2012 am Firmenlauf<br />
teilnehmen möchten?<br />
BD: Prinzipiell empfehle ich Euch,<br />
nicht zu spät mit dem Training zu<br />
beginnen und Euch selbst am Anfang<br />
nicht zu überschätzen. Euer<br />
Körper wird sich langsam an die<br />
Ausdauerleistung gewöhnen und<br />
bei steigender Intensität wird sich<br />
diese auch verbessern. Als tolle Motivation<br />
fürs Training kann ich Euch<br />
empfehlen, Euch einen Laufpartner<br />
zu suchen, mit dem Ihr feste Zeiten<br />
fürs Laufen ausmacht. Kurz vor dem<br />
19. Juli 2012, dem nächsten B2RUN,<br />
schadet es nicht, wenn Ihr Euch den<br />
Streckenplan ausdruckt und die Runde<br />
ausprobiert, damit Ihr wisst, was<br />
Euch erwartet. Dabei wünsche ich<br />
allen meinen Kollegen viel Spaß!<br />
www.kbo-dialog.de<br />
Anna Fleischmann<br />
kbo-leitbild<br />
Wer wir sind<br />
Wir, die <strong>Kliniken</strong> <strong>des</strong> <strong>Bezirks</strong><br />
<strong>Oberbayern</strong> (kbo), sind ein Verbund<br />
von über 20 stationären<br />
und teilstationären <strong>Kliniken</strong>, ambulanten<br />
Einrichtungen sowie<br />
Dienstleistungsunternehmen. Wir<br />
fördern Gesundheit für Seele und<br />
Körper mit unseren qualifizierten<br />
Fachkräften in den Bereichen<br />
Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik,<br />
Neurologie und Sozialpädiatrie.<br />
Wir behandeln, betreuen, unterstützen<br />
und schützen Kinder,<br />
Jugendliche und Erwachsene<br />
wohnortnah in <strong>Oberbayern</strong>.<br />
Was uns wichtig ist<br />
Wir gehen auf die persönlichen<br />
und vielfältigen Lebenssituationen<br />
der Menschen ein. Patienten,<br />
Klienten und Mitarbeiter erfahren<br />
Achtung, Wohlwollen und<br />
Anerkennung. Wir handeln verantwortungsvoll,<br />
arbeiten offen,<br />
glaubwürdig und verlässlich zusammen<br />
und gehen konstruktiv<br />
mit unseren Fehlern um.<br />
So lernen wir voneinander und<br />
miteinander, um uns stetig zu verbessern.<br />
Mit Kunst durchs Jahr<br />
AntiStigma-Kalender 2012 erschienen<br />
Der Antistigma-Kalender <strong>des</strong><br />
kbo-sozialpsychiatrischen Zentrums<br />
geht in die nächste runde.<br />
Auch 2012 begleiten uns wieder<br />
ausgewählte Bilder der Kunstwerkstatt<br />
durchs Jahr.<br />
Die abgebildeten Arbeiten stammen<br />
von Elisabeth Haberer, Hans-<br />
Peter Brandmeier, Aziz Sahin,<br />
Gennaro Raimo, V. T. Nguyen, Knut<br />
von Walter, Anna Maria Gröger,<br />
Axel Bittner, Frank Rascher, Gianfranco<br />
Camboni, Max Hueber und<br />
Jörg Kleine. Gastkünstler 2012 ist<br />
Dr. Arno Scherling.<br />
Finanziert wird der Kalender durch<br />
Spenden und jährliche Benefizauftritte<br />
verschiedener Künstler. Für<br />
den AntiStigma-Kalender 2012<br />
zeigt Willy Astor Anfang November<br />
ein Sonderprogramm aus Lesung<br />
und Musik im Kleinen Theater Haar.<br />
In der Vergangenheit unterstützten<br />
bereits Gerhard Polt mit den Wellkindern,<br />
Dieter Hildebrandt, Bruno<br />
Jonas und die Biermöslblosn das<br />
Kalender-Projekt.<br />
Bestellungen nimmt das kbo-Sozialpsychiatrische<br />
Zentrum gerne<br />
per E-Mail an seelenart@spz-obb.de<br />
oder telefonisch unter 089 4562-<br />
3408, Claudia Catelin, entgegen.<br />
Weitere Informationen zur offenen<br />
SPZ-Kunstwerkstatt mit<br />
Online-Galerie und <strong>zum</strong> AntiStigma-Kalender<br />
finden Sie im Internet<br />
unter kbo-spz.de.<br />
SPZ/Michaela Suchy<br />
Was uns ausmacht<br />
sicherheit – nähe – Vielfalt<br />
Rund um die Uhr untersuchen,<br />
behandeln, pflegen, betreuen und<br />
begleiten wir in multiprofessionellen<br />
Teams. Diese Leistungen stellen<br />
wir vom ersten Kontakt, der Notfallversorgung<br />
bis hin zur Rehabilitation<br />
zur Verfügung und fördern<br />
die Teilhabe an der Gesellschaft.<br />
Unser qualifiziertes und motiviertes<br />
Personal erstellt aus einer Vielzahl<br />
diagnostischer und therapeutischer<br />
Angebote einen individuellen Behandlungs-<br />
und Betreuungsplan.<br />
Die klinikeigenen Serviceleistungen<br />
unterstützen einen reibungslosen<br />
Ablauf.<br />
Unsere Patienten profitieren von<br />
unserem Engagement in Wissenschaft<br />
und Lehre sowie der Vernetzung<br />
mit anderen Einrichtungen.<br />
Mit unserer Leistungsvielfalt und<br />
Größe sind wir ein zuverlässiger<br />
Arbeitgeber mit Entwicklungsmöglichkeiten<br />
und einem breiten<br />
Spektrum an Fort- und Weiterbildungsangeboten.<br />
An vielen<br />
Standorten bieten wir abwechslungsreiche<br />
Ausbildungsplätze mit<br />
Zukunft.<br />
Wo wir hin wollen<br />
Wir streben eine erfolgreiche Zukunft<br />
an, damit wir den Bedürf-<br />
nissen der Menschen in einer sich<br />
ändernden Gesellschaft gerecht<br />
werden. Wir wollen zukunftsfähige<br />
Einrichtungen und Behandlungskonzepte<br />
mit einer ausgewogenen<br />
und nachvollziehbaren Finanzplanung,<br />
dabei prägt Nachhaltigkeit<br />
unsere Entscheidung. Wir wollen<br />
eine flexible Arbeitsplatzgestaltung,<br />
damit wir auf individuelle<br />
Lebenssituationen <strong>des</strong> Mitarbeiters<br />
eingehen können, denn zufriedene<br />
und motivierte Mitarbeiter sind der<br />
Schlüssel für unseren Erfolg.<br />
kbo-leitlinien<br />
Die Leitlinien sind ausgewählte<br />
Sätze aus dem Leitbild anhand derer<br />
die Mitarbeiter in den Einrichtungen<br />
das Leitbild konkretisieren<br />
können.<br />
1. Wir fördern Gesundheit und Teilhabe<br />
an der Gesellschaft. 2. Wir<br />
handeln verantwortungsvoll, arbeiten<br />
offen, glaubwürdig und verlässlich<br />
zusammen. 3. Wir wollen<br />
zukunftsfähige Einrichtungen und<br />
Behandlungs-/Betreuungskonzepte.<br />
4. Wir wollen eine flexible Arbeitsplatzgestaltung.<br />
5. Wir wollen<br />
zuverlässig an Ihrer Seite sein.<br />
Abbildungen für die 12 Monate<br />
im AntiStigma-Kalender 2012<br />
6. Münchner forensik-symposium<br />
Am 01. Juli 2011 fand im gesellschaftshaus<br />
<strong>des</strong> kbo-isar-<br />
Amper-Klinikums München-Ost<br />
das 6. Münchner forensik-symposium<br />
statt, zu dem wieder<br />
220 teilnehmer erschienen. Das<br />
thema lautete diesmal „forensische<br />
Psychiatrie als randkultur<br />
– zwischen interkultureller<br />
spannung und multikultureller<br />
integration“.<br />
Den Auftakt bildete – immerhin<br />
ging es um „Kultur“! – eine<br />
schwungvolle Präsentation unserer<br />
„Ersten Allgemeinen Forensik-Band“,<br />
die von Peter Satzger,<br />
Krankenpfleger in Haus 8, gegründet<br />
wurde und von ihm höchst professionell<br />
geleitet wird.<br />
Kulturelle Minderheiten<br />
Zur theoretischen Einführung in<br />
die komplexe und zugleich politisch<br />
brisante Thematik wurde dann zunächst<br />
das gesellschaftliche Terrain<br />
aufgespannt, innerhalb <strong>des</strong>sen<br />
uns Kultur begegnet. Dabei wurde<br />
deutlich, wie sehr in unserem Kulturbegriff<br />
koloniale Ungleichheiten<br />
nachschwingen und wie er mit Fragen<br />
gesellschaftlicher Gerechtigkeit<br />
und Macht verknüpft ist. Forensische<br />
Psychiatrie als Teil <strong>des</strong> staatlichen<br />
Gewaltmonopols sieht sich<br />
<strong>des</strong>halb in besonderer Weise verpflichtet,<br />
sorgfältig und selbstkritisch<br />
mit kulturellen Phänomenen<br />
umzugehen. Nicht nur der hohe<br />
Anteil Untergebrachter mit Migrationshintergrund<br />
im Maßregelvollzug,<br />
sondern auch ein nahezu<br />
vergleichbar hoher Anteil forensischer<br />
Mitarbeiter aus unterschiedlichsten<br />
Sprach- und Kulturkreisen<br />
legt das Thema <strong>des</strong> Symposiums<br />
nahe. Wie sich kulturelle Minderheiten<br />
in unserer Gesellschaft nicht<br />
selten an deren Rand gedrängt erleben<br />
müssen, stellt auch die forensische<br />
Psychiatrie innerhalb der<br />
Psychiatrie und erst recht in der Gesellschaft<br />
eine marginalisierte, eine<br />
Randexistenz dar – eine „Randkultur“<br />
also in mehrfacher Hinsicht.<br />
Dr. Wolfgang Krahl, der selbst<br />
über umfangreiche Erfahrung mit<br />
dem Leben und Arbeiten in fremden<br />
Kulturen verfügt, verdeutlichte<br />
das Verhältnis von Kultur und Psychiatrie<br />
und zeigte auf, dass nicht<br />
so sehr Migration selbst als vielmehr<br />
die psychosozialen Belastungen<br />
und sozialen Ausgrenzungen<br />
einer wenig fremdenfreundlichen<br />
Gesellschaft es sind, die zu erhöhten<br />
psychischen Risiken bei Migranten<br />
führen.<br />
Dr. Jürgen Reis führte die Schwierigkeiten<br />
aus, der sich die Maßregel-Behandlung<br />
speziell im § 64<br />
StGB-Bereich gegenüber sieht,<br />
wenn ein unklarer Aufenthaltsstatus<br />
die Gewährung von Vollzugslockerungen<br />
ebenso wie die<br />
Erarbeitung eines konsistenten<br />
Resozialisierungsziels erschwert.<br />
Dr. Fritz Mohr stellte anhand empirischer<br />
Daten die entsprechende<br />
Problematik in Bezug auf psychisch<br />
erkrankte Abschiebehäftlinge dar,<br />
die aus der Justizvollzugsanstalt von<br />
der Forensik übernommen werden,<br />
um die Allgemeinpsychiatrie von<br />
den Bewachungen zu entlasten.<br />
Dabei enspann sich zwischen Referent<br />
und Auditorium eine spannende<br />
Diskussion über praktische<br />
ethische Implikationen.<br />
Dr. Gregor Groß, ehemals langjähriger<br />
ärztlicher Mitarbeiter unserer<br />
Forensik und seit 2010 Leiter<br />
der psychiatrischen Abteilung der<br />
JVA Straubing, bot einen von Detailkenntnis<br />
geprägten Überblick<br />
über Gefangenen-Subkulturen und<br />
gab eine Art Dechiffrier-Hilfe für die<br />
Tätowierungsgebräuche aus dem<br />
Dunstkreis der russischen Mafia.<br />
aus der stationspraxis<br />
Besonders erfreulich war auch<br />
heuer wieder die kompetente und<br />
lebendige Beteiligung von Mitarbeitern<br />
aus der Pflege, die das<br />
Symposium mit Schilderungen aus<br />
der Stationspraxis bereicherten:<br />
Thomas Auerbach, Stationsleiter<br />
der besonders gesicherten Station<br />
60F, zeigte die Herausforderungen,<br />
Zu Besuch bei kbo<br />
Die Gäste <strong>des</strong> kbo-Inn-Salzach-Klinikums mit Prof. Dr. Gerd Laux und der<br />
Musiktherapeutin Nami Kamata, die als Dolmetscherin fungierte.<br />
Ein volles Haus gab es beim 6. Münchner Forensik-Symposium.<br />
aber auch Chancen der bunten Multikulturalität<br />
forensischer Stationen.<br />
Herr Wichtlhuber, Krankenpfleger<br />
von Station 60B, bewies, dass auch<br />
die Liebe zu den verschiedensten<br />
Kulturen, wie alle Liebe, durch den<br />
Magen geht und auf welche Weise<br />
eine die jeweiligen Spezialitäten<br />
aus den Herkunftsländern unserer<br />
Patienten würdigende Kochgruppe<br />
Brücken zu bauen und Integration<br />
zu fördern vermag.<br />
Auch die Vermittlung basaler<br />
Kulturfertigkeiten wie Lesen und<br />
Schrei ben, die Heranführung an bisher<br />
nicht erreichte Schulabschlüsse<br />
und – als Voraussetzung für die Teilnahme<br />
am Therapieprozess ebenso<br />
wie für eine Integration in die hiesige<br />
Gesellschaft – die Erteilung von<br />
Deutschunterricht sind Bestandteile<br />
einer umfassend verstandenen Milieutherapie.<br />
Ingrid Gahr, seit Jahren<br />
als unaufgeregt-engagierte Lehrerin<br />
auf unseren forensischen Stationen<br />
wirkend, führte uns exemplarisch in<br />
die Schwierigkeiten ein, die die uns<br />
so selbstverständlich erscheinende<br />
deutsche Sprache einer fremden<br />
Zunge zu bieten pflegt.<br />
Und danach?<br />
Marion Bischoff, Sozialpädagogin<br />
auf Station 19, führte den differenzierten,<br />
sozialadministratives und<br />
juristisches Know-how ebenso wie<br />
psychotherapeutische Fähigkeiten<br />
Im Rahmen ihrer Besichtigungsreise<br />
europäischer <strong>Kliniken</strong> besuchten<br />
27 japanische Chefärzte auch das<br />
kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg<br />
am Inn. Organisiert durch<br />
die Japan Association of Psychiatrists<br />
for International Partnership<br />
(KAISEIKAI), gegründet 1984 mit<br />
derzeit 217 Mitglieds-Psychiatern,<br />
werden zur Verbesserung diagnostischer<br />
und therapeutischer<br />
Standards internationale Kontakte<br />
gepflegt. Die Auslandsstudienreisen<br />
führten unter anderem nach<br />
Hawaii, Italien, Spanien, Finnland,<br />
die Schweiz, Großbritannien und<br />
die USA. Derzeitige Reiseziele<br />
sind Italien und Deutschland mit<br />
den Münchener Universitätskliniken,<br />
dem Max-Planck-Institut<br />
für Psychiatrie in München, dem<br />
kbo-Isar-Amper-Klinikum und dem<br />
kbo-Inn-Salzach-Klinikum.<br />
Hauptthemen <strong>des</strong> Austausches<br />
waren Behandlungskonzepte und<br />
bauliche Standards. Prof. Dr. Gerd<br />
erfordernden, über Monate, gelegentlich<br />
Jahre laufenden Vorgang<br />
der Vorbereitung auf die Entlassung<br />
aus dem Maßregelvollzug<br />
vor, und – konsequent am Ende<br />
der Vorträge – stellten ihre beiden<br />
Berufskolleginnen Anette Graf und<br />
Marion Werner den Anschluss daran<br />
ins „richtige Leben danach“ her,<br />
wobei sie anhand einer beeindruckenden<br />
Fall-Vignette einen ehemaligen<br />
forensischen Patienten, aus<br />
der Perspektive der Forensischen<br />
Ambulanz, über seine gesamte Zeit<br />
der Führungsaufsicht begleiteten.<br />
standing ovations<br />
Und dann – blieben alle Symposiums-Teilnehmer<br />
sitzen, obwohl<br />
schon der Abend hereinbrach, denn<br />
jetzt sprühte noch einmal Kultur:<br />
Nachdem unsere forensische Theatergruppe<br />
unter der Leitung von<br />
Regisseur Bernd Wengert und mit<br />
musikalischer Unterstützung der<br />
EAF bereits im April diesen Jahres<br />
das Beatles-Stück „Yellow Submarine“<br />
erfolgreich für Mitarbeiter<br />
und Patienten aufgeführt hatte,<br />
wiederholte sie diesen Erfolg für die<br />
Symposiumsteilnehmer und ließ so<br />
die Veranstaltung mit stehenden<br />
Ovationen zu einem wunderbaren<br />
Ende gehen.<br />
Dr. Herbert Steinböck<br />
kbo-Isar-Amper-Klinikum<br />
München-Ost<br />
Laux stellte die praktizierten Behandlungsverfahren<br />
– differenzierte<br />
Psychopharmakotherapie, Schlafentzugsbehandlung,<br />
Lichttherapie<br />
– und die verschiedenen störungsspezifischenPsychotherapieverfahren<br />
– Einzel- und Gruppentherapien,<br />
Psychoedukation, kognitive Verhaltenstherapie,<br />
psychodynamisch<br />
orientierte Psychotherapie, interpersonelle<br />
Psychotherapie, Dialektisch-Behaviorale<br />
Therapie, weitere<br />
störungsspezifische Psychotherapieverfahren<br />
– vor. Aus dem Feld<br />
der Soziotherapie waren die japanischen<br />
Kollegen beeindruckt von<br />
der vielfältigen Ergo- und Kreativtherapie<br />
inklusive Kunst- und<br />
Musiktherapie. Besonderen Anklang<br />
fand das Pavillonsystem mit<br />
Einzelstationen und zugehörigem<br />
Garten.<br />
www.kbo-dialog.de<br />
Prof. Dr. med.<br />
Dipl.-Psych. Gerd Laux,<br />
kbo-Inn-Salzach-Klinikum<br />
KurZ gEMEldEt<br />
naChBarsChaftsfEst<br />
dEs KBo-isaraMPEr-KliniKUMs<br />
MünChEn-ost<br />
Der Auftritt der Cuba Boarischen<br />
war der gelungene Abschluss<br />
<strong>des</strong> dreitägigen Mitarbeiter- und<br />
Nachbarschaftsfests im kbo-Isar-<br />
Amper-Klinikum München-Ost.<br />
600 Gäste, darunter viele Anwohner<br />
<strong>des</strong> Klinikums, kamen zu dem<br />
kostenlosen Konzert. Begeistert<br />
zeigten sich auch die Mitarbeiter,<br />
die Auftritte der Bayern 3 Band<br />
und der Cello Mafia überzeugten<br />
alle. Glücklich war auch Susanne<br />
Hauptmann, die das Fest perfekt<br />
organisierte: 600 Gäste gratulierten<br />
ihr herzlich mit einem kleinen<br />
Ständchen zu ihrem Geburtstag.<br />
www.kbo-dialog.de<br />
Henner Lüttecke<br />
tagEsKliniKEn<br />
sChWaBing öffnEn aM<br />
01. JanUar 2012<br />
Die Tageskliniken und die psychiatrische<br />
Institutsambulanz<br />
Schwabing <strong>des</strong> kbo-Isar-Amper-<br />
Klinikums öffnen voraussichtlich<br />
am 01. Januar in der Leopoldstraße<br />
175. „Wir schließen eine<br />
Versorgungslücke, das Angebot<br />
für ältere Menschen ab dem 60.<br />
Lebensjahr ist neu in München“,<br />
so Chefarzt Dr. Herbert Pfeiffer.<br />
Zukünftig werden 30 Mitarbeiter<br />
in Schwabing tätig sein. 15 Plätze<br />
sind vorgesehen.<br />
Die zweite Tagesklinik wendet<br />
sich insbesondere an Familien.<br />
Hier sind unter anderem fünf<br />
Mutter-Kind-Plätze vorgesehen.<br />
Die Betreuung in der Zeit vor und<br />
nach der Geburt, die Betreuung<br />
von Kindern psychisch kranker<br />
Eltern und die Beratung von Angehörigen<br />
von Senioren stehen<br />
im Mittelpunkt. Die Tageskliniken<br />
kooperieren unter anderem<br />
mit dem kbo-Heckscher-Klinikum,<br />
dem Ambulanten Psychiatrischen<br />
Pflegedienst München,<br />
dem Münchner Bündnis gegen<br />
Depression und der Wohnungslosenhilfe<br />
München.<br />
www.kbo-dialog.de<br />
gratUlation:<br />
KBo-inn-salZaCh-<br />
KliniKUM gEWinnt<br />
PostErPrEisE<br />
Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum<br />
Wasserburg am Inn hat auf dem<br />
8. Forschungskongress der bayerischen<br />
<strong>Bezirks</strong>krankhäuser in<br />
Irsee zwei Posterpreise gewonnen.<br />
Dr. Kerstin Sander und Erik<br />
Wolf erhielten den Preis für das<br />
Poster „Erfassung aggressiven<br />
Verhaltens der stationären Psychiatrie“.<br />
Ebenfalls einen Preis<br />
erhielten Prof. Dr. Gerd Laux und<br />
Dr. Sissi Artmann für das Poster<br />
<strong>zum</strong> Thema „Psychopharmakotherapie<br />
in der klinisch-stationären<br />
Psychosomatik“.<br />
Die Publikationen der Beiträge<br />
dieses Kongresses werden<br />
in der Online-Zeitschrift „Psychiatrische<br />
Forschung“ (www.<br />
psychiatrische-forschung.de)<br />
veröffentlicht und erscheinen<br />
parallel in einer Printpublikation.<br />
www.kbo-dialog.de