Gb08_de Umschlag:GB 2005 - DVFA

featu Die Rolle der Rating-Agenturen_
Equities_
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Maßnahmen der EU zur Regulierung der Rating-Agenturen
Als Reaktion auf die Krise an den internationalen Finanzmärkten hat auch die Europäische
Kommission die Rolle der Rating-Agenturen überprüfen lassen. Hierzu hat das CESR im
März 2008 eine Konsultation durchgeführt und Verbesserungen bei den strukturierten
Finanzprodukten angemahnt. Ende Juli 2008 folgte dann die Konsultation der Europäischen
Kommission zu ihren Regulierungsvorschlägen, die sich inhaltlich an den Vorgaben des
IOSCO Kodex orientieren, aber eine gesetzliche Regulierung der Rating-Agenturen vorsehen.
Das Ergebnis dieser Konsultation ist ein Vorschlag für eine Verordnung, die die Kommission
am 12.11.2008 veröffentlicht hat. Mit der Verabschiedung der Verordnung ist
im Frühjahr 2009 zu rechnen. Nach dem Willen der Kommission soll die Verordnung ein
globaler Standard werden.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist ein Aufsichtssystem für die Registrierung und Überwachung
der Rating-Agenturen durch die europäischen Aufsichtsbehörden. Die Überwachung
der Agenturen soll durch die nationalen Aufsichtsbehörden erfolgen, die bereits
für die Beaufsichtigung der Finanzmärkte zuständig sind. Die zentrale Anlaufstelle für
die Registrierungsanträge soll hingegen das CESR sein, das auch eine einheitliche Vorgehensweise
in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sicherstellen soll. Außerdem
soll die Nutzung von (externen) Ratings für regulatorische bzw. bankaufsichtsrechtliche
Zwecke nur von in der EU ansässigen und gemäß der Verordnung registrierten Rating-
Agenturen möglich werden.
Weitere Regelungen betreffen den Umgang mit Interessenkonflikten, die Gewährleistung
der Qualität der Ratingmethoden und der Ratings sowie die Sicherstellung eines höheren
Maßes an Transparenz. So müssen die Agenturen künftig etwa offenlegen, welche Methoden,
Modelle und grundlegenden Annahmen ihren Ratings zugrunde liegen. Damit sollen
die Einstufungen nachvollziehbar werden und eine angemessene Risikoeinschätzung
durch Investoren ermöglichen.
Darüber hinaus müssen die Rating-Agenturen gewährleisten, dass die Ratings nicht
durch Interessenkonflikte beeinflusst werden. Die Mischformen aus Beratung im Produkterstellungsprozess
und Bewertung der Produkte sind damit zu vermeiden. Es wird ein
Rotationssystem für Mitarbeiter von Rating-Agenturen eingeführt, um das Risiko von
Interessenkonflikten zu verhindern bzw. zu verringern. Für strukturierte Finanzinstrumente
sollten nach Auffassung der Kommission strengere Regeln gelten als für
Unternehmensanleihen.
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