Traumberuf Rechtsanwalt? - rewi.at | FV Jus | UniGraz
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März 2011, 23. Ausgabe, 8. Jahrgang<br />
LAW @ Graz<br />
Zeitschrift der <strong>FV</strong> Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens Universität Graz<br />
<strong>Traumberuf</strong> <strong>Rechtsanwalt</strong>?<br />
Interview mit RA Mag. Georg Dieter<br />
Meinhardt Schweditsch und Philipp Maunz im Interview mit dem prominenten Grazer<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> Mag.Georg Dieter, Seite 6<br />
Brennpunkt Libyen<br />
Eine juristische Betrachtungsweise von Florian Dollenz und Ulrike Fabian, Seite 10<br />
Pbb. Aufgabepostamt: 8010 Graz - ZNr. 02Z033639 M<br />
Plagi<strong>at</strong>: Von Guttenberg bis Harry Potter<br />
Eine Darstellung von M<strong>at</strong>thias Kaltenegger und Nadja Kenda, Seite 11
REWI-KURSE<br />
LATINUM füR ALLE UNIvERSITäTEN<br />
Kurse für den Prüfungstermin Juni/Juli<br />
Kurs 1: 4.4. – 1.6.2011 (Mo+Mi 8.00 – 12.00)<br />
Kurs 2: 4.4. – 1.6.2011 (Mo+Mi 18.00 – 22.00)<br />
Kurse für den Prüfungstermin September<br />
Kurs 1: 1.8. – 31.8.2011 (Mo, Mi, Fr 8.30 – 12.30)<br />
Kurs 2: 1.8. – 31.8.2011 (Mo, Mi, Fr 13.30 – 17.30)<br />
Kurs 3: 1.8. – 31.8.2011 (Mo, Mi, Fr 18.00 – 22.00)<br />
Kurse für den Prüfungstermin Oktober<br />
Kurs 1: 1.9. – 30.9.2011 (Di, Do, Fr 8.30 – 12.30)<br />
Kurs 2: 1.9. – 30.9.2011 (Di, Do, Fr 13.30 – 17.30)<br />
Kurs 3: 1.9. – 30.9.2011 (Di, Do, Fr 18.00 – 22.00)<br />
Kursgebühr: € 298,– ( : € 240,–)<br />
Kursleiterinnen: Mag. Edith Kohl, Dr. Ulrike<br />
Retzl, Mag. Anita Riegler, Silvia Stoltidis<br />
LATINUM füR<br />
dIE LINzER REchTSSTUdIEN<br />
Prüfungstermin Herbst 2011<br />
Kurszeiten: 24.8.2011 – 16.9.2011<br />
(Mo, Mi, Fr 18.00 – 21.00)<br />
Kursgebühr: € 235,– (inkl. Lern – CD)<br />
Kursleiterin: Mag. Anita Riegler<br />
AUSGEWähLTE KAPITEL dES REchTS<br />
(SchWERPUNKT fALLLÖSUNG)<br />
MODUL 1: PRIVATRECHT<br />
Kurs 1: 13.5., 20.5.2011 (14.00 – 18.00)<br />
Kurs 2: 24.6. (14.00 – 18.00),<br />
25.6.2011 (9.00 – 13.00)<br />
Kursleiterin: Mag. Heidelinde Zinser<br />
MODUL 2: STRAFRECHT<br />
Kurs 1: 12.5., 19.5.2011 (16.00 – 20.00)<br />
Kurs 2: 20.6., 22.6.2011 (14.00 – 18.00)<br />
Kursleiterin: MMag. Margit Schneider<br />
MODUL 3: ÖFFENTLICHES RECHT<br />
Kurs 1: 14.5., 21.5.2011 (9.00 – 13.00)<br />
Kurs 2: 27.6., 29.6.2011 (14.00 – 18.00)<br />
Kursleiterin: MMag. Margit Schneider<br />
Kursgebühr pro Modul: € 47,50 ( : € 38,–)<br />
BüRGERLIchES REchT<br />
Kurszeiten: www.studentenkurse.<strong>at</strong><br />
Kursleiter: Dr. Christoph Brandl,<br />
MMag. Peter Griehser<br />
Kursgebühr: € 210,– ( : € 168,–)<br />
vERfASSUNG<br />
Kurs 1: 15.4. (14.00 – 18.00), 16.4. (9.00 – 13.00),<br />
22.4. (14.00 – 18.00), 23.4. (9.00 – 13.00),<br />
29.4. (14.00 – 18.00), 30.4.2011 (9.00 – 13.00)<br />
Kurs 2: 3.6. (14.00 – 18.00), 4.6. (9.00 – 13.00),<br />
10.6. (14.00 – 18.00), 11.6. (9.00 – 13.00),<br />
17.6. (14.00 – 18.00), 18.6.2011 (9.00 – 13.00)<br />
Kursgebühr: € 140,– ( : € 112,–)<br />
Kursleiterin: Mag. Heidelinde Zinser<br />
vERWALTUNG<br />
Kurs 1: 28.4., 2.5., 4.5., 9.5., 11.5.,<br />
16.5.2011 (18.00 – 22.00)<br />
Kurs 2: 14.6., 16.6., 20.6., 22.6., 27.6.,<br />
30.6.2011 (18.00 – 22.00)<br />
Kursgebühr: € 140,– ( : € 112,–)<br />
Kursleiter: Mag. Christoph Rappold<br />
STRAfREchT<br />
Kurszeiten: 28.4., 29.4., 5.5. (18.00 – 22.00),<br />
6.5. (14.00 – 18.00), 9.5. (16.00 – 20.00),<br />
10.5.2011 (18.00 – 22.00)<br />
Kursgebühr: € 162,– ( : € 130,–)<br />
KursleiterInnen: MMag. Margit Schneider,<br />
Dr. Thomas Zacharias<br />
EUROPAREchT<br />
Kurs 1: 26.4., 28.4., 9.5., 12.5.2011 (18.30 – 21.30)<br />
Kurs 2: 21.6., 27.6., 30.6., 4.7.2011 (18.30 – 21.30)<br />
Kursgebühr: € 90,– ( : € 72,–)<br />
Kursleiter: Mag. Dr. Heimo Schamberger<br />
UNTERNEhMENSREchT<br />
Kurs 1: 25.3. (17.00 – 20.00),<br />
26.3. (9.00 – 12.00), 28.3.2011 (19.00 – 22.00)<br />
Kurs 2: 6.5. (17.00 – 20.00),<br />
7.5. (9.00 – 12.00), 9.5.2011 (19.00 – 22.00)<br />
Kurs 3: 27.5. (17.00 – 20.00),<br />
28.5. (9.00 – 12.00), 30.52011 (19.00 – 22.00)<br />
Kursgebühr: € 70,– ( : € 56,–)<br />
Kursleiter: Mag. David Seidl<br />
check us out on the net: www.studentenkurse.<strong>at</strong><br />
fINANzREchT<br />
Kurs 1: 8.4. (18.00 – 22.00),<br />
9.4., 10.4.2011 (9.00 – 13.00+14.00 – 16.00)<br />
Kurs 2: 24.6. (18.00 – 22.00),<br />
25.6., 26.6.2011 (9.00 – 13.00+14.00 – 16.00)<br />
Kursgebühr: € 95,– ( : € 76,–)<br />
Kursleiter: Mag. Werner Lelleck – Zanetti<br />
ARBEITS- UNd SOzIALREchT<br />
Kurs 1: 26.4., 27.4., 29.4. (17.00 – 20.00),<br />
30.4.2011 (9.30 – 12.30)<br />
Kurs 2: 15.6., 17.6., 20.6., 22.6.2011 (17.00 – 20.00)<br />
Kursgebühr: € 90,– ( : € 72,–)<br />
Kursleiterin: Mag. Miriam Lehner<br />
zGv<br />
Kurs 1: 27.4., 28.4., 4.5., 5.5. (18.00 – 22.00),<br />
7.5.2011 (9.00 – 13.00)<br />
Kurs 2: 30.5., 6.6., 8.6., 9.6.,<br />
14.6.2011 (18.00 – 22.00)<br />
Kursgebühr: € 160,– ( : € 128,–)<br />
Kursleiter: Mag. Christian Hacker<br />
vÖLKERREchT<br />
Kurs 1: 8.4., 11.4., 13.4., 15.4.2011 (18.00 – 21.00)<br />
Kurs 2: 27.6, 28.6., 30.6., 1.7.2011 (18.00 – 21.00)<br />
Kursgebühr: € 100,– ( : € 80,–)<br />
Kursleiterin: Mag. Susanne Bous<br />
ENGLISch füR JURISTEN<br />
Kursinhalt: Legal English, Contract Law<br />
Kurszeiten: 13.5. (9.00 – 12.00+14.00 – 17.00),<br />
14.5.2011 (9.00 – 12.00)<br />
Kursgebühr: € 99,– ( : € 80,–)<br />
Kursleiterin: MMag. Margit Schneider<br />
Anmeldung & Info:<br />
Fr. Mag. Irmtraud Kühnelt<br />
Tel.: 0316 / 46 60 46<br />
Radetzkystr.18, 8010 Graz<br />
www.studentenkurse.<strong>at</strong><br />
Mit dem Full-Service-Studentenpackage der Steiermärkischen Sparkasse<br />
bzw. dem Studentenkonto bei den Sparkassen und der Erste Bank<br />
profitierst du von Ermäßigungen auf alle Kurse und Seminare.
Law @ Graz<br />
Jänner 2011<br />
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Ein neues Semester h<strong>at</strong> begonnen und auch in meiner<br />
zweiten Ausgabe als neuer Law@Graz Chefredakteur<br />
habe ich versucht, euch einen interessanten Mix aus<br />
Themen zu präsentieren.<br />
Mit dieser Ausgabe startet eine neue Serie, in der ich<br />
gemeinsam mit Philipp Maunz versuche, euch die wichtigsten<br />
juristischen Kernberufe vorzustellen. Den Anfang<br />
macht ein Interview mit dem renommierten Grazer<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> Mag .Georg Dieter.<br />
Florian Dollenz und Nadja Kenda beschäftigen sich<br />
derweil mit dem sehr aktuellen Thema Libyen, während<br />
Vanessa Reichmann und Stefan Zankl euch die neue<br />
Homepage der Fakultätsvertretung <strong>Jus</strong>, www.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong>,<br />
vorstellen.<br />
M<strong>at</strong>thias Lukas Kaltenegger berichtet in seinem Artikel<br />
über Plagi<strong>at</strong>e in verschiedenen Bereichen. Er zieht den<br />
Kreis von den Memoiren des George Walker Bush bis<br />
zum sehr aktuellen Fall von Karl-Theodor Freiherr von<br />
und zu Guttenberg.<br />
Überdies freut es mich besonders, dass Univ.-Prof. Johannes<br />
W. Pichler uns die Pl<strong>at</strong>tform „We change Euro-<br />
Gewinnspiel<br />
pe“ vorstellt und jeden von uns mit<br />
seinem Artikel zum Mitgestalten<br />
der europäischen Union anregt.<br />
Des Weiteren wird n<strong>at</strong>ürlich die in<br />
der Jänner Ausgabe gestartete Serie<br />
über die verschiedenen Fachprüfungen<br />
fortgesetzt.<br />
Dieses Mal berichtet Mag. Lorin-<br />
Johannes Wagner, Universitätsassistent<br />
am Institut für Europarecht,<br />
wie man die Fachprüfung am besten<br />
meistert.<br />
Überdies sind n<strong>at</strong>ürlich wieder<br />
zahlreiche Bücher zu gewinnen..<br />
3<br />
Bei Fragen kann ich euch wie immer zu einem Kaffee<br />
in unser Büro (ReSowi - Zentrum, Bauteil B, Erdgeschoss)<br />
einladen.<br />
Wir sind n<strong>at</strong>ürlich auch telefonisch unter 0316/380-<br />
2948 und per Mail an fv@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> für euch erreichbar.<br />
Ich darf euch abschließend ein erfolgreiches Studiensemester<br />
und viel Spaß mit der neuen Zeitung wünschen.<br />
Euer<br />
Meinhardt<br />
Gemeinsam mit LAW @ Graz verlosen die Verlage Manz, facultas.wuv und Springer :<br />
3 x Rechberger/Simotta: Zivilprozessrecht vom Manz Verlag<br />
3x Walter Berka: Verfassungsrecht vom Springer Verlag<br />
5x Borchardt: Die rechtlichen Grundlagen der Europäischen Union von facultas.wuv<br />
Sendet bis zum 15. April 2011 eine Mail mit dem Betreff<br />
„Gewinnspiel 02/11 „ plus den jeweiligen Buchtitel<br />
an: zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
44pt<br />
32pt<br />
Das standardwerk<br />
Das Lehrbuch vermittelt einen umfassenden Einblick in die weitverzweigte<br />
Rechtsordnung der Europäischen Union. Die system<strong>at</strong>ische<br />
Darstellung konzentriert sich dabei auf die Grundfragen der europäischen<br />
Rechtsordnung. In der Neuauflage wurde der Vertrag von<br />
Lissabon vollständig und system<strong>at</strong>isch eingearbeitet.<br />
Das Buch gliedert sich in fünf teile:<br />
• Die politische Verfassung der EU (Rechtsquellen, Ziele und Werte<br />
der EU, Verfassungsprinzipien, Organis<strong>at</strong>ionsstruktur)<br />
• Die Wirtschaftsverfassung einschließlich der Währungsunion<br />
• Der Binnenmarkt und seine Grundfreiheiten<br />
• Die Wettbewerbsordnung<br />
• Der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts<br />
Viele Übersichten und schaubilder, aber auch zahlreiche weiterführende<br />
liter<strong>at</strong>urhinweise machen den Band zu einem verlässlichen<br />
Lernmittel vor allem für Studenten. Aufgrund einer Fülle von<br />
Rechtsprechungshinweisen und Originalzit<strong>at</strong>en eignet er sich auch<br />
für Praktiker, die einen schnellen und system<strong>at</strong>ischen Zugriff auf das<br />
Recht der EU suchen.<br />
44pt<br />
Erhältlich im Buchhandel sowie unter<br />
01 / 310 53 56 oder 32pt office@facultas.<strong>at</strong><br />
Meinhardt<br />
Schweditsch<br />
Klaus-Dieter BorcharDt<br />
Die rechtlichen Grundlagen<br />
der europäischen union<br />
Eine system<strong>at</strong>ische Darstellung<br />
für Studium und Praxis<br />
4., komplett überarbeitete Auflage<br />
UTB: facultas.wuv 2010, 608 Seiten<br />
ISBN 978-3-8252-1669-6<br />
EUR 29,80<br />
www.facultas.wuv.<strong>at</strong>
4<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Nach einem hoffentlich sehr erfolgreichen<br />
Wintersemester beginnt das<br />
neue Sommersemester für uns Studierende<br />
gleich mit einigen Neuerungen.<br />
So wird es ab Herbst 2011 aufgrund<br />
einer Novelle des Universitätsgesetzes<br />
eine neue Studieneingangs- und<br />
Orientierungsphase geben. Wie diese<br />
genau aussehen wird, wird sich<br />
in den nächsten Wochen entscheiden.<br />
Sie wird auf jeden Fall entsprechend<br />
den Änderungen im Universitätsgesetz<br />
ausgestaltet werden.<br />
Da bei Redaktionsschluss ein Beschluss<br />
der Curricula- Kommission<br />
über diese Neugestaltung der Studieneingangs-<br />
und Orientierungsphase<br />
noch ausständig war, werden wir<br />
euch zu den Neuerungen der Studieneingangsphase<br />
sowohl auf unserer<br />
Website als auch im nächsten<br />
LAW@Graz am Laufenden halten.<br />
Seit Mitte Februar ist die neue www.<br />
<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> Website in neuem Design online.<br />
Ziel war es vor allem eine modernere<br />
und übersichtlichere Website mit<br />
mehr Inform<strong>at</strong>ionen für euch Studierende<br />
zu schaffen. Das ist uns, glaube<br />
ich, sehr gut gelungen. In diesem Sinne<br />
wünschen wir euch viel Spaß und ein<br />
erfolgreiches Sommersemester 2011.<br />
Bei Fragen, Wünschen oder Beschwerden<br />
stehen wir euch wieder gerne in<br />
unserem Büro im ReSowi-Zentrum,<br />
Bauteil B, Erdgeschoss, zur Verfügung.<br />
Außerdem sind wir per e-Mail<br />
an fv@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> oder telefonisch unter<br />
0316 380 2948 für euch erreichbar.<br />
Euer<br />
Philipp<br />
Philipp Maunz<br />
Inhalt<br />
<strong>Traumberuf</strong> <strong>Rechtsanwalt</strong> ?<br />
Seite 6<br />
Brennpunkt Libyen<br />
Seite 10<br />
Plagi<strong>at</strong><br />
von Guttenberg bis Harry Potter<br />
Seite 11<br />
Europeans, Citizens:<br />
We Change Europe! Do we?<br />
Seite 12<br />
Aus unserer Reihe Fachprüfungen:<br />
Europarecht lernen<br />
Seite 16<br />
“China Know-How”<br />
Summerschool 2010<br />
Erfahrungsbericht (Teil 2)<br />
Seite 18<br />
el§a<br />
Seite 20<br />
Best of Books<br />
Fachmedien für das neue Semester<br />
Seite 21<br />
Impressum<br />
Law @ Graz<br />
Jänner 2011<br />
LAW@Graz<br />
Zeitschrift der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />
an der Karl-Franzens Universität Graz<br />
23. Ausgabe, 8. Jahrgang<br />
Chefredaktion:<br />
Meinhardt Schweditsch<br />
Layout:<br />
Oliver August Tazl<br />
Lektor<strong>at</strong>:<br />
Mag. Laura Bergthaler<br />
Inser<strong>at</strong>e:<br />
Florian Dollenz<br />
Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:<br />
HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-<br />
Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz<br />
Erscheinungsort: Graz<br />
Aufgabepostamt: 8010 Graz<br />
P.b.b. Nr.: 02Z033639 M<br />
Druck: Carinthian Druck<br />
Auflage: 5.000<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Manuskripte, Leserbriefe, Reaktionen:<br />
<strong>FV</strong> Rechtswissenschaften - law@graz,<br />
z.Hd. Meinhardt Schweditsch<br />
Universitätsstraße 15 BE, 8010 Graz<br />
E-Mail: zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
Internet: http://zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Mag.a Paula Aschauer, Florian Dollenz, Ulrike Fabian, M<strong>at</strong>thias L.<br />
Kaltenegger, Nadja Kenda, Philipp Maunz, Mag. Manuel Neubauer,<br />
Univ.-Prof. Dr. Johannes W. Pichler, Mag. Lorin-Johannes Wagner,<br />
Mag. Christina Wrann, Stefan Zankl;<br />
Offenlegung der Bl<strong>at</strong>tlinie:<br />
Als mehrdimensionales, dialogisches, demokr<strong>at</strong>isches,<br />
unparteiliches, offenes und zukunftsorientiertes<br />
rechtswissenschaftliches Publik<strong>at</strong>ionsorgan nimmt<br />
law@graz die Rolle eines Innov<strong>at</strong>ionsmotors, Identitätsstifters<br />
und Inform<strong>at</strong>ionsmittlers für Studierende<br />
an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der<br />
Karl-Franzens-Universität Graz wahr, berichtet über<br />
die Wahrung der Aufgaben der Fakultätsvertretung<br />
und stellt eine ganzheitliche Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform<br />
für aktuelle Themen aus dem Spannungsfeld<br />
von Politik, Sta<strong>at</strong>, Recht und Zeitgeschehen dar.
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Studieren in Salzburg<br />
und Kalifornien<br />
Die Universität Salzburg bietet ein<br />
neues postgradu<strong>at</strong>e-Studium für<br />
intern<strong>at</strong>ionales Wirtschaftsrecht.<br />
Die Salzburger Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät und die Mc-<br />
George School of Law der Pacific<br />
University in Sacramento, Kalifornien,<br />
bieten in Kooper<strong>at</strong>ion eine<br />
rein englischsprachige Ausbildung<br />
im Bereich Intern<strong>at</strong>ionales Wirtschaftsrecht<br />
an. Die Teilnehmer<br />
absolvieren jeweils ein Semester in<br />
Salzburg und eines in Sacramento,<br />
Kalifornien.<br />
Ein Programm – zwei Kontinente<br />
Das Herbstsemester, das von Mitte<br />
September bis Dezember dauert,<br />
verbringen die Studierenden an<br />
der Universität Salzburg. In dieser<br />
Zeit wird schwerpunktmäßig EU-<br />
Recht und Europäisches Wirtschaftsrecht<br />
gelehrt. Das Frühjahrssemester<br />
von Mitte Januar<br />
bis Mai findet an der McGeorge<br />
School of Law st<strong>at</strong>t. Hier liegt der<br />
Schwerpunkt der Ausbildung auf<br />
amerikanischem Recht.<br />
Aufgebaut wurde der Kurs von<br />
Univ.-Prof. DDr. Thomas Eilmansberger<br />
vom Fachbereich Arbeits-,<br />
Wirtschafts- und Europarecht der<br />
Uni Salzburg. „Diese Ausbildung<br />
beinhaltet eine optimale Qualifik<strong>at</strong>ion<br />
für alle Wirtschaftsjuristen,<br />
die intern<strong>at</strong>ional tätig sind oder<br />
es einmal sein wollen“, betont<br />
Eilmansberger, der selbst in einer<br />
intern<strong>at</strong>ionalen Anwaltspraxis in<br />
Brüssel tätig war.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme<br />
ist der Abschluss eines juristischen<br />
Studiums mit sehr gutem Erfolg,<br />
einschlägige Berufserfahrung im<br />
Ausland und sehr gute Englischkenntnisse.<br />
5<br />
Diese Ausbildung ist vor allem für<br />
Juristen wertvoll, die eine intern<strong>at</strong>ionale<br />
Karriere planen, da das<br />
Programm im Unterschied zu<br />
anderen LL.M.-Programmen sowohl<br />
das europäische als auch das<br />
amerikanische Recht umfasst.<br />
Das Studienprogramm kann wahlweise<br />
im Herbst oder Frühjahr<br />
begonnen werden. Die Studiengebühr<br />
kann zum Teil über ein sehr<br />
gut dotiertes Stipendienprogramm<br />
finanziert werden.<br />
Inform<strong>at</strong>ionen:<br />
www.mcgeorge.edu/salzburgllm
6<br />
<strong>Traumberuf</strong> <strong>Rechtsanwalt</strong> ?<br />
Interview mit RA Mag. Georg Dieter<br />
Was sind die beruflichen Herausforderungen, die einen<br />
erwarten, bevor man sich <strong>Rechtsanwalt</strong> nennen<br />
darf? Was erwartet einen als Konzipient und welche<br />
Fähigkeiten sollte man mitbringen, um Chancen auf<br />
eine Konzipientenstelle zu erhalten?<br />
Über diese und noch weitere Fragen zum Berufsbild<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> sowie zu aktuellen Themen, wie zum<br />
Beispiel Zugangsbeschränkungen, spricht der Grazer<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> Mag. Georg Dieter im Interview mit<br />
Meinhardt Schweditsch und Philipp Maunz.<br />
Schweditsch: Sehr geehrter Herr Mag. Georg Dieter,<br />
der Beruf des <strong>Rechtsanwalt</strong>s stellt<br />
einen, wenn nicht den juristischen Kernberuf nach<br />
Abschluss des Studiums und<br />
des Gerichtsjahres dar. War es für Sie eine Berufung<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> zu werden<br />
und wenn ja, wann fassten Sie den Entschluss dazu?<br />
Mag. Dieter: „Berufung <strong>Rechtsanwalt</strong> zu werden“<br />
klingt zwar ein wenig hochtrabend, aber im Endeffekt<br />
trifft es vermutlich den Punkt. Für mich persönlich<br />
war bereits weit vor dem Studium, eigentlich solange<br />
ich mich zurückerinnern kann, klar, dass ich den<br />
Beruf des <strong>Rechtsanwalt</strong>es ergreifen werde. Gefördert<br />
wurde dies durch meinen V<strong>at</strong>er, der bereits zu Beginn<br />
meiner Gymnasialzeit mein Interesse an Sta<strong>at</strong>, Recht,<br />
Politik und Geschichte weckte. Daneben h<strong>at</strong> mich immer<br />
fasziniert, dass man als <strong>Rechtsanwalt</strong> wirklich etwas<br />
bewirken und bewegen kann.<br />
Schweditsch: Laut einer aktuellen Studie der Tageszeitung<br />
„Presse“ zählt der Beruf des Anwalts, im<br />
Gegens<strong>at</strong>z zu sämtlichen Gesundheitsberufen, nicht<br />
gerade zu der Berufsgruppe, in welche die Bevölkerung<br />
Vertrauen h<strong>at</strong>. Woran liegt das?<br />
Mag. Dieter: Naja - über die Aussagekraft derartiger<br />
Studien lässt sich mit Sicherheit trefflich streiten. Es<br />
gibt nicht umsonst das geflügelte Wort: „Traue keiner<br />
Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast!“. Aber im<br />
Ernst: Die tägliche Arbeit mit den Mandanten, seien<br />
es nun Unternehmen oder Priv<strong>at</strong>personen, zeigt<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
schon deutlich, wie sehr diese dem Berufsstand der<br />
Rechtsanwälte vertrauen. Die Bevölkerung weiß sehr<br />
genau, dass sie sich auf die Rechtsanwälte als absolute<br />
Geheimnisträger im Rahmen der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht,<br />
als Ber<strong>at</strong>er in allen Rechtsfragen<br />
und als integere Treuhänder bezogen auf die anvertrauten<br />
Gelder 100%ig verlassen kann.<br />
Schweditsch: Was sind die beruflichen Herausforderungen,<br />
die einen auf dem Weg zur Ernennung zum<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> erwarten oder anders formuliert, wie<br />
wird man überhaupt <strong>Rechtsanwalt</strong>? Welche Voraussetzungen<br />
muss man mitbringen, um <strong>Rechtsanwalt</strong><br />
zu werden und worauf achten Sie besonders, wenn<br />
Sie einen neuen Konzipienten einstellen?<br />
Mag. Dieter: Rechtsanwälte haben besonders strenge<br />
Ausbildungs- und Zulassungserfordernisse. Grundvoraussetzung<br />
für die Tätigkeit als <strong>Rechtsanwalt</strong> ist<br />
das abgeschlossene Rechtsstudium an einer Universität<br />
und eine fünfjährige praktische Berufsausbildung,<br />
davon mindestens neun Mon<strong>at</strong>e bei Gericht und mindestens<br />
drei Jahre in der Kanzlei eines <strong>Rechtsanwalt</strong>es<br />
als Berufsanwärter. In dieser Zeit müssen vorgeschriebene<br />
Ausbildungsveranstaltungen im Ausmaß von<br />
zumindest 42 Halbtagen verschiedenster Themenbereiche<br />
absolviert werden. Mit dem angeeigneten<br />
Fachwissen und der erworbenen Erfahrung muss der<br />
künftige Anwalt vor einer Prüfungskommission des<br />
Oberlandesgerichtes die <strong>Rechtsanwalt</strong>sprüfung bestehen.<br />
Diese besteht aus 3 ganztägigen, schriftlichen<br />
Teilprüfungen in den Fächern Strafrecht, Zivilrecht
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
und Öffentliches Recht, sowie einer kommissionellen<br />
Prüfung durch 2 Richter und 2 Rechtsanwälte im<br />
zeitlichen Umfang von ca. 4 Stunden. Erst nach dieser<br />
Prüfung und einer positiven Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit<br />
durch den Ausschuss der <strong>Rechtsanwalt</strong>skammer<br />
kann die Eintragung in die bei der<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong>skammer geführte Liste erfolgen. Damit<br />
ist der <strong>Rechtsanwalt</strong> berechtigt, eine Kanzlei unter eigener<br />
Verantwortung zu führen.<br />
Die wichtigsten Voraussetzungen sind die Freude an<br />
der Juristerei selbst, sowie dem Umgang mit Menschen.<br />
Die Bereitschaft, Konflikte zu führen und zu<br />
regeln, sowie Probleme zu lösen, schadet ebenso wenig<br />
wie das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />
und str<strong>at</strong>egischem Denken.<br />
Bei Bewerbern/Bewerberinnen um eine Konzipientenstelle<br />
zählen für mich Eins<strong>at</strong>zbereitschaft, Flexibilität,<br />
Neugierde, Lernbereitschaft, Auftreten, aber<br />
auch juristisches und wirtschaftliches Fachwissen.<br />
Viel interessanter als die Beurteilung streng nach<br />
Zeugnissen oder Noten ist die Gesamtpersönlichkeit,<br />
die sich in einer ausgewogenen Mischung an Studienerfolg<br />
und Lebenserfahrung widerspiegelt.<br />
Schweditsch: Wie kann man sich das Leben eines<br />
Konzipienten vorstellen?<br />
Mag. Dieter: Durchaus anstrengend, aber sehr spannend,<br />
da man gerade in dieser Phase ständig mit Neuem<br />
konfrontiert ist und aus dem Leben für das Leben<br />
lernt.<br />
Schweditsch: Man hört oft, dass der Konzipient ein<br />
Sklave des <strong>Rechtsanwalt</strong>es ist. Wie stehen Sie zu dieser<br />
von mir n<strong>at</strong>ürlich extra provokant formulierten<br />
Frage?<br />
Mag. Dieter: Diese These ist nicht provokant, sondern<br />
schlichtweg überholt. Zwar gilt auch in der Anwaltsausbildung<br />
der Grunds<strong>at</strong>z, dass Lehrjahre keine Herrenjahre<br />
sind, aber wir leben in Zeiten, in denen die<br />
Ausbildung der Konzipienten klar geregelt und auch<br />
eine Mindestentlohnung fixiert ist. Seit dem Jahr 2010<br />
besitzen Konzipienten in den Standesvertretungen<br />
der <strong>Rechtsanwalt</strong>skammern das aktive und passive<br />
Wahlrecht und sind in das anwaltliche Versorgungs-<br />
7<br />
system integriert. Ich bin immer bestrebt mit meinen<br />
Konzipienten als Team zusammenzuarbeiten, um einerseits<br />
für die Klienten und die Kanzlei, aber auch in<br />
der Ausbildung die bestmöglichen Erfolge zu erzielen.<br />
Es macht mich auch jedes Mal wieder stolz, wenn ein<br />
Berufsanwärter die Anwaltsprüfung mit Erfolg bestanden<br />
h<strong>at</strong>.<br />
Schweditsch: Ein Studiensemester im Ausland ist<br />
für viele Studierende ein Thema. Haben Sie während<br />
des Studiums ein Semester im Ausland verbracht<br />
und empfehlen Sie den Studierenden einen Auslandsaufenthalt<br />
während ihres Studiums?<br />
Mag. Dieter: Die Absolvierung eines Auslandssemesters<br />
kann ich jedem Studierenden nur dringend<br />
empfehlen. Dies schafft ungemein viel Wissen und<br />
Lebenserfahrung. Auch ich habe 1993 diese Chance<br />
genützt und bin zu Ende meines Studiums für ein<br />
Semester im Rahmen des Erasmus-Programms nach<br />
Regensburg (D) gegangen um Europarecht zu studieren.<br />
Europarecht war damals ein brandaktuelles Thema,<br />
da Österreich unmittelbar vor der Abstimmung<br />
zum Beitritt zur Europäischen Union stand.<br />
Schweditsch: Anderes Thema!<br />
Meinhardt Schweditsch ist Mitarbeiter<br />
der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>, Chefredakteur der Fakultätszeitung<br />
LAW @ Graz und studiert<br />
das Diplomstudium Rechtswissenschaften.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
Viele Studierende hören in ihrem Studium, dass<br />
die Theorie oft nicht das widerspiegelt, was in der<br />
Rechtspraxis dann auch passiert. Der Unterschied<br />
zwischen Theorie und Praxis wird immer vorhanden<br />
sein, doch wie könnte man Ihrer Meinung nach<br />
von Uniseite minimieren?<br />
Mag. Dieter: Ich persönlich glaube, dass eine gute<br />
theoretische Durchdringung einer M<strong>at</strong>erie immer<br />
eine solide Basis für die spätere Praxis bilden wird. Es<br />
wäre aber sicherlich förderlich von Seiten der Univer-
8<br />
sitäten, aber auch der Hochschülerschaft verstärkt Initi<strong>at</strong>iven<br />
zu setzen, die es den Studenten ermöglichen<br />
bereits während des Studiums mit der Praxis in Kontakt<br />
zu kommen. Konkret denke ich an Lehrveranstaltungen<br />
unter Einbeziehung von Praktikern, praxisorientierte<br />
Diplomarbeiten, Praktika in Kanzleien<br />
oder der Teilnahme an Moot Court Competitions.<br />
Auch für die Anwaltei wäre dies nicht uninteressant,<br />
da wir frühzeitig „Nachwuchs-Talente“ wahrnehmen,<br />
gezielt fördern und für den Beruf des <strong>Rechtsanwalt</strong>es<br />
begeistern könnten.<br />
Maunz: Ein weiteres Thema, welches uns Studierende<br />
zurzeit unter den Nägeln brennt, ist das Thema<br />
der Zugangsbeschränkungen. Wie stehen Sie dazu?<br />
Mag. Dieter: Zugangsbeschränkungen zu den Universitäten<br />
erscheinen mir vollkommen verfehlt. Umgekehrt<br />
bin ich aber – auch wenn dies unpopulär ist<br />
– ein Vertreter einer leitungsorientierten Studienpolitik.<br />
Bestimmte, definierte Anforderungen im Hinblick<br />
auf den Fortgang des Studiums oder die Absolvierung<br />
bestimmter Prüfungen sollten die Studierenden zu<br />
einem raschen Beenden des Studiums in Form eines<br />
positiven Abschlusses motivieren.<br />
Maunz: Wie beurteilen Sie den scheinbaren Stillstand<br />
in der derzeitigen Bildungspolitik?<br />
Mag. Dieter: Gerade die Bildungspolitik ist meiner<br />
Einschätzung nach derzeit leider massiv dadurch<br />
gehemmt, dass sich niemand findet, der bereit wäre,<br />
unpopuläre Maßnahmen anzusprechen und umzusetzen.<br />
Das Wechseln von politischem Kleingeld geht<br />
anscheinend vor echte Sachpolitik.<br />
Maunz: Am Ende seien uns vielleicht noch ein paar<br />
priv<strong>at</strong>e Fragen erlaubt:<br />
Mag. Dieter: Gerne.<br />
Maunz: Welche Werte und Eigenschaften bringen<br />
Sie in Ihren Beruf ein?<br />
Mag. Dieter: Integrität, Loyalität, Kre<strong>at</strong>ivität, Ehrgeiz,<br />
bedingungsloser Wille zur Qualität und die Freude<br />
am „juristischen Troubleshooting“.<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Philipp Maunz ist Vorsitzender der<br />
Fakultäts- und Studienvertretung<br />
<strong>Jus</strong>, Studienassistent am Institut für<br />
Arbeits- und Sozialrecht und studiert<br />
das Diplomstudium Rechtswissenschaften.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
Maunz: Welche Rolle spielt Ethik im Anwaltsberuf?<br />
Mag. Dieter: Das Leitbild des <strong>Rechtsanwalt</strong>es ist deutlich<br />
berufsethisch geprägt. Es geht um Unabhängigkeit,<br />
das Recht und die Pflicht zur Verschwiegenheit,<br />
die Freiheit von Interessenskollision, die Verpflichtung<br />
zur Gewissenhaftigkeit und Qualität der Leistung,<br />
sowie die Verpflichtung zur Parteilichkeit zum<br />
Zwecke der Wahrung der Interessen des Mandanten.<br />
Maunz: Was sind die bisher spektakulärsten Fälle,<br />
die Sie in Ihrer Tätigkeit als<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> bearbeitet haben?<br />
Mag. Dieter: N<strong>at</strong>urgemäß vertritt unsere Kanzlei eine<br />
große Anzahl an Klienten, sowohl Unternehmen als<br />
auch Priv<strong>at</strong>personen. Eine Nennung deren Namen<br />
oder deren Causen muss jedoch im Hinblick auf die<br />
Verpflichtung zur anwaltlichen Verschwiegenheit unterbleiben.<br />
Nur soviel: In jeder Kanzlei gibt es spannende<br />
und spektakuläre Causen.<br />
Maunz: Wie beurteilen Sie den derzeit sehr aktuellen<br />
Fall des Hannes Kartnig?<br />
Mag. Dieter: Gar nicht, das wird Sache des Gerichtes<br />
sein. Dazu maße ich mir kein Kommentar an, da ich<br />
das Verfahren auch nur über die Medien verfolge.<br />
Maunz: Work-life-balance ist ein zur Zeit viel diskutiertes<br />
Thema. Bemerken Sie einen Rückgang der<br />
am <strong>Rechtsanwalt</strong>sberuf interessierten Uniabsolventen?<br />
Mag. Dieter: Der Beruf des <strong>Rechtsanwalt</strong>es ist mit<br />
Sicherheit zeitintensiv. Es ist ein wunderbarer, spannender<br />
Beruf, aber kein Nine-to-five-Job. Einen
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Rückgang der interessierten Uniabsolventen konnte<br />
ich nicht wirklich feststellen. Umgekehrt konnte ich<br />
jedoch erfreulicherweise feststellen, dass sich wesentlich<br />
mehr Frauen für den Anwaltsberuf interessieren.<br />
Maunz: Als erfolgreicher <strong>Rechtsanwalt</strong> haben Sie bestimmt<br />
eine rare Freizeit. Wie verbringen Sie diese?<br />
Mag. Dieter: Ein wichtiger Faktor sind die Familie<br />
und Freunde; weiters Reisen und Sport – Boxen, Laufen,<br />
Schifahren und Segeln.<br />
Maunz: Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Würden<br />
Sie sich ein weiteres Mal für eine juristische<br />
Laufbahn und den Beruf des Anwalts entscheiden?<br />
Mag. Dieter: Ja.<br />
Maunz/Schweditsch: Vielen Dank für das aufschlussreiche<br />
Gespräch!<br />
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Zur Person:<br />
Mag. Georg Dieter<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> in Graz<br />
Kalchberggasse 10<br />
8010 Graz<br />
(www.sdra.<strong>at</strong>)<br />
Studium in Graz und Regensburg<br />
<strong>Rechtsanwalt</strong> seit 1999<br />
Partner der Sozietät<br />
STINGL UND DIETER Rechtsanwälte<br />
An independent member firm of Warwick<br />
Legal Intern<strong>at</strong>ional Network<br />
(www.warwicklegal.com)<br />
• Berufliche Schwerpunkte:<br />
• juristische Unternehmensber<strong>at</strong>ung (Unternehmens-<br />
und Gesellschaftsrecht)<br />
• Insolvenzrecht und juristische Betreuung<br />
von Unternehmenssanierungen<br />
• Immobilienrecht<br />
• Versicherungs-, Bank- und Wertpapierrecht<br />
• Transport und Speditionsrecht<br />
• Forderungseintreibungen und Inkassowesen<br />
• Schadeners<strong>at</strong>zrecht<br />
Kontakt: georg.dieter@sdra.<strong>at</strong><br />
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9
10<br />
Brennpunkt Libyen<br />
Eine juristische Betrachtungsweise<br />
Wöchentlich geistern neue Meldungen über den Sta<strong>at</strong><br />
Libyen und seine Machthaber durch die Medienlandschaft.<br />
Die politische Situ<strong>at</strong>ion in Libyen spitzte sich in den vergangenen<br />
Mon<strong>at</strong>en immer mehr zu. Seit Anfang 2011<br />
gibt es Aufstände gegen die herrschenden Machthaber,<br />
mehrere Städte im Osten der islamisch-sozialistischen<br />
Volksrepublik werden seither von diesen Aufständischen<br />
kontrolliert.<br />
De jure gibt es in Libyen eine Basisdemokr<strong>at</strong>ie, deren<br />
Rechtsgrundlage gem. Art. 2 der libyschen Verfassung<br />
der Koran ist. Die Rechtsprechung orientiert sich nach<br />
der Shari’a, dem religiösen Rechtssystem des Islam. Obwohl<br />
der Sta<strong>at</strong> Libyen in seiner Verfassung als Volksdemokr<strong>at</strong>ie<br />
eingerichtet wurde, ist er de facto eine Militärdikt<strong>at</strong>ur.<br />
Die Verfassung sieht das Allgemeine<br />
Volkskomitee unter der Führung des Regierungschefs,<br />
des Generalsekretärs,<br />
als Exekutive vor. Neben dem Volkskomitee gibt es den<br />
Allgemeinen Volkskongress (das Parlament in Libyen),<br />
welchem auch ein Generalsekretär vorsteht, der nach<br />
der Verfassung das Sta<strong>at</strong>soberhaupt ist. Der Revolutionsführer<br />
Muammar al-Gadaffi, der 1969 den König Idris<br />
durch einen Putsch stürzte, ist der t<strong>at</strong>sächliche Regierungschef<br />
und das Sta<strong>at</strong>soberhaupt. 2008 wurde Gadaffi<br />
von 200 Königen und Stammesführern zum *König der<br />
Könige* ausgerufen. Seit Anfang Februar 2011 erhebt<br />
sich in Libyen ein blutiger Aufstand gegen die dikt<strong>at</strong>orische<br />
Herrschaft von Muammar al-Gadaffi . Dieser steht<br />
im Zusammenhang mit den weiteren Protesten in der<br />
Arabischen Welt, insbesondere der Revolution in Tunesien<br />
und Ägypten. Der Protest in Libyen weitete sich zu<br />
einem Aufstand aus, bei dem laut Medienberichten das<br />
Militär mit Schusswaffen und Kampfflugzeugen gegen<br />
die Demonstranten vorgeht. Der Sicherheitsr<strong>at</strong> der Vereinten<br />
N<strong>at</strong>ionen berief eine Krisensitzung ein, bei der<br />
ein Ende der Gewalt gefordert wurde. Zwischenzeitig<br />
wurde für Libyen die Mitgliedschaft im UN-Menschenrechtsr<strong>at</strong><br />
ausgesetzt und eine Untersuchungskommission<br />
eingerichtet. Gadaffi bezeichnet die Niederschlagung<br />
der Aufstände im eigenen Land als „Kampf gegen den<br />
Terrorismus“, er sieht sich jedoch mit dem Vorwurf des<br />
Völkermords im eigenen Land konfrontiert.<br />
Die Frage, die sich stellt, ist, ob die UNO angesichts der<br />
massiven Menschenrechtsverletzungen nicht militärisch<br />
intervenieren müsste.<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Der Machthaber bezeichnet die Demonstranten als<br />
Terroristen, als illegale Kämpfer, die mit Waffengewalt<br />
gegen die legitimierte Regierung vorgehen. In effectu<br />
handelt es sich dort um einen Bürgerkrieg, wo es grundsätzlich<br />
keine völkerrechtliche Interventionsmöglichkeit<br />
gibt. Das Regime von Gadaffi ist jedenfalls nicht demokr<strong>at</strong>isch<br />
legitimiert. Bei schwerwiegenden Verletzungen<br />
gegen die Menschenrechte gilt das Verbot der Einmischung<br />
in innere Sta<strong>at</strong>sangelegenheiten nicht. Der Sicherheitsr<strong>at</strong><br />
beschloss einstimmig die UN-Resolution<br />
1970 (2011) nach Art. 41 UN-Charta und verhängte<br />
damit Sanktionen für Libyen: Waffenembargo, Reisebeschränkungen<br />
für die führenden Regierungsmitglieder<br />
und das Einfrieren von Auslandskonten von Mitgliedern<br />
des „Gadaffi-Clans“.<br />
Die Resolution sieht jedoch nicht den Eins<strong>at</strong>z von Streitkräften<br />
zur Besänftigung der Lage vor. Die<br />
Vereinten N<strong>at</strong>ionen sind berechtigt Zwangsmaßnahmen<br />
gem. Kapitel VII der UN-Charta zu setzen, sollte eine<br />
Bedrohung für den regionalen Frieden bestehen. 1992<br />
ordnete der R<strong>at</strong> eine militärische Intervention in Somalia<br />
gem. Art. 42 UN-Charta an, um Zahlreiche vor dem<br />
Hungertod zu retten.<br />
Die 15 Mitglieder des Sicherheitsr<strong>at</strong>es werden wahrscheinlich<br />
zögern, militärische Aktionen gegen Libyen<br />
zu setzen, vorallem wegen der neg<strong>at</strong>iven Erfahrungen,<br />
die man schon im Irak gemacht h<strong>at</strong>. Auch im Irak ging<br />
es um die Beseitigung einer Dikt<strong>at</strong>ur, die Folgen waren<br />
jedoch nur chaotische Zustände für die Bevölkerung<br />
und deren Sicherheit.<br />
Gadaffi h<strong>at</strong> schon einmal bei einer Rede vor den Vereinten<br />
N<strong>at</strong>ionen aufgezeigt, was er von der UNO und der<br />
Charta hält. Die Besetzung des UNO- Sicherheitsr<strong>at</strong>es<br />
mit Nuklearmächten ist für Gadaffi „Terrorismus“ und<br />
solle seiner Meinung nach „Terrorr<strong>at</strong>“ heißen. Er warf<br />
den Deligierten vor, sie würden ihre eigene Charta brechen,<br />
weil es seit dem Bestehen der UNO weltweit 65<br />
Kriege gegeben habe und ihre Hauptaufgabe, Frieden zu<br />
schaffen, verfehlt habe. Am Ende dieser Rede zerriss der<br />
Revolutionsführer einige Seiten der UN-Charta vor den<br />
Deligierten.<br />
Der Intern<strong>at</strong>ionale Strafgerichtshof in Den Haag h<strong>at</strong><br />
bereits die Ermittlungen gegen Gadaffi und weitere sei-
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
ner Regierungsmitglieder wegen Verbrechen gegen die<br />
Menschlichkeit aufgenommen.<br />
Der Generalsekretär der NATO betonte, dass sie Planungen<br />
für alle Eventualfälle anstellten, allerdings keine<br />
Absicht für einen Eingriff hätten.<br />
Nach der Devise “Responsibility to Project” soll die<br />
Sta<strong>at</strong>engemeinschaft eingreifen, wenn es Sta<strong>at</strong>en geben<br />
sollte, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht<br />
einstellen können oder wollen.<br />
Diese Situ<strong>at</strong>ion scheint nun auch in Libyen vorzuliegen.<br />
Florian Dollenz studiert das Diplomstudium Rechtwissenschaften<br />
und ist Mand<strong>at</strong>ar der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>. (AktionsGemeinschaft)<br />
Plagi<strong>at</strong><br />
von Guttenberg bis Harry Potter<br />
Es ist immer schwer etwas völlig Neues zu „erfinden“.<br />
Sei es ein Buch, ein The<strong>at</strong>erstück, eine Diplomarbeit<br />
oder eine Dissert<strong>at</strong>ion. Gerade in Zeiten, in denen<br />
eigentlich alles im Internet zu finden ist und im<br />
Grunde über alles mindestens einmal geschrieben<br />
wurde, ist es immer schwieriger Neues oder zumindest<br />
etwas Eigenes zu fabrizieren. Und wäre es schon<br />
nicht schwer genug sich oder besser gesagt seine<br />
Gedanken neu zu erfinden, gibt es dann noch diverse<br />
Programme, die es einem sehr einfach machen herauszufinden<br />
ob denn der geschriebene Text irgendwo<br />
einen Zwilling h<strong>at</strong>.<br />
Aber sicher ist es nicht immer nur die bloße Einfältigkeit<br />
des Autors, sondern mit Sicherheit auch bei<br />
dem einen oder anderen pure Berechnung. Frei nach<br />
dem Motto, da wird schon niemand drauf kommen...<br />
Und das haben sich bestimmt schon des Öfteren junge<br />
Menschen gedacht, wenn sie kurz vor Abschluss<br />
ihres Studiums dann nur noch schnell fertig werden<br />
wollten. In der heutigen Zeit ist es wohl sehr r<strong>at</strong>sam<br />
hier nochmal eine Tasse Tee zu trinken und genau<br />
nachzudenken was man tut, denn mit den technischen<br />
Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts wird mit<br />
Sicherheit ein möglicher Betrug aufgedeckt. Und<br />
auch die eine oder andere Person des öffentlichen<br />
Interesses sollte sich einmal in sich kehren und noch<br />
11<br />
Jedoch ist die „Responsibility to Project“ kein geltendes<br />
Recht. Die Sta<strong>at</strong>engemeinschaft müsste dann auch für<br />
eine bessere Lage sorgen und für eine Stabilisierung des<br />
Landes.<br />
Alles in allem zeigen jedoch Beispiele, wie der Irakkrieg<br />
und Afghanistankrieg, wie schwer es fällt ein demokr<strong>at</strong>isches<br />
System zu etablieren und die enorme Zeitspanne,<br />
die für solch ein Vorhaben benötigt wird.<br />
Nadja Kenda ist Mand<strong>at</strong>arin der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong><br />
und studiert das Diplomstudium Rechtwissenschaften. (AktionsGemeinschaft)<br />
einmal genau darüber nachdenken, ob denn wirklich<br />
alles von einem selbst ist, was da in der Diplomarbeit<br />
zu finden ist.<br />
Zu spät darüber nachgedacht h<strong>at</strong> Karl-Theodor<br />
Freiherr von und zu Guttenberg. Er ist wohl das<br />
prominenteste „Opfer“ der früheren Vergangenheit.<br />
Ihm h<strong>at</strong> die Universität von Bayreuth mittlerweile<br />
seinen Doktortitel aberkannt, aber das dürfte eigentlich<br />
keine Neuigkeit sein. Und ich will hier auch auf<br />
keinen Fall das Vergehen vom ehemaligen deutschen<br />
Verteidigungsminister schönreden, aber eines muss<br />
ganz einfach gesagt werden, dass es gerade in einem<br />
Land in dem Rücktritt keine Option bei politischen<br />
Fehltritten zu sein scheint, es sehr beeindruckend ist,<br />
wenn Personen sich ihre Fehler eingestehen und die<br />
dementsprechenden Konsequenzen ziehen.<br />
Aber um beim Thema Plagi<strong>at</strong> zu bleiben, sieht man<br />
gerade an diesem Beispiel wie schnell es gehen kann,<br />
wenn man ins öffentliche Interesse gerät. Ebenfalls<br />
prominente Beispiele für Plagi<strong>at</strong>svorwurf sind der<br />
österreichische EU Kommissar Johannes „Gio“ Hahn<br />
und, wie sollte es auch anderes sein, der schönste<br />
Mensch unserer Alpenrepublik, Karl-Heinz Grasser.<br />
In beiden Fällen handelt es sich allerdings nur um<br />
Vorwürfe, was ich als Autor hier explizit betonen<br />
möchte, um nicht morgen von Herrn Grassers An-
12<br />
walt einen Telefonanruf zu bekommen.<br />
Wenn man sich nun kurz vor Augen führt was das<br />
Urheberrechtsgesetz über Plagi<strong>at</strong> zu sagen h<strong>at</strong>, so<br />
stößt man unweigerlich auf § 20. So ist hier in Abs<strong>at</strong>z<br />
eins darüber die Rede, dass der Urheber über Urheberbezeichnung<br />
frei verfügen kann. Des weitern darf<br />
die Bearbeitung mit der Urheberbezeichnung nicht<br />
den Anschein erwecken, es wäre ein Originalwerk.<br />
Summa summarum, wenn etwas bearbeitet bzw. kopiert<br />
wird, dann muss das gekennzeichnet sein.<br />
Selbigem Problem wie in § 20 Urheberrechtsgesetz<br />
stand auf einmal auch Joanna K. Rowling gegenüber.<br />
Denn nach den Erfolgen mit den Harry Potter Büchern<br />
sah sich diese mit einem Plagi<strong>at</strong>svorwurf konfrontiert.<br />
Nancy Stoufler, ihres Zeichens eine etwas<br />
mindererfolgreiche Kinderbuchautorin aus den USA,<br />
behauptete, dass Rowling von ihrem Kinderbuch, das<br />
bereits in den Achtzigerjahren erschienen war, abgekupfert<br />
hätte. Um das zu belegen legte sie die Kinderbücher<br />
mit den Titeln Larry Potter und The Legend<br />
of Rah and the Muggles vor Gericht vor. Zu Stoufler’s<br />
Pech wurde am Ende des Prozesses festgestellt, dass<br />
die Beweism<strong>at</strong>erealien mit einer Technologie das<br />
Licht der Welt erblickten, die zum Zeitpunkt des<br />
angeblichen Erscheinens noch gar nicht existent war.<br />
Europeans, Citizens:<br />
We Change Europe! Do we?<br />
I. Was bisher geschah ....<br />
Art 11.4 EUV-VvLissabon gibt den Europäer.inne.n<br />
ein ganz neues, in der Geschichte des Rechts einmaliges,<br />
weil erstmals transn<strong>at</strong>ionales, direktdemokr<strong>at</strong>isches<br />
Instrument an die Hand: Die Europäische<br />
Bürgeriniti<strong>at</strong>ive.<br />
Unionsbürgerinnen ( ...) mindestens eine Million<br />
(... ) aus (mindestens sieben; Anm: dzt Stand) Mitgliedssta<strong>at</strong>en,<br />
können die Initi<strong>at</strong>ive ergreifen und die<br />
Europäische Kommission auffordern, im Rahmen<br />
ihrer Befugnisse geeignete Vorschläge zu Themen<br />
unterbreiten, zu denen es (...) eines Rechtsakts der<br />
Union bedarf, um die Verträge umzusetzen.<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Die Klage endete mit einem Eigentor, Stroufler wurde<br />
zu $50.000,- Strafe wegen Betrugs verurteilt.<br />
Zu guter Letzt darf man in einem Artikel über<br />
Plagi<strong>at</strong>ssünder auf gar keinen Fall den ehemaligen<br />
Präsidenten der Vereinigten Sta<strong>at</strong>en vergessen. Ihm,<br />
einem der Intellektuellen seiner Zeit, hätte man es<br />
mit Sicherheit am wenigsten zugetraut, beim Schreiben<br />
seiner Memoiren zu schummeln. Denn George<br />
Walker Bush h<strong>at</strong> sich zwar bei vielen Passagen seines<br />
Buches selbst eingebracht, doch klangen diese am<br />
Ende zufällig genau so, wie andere Berichte, die<br />
nicht von ihm stammen. Der Journalist Ryan Grim,<br />
der den Plagi<strong>at</strong>svorwurf äußerte, erklärte das rel<strong>at</strong>iv<br />
einfach: „Er ist zu faul, um seine Memoiren zu<br />
schreiben.“<br />
So lasse ich es am Ende dahingestellt, ob jemand<br />
absichtlich betrügt oder einfach aus Dummheit<br />
oder Naivität schlecht zitiert, Betrug ist nun einmal<br />
Betrug. Wer nicht das geistige Vermögen besitzt mit<br />
eigener Kraft einen Text oder eine Arbeit entstehen<br />
zu lassen, der soll die oben genannten Beispiele als<br />
Warnung ansehen, denn im 21. Jahrhundert sind die<br />
technischen Möglichkeiten gegeben, jedem auf die<br />
Schliche zu kommen.<br />
M<strong>at</strong>thias Lukas Kaltenegger studiert Rechtswissenschaften und ist Mand<strong>at</strong>ar der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
Ulrike Fabian ist stellvertretende Vorsitzende der Faktultätsvertretung <strong>Jus</strong><br />
und studiert Diplomstudium <strong>Jus</strong>. (AktionsGemeinschaft)<br />
Für Juristen das Kautelengebäude noch einmal gestrafft:<br />
1. 1 Million<br />
2. kann (darf) initi<strong>at</strong>iv werden<br />
3. die Kommision einladen, aber nur im Rahmen<br />
deren Befugnisse,<br />
4. im Sinne des Begehrens tätig werden zu wollen,<br />
5. aber nur dort, wo es um die Umsetzung der Verträge<br />
geht, was heißt<br />
6. dass Bürger keine Verfassungsänderungsiniti<strong>at</strong>iven<br />
starten dürfen.<br />
Unter Juristen gesprochen: Das ist funktional unter<br />
hochtrabenderem Namen nicht viel mehr als das<br />
gute alte Petitionsrecht, wie es den Metternich auch
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
schon nicht wirklich mehr gejuckt h<strong>at</strong>. Aber als<br />
Rechtshistoriker sage ich dazu: Es h<strong>at</strong> alles mal klein<br />
angefangen.<br />
Worauf es wirklich ankommt ist, dass eine Initi<strong>at</strong>ive<br />
einen wirklich packenden „Issue“ h<strong>at</strong>, der europaweit<br />
vom Hocker reißt. Auflösung der EU – eine Initi<strong>at</strong>ive,<br />
die formalrechtlich unzulässig wäre, weil sie eine<br />
Verfassungsiniti<strong>at</strong>ive wäre und überdies, ich gehe<br />
jede Wette ein, hoffnungslos nicht mehrheitsfähig<br />
wäre – aber so etwa in dieser Liga müsste ein Initi<strong>at</strong>ive-Issue<br />
spielen.<br />
So und seit Dezember 2010 ist nun auch die<br />
EU(Durchführungs-)Verordnung des R<strong>at</strong>es und<br />
Parlaments da. Hurra, Morgenstern und Hellebarde<br />
eingepackt und auf zum Bürgermarsch auf Brüssel?<br />
Jetzt?<br />
II. Was jetzt eben geschieht ...<br />
Mal langsam. Erstens wird jetzt noch mit den Innenministerien<br />
der Sta<strong>at</strong>en ausgefeilscht, wie das Verfahren<br />
im Detail überhaupt aussehen soll, wieviel an<br />
D<strong>at</strong>ensicherheit zu sichern ist, wie das Stimmfeststellungsverfahren<br />
abgewickelt werden soll usf. Quisquilien,<br />
sage ich. Nein, um die wirkliche Vertrauensbildung<br />
geht es dabei, schallt es mit entgegen: Wenn<br />
da nur einer ein zweites Mal seine Stimme druntermogeln<br />
kann, ist der Rechtssta<strong>at</strong> in Gefahr. Lachhaft,<br />
halte ich dagegen, es geht um nicht viel, passieren<br />
kann auch nix, also, Kolleg.inn.en, kümmert euch<br />
doch um Bürgermeister, die mit einer ganzen Wahlurne<br />
voll Briefwahlzetteln nach Hause abfahren.<br />
Wie immer, alles eine Frage der Prämissen.<br />
War bisher die lange Zeit der Politik, so kommt jetzt<br />
für eine Weile die große Zeit der kleinen Juristerei.<br />
Probleme, nix als Probleme sieht unser Berufsstand.<br />
Kre<strong>at</strong>iv sind wir im Wesentlichen im Erklären, was<br />
warum wie nicht geht. Und, za was eigentlich das<br />
Ganze? Eh nur Gfraster und Querulanten, die sich da<br />
tummeln werden, siacht ma ja in da Schweiz und in<br />
Stuttgart.<br />
Tja, so sind wir eben, wir Jurist.inn.en. Mal sehen,<br />
sagte ich oben: Auch, wie es denn unserem Berufsstand<br />
in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der<br />
Poltik gelingen wird, das Europa-Ding über n<strong>at</strong>ionalsta<strong>at</strong>liche<br />
Rechtshürden möglichst doch noch zu Fall<br />
zu bringen. Denn die Sta<strong>at</strong>en, bis auf Schweden, mögen<br />
dieses Instrument gar nicht. Sie haben überlauert,<br />
dass sich ihnen „ihre“ Bürger selber „enteignen“<br />
könnten und direkt mit der EU in Verhandlungen<br />
13<br />
eintreten könnten.<br />
III. Was nunmehr geschehen sollte, könnte ...<br />
Die Union h<strong>at</strong> es gefließentlich unterlassen, Initi<strong>at</strong>ivwilligen<br />
auch nur einen Cent an Förderung angedeihen<br />
zu lassen. Alles, was nach langem zähen Ringen<br />
– in das auch der Autor viel Herzblut und Energie<br />
und Lebenszeit investiert h<strong>at</strong>; siehe Publik<strong>at</strong>ionen<br />
uam auf www.legalpolicy.eu - an Eigenleistung der<br />
EU erreicht wurde, ist für online-Initi<strong>at</strong>iven eine<br />
open source software für´s Stimmensammeln. Die<br />
volle Haftung für alles was auf dem tool geschehen<br />
könnte, h<strong>at</strong> die Kommission aber freundlich an die<br />
Initi<strong>at</strong>iven „abgetreten“. Nehmt euch also in Acht,<br />
Europaaktive, das kann wirklich richtig ruinös werden!<br />
Das Kernproblem liegt jedoch zusätzlich darin, dass<br />
kleine Initi<strong>at</strong>iven es nicht derschnaufen werden, trotz<br />
Facebook&Co nicht, die Zeit reicht nicht. Innerhalb<br />
von 12 Mon<strong>at</strong>en ab Anmeldung müsste man wenigstens<br />
eine Million Unterschriften auf den Tisch der<br />
Kommission legen können. Und was wiegt politisch<br />
denn schon eine Million bei einem Elektor<strong>at</strong> von 400<br />
Millionen?<br />
Dort wo sich Sta<strong>at</strong>schefs und/oder Parteivorsitzende<br />
mit den finanziellen Ressourcen von Parteien draufsetzen,<br />
dort könnte es gelingen. Wer erinnert sich<br />
noch an eine solche Initi<strong>at</strong>ivenankündigung? Wozu<br />
gleich? Europäische Finanztransaktionssteuer. Ah,<br />
ja, Steinmeier&Faymann&Gabriel! Avaaz.org könnte<br />
auch erfolgreich werden beim Sammeln. Die sind<br />
schon phantastsich aufgestellt, mit einem weltweiten<br />
Stammkundenstock von 6 Millionen direktdemokr<strong>at</strong>isch<br />
Unterschreibensbereiten. Die haben bravourös<br />
campaignt. Kunststückl, wenn es stimmen sollte, dass<br />
da George Soros dahinter steht.<br />
Prinzip verstanden? Es geht um viel, viel Geld, das<br />
man haben muss und einen langen Atem und eine<br />
phantastische Campaign unter Nutzung aller web 2.0<br />
Günstigkeiten und testimonials a la George Clooney.<br />
Selbst greenpeace und andere wohlorganisierte<br />
NGOs haben bislang die 1 Mio Hürde jedenfalls<br />
nicht geschafft.<br />
Ja, was nun? Mein R<strong>at</strong> an Kleine und Mittlere: ohne<br />
einen s<strong>at</strong>ten „Kundenstock“, mit dem man schon<br />
eine kritische Masse erreicht h<strong>at</strong>, ab der eine Initi<strong>at</strong>ive<br />
zum Selbstläufer werden kann, bloß nicht an den<br />
Start gehen. Die Blamage wäre vorgezeichnet.
14<br />
III. Ja aber, wie denn? Gehe zu www.we-changeeurope.eu<br />
Diese europäische Sammel-Pl<strong>at</strong>tform für EU Initi<strong>at</strong>iven<br />
bietet Hilfe beim Aufbau einer Initi<strong>at</strong>ive an.<br />
Dort kann eine Initi<strong>at</strong>ive so auftreten, als wäre sie<br />
schon eine richtige europäische Initi<strong>at</strong>ive. Von dort<br />
aus oder vice versa kann sich eine Initi<strong>at</strong>ive zu ihrer<br />
eigenen Website verlinken und auf der eigenen Seite<br />
ihr Campaigning betreiben. Eine Website zu erstellen,<br />
macht sich heute bald jemand selbst. Eine allen<br />
üblichen Sicherheitsanforderungen entsprechende<br />
Voting-Seite, die überwacht, dass nicht Wohlmeinende<br />
oder auch Übelmeinende einen Massenangriff<br />
starten und damit ein völlig schiefes Beteiligungsbild<br />
erzeugen, ist jedoch nicht mehr billig. Man muss ja<br />
seinen Mithelfern und Initi<strong>at</strong>iven-Votern die Garantie<br />
bieten können, dass ihre Namen und ihre<br />
Emailadressen wirklich nur für das Initi<strong>at</strong>ivanliegen<br />
genutzt werden und dass in den D<strong>at</strong>enstock auch<br />
niemand eindringen kann. Wie gesagt, ab da wird´s<br />
kostspielig.<br />
Mit viel Mühe h<strong>at</strong> ein gemeinnütziger Verein, eben<br />
we-change-europe, mit priv<strong>at</strong>en Spendenmitteln eine<br />
europäische Pl<strong>at</strong>tform aufgebaut. Auf dieser Pl<strong>at</strong>tform<br />
kann jede Gruppe ihr Zielpublikum sammeln<br />
und auch testweise abstimmen lassen, in allen 23<br />
Amtssprachen(!), um zu sehen, wie gut man liegt.<br />
Das kann man über längere Zeit hin tun, so gut wie<br />
kostenfrei, bis man sich den Anmeldegang nach<br />
Brüssel zu tun getraut, ab dem dann die Stoppuhr<br />
läuft.<br />
Bedingung: Es muss sich um ein gesamteuropäisches<br />
Anliegen iS Art 11.4 EUV handeln und es muss<br />
dieses Anliegen mit den europäischen Werten nach<br />
Art 2 EUV und den Menschenrechten komp<strong>at</strong>ibel<br />
sein. Unionskritisch, europakritisch ist völlig ok, die<br />
Pl<strong>at</strong>tform versteht sich unter anderem eben auch als<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform – und als solche h<strong>at</strong> sie<br />
noch viel vor. Nur rechtsradikal und linksradikal und<br />
sonstwie radikal kommen da nicht rauf. Für diese<br />
„Zensur“ lässt sich ihr Autor ans Kreuz schlagen,<br />
denn ich übe die Admin Rechte aus und gedenke sie<br />
„aktiv“ auszuüben.<br />
Einmal auf der Pl<strong>at</strong>tform drauf, beginnt immer noch<br />
ein langer Weg. Man muss der politischen Wirklichkeit<br />
ins eiskalte Auge blicken. Bürger schreien<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
angeblich überall und immer nach Mitbestimmung.<br />
Wenn sie dann aber Namen, Adresse, Geburtsd<strong>at</strong>um,<br />
N<strong>at</strong>ionalität und irgendeinen Hinweis auf die Nachprüfbarkeit<br />
auf einer Maske einsetzen müssen, dann<br />
wird der „Kundennutzen“ plötzlich recht rel<strong>at</strong>iv. Das<br />
Verhältns zwischen Besucher und Voter ist gleich<br />
mal 1:1000.<br />
Meine beiden eigenen Test-Issues auf www.wechange-europe.eu,<br />
click VOTE, „EU Bürger wählen<br />
den EU Präsidenten“, „Jegliche EU Erweiterung<br />
ist einem EU Bürger-Referendum zu unterziehen“<br />
wurde von den weltbesten (!) Initi<strong>at</strong>ive Campaignern<br />
im Trockendock abgetestet. Es wurde sens<strong>at</strong>ionelle<br />
Zustimmung prognostiziert. Dennoch haben beide<br />
bislang keine Lawine an Zustimmung ausgelöst. Ich<br />
habe eben zu viele D<strong>at</strong>en abverlangt. Das ging aber<br />
nicht anders, denn als Jurist ist man vorbereitet auf<br />
das, was jede Behörde der Welt an Erfordernissen<br />
für ein Volksbegehren einverlangen muss – und das<br />
habe ich antizipiert. Gut, kann man nun sagen, wenn<br />
das dann mal den Segen der EU Kommission h<strong>at</strong><br />
und eines Innenministeriums, dann h<strong>at</strong> das schon<br />
ein anderes Gesicht und mehr Dignität und die Leute<br />
unterschreiben. Hoffentlich.<br />
Ich habe jedenfalls die Lehre daraus gezogen, auf wechange-europe.eu<br />
vorerst nur mehr eine Emailadresse<br />
verbindlich einzuverlangen, damit eine Initi<strong>at</strong>ive<br />
die oder den Zustimmende.n erreichen kann, wenn<br />
es dann ernst wird und der eigentliche „Rechts“-Weg<br />
nach Brüssel beginnt.<br />
Unser Europa sollte uns diesen langen Verfassungsweg<br />
wert sein.<br />
Dr. Johannes W. Pichler ist ordentlicher<br />
Universitätsprofessor am<br />
Institut für österreichische Rechtsgeschichte<br />
und europäische Rechtsentwicklung.<br />
Außerdem ist der der<br />
Gründer des Vereins „Europa braucht<br />
Initi<strong>at</strong>ive“.<br />
Inform<strong>at</strong>ionen unter<br />
www.we-change-europe.eu
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Rewi.<strong>at</strong> NEU<br />
Das hässliche Entlein wird zum Schwan!<br />
Vor etwas mehr als 5 Jahren erblickte die Homepage<br />
der Fakultätsvertretung (<strong>FV</strong>) <strong>Jus</strong> zum ersten Mal<br />
das Licht der Welt. Mit diesem zusätzlichen Serviceangebot,<br />
dem Rewi-Forum und dem einzigartigen<br />
Downloadbereich versucht die <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> seither den<br />
Studierenden das Studium ein wenig zu erleichtern.<br />
Mittlerweile h<strong>at</strong> sich <strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> zur ersten Anlaufstelle<br />
für die Grazer <strong>Jus</strong>studierenden entwickelt. Dies ist<br />
nicht nur dem ehrenamtlichen Engagement der<br />
Mitarbeiter/innen der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>, sondern auch jedem<br />
einzelnen registrierten Benutzer zu verdanken,<br />
welche sich im Forum gegenseitig mit gutem R<strong>at</strong> zur<br />
Seite stehen.<br />
Es war nun an der Zeit, die schon ein wenig in die<br />
Jahre gekommene Website etwas aufzupolieren.<br />
Daher entschied sich die <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> ihre Homepage<br />
(Abb. 1) samt Forum (Abb. 2) und Downloadbereich<br />
(Abb. 3) von Grund auf zu erneuern. Ziel war es, die<br />
Seite moderner, übersichtlicher und n<strong>at</strong>ürlich inform<strong>at</strong>iver<br />
zu gestalten.<br />
Durch das Upd<strong>at</strong>e der Forumssoftware auf die aktuellste<br />
Version stehen den Benutzern nun auch unzählige<br />
neue Funktionen zur Verfügung.<br />
Als erstes fällt auf der Startseite die Newsleiste ins<br />
Auge. Mit dieser wird die <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> die Studierenden<br />
über alles Wissenswerte zB Prüfungstermine,<br />
Veranstaltungen etc. auf dem Laufenden halten.<br />
Ebenso auf der Startseite ist der neu integrierte Veranstaltungskalender<br />
ersichtlich.<br />
Um das Forum zu entlasten, haben wir die Website<br />
inform<strong>at</strong>iver gestaltet. Es gibt nun unter dem Punkt<br />
Studium in den jeweiligen Abschnitten im Mustercurriculum<br />
Inform<strong>at</strong>ionen zu den einzelnen Fächern<br />
15<br />
des Studiums, ebenso zu L<strong>at</strong>ein, Diplomarbeit, Doktor<strong>at</strong>,<br />
Zus<strong>at</strong>zqualifik<strong>at</strong>ionen, etc.<br />
Ebenfalls wurden für die Erstsemestrigen die „Ersten<br />
Schritte“ an der Universität erstellt, damit sie sich am<br />
Anfang ihres Studiums im Universitätsalltag leichter<br />
zurechtfinden können.<br />
Weiters haben wir in mehreren Gruppenarbeiten<br />
FAQs (Abb. 4) zu den einzelnen Abschnitten, Diplomarbeit,<br />
Doktor<strong>at</strong> und zum Forum und der Downloadarea<br />
ausgearbeitet. Dabei haben wir uns an den<br />
meistgestellten Fragen der Studierenden im Forum<br />
bzw. in den Sprechstunden und an den Ber<strong>at</strong>ungstagen<br />
orientiert. Diese FAQs kann man entweder<br />
selbst durchlesen oder auch mittels der neuen Suchfunktion<br />
links oben auf der Website fragenspezifisch<br />
finden.<br />
N<strong>at</strong>ürlich h<strong>at</strong> auch die <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> selbst ein Plätzchen auf<br />
der Website gefunden. Hier sind unsere Serviceleistungen<br />
und die Aufgaben, die in einer <strong>FV</strong> so<br />
anfallen, aufgezählt. Es gibt ebenso wieder einen<br />
Mitarbeiterbereich in dem man sieht, wer die Personen<br />
in der Vertretung der Studierenden sind und in<br />
dem die Mitarbeiter/innen etwas über ihre Funktionen<br />
und sich selbst schreiben können.
16<br />
Die Ausgaben der Law@Graz stehen wieder zum<br />
Download zur Verfügung und es gibt einen eigenen<br />
Bereich zur Gerichtspraxis und zu Soziales.<br />
Großer Dank gebührt unserem ehemaligen Administr<strong>at</strong>or<br />
Mag. M<strong>at</strong>thias Dietrich für die gute Zusammenarbeit,<br />
der ÖH Uni Graz für die Unterstützung<br />
und Florian Altendorfer, der die neue Website erstellt<br />
und gestaltet h<strong>at</strong>.<br />
Wir hoffen euch gefällt unsere Website und wir wünschen<br />
euch viel Spaß damit!<br />
Vanessa Reichmann ist Studentin<br />
der Rechtwissenschaften und stellvertretende<br />
Vorsitzende der Fakultäts-<br />
sowie Studienvertretung <strong>Jus</strong>.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
Aus unserer Reihe Fachprüfungen:<br />
Europarecht lernen<br />
Die Fachprüfung aus Europarecht stellt Studierende<br />
vor die Herausforderung, sich mit einem komplexen<br />
Rechtsbereich zu befassen, der sich in der einen oder<br />
anderen Weise auf nahezu alle anderen Rechtsgebiete<br />
erstreckt. Angesichts dieser - gerade zu Beginn -<br />
scheinbaren Uferlosigkeit der M<strong>at</strong>erie, ist die Frage<br />
der Herangehensweise umso bedeutsamer.<br />
An erster Stelle steht hierbei die Frage, welche Lern-<br />
und Lehrbehelfe überhaupt als Ausgangspunkt für<br />
eine gezielte Vorbereitung auf die Fachprüfung geeignet<br />
sind. Anders als die M<strong>at</strong>erie selbst, ist die aktuelle<br />
Auswahl hier sehr überschaubar: Zum einen bieten<br />
sich die Orac Skripten zum Europarecht von Isak und<br />
Eilmansberger an und zum anderen besteht die Möglichkeit,<br />
auf das Lehrbuch Europarecht von Har<strong>at</strong>sch/<br />
König/Pechstein zurückzugreifen. Die Skripten sind –<br />
rel<strong>at</strong>iv – kurz und bündig, das Lehrbuch hingegen in<br />
der Regel etwas detaillierter, wobei zuweilen die Aufbereitung<br />
der M<strong>at</strong>erie unter Hinweis auf die deutsche<br />
Rechtslage für den klassischen österreichischen Studierenden,<br />
ohne besondere Affinität zum deutschen<br />
GG, wenig erhellend ist. Letztlich hängt die Wahl der<br />
bevorzugten Lernunterlage aber wohl von den eige-<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Stefan Zankl ist Mand<strong>at</strong>ar der<br />
Fakutätsvertretung <strong>Jus</strong> und Student<br />
der Rechtwissenschaften.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
nen Lernpräferenzen ab.<br />
Anders als in manch anderen Rechtsgebieten ist das<br />
Lehrbuch aber nur ein erster Baustein auf dem Weg<br />
zu einer erfolgreichen Vorbereitung. Europarecht ist<br />
nämlich, wie die oben angeführte Lektüre schon auf<br />
den ersten Seiten festhält, eine eigene Rechtsordnung,<br />
deren Bestehen und Fortentwicklung in weiten Teilen<br />
durch die Rechtsprechung des EuGH determiniert<br />
ist. Die Bedeutung dieses „case law“ kann daher auch<br />
für die Fachprüfung gar nicht überschätzt werden.<br />
Die am Institut für Europarecht ausgehängte Liste der<br />
bedeutsamsten prüfungsrelevanten Entscheidungen<br />
sollte daher einen festen Bestandteil der Prüfungsvorbereitung<br />
bilden, zumal die einschlägige Rechtsprechung<br />
ein wesentliches Element bei der Beurteilung<br />
darstellt.<br />
Wie aber erarbeitet man sich ein solches Kompendium<br />
prüfungsrelevanter Judik<strong>at</strong>ur? Als kleine Hilfestellung<br />
bei der Aufbereitung bietet sich hier die Fallsammlung<br />
von Hummer/Vedder an, die für die meisten<br />
der auf der Liste genannten Entscheidungen eine gedrängte<br />
Zusammenfassung des Sachverhalts sowie die<br />
prägnanten Urteilspassagen enthält und den Leser da-
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
rüber hinaus mit Sinn- und Verständnisfragen durch<br />
die Entscheidungen führt. Hinsichtlich des eigentlichen<br />
Lernans<strong>at</strong>zes scheint es sinnvoll, die dogm<strong>at</strong>ische<br />
Aufbereitung der M<strong>at</strong>erie mit der Kasuistik der<br />
relevanten Urteile zu kombinieren. Die Verbindung<br />
der einzelnen Kapitel im Lehrbuch mit den dazugehörigen<br />
Fällen trägt einerseits dazu bei, die abstrakte<br />
Theorie zu verfestigen und diese in den Kontext ihrer<br />
Entwicklung in der Rechtsprechung zu setzen. Andererseits<br />
bietet dieser Ans<strong>at</strong>z auch die Möglichkeit zu<br />
überprüfen, ob man, ausgehend von dem vorgegebenen<br />
Sachverhalt des relevanten Urteils, argument<strong>at</strong>iv<br />
und letztlich auch im Ergebnis zu den gleichen<br />
Schlüssen wie der Gerichtshof findet. Was von vielen<br />
Studierenden hierbei oft übersehen wird, ist, dass für<br />
die Fachprüfung die genaue Kenntnis der Sachverhalte<br />
wie auch der Ergebnisse der einzelnen Urteile eher<br />
von untergeordneter Bedeutung ist. Kern der Aufgabe<br />
in der Fachprüfung ist vielmehr die schlüssige<br />
Beantwortung der gestellten Fragen aus Sicht des Europarechts;<br />
die Argument<strong>at</strong>ion kann hierbei letztlich<br />
wichtiger sein als das eigentliche Ergebnis, muss aber<br />
n<strong>at</strong>ürlich auf Rechtssprechung und Theorie aufbauen.<br />
Ähnliches gilt im Übrigen auch für Fallprüfungsschem<strong>at</strong>a:<br />
Das schönste Schema ist nutzlos, wenn nur die<br />
einzelnen Prüfungsschritte in den Raum gestellt und<br />
ohne Argument<strong>at</strong>ion abgehakt werden bzw die Falllösung<br />
getrennt vom Schema erfolgt.<br />
Neben den fallbezogenen Fragen enthält die Fachprüfung<br />
auch einen wissensbezogenen Teil, in dem die<br />
europarechtliche Bedeutung eines Rechtsaktes und<br />
eines Begriffes zu erklären ist Zum ersten Punkt findet<br />
sich am Ende der Skripten jeweils eine demonstr<strong>at</strong>ive<br />
Auflistung relevanter Rechtsakte, wobei EUR-<br />
Lex eine kurze Zusammenfassung für die meisten der<br />
genannten Rechtsakte bereithält. Der zweite Punkt ist<br />
insofern komplizierter, als es hierzu keinen wirklichen<br />
Leitfaden gibt. Eine Methode sich diesem Teil in der<br />
Vorbereitung sinnvoll anzunähren ist zB, das Stichwortverzeichnis<br />
der jeweiligen Lernunterlage durchzugehen<br />
und sich mögliche Antworten zu einzelnen<br />
Begriffen zu überlegen. In beiden Fällen geht es darum,<br />
den jeweiligen Inhalt in geraffter Form wiederzugeben<br />
und möglichst knapp und präzise die Bedeutung<br />
des Dokuments/Begriffs für die Rechtsordnung<br />
oder einen bestimmten Rechtsbereich zu erläutern.<br />
Darüber hinaus gilt für die Beantwortung der Fragen<br />
in der Fachprüfung generell: Die Antworten sollten<br />
nicht reflexartig an einzelnen Stichworten oder Be-<br />
17<br />
griffen festmachen, sondern konkret auf die wirklich<br />
gestellten Fragen eingehen. (Um nicht relevante Ausführungen<br />
zu vermeiden, ist die beste Kontrolle, zu<br />
fragen: Würde der Leser bei Lektüre nur der Antwort<br />
auf die gestellte Frage kommen?)<br />
Abschließend noch ein paar allgemeine Hinweise, die<br />
für die eine oder den anderen vielleicht Hilfreich sein<br />
könnten: Liebe Studierende, geht in die Vorlesung –<br />
der Besuch ist sicher KEIN Nachteil! Im Sekretari<strong>at</strong><br />
des Instituts liegt eine Auswahl alter Fachprüfungen<br />
auf, die sich hervorragend als authentische Übungsfälle<br />
eignen. Darüber hinaus ist es in der Vorbereitung<br />
auch lohnenswert, einen Blick auf die neueren und<br />
neusten Judik<strong>at</strong>e des EuGH zu werfen.<br />
Europarecht ist zweifelsohne eine Herausforderung,<br />
eine Herausforderung allerdings, die mit der richtigen<br />
Herangehensweise und ein wenig Lernaufwand<br />
bewältigbar ist.<br />
__<br />
Isak, Europarecht I, Teile 1 und 2, Orac Skriptum<br />
(2010).<br />
Eilmansberger, Europarecht II, Orac Skriptum (2010).<br />
Har<strong>at</strong>sch/Koenig/Pechstein, Europarecht7 (2010).<br />
Im Laufe des Jahres sollten allerdings noch einige<br />
weitere Lehrbücher erscheinen, die die neue Rechtslage<br />
nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon<br />
berücksichtigen, u.a. Streinz, Europarecht9 (2011).<br />
Hummer/Vedder, Europarecht in Fällen4 (2005).<br />
Eine aktuelle fünfte Auflage wird in der ersten Hälfte<br />
2011 erwartet.<br />
Dies gilt für Isak; andere Prüfer, wie Storr oder Merli,<br />
ziehen die Lösung eines umfassenderen Falles vor.<br />
Siehe dazu unter: http://europa.eu/legisl<strong>at</strong>ion_summaries/index_de.htm<br />
.<br />
Neben dem Rückgriff auf die dazu gehörigen Passagen<br />
im Text, kann auch ein Blick in das Internetglossar<br />
zum Europarecht weiterhelfen (http://europa.eu/<br />
legisl<strong>at</strong>ion_summaries/glossary/index_de.htm).<br />
Aktuelle Urteile und Schlussanträge, ebenso wie Presseaussendungen<br />
zu wichtigen Urteilen und Schlussanträgen<br />
finden sich auf der Homepage des EuGH<br />
(http://curia.europa.eu/jcms/jcms/j_6/).<br />
Mag. Lorin-Johannes Wagner ist Universitätsassisten<br />
am Institut für Europarecht.
18<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
“China Know-How” Summerschool 2010<br />
Erfahrungsbericht (Teil 2)<br />
In der letzten Ausgabe der law@graz habe ich von<br />
meiner Summerschool- Zeit in Shanghai berichtet<br />
und in dieser Fortsetzung soll ein Einblick in meine<br />
2 Wochen in Peking gegeben werden.<br />
Die Universität<br />
Die PKU, die beste Universität Chinas, h<strong>at</strong> ein sehr<br />
umfangreiches Programm für uns vorbereitet. Wir<br />
h<strong>at</strong>ten vier Mal einen (sehr nett geführten) Chinesischsprachkurs<br />
und einige Vorträge, welche sich mit<br />
dem chinesischen Rechts- und Wirtschaftssystem<br />
sowie mit der chinesischen Geschichte, Gesellschaft,<br />
Bevölkerung, Umweltpolitik und Malerei auseinandersetzten.<br />
Zusätzlich gab es einen externen Vortrag der österreichischen<br />
Wirtschaftskammeraußenhandelsstelle<br />
in Peking und eine wirklich fantastische Vorlesung<br />
von Mag. Andreas Werner, CEO bei der Raiffeisenzentralbank.<br />
Die Peking Universität war überaus bemüht uns<br />
einen guten und akademisch wertvollen Aufenthalt<br />
in China zu ermöglichen. Eine sehr nette Idee<br />
der Universität war zum Beispiel die Zuteilung von<br />
language partners. Auf diese Weise konnten wir liebe<br />
chinesische StudentInnen kennenlernen und etwas<br />
mit ihnen unternehmen.<br />
Sightseeing<br />
Das Programm sah den Besuch einer Kung Fu Show<br />
und einer Peking Oper (die für mich etwas gewöhnungsbedürftig<br />
war) sowie die Besichtigung des<br />
Sommerpalasts, der Verbotenen Stadt und des Himmelstempels<br />
vor. Unsere Sightseeing-Ausflüge waren<br />
recht gut geführt und sehr interessant.<br />
Zusätzlich habe ich mir zusammen mit meinen<br />
Summerschool- Kollegen die Wangfujing Road (wo<br />
es alle möglichen – teilweise noch lebendigen- Tiere<br />
zu kosten gab), den Lam<strong>at</strong>empel und den Beihai Park<br />
angesehen, bin die drei hinteren Seen entlang spaziert<br />
und habe einen Blick auf den Kaiserpalast vom<br />
Kohlehügel (Jingshan Park) aus geworfen.<br />
An unserem letzten Abend in China waren wir dann<br />
noch - als krönenden Abschluss - in der Botschaft zu<br />
einem Empfang eingeladen.<br />
Ausflug in die Umgebung<br />
Über die Summerschool war ein Ausflug zur chinesischen<br />
Mauer geplant. Wir h<strong>at</strong>ten das Glück dass<br />
wir an diesem Tag wunderschönes Wetter h<strong>at</strong>ten und<br />
den Spaziergang entlang der Mauer in vollen Zügen<br />
genießen konnten.<br />
Schlusswort<br />
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Zeit<br />
in China im Rahmen der Summerschool sehr genossen<br />
habe. Die Universitäten haben uns TeilnehmerInnen<br />
mit großteils sehr guten Vorträgen einen<br />
Überblick über die chinesische Wirtschaft, Kultur<br />
und Gesellschaft gegeben, wir haben in sehr schönen<br />
Hotels gewohnt und h<strong>at</strong>ten ein vielfältiges Sightseeing-Programm.<br />
Nebenbei war es uns aber trotzdem<br />
noch möglich die beiden Städte selbstständig kennenzulernen<br />
(vor allem Shanghai).<br />
An dieser Stelle möchte ich anmerken dass ich viel<br />
Glück mit meiner Summerschoolgruppe und unserem<br />
Leiter Mag. Thomas Reichenbach h<strong>at</strong>te: Wir<br />
haben uns alle fantastisch verstanden und sehr viel<br />
miteinander unternommen (ua haben wir in unserer<br />
Freizeit zusammen Sehenswürdigkeiten besucht,<br />
Restaurants, Clubs und Lokale kennengelernt und<br />
Mottoparties gemacht).
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Das Programm des Eurasia Pacific Uninet h<strong>at</strong> in mir<br />
das Bedürfnis geweckt, das „Land der Mitte“ besser<br />
kennenzulernen und es auch einmal abseits der Metropolen<br />
Shanghai und Peking zu bereisen. Deshalb<br />
habe ich gleich nach meiner Rückkehr mit einem<br />
Chinesisch Sprachkurs bei Treffpunkt Sprachen<br />
begonnen, habe zusammen mit meiner <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> und<br />
Summerschool- Kollegin Rebecca Oberdorfer einen<br />
Workshop über chinesisches Recht organisiert und<br />
in der zweiten Bachelorarbeit für mein Zweitstudium<br />
44pt<br />
32pt<br />
Das standardwerk<br />
Das Lehrbuch vermittelt einen umfassenden Einblick in die weitverzweigte<br />
Rechtsordnung der Europäischen Union. Die system<strong>at</strong>ische<br />
Darstellung konzentriert sich dabei auf die Grundfragen der europäischen<br />
Rechtsordnung. In der Neuauflage wurde der Vertrag von<br />
Lissabon vollständig und system<strong>at</strong>isch eingearbeitet.<br />
Das Buch gliedert sich in fünf teile:<br />
• Die politische Verfassung der EU (Rechtsquellen, Ziele und Werte<br />
der EU, Verfassungsprinzipien, Organis<strong>at</strong>ionsstruktur)<br />
• Die Wirtschaftsverfassung einschließlich der Währungsunion<br />
• Der Binnenmarkt und seine Grundfreiheiten<br />
• Die Wettbewerbsordnung<br />
• Der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts<br />
Viele Übersichten und schaubilder, aber auch zahlreiche weiterführende<br />
liter<strong>at</strong>urhinweise machen den Band zu einem verlässlichen<br />
Lernmittel vor allem für Studenten. Aufgrund einer Fülle von<br />
Rechtsprechungshinweisen und Originalzit<strong>at</strong>en eignet er sich auch<br />
für Praktiker, die einen schnellen und system<strong>at</strong>ischen Zugriff auf das<br />
Recht der EU suchen.<br />
19<br />
Umweltsystemwissenschaften mit dem Schwerpunkt<br />
VWL über Chinas Energiesektor geschrieben.<br />
Ich kann euch daher nur von Herzen empfehlen eine<br />
Bewerbung für die „China Know-How“ Summerschool<br />
2011 in Betracht zu ziehen und euch auf das<br />
Abenteuer „China“ einzulassen.<br />
Anmerkung: Es können sich grundsätzlich alle<br />
StudentInnen von (österreichischen) Universitäten<br />
und Fachhochschulen um einen Pl<strong>at</strong>z in der Summerschool<br />
bewerben. Das Stipendium und das<br />
ECTS Zeugnis (6 ECTS freie Wahlfächer) sind an die<br />
erfolgreiche Absolvierung der Abschlussprüfungen<br />
(es gibt sowohl eine in Shanghai als auch in Peking)<br />
gebunden.<br />
Homepage: http://www.eurasiapacific.net/summerschools/<br />
44pt<br />
01 / 310 53 56 oder 32pt office@facultas.<strong>at</strong><br />
Mag. Christina Wrann studierte das<br />
Diplomstudium Rechtwissenschaften und<br />
ist Mitarbeiterin in der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>.<br />
Klaus-Dieter BorcharDt<br />
Die rechtlichen Grundlagen<br />
der europäischen union<br />
Eine system<strong>at</strong>ische Darstellung<br />
für Studium und Praxis<br />
4., komplett überarbeitete Auflage<br />
UTB: facultas.wuv 2010, 608 Seiten<br />
ISBN 978-3-8252-1669-6<br />
EUR 29,80<br />
Erhältlich im Buchhandel sowie unter<br />
210x148,5_fac_Borchardt_law_graz_rz.indd 1 14.03.11 10:14<br />
www.facultas.wuv.<strong>at</strong>
20<br />
ELSA ist eine unabhängige, intern<strong>at</strong>ionale <strong>Jus</strong>-Studierenden<br />
Organis<strong>at</strong>ion mit weltweit mehr als 30.000<br />
Mitgliedern.<br />
In Graz bieten wir unseren 450 Mitgliedern ein<br />
praxisorientiertes Programm, das wir immer weiter<br />
an die Bedürfnisse der Studierenden anpassen. Somit<br />
sind wir euer Bindeglied zwischen Universität und<br />
Praxis.<br />
Unsere Mitglieder können auf ein breites Spektrum<br />
an extracurricularen Aktivitäten zugreifen:<br />
Bei unserer Eventreihe Breakfast@Law frühstücken<br />
wir in Grazer Anwaltskanzleien und lernen dort<br />
Näheres über den Berufsstand kennen. Gleichzeitig<br />
erhalten wir dort Tipps für den Bewerbungsprozess<br />
und die Anforderungen an zukünftige JuristInnen.<br />
Durch eben solche Kontakte können wir unseren<br />
Mitgliedern auch ein maßgeschneidertes Programm<br />
anbieten, um einen besseren Start in das Berufsleben<br />
zu ermöglichen.<br />
Die ELSA Austrian Moot Court Competition ist eine<br />
akademische Veranstaltung in Form einer Lehrveranstaltung<br />
des dritten Abschnitts, in der Studierenden<br />
aller <strong>Jus</strong>-Fakultäten Österreichs die Möglichkeit<br />
geboten wird, sich in einer fiktiven Gerichtsverhandlung<br />
zu beweisen und Erlerntes praxisorientiert<br />
anzuwenden.<br />
Ein weiterer ELSA Vorteil sind unsere professionellen<br />
Soft-Skill Seminare, in denen wir Fertigkeiten<br />
vermittelt bekommen, die ein ganzes Leben lang von<br />
Nutzen sein werden. So können Mitglieder im April<br />
exklusiv an einem Kommunik<strong>at</strong>ion- und Präsent<strong>at</strong>ionstraining<br />
teilnehmen.<br />
In unserer neuen Eventreihe ELSAgoesBusiness wollen<br />
wir auch eine neue Zielgruppe von <strong>Jus</strong>-Studierenden<br />
bedienen, da auch in der Wirtschaft eine große<br />
Nachfrage an JuristInnen besteht. Das erste erfolgreiche<br />
Event h<strong>at</strong> Anfang März st<strong>at</strong>tgefunden. Während<br />
eines VIP-Besuches bei der Österreichischen<br />
N<strong>at</strong>ionalbank in Wien, konnten wir das Banknoten-<br />
Testcenter kennen lernen und auch eine ausführliche<br />
Einführung in die Aufgabengebiete der JuristInnen<br />
der OeNB bekommen.<br />
Zu guter Letzt greifen wir auf ein intern<strong>at</strong>ionales<br />
Praktika-Netzwerk zurück, welches unseren Mit-<br />
Law @ Graz<br />
März 2011<br />
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Law @ Graz<br />
März 2011<br />
Best of Books<br />
Fachmedien für das neue Semester<br />
Die „Springer-Reihe“<br />
Die bekannte „Springer-Reihe“ präsentiert sich zum 10-jährigen Jubiläum in aktualisierter<br />
Fassung. Der Anspruch der Herausgeber und Autoren, eine studierendenorientierte<br />
Altern<strong>at</strong>ive zum überaus detailreichen Standardlehrbuch Koziol/<br />
Welser zu bieten, wurde eindeutig erreicht. Verständlich und klar bietet die Springer-Reihe<br />
das notwendige Wissen für die Fachprüfung aus Bürgerlichem Recht<br />
und verzichtet auf Detail-überladene Ausschweifungen und ermöglicht Studierenden<br />
den Blick auf die wesentlichen Grundlagen des Zivilrechts. Der übersichtliche<br />
und didaktisch durchdachte Aufbau birgt (insbesondere für system<strong>at</strong>ische<br />
Lerntypen) klare Vorteile gegenüber anderen Lehrbüchern. Aus Sicht der Grazer<br />
Rechtswissenschaft sei stolz angemerkt, dass für zwei zentrale Bände (Allgemeiner<br />
Teil und Intern<strong>at</strong>ionales Priv<strong>at</strong>recht) Professoren der Grazer Fakultät verantwortlich<br />
zeichnen. Das LAW@Graz gr<strong>at</strong>uliert zur 10-jährigen Erfolgsgeschichte und<br />
erwartet deren Fortsetzung in bewährter Weise!<br />
Band I: Allgemeiner Teil. Der Einstieg entstammt der geschliffenen Feder von<br />
Peter Bydlinski und gibt einen klaren Überblick über die allgemeinen zivilrechtlichen<br />
Grundlagen. Zahlreiche Verweise auf die anderen Bände bieten einen Vorgeschmack<br />
auf das system<strong>at</strong>ische Gesamtkonzept der Springer-Reihe und ermöglichen<br />
das Erkennen von Zusammenhängen. In weiterer Folge macht sich auch in<br />
Band II: Schuldrecht – Allgemeiner Teil und besonders in Band III: Schuldrecht<br />
– Besonderer Teil die Studierendenfreundlichkeit durch den Fokus auf das notwendige<br />
Wissen und die erklärende Sprache bemerkbar. Band IV: Sachenrecht<br />
widmet sich kompakt und sehr gut strukturiert einem von Studierenden manchmal<br />
etwas stiefmütterlich behandelten Fachgebiet. Auch Band V: Familienrecht<br />
und Band VI: Erbrecht wurden auf aktuellen Stand gebracht; so sind auch die<br />
neuen Aspekte durch das Eingetragene Partnerschafts-Gesetz dargestellt. Als umfangreiches<br />
und vielschichtiges Fachgebiet ist Band VII: Intern<strong>at</strong>ionales Priv<strong>at</strong>recht<br />
nicht zuletzt durch die Europäische Integr<strong>at</strong>ion zu besonderer Bedeutung<br />
gelangt und zentraler Bestandteil des Zivilrechts. Das bekannte und top-aktuelle<br />
Lehrbuch des Grazer Dekans Willibald Posch bietet einen ausgezeichneten Überblick<br />
über die besonders umfangreichen Zusammenhänge auf intern<strong>at</strong>ionaler<br />
Ebene. Ergänzend fügt sich ein Beitrag von Markus Fallenböck über eBusiness ein.<br />
Der auf eine gute Vorbereitung auf die Fachprüfung ausgelegte Band VIII: Prüfungstraining.<br />
Fallrepetitorium mit Lösungen bildet den gelungenen Abschluss<br />
der Springer-Reihe. 118 Fälle werden von den Autoren der Bände I – VII in selbiger<br />
Gliederung dargeboten und sind mit einer Musterlösung versehen. Verweise<br />
in den Musterlösungen führen zu den einschlägigen Stellen der Lehrbücher und<br />
ermöglichen so ein gezieltes Training der Falllösung. Eine wirkliche Vermittlung<br />
der zivilrechtlichen Falllösungstechnik fehlt jedoch (noch) in Band VIII (eine<br />
überblicksartige Einführung findet sich in Band I).<br />
Als weitere Ergänzung zur Springer-Reihe liegt die Verwendung des von Axel<br />
Thoss und Susanne Haas herausgegebenen Prüfungstrainers auf Karteikartenbasis<br />
(Springer Verlag, 2.Auflage, 2008, ca. 380 Karten) nahe, welcher für das Wiederholen<br />
und Festigen des angeeigneten Wissens (also zur Vorbereitung aus die Fachprüfung)<br />
nachdrücklich empfohlen werden kann. Weiters sei an dieser Stelle auch<br />
auf die ergänzende Funktion eines Kommentars (siehe Besprechung des „KBB“)<br />
hingewiesen. (MPN)<br />
21<br />
Peter BYDLINSKI:<br />
BR I: Allgemeiner Teil.<br />
5.Auflage, Springer 2010<br />
281 Seiten<br />
€ 29,13<br />
Silvia DULLINGER:<br />
BR II: Schuldrecht –<br />
Allgemeiner Teil.<br />
4.Auflage, Springer 2010,<br />
179 Seiten<br />
€ 19,41<br />
Peter APATHY/Andreas<br />
RIEDLER:<br />
BR III: Schuldrecht –<br />
Besonderer Teil.<br />
4.Auflage, Springer 2010,<br />
289 Seiten, € 24,27<br />
Gert IRO:<br />
BR IV: Sachenrecht.<br />
4.Auflage, Springer 2010,<br />
305 Seiten<br />
€ 29,13<br />
Ferdinand KERSCH-<br />
NER:<br />
BR V: Familienrecht.<br />
4.Auflage, Springer 2010,<br />
176 Seiten<br />
€ 19,41<br />
Bernhard ECCHER:<br />
BR VI: Erbrecht.<br />
4.Auflage, Springer<br />
Verlag 2010, 178 Seiten<br />
€ 19,41<br />
Willibald POSCH:<br />
BR VII: Intern<strong>at</strong>ionales<br />
Priv<strong>at</strong>recht.<br />
5.Auflage, Springer 2010,<br />
246 Seiten<br />
€ 29,13<br />
Peter APATHY et alii:<br />
BR VIII: Prüfungstraining.<br />
Fallrepetitorium<br />
mit Lösungen.<br />
3.Auflage, Springer 2010,<br />
417 Seiten, € 29,13
22<br />
Helmut KOZIOL/<br />
Peter BYDLINSKI/<br />
Raimund BOL-<br />
LENBERGER (Hg):<br />
Kurzkommentar<br />
zum ABGB.<br />
3.Auflage, Springer<br />
Verlag 2010, 2328<br />
Seiten (290,85 €).<br />
Susanne BACH-<br />
MANN et alii<br />
(Hg): Besonderes<br />
Verwaltungsrecht.<br />
8.Auflage, Springer<br />
2010, 608 Seiten<br />
(48,59 €).<br />
Klaus POIER/Bernd<br />
WIESER (Hg):<br />
Steiermärkisches<br />
Landesrecht: BesonderesVerwaltungsrecht.<br />
Springer 2010,<br />
632 Seiten (97,22€)<br />
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Die Arbeit mit Kommentaren wird von Studierenden sehr oft unterschätzt und daher<br />
gemieden. Wer jedoch über das Niveau eines Standard-Lehrbuches hinausgehend mit<br />
einer Rechtsfrage konfrontiert ist (wie es üblicherweise bei Hausarbeiten, Refer<strong>at</strong>en,<br />
Seminararbeiten und insbesondere bei Diplomarbeiten der Fall ist), wird auch bereits<br />
im Studium die zahlreichen Vorzüge eines Kommentars sehr schnell zu schätzen lernen.<br />
Der nun in dritter Auflage vorliegende Kurzkommentar zum ABGB von Koziol/Bydlinski/Bollenberger<br />
– in Fachkreisen als „KBB“ bekannt – wird Studierende, die sich<br />
ins Zivilrecht vertiefen (müssen), begeistern. Die Kommentierung der einzelnen Paragraphen<br />
enthält nicht nur eine sehr tiefgehende und die bestehenden Lehrmeinungen<br />
umfassende Interpret<strong>at</strong>ion der Norm, sondern auch die einschlägigen Definitionen,<br />
Abgrenzungen und Verweise. Von besonderem Wert für Studierende (wie auch für<br />
Praktiker) sind n<strong>at</strong>ürlich die Judik<strong>at</strong>urverweise und die zu jedem Paragraphen erstellte<br />
Liter<strong>at</strong>urübersicht – selbstverständlich aktuell (Stand 1.8.2010). Neben dem ABGB<br />
umfasst der KBB auch das Ehegesetz, das Konsumentenschutzgesetz, das IPR-Gesetz<br />
und die Verordnungen Rom I und II. Die Kommentierungen stammen von namhaften<br />
Universitätsprofessoren, (Höchst-)Richtern, Rechtsanwälten und Spitzenbeamten des<br />
<strong>Jus</strong>tizministeriums.<br />
Der KBB präsentiert sich in Hochform – Studierende mit einem Hang zum Zivilrecht<br />
sollten sich dies merken! (MPN)<br />
Das absolute Standardwerk zum Besonderen Verwaltungsrecht in Österreich ist wieder<br />
auf neuestem Stand. Gab es auch keine grundlegende Reform eines Rechtsbereiches,<br />
so sind durch mehrere kleinere Anpassungen vorgenommen worden, und durch das<br />
Inkrafttreten des Lissabonner Vertrages kam es zu Veränderungen in den europarechtlichen<br />
Bezügen. In bewährter Weise erstrahlt das Nachschlagewerk mit klar strukturiertem<br />
Aufbau und sehr anwenderfreundlichem Glossar in neuem Glanz. Judik<strong>at</strong>ur und<br />
Liter<strong>at</strong>ur wurde ergänzt, der Stand der Rechtslage d<strong>at</strong>iert mit 1.9.2010. Ein bewährtes<br />
und nützliches Standardwerk! (MPN)<br />
Erstmals in Österreich wurde mit diesem Buch der Versuch unternommen, die Landesrechtsordnung<br />
eines Bundeslandes gesamthaft aufzuarbeiten, also jene Rechtsbereiche, in<br />
denen sich vielen Unkenrufen (und auch Kompetenzverlagerungen) zum Trotz die Landesgesetzgebung<br />
gehalten h<strong>at</strong>. In der Steiermark sind dies immerhin rund 250 Gesetze! Unter<br />
der Führung von Klaus Poier und Bernd Wieser wurde nun in einem ersten Schritt das<br />
Besondere Verwaltungsrecht der Steiermark von den (jüngeren) wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
am Institut für Öffentliches Recht an der Universität Graz aufgearbeitet, wobei auch<br />
eine Kooper<strong>at</strong>ion mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung eingegangen wurde,<br />
um Probleme und Erfahrungen der Praxis miteinfließen lassen zu können. So konnte in<br />
Graz nicht nur ein richtungsweisendes Projekt für die österreichische Rechtswissenschaft<br />
aufgebaut werden, sondern es wurden auch für das alltägliche Leben wichtige Bereiche<br />
der Landesverwaltung für Praktiker und interessierte Steirerinnen und Steirer zugänglich<br />
gemacht. (MPN)
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März 2011<br />
Nicht nur der AEUV, auch einige umstrittene Entscheidungen des EuGH wie die Rs Viking<br />
und die Rs Laval waren Grund genug für eine dritte, vollständig überarbeitete und erweiterte<br />
Auflage des Handbuchklassikers von Fuchs/Marhold. Die umfassende Darstellung der<br />
einschlägigen Normen und Rechtsprechung soll als Nachschlagewerk für Theoretiker und<br />
Praktiker dienen, eignet sich aber auch hervorragend als Lernunterlage für eine Vertiefung<br />
in europäischem Arbeitsrecht. In dieser deutsch-österreichischen Koproduktion bestreitet<br />
Fuchs Funktion und Aufgabe des Europäischen Arbeitsrechts, die Regelungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit,<br />
sowie das kollektive Arbeitsrecht. Der individualarbeitsrechtliche<br />
Part mit weitreichenden Ausführungen zum Antidiskriminierungsrecht ist von Marhold<br />
verfasst. Aus der Feder des Grazers Friedrich stammt die Bearbeitung des arbeitskollisionsrechtliche<br />
Teils, in dem ua die Rom I VO und die Entsenderichtlinie präzise dargestellt sind.<br />
(Mag.a Paula ASCHAUER)<br />
Das – nun wieder auf ganz aktuellem Stand befindliche – Lehrbuch zum Verfassungsrecht<br />
von Walter Berka erfreut sich insbesondere bei anspruchsvolleren Studierenden steter<br />
Beliebtheit. Berka schreibt detailreich, dicht und nicht ohne gewisse Ansprüche an die<br />
Studierenden; er schafft es jedoch so klar und auf das Wesentliche fokussiert zu bleiben,<br />
dass das Buch nicht schwerfällig wird – ganz im Gegenteil! Klar wird ersichtlich, was dem<br />
Autor wichtig ist; abschnittsweise wird in hervorgehobenen Kästen die wesentliche Judik<strong>at</strong>ur<br />
überblicksartig dargestellt. Die Schwerpunkte des Buches liegen klar in der Sta<strong>at</strong>sorganis<strong>at</strong>ion,<br />
der Gerichtsbarkeit des öffentlichen Rechts und bei den Grundrechten, deren<br />
Erörterung beim bekannten und renommierten Grundrechtsspezialisten Berka in besonders<br />
guten Händen liegen. Ein ausgezeichnetes Buch für anspruchsvolle Studierende, die ein<br />
besonderes Lehrbuch für Verfassungsrecht suchen! (MPN)<br />
Das unter JuristInnen und Nicht-JuristInnen weithin bekannte und beliebte Buch Manfried<br />
Welans „Recht in Österreich“ ist der Ausgangspunkt dieses Buches, das nun nach Welans<br />
Emeritierung in jüngeren Händen liegt – in guten Händen.<br />
Die ganze österreichische Rechtsordnung findet sich auf 180 Seiten wieder. Kompakt,<br />
übersichtlich und eine gut verständliche Sprache – es ist ein universelles Einführungsbuch:<br />
Für Nicht-JuristInnen (die den Drang verspüren endlich JuristInnen zu verstehen), für<br />
(zukünftige oder angehende) Studierende der Rechtswissenschaften (die klugerweise einen<br />
vernünftigen Überblick und ein juristisches Grundwissen bekommen möchten) und sogar<br />
für manche fertige JuristInnen (die ihrer Spezialisierung zum Trotz die Weiten der Rechtsordnung<br />
wiederentdecken wollen).<br />
Treffend die Worte der Autoren: Eine Art Reiseführer durch das Recht für alle, die dieses<br />
Land kennen lernen wollen. Es ist ein guter Reiseführer und ein (weiterhin) ausgezeichnetes<br />
Buch – Pflichtlektüre für StudienanfängerInnen!! (MPN)<br />
Mag. Manuel P. Neubauer ist Mitarbeiter der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> und ehemaliger Referent<br />
für Bildungspolitik der ÖH-Bundesvertretung. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre.<br />
(AktionsGemeinschaft)<br />
Mag.a Paula Aschauer war Mitarbeiterin der <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong> und ist Universitätsassistentin<br />
am Institut für Arbeits- und Sozialrecht.<br />
Maximilian<br />
FUCHS/Franz<br />
MARHOLD: EuropäischesArbeitsrecht.<br />
Springer 2010,<br />
475 Seiten (99,95 €)<br />
Walter BERKA:<br />
Verfassungsrecht.<br />
3.Auflage,<br />
Springer 2010,<br />
590 Seiten (44,95 €)<br />
Benjamin KNEIHS/<br />
Peter BYDLINSKI/<br />
Peter VOLLMAI-<br />
ER/Manfried<br />
WELAN: Einführung<br />
in das österreichische<br />
Recht.<br />
Facultas Verlag<br />
2010, 184 Seiten<br />
(19,- €)<br />
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