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Die Finanzkrise ruft nach Investitionen in berufliche Qualifikation sowie die bewusste und nachhaltige Umsetzung ethischer Standards.
der vorstand Bericht des Vorstands_ Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, es ist in diesen Tagen nicht leicht, seinen Beruf in der Finanzbranche auszuüben. Die Übertreibungen bei Konstruktion, Handel und Vertrieb bestimmter komplexer Produkte haben eine Krise ausgelöst, welche zu schweren Verwerfungen in der Branche selbst geführt hat und sich jetzt auch in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen auswirkt. In der Folge erleben wir die größte Wirtschaftskrise seit mehr als 50 Jahren, und dies weltweit. Der Staat und damit die Gemeinschaft aller Bürger muss einspringen, um Banken und das Finanzsystem vor dem Zusammenbruch zu retten, und dies, weil vor allem innerhalb des Finanzsystems das Vertrauen zueinander in den letzten Monaten völlig verloren gegangen ist. Wir erwarten, daß die Stabilisierungsmaßnahmen greifen. Die Regierungen und die Zentralbanken handeln im Großen und Ganzen ausgewogen, die Fehler der Krise der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden nicht wiederholt, und auch aus der Entwicklung in Japan über die letzten 20 Jahre wurden Lehren gezogen. Natürlich war wohl das Zulassen des Zusammenbruchs von Lehman Brothers ein Kardinalfehler in der aktuellen Krise. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Finanzbranche die Krise ausgelöst hat, im Zusammenspiel mit falsch verstandener Deregulierung und mit einer Politik des leichten Geldes. Dementsprechend ist zukünftig vor allem auch die Finanzbranche selbst gefordert, das Vertrauen zueinander, das Vertrauen der Kunden und vor allem das Vertrauen der Gesellschaft in das Finanzwesen wieder neu aufzubauen. Wesentlich ist dabei, dass die Relation von Renditen zu Risiken zukünftig in eine ausgewogene Größenordnung gebracht wird, sowohl für Kunden wie auch für die Finanzdienstleister selbst. Damit liegt der Fokus auf methodischen und auf ethischen Standards für die Berufsausübung in der Branche. Die DVFA als Berufsverband ist bereit, mit ihren Mitgliedern und ihren Fachgremien einen bestmöglichen Beitrag hierzu zu leisten. Wir können nur wiederholen, was bereits vor einem Jahr an dieser Stelle stand: „Aus unserer Perspektive wird die Auseinandersetzung mit Wissensdefiziten, einem ganzheitlichen Verständnis der Interaktionen, Zusammenhänge und Risiken globaler Märkte künftig eine hervorgehobene Rolle spielen müssen. Die Finanzkrise ruft nach Investitionen in berufliche Qualifikation sowie die bewusste und nachhaltige Umsetzung ethischer Standards.“ 05
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