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NEW YORK - Baker & McKenzie

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8 New York_Bezuge_gruen 10.05.12 09:40 Seite 16<br />

<strong>NEW</strong> <strong>YORK</strong><br />

An der Kreuzung des Broadway mit der<br />

Fifth Avenue steht das Flatiron Building<br />

Foto: Newyork.de/Ulrike Graeff<br />

Wohnen in New York<br />

Ich hatte mich wegen der relativ kurzen<br />

Dauer meines Aufenthaltes zuerst<br />

via Internet auf die Suche nach einem<br />

möblierten Studioapartment gemacht.<br />

Schnell musste ich aber feststellen, dass<br />

diese gut und gerne 2.500 US-Dollar pro<br />

Monat kosten und wegen der hohen<br />

Nachfrage schnell vergriffen waren.<br />

Als vergleichsweise günstige Alternative<br />

dazu bot sich eine Unterbringung<br />

im Webster Apartment an (www.websterapartments.org).<br />

Ein Zimmer kostete<br />

pro Woche rund 300 US-Dollar – Frühstück<br />

und Abendessen inklusive.<br />

Das Webster Apartment ist eine Unterkunft<br />

ausschließlich für Frauen, die<br />

sich wegen eines Praktikums oder Jobs<br />

für ein paar Wochen oder Monate in<br />

New York aufhalten. Das Äquivalent für<br />

die Herren ist das Kolping House<br />

(www.kolpingny.org). Da viele dieser<br />

16 JURA JOURNAL 2 | 2012<br />

Frauen, so wie ich<br />

auch, keine Bekannten<br />

in New York hatten,<br />

fanden wir uns sehr<br />

schnell in kleinen<br />

Gruppen zusammen<br />

und haben die Stadt<br />

und das Nachtleben<br />

gemeinsam erkundet.<br />

Das Haus selbst ist<br />

zwar sehr alt und die<br />

Zimmer sind relativ<br />

klein, aber trotzdem<br />

haben die Räumlichkeiten<br />

ihren Charme.<br />

Außerdem stellt man<br />

schnell fest, dass man<br />

sich sowieso nur zum<br />

Essen und Schlafen<br />

dort aufhält, weil man<br />

ständig unterwegs ist.<br />

In der Kanzlei<br />

An meinem ersten<br />

Arbeitstag bei <strong>Baker</strong> &<br />

<strong>McKenzie</strong> erlebte ich<br />

eine tolle Überraschung.<br />

Als mich eine<br />

Mitarbeiterin aus der<br />

Personalabteilung nach einer freundlichen<br />

Begrüßung zu meinem Büro führte,<br />

konnte ich meinen Augen kaum<br />

trauen. Besser hätte ich es nicht treffen<br />

können: Mein Büro befand sich in der<br />

44. Etage des Grace Buildings, einem Bürokomplex<br />

am Bryant Park. Die gesamte<br />

Außenwand des Zimmers war verglast.<br />

Von dort aus hatte ich einen traumhaften<br />

Blick über New York und auf das<br />

Chrysler Building. Ich muss zugeben,<br />

dass es mir die ersten Tage ein wenig<br />

schwer viel, mich bei diesem Ausblick<br />

auf die Arbeit zu konzentrieren.<br />

Kurz nachdem ich mich mit meinem<br />

Arbeitsplatz vertraut gemacht hatte,<br />

lernte ich meine neuen Kollegen aus<br />

dem Banking & Finance-Team kennen.<br />

Neben einer umfassenden Einführung zu<br />

den Arbeitsabläufen versorgten sie mich<br />

mit vielen Informationen über gute Restaurants,<br />

angesagte Bars, tolle Sightseeingstationen<br />

und diverse Freizeitaktivitäten.<br />

Bei gemeinsamen Mittagessen<br />

konnte ich zudem viel von ihnen über<br />

das tägliche Leben in New York und die<br />

juristische Ausbildung erfahren.<br />

Interessant war auch der Kleidungsstil.<br />

Der in den Kanzleiräumen geltende<br />

Dress Code war Casual Business: Anzug<br />

oder Kostüm waren also keine Pflicht,<br />

Jeans gehörten jedoch nicht mehr dazu.<br />

Dazwischen war so ziemlich alles erlaubt,<br />

was der beruflichen Qualifikation<br />

entsprach und der Arbeit in einer Kanzlei<br />

angemessen war. In regelmäßigen<br />

Abständen wurde jedoch ein sogenannter<br />

„Jeans Day“ ausgerufen. An diesen<br />

Tagen durfte jeder, der einen gewissen<br />

Geldbetrag in eine Kasse einzahlte,<br />

Jeans tragen. Das Geld wurde über einen<br />

längeren Zeitraum gesammelt und einer<br />

gemeinnützigen Einrichtung gespendet.<br />

Ich fand die Idee sehr gut und habe gerne<br />

mitgemacht.<br />

Fachlich konnte ich vor allem an Projekten<br />

mit internationalem, vorrangig<br />

amerikanisch-deutschem Bezug mitarbeiten.<br />

Die Aufgabenstellungen waren<br />

relativ breit gefächert. Zu ihnen gehörte<br />

beispielsweise die Vorbereitung einer<br />

Due Diligence im Vorfeld einer grenzüberschreitendenUnternehmensübertragung.<br />

Ich durfte mich aber auch<br />

rechtsvergleichend mit Fragen zur Vertragsgestaltung<br />

bei Verbriefungstransaktionen<br />

auseinandersetzen.<br />

Interessant war für mich festzustellen,<br />

wie unterschiedlich dieselben Rechtsmaterien<br />

geregelt sind. Während in Europa<br />

und speziell in Deutschland fast alles in<br />

Gesetzesform gebracht wurde, sind ganze<br />

Rechtsmaterien im US-Recht entweder<br />

durch Gesetz oder richterliche Entscheidungen,<br />

aber meistens nur partiell<br />

geregelt. Das lässt teilweise großen Gestaltungsspielraum,<br />

verlangt dem Bürger<br />

und dem Unternehmen aber auch viel Eigenverantwortung<br />

ab.<br />

In der Kanzlei gab es außerdem viele<br />

Fortbildungsmöglichkeiten. Man konnte<br />

seine fachlichen und sozialen Fähigkeiten<br />

sowohl durch die Teilnahme an regelmäßig<br />

angebotenen Vorträgen als<br />

auch durch speziell im Intranet zur Verfügung<br />

gestellte Trainingsmodule verbessern.<br />

Eine Stadt mit vielen Facetten<br />

Eines ist New York in jedem Falle nicht:<br />

langweilig! Die Stadt fordert förmlich<br />

dazu heraus, sie zu entdecken. Man ist<br />

einem ständigen Drang ausgesetzt, im-

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