kirchliches jahrbuch 2003 - Institut für Kirchenbau und kirchliche ...
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Finanziert wird dieses vielgestaltige, von Besucher/-innen weit über Lübeck<br />
hinaus stark frequentierte <strong>und</strong> geschätzte Angebot im wesentlichen aus sich selbst:<br />
Einnahmen aus Vermietungen des Kirchenraumes, Eintrittsgelder sowie die Unterstützung<br />
durch Spender/-innen <strong>und</strong> Sponsor/-innen zählen hierzu ebenso wie<br />
die Nutzung des Kirchturms als öffentlicher, nicht nur bei Tourist/-innen beliebter<br />
Aussichtsturm.<br />
So zeigt St. Petri seit ihrer Wiederherstellung auf höchst erfolgreiche Weise,<br />
wie Kirche mit Kunst, Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft in Dialog treten <strong>und</strong> hieraus<br />
enorme Relevanz im öffentlichen Diskurs gewinnen kann. Die Attraktivität des<br />
Bauwerkes wurde durch einen zwischen 1996 <strong>und</strong> 1998 vorgenommenen, gr<strong>und</strong>legenden<br />
Umbau von Turmaufzug <strong>und</strong> Eingangszone mitsamt Einrichtung eines<br />
Café-Bereiches derweil noch weiter gesteigert. Folglich hat dieses Projekt mittlerweile<br />
eine Reihe von Nachahmer/-innen gef<strong>und</strong>en – <strong>und</strong> nimmt in der gesamten,<br />
in den letzten Jahren an zahlreichen Orten etablierten „Citykirchen“-Arbeit eine<br />
wichtige Vorreiterrolle ein. 27<br />
5. Mischnutzung in kirchlich-kommunaler Trägerschaft<br />
Die Stadtpfarrkirche St. Marien zu Müncheberg/Mark 28 – eine Kleinstadt mit<br />
r<strong>und</strong> 6000 Einwohnern, gelegen etwa 40 Kilometer östlich Berlin – war kurz vor<br />
Kriegsende 1945 bis auf die Außenmauern zerstört worden. Danach gehegte<br />
Hoffnungen auf eine baldige Wiederherstellung des im 13.Jahrh<strong>und</strong>ert begonnenen<br />
<strong>Kirchenbau</strong>s mussten zu DDR-Zeiten aus finanziellen wie politischen Gründen<br />
Utopie bleiben. Stattdessen drohte das ruinöse Bauwerk nach <strong>und</strong> nach völlig<br />
zu zerfallen.<br />
Dann aber kamen „Wende“ <strong>und</strong> nachfolgende deutsch-deutsche Vereinigung –<br />
<strong>und</strong> damit neue Hoffnung auf einen Wiederaufbau: So entstand eine Bürgerinitiative<br />
– <strong>und</strong> bald daraus ein Förderverein. Und schon im Herbst 1991 konnte mit ersten<br />
Arbeiten begonnen werden: Wegen äußerst begrenzter Mittel bei Kirche <strong>und</strong><br />
öffentlicher Hand mussten dabei hohe Anteile durch Spender/-innen <strong>und</strong> Sponsor/-innen,<br />
aber auch in Eigenleistung erbracht werden. Damit gelang es jedoch,<br />
die Außenmauern des Bauwerks zu sanieren <strong>und</strong> dem Kirchenschiff 1993 ein neues<br />
Dach aufzusetzen.<br />
27. Vgl. u.a. City-Kirchen. Bilanz <strong>und</strong> Perspektiven mit Beiträgen von H. Bauer u.a.,<br />
Hamburg 1995 (Kirche in der Stadt, 5).<br />
28. Vgl. u.a. Klaus Block: Stadtpfarrkirche Sankt Marien Müncheberg, in: KuKi 59<br />
(1996), 173–175; Helga Bork/Ursula Röper (Hg.): Stadtpfarrkirche Sankt Marien Müncheberg.<br />
Geschichte <strong>und</strong> Wiederaufbau, Müncheberg 1997; Matthias Ludwig: Rekonstruktion<br />
oder Neuausbau? Kirchen im Wiederaufbau: Sacrow, Fürstenwalde <strong>und</strong> Müncheberg, in:<br />
KuKi 60 (1997), 153–157, 156f.; Peter Rumpf: Es kommt ein Schiff geladen. Die Stadtpfarrkirche<br />
Sankt Marien in Müncheberg, in: Bauwelt 88 (1997), 2090–2093; Stadtpfarrkirche St.<br />
Marien zu Müncheberg – ihre Geschichte, Gedanken <strong>und</strong> Ergebnisse zu ihrem Wiederaufbau,<br />
hg. vom Förderverein zum Wiederaufbau, zur Nutzung <strong>und</strong> Pflege der Stadtpfarrkirche<br />
zu Müncheberg, o. O. 2 o. J.; http://www.stadtpfarrkirche-muencheberg.de.<br />
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