Jahresbericht 2011 - Verteilte Systeme - Universität Kassel
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Entwicklungsumgebungen, Middleware und Verfahren zur Erstellung selbst-adaptiver<br />
Anwendungen.<br />
2. Kooperation autonomer Roboter<br />
Die Kooperation in Teams von autonom agierenden Robotern ist ein ideales Beispiel für<br />
Koordinationsaufgaben in verteilten <strong>Systeme</strong>n. Konkrete Anforderungen leiten wir aus zwei<br />
Anwendungsszenarien ab: Fußballroboter und Explorationsroboter für extraterrestrische<br />
Missionen in unbekanntem Gelände. Bei den Fußballrobotern interessieren uns neben dem<br />
Bau der Roboter mit allen Hardware- und Software-Komponenten insbesondere die<br />
Modellierung und Implementierung von Kooperationsstrategien, die zur Laufzeit unter<br />
Zeitbeschränkungen und unsicheren Kommunikationsverbindungen zu einem effektiven und<br />
robusten Zusammenspiel der Roboter führen. Auch hier findet eine kontinuierliche Adaption<br />
statt, wobei die Adaptionsentscheidung aufgrund der aktuell erfassten Spielsituation dezen-<br />
tral von den einzelnen Robotern mehrmals pro Sekunde getroffen wird. Bei den<br />
Explorationsrobotern stellt das unbekannte Terrain eine besondere Herausforderung dar.<br />
Ziel ist die Entwicklung einer standardisierten modularen Planungsarchitektur in Form einer<br />
Software, welche integriert und verteilt auf mehreren, möglicherweise heterogenen<br />
Robotersystemen operiert.<br />
3. Interoperabilität und Dienstmanagement in dienstorientierten Architekturen<br />
Service-orientierte Architekturen bestehen aus lose gekoppelten Dienstkomponenten, die<br />
flexibel zu mehrstufigen Dienstaggregaten komponiert werden können. Wir untersuchen das<br />
Management komplexer Dienstprozesse auf Basis von Dienstgüteanforderungen. Falls ein<br />
Dienstaggregat oder eine einzelne Dienstkomponente die geforderte Dienstgüte nicht mehr<br />
erfüllt, wird der Dienstprozess angemessen rekonfiguriert oder es werden einzelne<br />
Dienstinstanzen ersetzt, damit die Gesamt-Dienstgüte wieder stimmt. Diese Form der<br />
Adaption wird zentral von dem Dienstprozessmanager gesteuert und findet typischerweise<br />
in größeren Zeitabständen statt.<br />
4. Entwicklungsmethodik für verteilte Anwendungen<br />
Die Entwicklung komplexer dynamischer verteilter <strong>Systeme</strong> ist eine der großen<br />
Herausforderungen der Informatik. Herkömmliche Methoden der Softwaretechnik reichen<br />
hier nicht aus, insbesondere wenn neben den funktionalen Aspekten einer Anwendung auch<br />
noch nicht-funktionale Aspekte wie Energieverbrauch, Kommunikationsaufwand und<br />
Speicherverbrauch oder auch Aspekte der Sozialverträglichkeit wie Ergonomie, rechtliche<br />
Anforderungen und Benutzerakzeptanz einzubeziehen sind. Wir untersuchen eine Reihe<br />
verschiedener Methoden, die je nach Aufgabenstellung – eventuell in Kombination mit-<br />
einander – zur Bewältigung dieser Herausforderungen geeignet erscheinen: Modellbasierte<br />
Entwicklung, evolutionäre Algorithmen und agentenorientierte Softwareentwicklung.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 6