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Konkret - Fachgemeinschaft Bau

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Steigerung des Marktwertes<br />

Einst als <strong>Bau</strong>stoff für die Ewigkeit gepriesen, setzt sich mittlerweile die<br />

Erkenntnis durch, dass auch Beton schadensanfällig ist. Immer häufi ger<br />

verlangen daher private und öffentliche Auftraggeber vor der Auftragsvergabe<br />

entsprechende Nachweise, wie es die bauaufsichtlich eingeführte<br />

Instandsetzungs-Richtlinie fordert. Das Berufsförderungswerk<br />

der <strong>Fachgemeinschaft</strong> <strong>Bau</strong> Berlin und Brandenburg gGmbH bietet seit<br />

1985 speziell für die Betoninstandsetzung sogenannte SIVV-Lehrgänge<br />

an. Das Weiterbildungsangebot fi ndet zweimal pro Jahr statt.<br />

Markus Kommischke ist Beton- und<br />

Stahlbetonmeister. Für seinen Arbeitgeber,<br />

ein großes deutsches<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen, betreut er zahlreiche<br />

<strong>Bau</strong>stellen. Weil ihm dabei<br />

aufgefallen ist, dass das Thema<br />

Betoninstandsetzung immer wichtiger<br />

wird, will er seine Fachkenntnisse<br />

in diesem Bereich vertiefen.<br />

„Das ist doch ein sehr spezieller<br />

Bereich, in dem nach wie vor große<br />

Unwissenheit herrscht.“<br />

Mike Neumann ist gelernter Fliesenleger<br />

und arbeitet als Monteur für<br />

eine Firma, die als Nachunternehmer<br />

vorwiegend Kabelschächte für eine<br />

deutsche Kommunikationsfi rma<br />

saniert. Spezialkenntnisse über eine<br />

objektgerechte Betoninstandsetzung<br />

sind da unabdingbar und werden vom<br />

Auftraggeber zur Bedingung gemacht.<br />

Übungen zur <strong>Bau</strong>werksdiagnose.<br />

Andere sind Maurer, Poliere und<br />

Kolonnenführer. Es ist eine buntgemischte<br />

Truppe, die sich zum SIVV-<br />

Lehrgang (Schützen, Instandsetzen,<br />

Verbinden und Verstärken von Betonteilen)<br />

zusammengefunden hat. Man<br />

sieht ihnen an, dass sie jeden Tag<br />

bei Wind und Wetter draußen auf<br />

der <strong>Bau</strong>stelle ihren Mann stehen.<br />

Zehn Tage lang drücken sie nun die<br />

Schulbank. Morgens Theorie, nachmittags<br />

Praxis. Am Ende steht eine<br />

Prüfung und – sofern bestanden –<br />

der begehrte SIVV-Schein, der mittlerweile<br />

von den meisten Auftraggebern<br />

bei der Auftragsvergabe<br />

für die Ausführung von Betoninstandsetzungsmaßnahmen<br />

zur Bedingung<br />

gemacht wird.<br />

Gleichzeitig verleiht der Schein dem<br />

Inhaber ein hohes Maß an Verantwortung:<br />

Auf der <strong>Bau</strong>stelle ist er<br />

derjenige, der im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

für die Eigenüberwachung<br />

verantwortlich ist.<br />

„Die heterogene Teilnehmerstruktur“,<br />

erklärt Roland Bank, Geschäftsführer<br />

des Berufsförderungswerkes, „ist<br />

typisch für den Lehrgang. Wir haben<br />

einerseits Gesellen oder Facharbeiter<br />

des Beton- und Stahlbetonbauerhandwerks,<br />

der spezielles<br />

Fachwissen aufbauen will, um später<br />

als SIVV-Mann eingesetzt werden<br />

zu können. Andererseits gibt es<br />

<strong>Bau</strong>leiter und Meister, die den Lehrgang<br />

absolvieren, um zu wissen, was<br />

sie ihren Mitarbeitern abverlangen<br />

können.“ Außerdem informieren<br />

sich viele <strong>Bau</strong>ingenieure im Kurs<br />

über die jüngsten Änderungen in<br />

der Normung. Hin und wieder sind<br />

auch Mitarbeiter der Auftraggeberseite<br />

im Seminar. Dieser Gruppe sei<br />

es vor allem wichtig, ausreichende<br />

Kenntnisse zur Beurteilung einer<br />

fachgerechten Arbeit aufzubauen:<br />

„Diese Teilnehmer kommen nicht,<br />

um zu lernen, wie richtig instandgesetzt<br />

wird, sondern um frühzeitig<br />

erkennen zu können, wenn etwas<br />

schief läuft.“<br />

Dem Kurs schadet das breitgefächerte<br />

Teilnehmer-Spektrum mit den<br />

unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

nicht. Fehlende Vorkenntnisse in<br />

der Betontechnologie werden durch<br />

ein zweitägiges Spezial-Vorbereitungsseminar<br />

ausgeglichen. Es<br />

bietet Grundlagenwissen und ist<br />

für alle Teilnehmer mit Ausnahme<br />

von <strong>Bau</strong>ingenieuren, die ihr Diplom<br />

erst vor kurzem erworben haben,<br />

verpfl ichtend. Der Vorbereitungskurs<br />

schließt mit einer Prüfung ab,<br />

deren Bestehen Voraussetzung für<br />

die Teilnahme am eigentlichen Lehrgang<br />

ist. Die hohen Anforderungen<br />

bereits im Vorfeld unterstreichen und<br />

sichern den Qualitätsanspruch des<br />

Scheins.<br />

Die Motivationen für die Teilnahme<br />

sind sehr unterschiedlich. Die meisten<br />

Lehrgangsteilnehmer kommen<br />

wie Mike Neumann auf Initiative<br />

12 <strong>Konkret</strong> 01 / Februar 2012 Aktuelles

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