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Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen e. V. Hofgeismar ...

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<strong>Evangelische</strong> <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> e. V. <strong>Hofgeismar</strong><br />

Brunnenstraße 23, 34369 <strong>Hofgeismar</strong>, Telefon 05671 882 0<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Christiane Gahr, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon 05671-882 203 Mobil 0172-14 25 501<br />

Email: christiane.gahr@gesundbrunnen.org<br />

_____________________________________________________________<br />

<strong>Hofgeismar</strong> 27.3.2012<br />

Schriftenreihe „Zur Geschichte der Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong>“ Band 1 –<br />

„Das Hessische Siechenhaus <strong>Hofgeismar</strong> im Nationalsozialismus“ erschienen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit beschäftigt derzeit viele Einrichtungen<br />

im diakonischen und kirchlichen Bereich. Auch wir als einer der ältesten Träger<br />

diakonischer Altenarbeit in Deutschland wollen unsere Geschichte beleuchten.<br />

In diesem Rahmen haben wir in den vergangenen Jahren ein Archiv der Ev.<br />

<strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> eingerichtet.<br />

Unter der Fragestellung: „Wie erging es den Bewohnern der Ev. <strong>Altenhilfe</strong><br />

<strong>Gesundbrunnen</strong>, vorm. Hessisches Siechenhaus, im Nationalsozialismus?“ hat<br />

Dr. Roland Müller für uns geforscht und die Ergebnisse aufgearbeitet. Sie liegen<br />

nun vor: Das Buch „Das Hessische Siechenhaus im Nationalsozialismus“<br />

erscheint als Band 1 einer neuen Schriftenreihe, die sich mit der Vergangenheit des<br />

nunmehr 119 Jahre alten Trägers beschäftigt. (für weitere Informationen s.u.)<br />

Zum Buchvorstellung laden wir Sie ganz herzlich ein:<br />

Am Dienstag, den 3.4.2012<br />

um 16 Uhr 30<br />

in der Festhalle der Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong><br />

Am <strong>Gesundbrunnen</strong> 8<br />

In 34369 <strong>Hofgeismar</strong>.<br />

Dr. Roland Müller wird seine Arbeit vorstellen und erläutern. Für Fragen,<br />

Infomaterial, Belegexemplare etc. stehe ich Ihnen natürlich gern zur Verfügung!<br />

Für die Mitglieder des Freundes-und Förderkreises liegt das Buch kostenfrei zur<br />

Abholung oder zum Versand bereit. Ansonsten ist es über uns zu beziehen gegen<br />

eine Schutzgebühr von 9,90 Euro:<br />

Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong><br />

Brunnenstraße 23<br />

34369 <strong>Hofgeismar</strong><br />

info@gesundbrunnen.org<br />

05671 88 20<br />

____________________________________________________________<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> widmet sich der Pflege und<br />

Rehabilitation alter Menschen. Unter anderem betreibt sie 24 Altenheime in Hessen<br />

und Thüringen, fünf davon in <strong>Hofgeismar</strong>.


<strong>Evangelische</strong> <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> e. V. <strong>Hofgeismar</strong><br />

Brunnenstraße 23, 34369 <strong>Hofgeismar</strong>, Telefon 05671 882 0<br />

„Das Hessische Siechenhaus <strong>Hofgeismar</strong> im Nationalsozialismus“<br />

2<br />

Im Auftrag der Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> forschte Dr. Roland Müller zum Thema<br />

„Das Hessische Siechenhaus <strong>Hofgeismar</strong> im Nationalsozialismus“. Ein Anlass war<br />

eine Mitteilung der Gedenkstätte Hadamar, dass Bewohner des Siechenhauses<br />

<strong>Hofgeismar</strong> während der Nazi-Zeit dort getötet wurden. Dies führte unter anderem<br />

dazu, ein Archiv der Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong> aufzubauen, um überhaupt einen<br />

Blick in die mittlerweile 119-jährige Vergangenheit unserer Einrichtung werfen zu<br />

können. Es soll nicht bei diesem einen Blick bleiben, es sollen in den Schriften zur<br />

Geschichte der EAG Schlaglichter auf die Geschichte geworfen werden. Und zwar<br />

immer dorthin, wo wir Erkenntnisse für unsere Arbeit heute erwarten. Band 1 dieser<br />

Schriftenreihe widmet sich der Zeit des Nationalsozialismus. Barbara Heller,<br />

Leitende Pfarrerin der Ev. <strong>Altenhilfe</strong> <strong>Gesundbrunnen</strong>:<br />

„Präzise beschreibt Dr. Roland Müller die Situation der Bewohner des Hessischen<br />

Siechenhauses und der für sie Verantwortlichen. Ganz offen wurde das Lebensrecht<br />

dauerhaft kranker Menschen von den Nationalsozialisten in Frage gestellt. Ebenso<br />

offen richtete sich der Blick der politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen auf die<br />

Ressourcen, die den Pflegebedürftigen zur Verfügung gestellt wurden. Die<br />

besonders Schwachen waren in besonderer Weise gefährdet.<br />

Wie Dr. Müller ausgeführt hat, wurden Bewohner des Siechenhauses nicht Opfer<br />

der Patientenmorde aufgrund ihres Alters, sondern weil sie an einer geistigen oder<br />

psychischen Erkrankung litten. Sie kamen ins Siechenhaus, wenn sie als<br />

austherapiert galten oder überhaupt keine Unterbringung in der geschlossenen<br />

Psychiatrie notwendig schien. Umgekehrt wurden Pflegebedürftige, deren Verhalten<br />

sich als so problematisch erwies, dass sie nicht im Siechenhaus gemeinsam mit<br />

anderen betreut werden konnten, in die Psychiatrie verlegt. Das war vor 1933 so<br />

und ist nach 1945 bis heute Praxis geblieben.<br />

In der Zeit zwischen 1933 und 1945 ging von dieser Praxis jedoch eine<br />

Lebensbedrohung aus. Bei neun ehemaligen Bewohnern des Hessischen<br />

Siechenhauses konnte nachvollzogen werden, dass sie in der Folge einer<br />

Verlegung in die Psychiatrie ermordet wurden. Zwischen Verlegung und Ermordung<br />

lagen in den beschriebenen Fällen zwischen 2 und 16 Jahren. Dr. Müller geht davon<br />

aus, dass mit großer Wahrscheinlichkeit noch mehr Menschen, die einst Bewohner<br />

des Siechenhauses waren, Opfer der zentralen Krankenmordaktionen geworden<br />

sind. Deutlich wurde jedoch auch, dass zu keinem Zeitpunkt systematisch<br />

Bewohner verlegt wurden, um sie zu ermorden. Wir sind froh, dass viele im Schutz<br />

des Hessischen Siechenhauses überleben konnten.“<br />

Barbara Heller, Leitende Pfarrerin. Aus: R.M. Müller, Das Hessische Siechenhaus<br />

<strong>Hofgeismar</strong> im Nationalsozialismus, <strong>Hofgeismar</strong> 2012

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