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kirchliches jahrbuch 2003 - Institut für Kirchenbau und kirchliche ...

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verstärkt zusammen zu betrachten <strong>und</strong> aufeinander abzustimmen. Infrastrukturelle<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Entwicklungen bei Kirche <strong>und</strong> Kommune müssen miteinander<br />

statt nebeneinander bedacht, Möglichkeiten nachhaltiger Kooperationen<br />

(nicht nur) im baulichen Bereich erschlossen <strong>und</strong> entwickelt werden. Oder es gilt –<br />

auf übergeordneter wie einzelfallbezogener Ebene –, enge Verbindungen zwischen<br />

Theologie, Architektur <strong>und</strong> Denkmalpflege, aber auch mit Betriebswirtschaft,<br />

(Kirchen-)Politik <strong>und</strong> Rechtswissenschaft – aufzubauen <strong>und</strong> diese zielorientiert<br />

<strong>und</strong> projektbezogen zu begleiten.<br />

7. Stufenmodell zur künftigen Nutzung<br />

Der künftige Erhalt der <strong>Kirchenbau</strong>ten ist keineswegs nur eine Frage des Geldes,<br />

sondern zuerst der Phantasie, der Kreativität sowie der Bereitschaft <strong>und</strong> des Mutes,<br />

sich mit Bauten <strong>und</strong> deren Umfeld intensiv <strong>und</strong> zukunftsweisend auseinander<br />

zu setzen – <strong>und</strong> daran anschließend neue, auch unkonventionelle Wege zu beschreiten.<br />

Kirchengemeinden wie kirchenleitende Organe benötigen dabei kompetente<br />

fachliche Beratung <strong>und</strong> Unterstützung, auch durch Weitergabe <strong>und</strong> Vermittlung<br />

bereits umgesetzter Beispiele <strong>und</strong> Möglichkeiten.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> sich anhaltend verschlechternder Rahmenbedingungen<br />

gilt es, diese im Blick auf ihre Nachhaltigkeit allerdings kritisch zu hinterfragen<br />

<strong>und</strong> zu untersuchen. So mögen sich manche Beispiele nutzungserweiterter <strong>und</strong>/<br />

oder – veränderter Kirchen allein wirtschaftlich betrachtet als – noch – nicht tragfähig<br />

erweisen. Hier bedarf es jedoch langfristiger Strategien, intensiver Auseinandersetzung,<br />

systematischer Auswertung <strong>und</strong> perspektivischer Fortentwicklung,<br />

anstatt eben angelaufene Ansätze, Versuche <strong>und</strong> Modelle mangels schneller Erfolge<br />

voreilig zu negieren oder gar abzubrechen.<br />

Zudem sind einzelne Lösungswege angesichts jeweils ganz verschiedenartiger<br />

Ausgangssituationen <strong>und</strong> orts- wie gebäudespezifischer Bedingungen auch gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nicht übertragbar. Jedoch lässt sich gerade von bereits umgesetzten Projekten<br />

ausgehend ein auf langjährigen Erfahrungen basierendes, nicht nur <strong>kirchliche</strong><br />

Prämissen berücksichtigendes Stufenmodell entwickeln, das helfen kann, zumindest<br />

vorschnelle, unwiderrufliche Entscheidungen zu vermeiden <strong>und</strong> erste<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Orientierungen zu bieten.<br />

Erste Priorität genießt danach die <strong>kirchliche</strong> Nutzung, die – ohne größere bauliche<br />

Eingriffe – durch gemeindliche wie übergemeindliche Aktivitäten erweitert<br />

werden sollte. An zweiter Stelle folgt die Möglichkeit, Räume <strong>für</strong> Gemeindearbeit<br />

wie <strong>für</strong> weitere <strong>kirchliche</strong> Dienste einzurichten bzw. ein- oder anzubauen. Dann<br />

können Raumteile einzel- oder teilvermietet werden. Schließlich kommen Mischnutzungen<br />

<strong>und</strong> Nutzungspartnerschaften mit öffentlichen, religiösen, eventuell<br />

auch privaten Partner/-innen in Betracht. Oder es sind inner<strong>kirchliche</strong> Lösungen<br />

wie die Umfunktionierung zu Spezial- <strong>und</strong> Sonderkirchen <strong>für</strong> gesamt<strong>kirchliche</strong><br />

Angebote in Jugend, Diakonie, Begegnung usw. denkbar.<br />

Kirchen sind keine Konkursmasse! Realistische Alternativen sind überfällig, in: KuKi 59<br />

(1996), 156–159.<br />

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