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Kulturgüterschutz – Kunstrecht – Kulturrecht - Hodler Rechtsanwälte

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I. Ausgangslage und Fragestellung<br />

Die Schweiz ist seit dem 1. Januar 1992 Vertragsstaat des Lugano-Übereinkommens<br />

über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung<br />

gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen, das am 16.<br />

September 1988 in Lugano abgeschlossen wurde. 1 In der Zwischenzeit wurde<br />

das Lugano-Übereinkommen revidiert und am 30. Oktober 2007 neben der<br />

Schweiz von der Europäischen Gemeinschaft, dem Königreich Dänemark, der<br />

Republik Island und dem Königreich Norwegen als Vertragsstaaten unterzeichnet.<br />

Dem revidierten Lugano-Übereinkommen werden nach dessen Ratifizierung<br />

durch die einzelnen Länder somit neben der Schweiz, Dänemark, Island und<br />

Norwegen sowie den 19 bisherigen insbesondere auch die 11 neuen Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union angehören. 2<br />

Am 11. Dezember 2009 beschloss die schweizerische Bundesversammlung,<br />

das revidierte Lugano-Übereinkommen zu genehmigen. Dabei nutzte die Bundesversammlung<br />

die Gelegenheit, gleichzeitig verschiedene Bundesgesetze den<br />

neuen Begebenheiten anzupassen 3 , insbesondere das hier näher interessierende<br />

Bundesgesetz über das Internationale Privatrecht. 4 Die Frist, gegen diesen Beschluss<br />

das fakultative Staatsvertragsreferendum zu ergreifen, lief am 1. April<br />

2010 ungenutzt ab. Somit und gestützt auf den Beschluss des Bundesrates vom<br />

31. März 2010 kann das revidierte Lugano-Übereinkommen am 1. Januar 2011<br />

in Kraft treten. 5<br />

Vor diesem Hintergrund soll hier unter Einbezug von Literatur und Rechtsprechung<br />

näher geprüft werden, welche Auswirkungen die revidierten Bestim-<br />

1 Im Folgenden „Lugano-Übereinkommen“ oder „LugÜ“; vgl. zum Gesetzestext SR<br />

0.275.11.<br />

2 Medienmitteilung des Bundesamts für Justiz vom 30.05.2008; zum Mitteilungstext, weiteren<br />

Medienmitteilungen und den nachfolgenden Quellen vgl. auch www.bj.admin.ch.<br />

Zum Hintergrund der Revision vgl. den Erläuternden Begleitbericht zum Vernehmlassungsverfahren<br />

des Bundesamts für Justiz vom 30.05.2008, 6 ff., („Erläuternder Bericht<br />

2008“), die Botschaft zum Bundesbeschluss über die Genehmigung und Umsetzung der<br />

Revision des Lugano-Übereinkommens vom 18.02.2009, AS 2008-2706, 1783 ff. (BBl<br />

2009, 1777 ff., „Botschaft“) sowie den Erläuternden Bericht von Fausto Pocar vom<br />

16.11.2009 (12277/2/09 REV 2 (de,lv), Rz 1 ff.<br />

3 Bundesbeschluss vom 11.12.2009 über die Genehmigung und die Umsetzung des Übereinkommens<br />

über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung<br />

von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen; vgl. zum Beschlusstext BBl 2009,<br />

8809 ff.<br />

4 Im Folgenden „IPRG“ genannt; vgl. zum Gesetzestext SR 291.<br />

5 Beschluss des Bundesrates vom 31.03.2010; dazu vgl. auch die Medienmitteilung des<br />

Bundesamts für Justiz vom 31.03.2010.<br />

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