Drewitzer Porträts - Projektladen Drewitz

Iman Qubati
1961 geboren in Aden-Jemen
Verheiratet, drei Kinder (17, 16, 14)
Studierte in Budapest Zahnmedizin,
arbeitete 13 Jahre in einem Krankenhaus
als Zahnärztin, Spricht arabisch,
ungarisch und deutsch
Lebt seit 6 Jahren in Drewitz
Das Wichtigste ist der Beruf: Es tut mir weh, wenn ich nicht arbeiten
darf, obwohl ich studiert und schon viele Jahre gearbeitet habe.
Gemeinsam mit unseren drei Kindern sind wir 2003 aus dem Jemen geflohen.
Wir hatten dort viele Probleme, wurden politisch verfolgt. Alles,
was man sagte, wurde kontrolliert, man war nicht sicher.
Durch mein Studium kannte ich Europa schon, die Umstellung war daher
nicht schwierig. Hier kann man frei sein, sagen, was man denkt. Ich
bin froh, dass ich jetzt in Deutschland lebe. Ich möchte weiterhin als
Zahnärztin arbeiten, aber leider wird mein Abschluss nicht anerkannt.
Ich möchte eine Weiterbildung machen, um wieder in meinem Beruf
arbeiten zu können.
Ich fahre sehr gern Fahrrad und gehe ins Schwimmbad. Ich bin jeden Tag
draußen an der frischen Luft. Das brauche ich. Mit unseren Nachbarn
haben wir wenig Kontakt. „Hallo, Guten Tag? Wie geht es Ihnen?“ Mehr
nicht. Darum wünsche ich mir für Drewitz einen Begegnungsraum, wo
sich Familien oder Frauen verschiedener Kulturen treffen können. Wie
wäre es zum Beispiel mit einem Kultur-Raum: Dort könnten sich alle gegenseitig
zeigen: So tanzen wir in Jemen, in Deutschland, in Polen oder
Vietnam, so kochen wir. So spielen wir Tischtennis, Keram oder Taola.
In diesem Begegnungsraum könnten alle von ihren Kulturen erzählen,
Musik hören und sich miteinander unterhalten. Deutsch Konversation.
Wenn man mehr Kontakt zu den Leuten hat, lernt man fremde Sprachen
schneller.