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6<br />

Business Security<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Allgemein gesagt gilt bei RFIDgestützten<br />

Prozessen zwischen<br />

Objekten der gleiche Grundsatz<br />

wie bei elektronischen Geschäftsprozessen<br />

zwischen Menschen:<br />

Haben sie eine gewisse<br />

Werthaltigkeit, weil zum Beispiel<br />

eine geldwerte Transaktion stattfindet,<br />

besteht auch ein Angriffspotenzial<br />

und somit die Notwendigkeit,<br />

für die Sicherheit Sorge<br />

zu tragen.<br />

secuview: Gibt es hier bereits<br />

Ansätze, wie eine Sicherheitslösung<br />

für RFID technisch aussehen<br />

kann?<br />

Gillert: Es gibt einen RFID-Chip,<br />

der ein asymmetrisches Verfahren<br />

verwendet, ähnlich einer<br />

Public-Key-Infrastruktur. So können<br />

sich Objekte gegenseitig<br />

sicher authentifizieren. Ganz<br />

wichtig bei einer Lösung ist die<br />

Praktikabilität: die Authentifizierung<br />

muss auf einfachstem Wege<br />

erfolgen, ohne zusätzliche Geräte.<br />

Wir brauchen also einfache,<br />

standardisierte Infrastrukturen,<br />

damit die Geschäftsmodelle realisierbar<br />

werden.<br />

secuview: Standards ist ein<br />

gutes Stichwort. Wie weit sind<br />

entsprechende Gremien hier?<br />

Gillert: Das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) hat bereits technische<br />

Richtlinien verfasst. Bisher<br />

zielten diese auf den Einsatz von<br />

«<br />

Den Joghurtbecher, der mit dem<br />

Kühlschrank kommuniziert, werden wir in<br />

den nächsten zehn erleben.«<br />

Jahren nicht<br />

RFID in elektronischen Pässen<br />

ab, also auf die Personenidentifikation.<br />

Zurzeit wird aber an<br />

einer Richtlinie für RFID in der<br />

Logistik gearbeitet. Es ist klar,<br />

dass man nicht alle Anwendungen<br />

sofort mit einer technischen<br />

Richtlinie erschlagen kann. So<br />

etwas muss praxisnah entstehen<br />

und das BSI ist auf einem guten<br />

Weg. Insbesondere für Nicht-<br />

Sicherheitsexperten sind Richtlinien<br />

und Checklisten eine große<br />

Hilfe bei der Entwicklung von<br />

sicheren RFID-Lösungen.<br />

secuview: Last but not least:<br />

Was ist Ihre Einschätzung zur<br />

Perspektive von RFID? Mit welchen<br />

RFID-Technologien müssen<br />

wir rechnen und was ist<br />

eher doch noch Vision?<br />

Gillert: Ich persönlich denke, den<br />

Joghurtbecher, der mit dem<br />

Kühlschrank kommuniziert, werden<br />

wir in den nächsten zehn<br />

Jahren nicht erleben. Aber bei<br />

hochwertigen Textilien wird der<br />

Einsatz von RFID schon früher<br />

Realität. Und dann nicht nur auf<br />

der Verpackung für die Logistik,<br />

sondern am Objekt selbst. In den<br />

nächsten ein bis zwei Jahren<br />

sehe ich eher die Nischenbereiche,<br />

wie die angesprochenen<br />

Beispiele Anlagenbau und Luftfahrt.<br />

In der Pharma-Industrie<br />

wird das Thema auch schon jetzt<br />

stark verfolgt, um die Supply-<br />

Chain zuverlässig überprüfen zu<br />

können. Wichtig ist, dass es ein<br />

ganzheitliches Sicherheitssystem<br />

gibt, eine funktionierende Infrastruktur<br />

und eine einfache<br />

Auswertbarkeit der Daten. Im<br />

Moment ist die Schwelle noch<br />

sehr hoch, RFID in der Praxis einzusetzen,<br />

weil das Verständnis<br />

fehlt und die Wirtschaftlichkeit<br />

noch nicht nachgewiesen ist.<br />

Aber wir sind dabei, das zu<br />

ändern.

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