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Praxis Fremdsprachenunterricht 4/09

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PRAXIS <strong>Fremdsprachenunterricht</strong> 4/<strong>09</strong><br />

Religionen<br />

GRUNDSATZÜBERLEGUNGEN<br />

Dirk Vanderbeke/Laurenz Volkmann<br />

Das Thema Religion im<br />

<strong>Fremdsprachenunterricht</strong><br />

Sollen wir jetzt auch noch das Thema Religion im <strong>Fremdsprachenunterricht</strong> behandeln? Soll der<br />

<strong>Fremdsprachenunterricht</strong> hier etwa in fachfremden Gebieten wildern? Diese fast natürlich<br />

erscheinende anfängliche Abwehrhaltung findet akademische Untermauerung durch die<br />

Tatsache, dass das Thema Religion in Publikationen zum <strong>Fremdsprachenunterricht</strong> völlig<br />

ausgeblendet zu sein scheint. Selbst im gegenwärtigen Paradigma der interkulturellen<br />

Kompetenz erscheint es auf geradezu auffällige Weise ausgespart oder in Raster wie<br />

„Weltwissen“, „Werte“, „Normen“ und „Konventionen“ eingefügt. Nach einführenden<br />

didaktischen Überlegungen zur Bedeutung des Themas „Religion und <strong>Fremdsprachenunterricht</strong>“<br />

bieten die Ausführungen einen streifzugartigen Überblick über aktuelle unterrichtsrelevante<br />

Entwicklungen und zum Einsatz möglicher Text-, Musik- und Filmbeispiele.<br />

UNTERRICHT ENGLISCH<br />

Roland Rosenstock<br />

Religion in Amerika oder: Die frohe Botschaft der Simpsons<br />

Die Zeichentrickserie „The Simpsons“ bietet eine gute Grundlage, das Verhältnis von Religion<br />

und Humor im Unterricht zu behandeln. Auf satirische aber keineswegs triviale Art und Weise<br />

wird der „American way of life“ parodiert, dabei darf natürlich – neben Fast Food und<br />

ausgesessenem<br />

Fernsehsofa – auch die Religion nicht fehlen. Nach einer kurzen Einführung zur Verbindung<br />

von Religion, Gesellschaftskritik und Animation am Beispiel der Serie „South Park“, wird<br />

anhand der Folge „Bart verkauft seine Seele“ die frohe Botschaft der Simpsons für den<br />

Englischunterricht entworfen: Das erlösende Lachen des Zuschauers erweist sich dabei auch als<br />

ein Wesensmerkmal religiöser Erfahrung.<br />

Udo O. H. Jung<br />

Wer hat Angst vorm Schwarzen Gott?<br />

Zum Christusbild bei Langston Hughes<br />

Dass mit Barack Obama einmal ein Schwarzer Präsident der USA werden würde, darauf hätte<br />

1931/32, auf dem Höhepunkt der Depression, niemand eine Wette angenommen, auch nicht die<br />

Niggerati, afroamerikanische Literaten, die zuvor die Harlem Renaissance eingeläutet hatten.<br />

Sie machten sich daran, die Werte der amerikanischen Gesellschaft gründlich zu hinterfragen.<br />

Dabei kam auch das Gottesbild auf den Prüfstand, denn die Gottebenbildlichkeit des Menschen<br />

stellt einen für das christlichabendländische Denken fundamentalen Sachverhalt dar. Galt das<br />

auch für den schwarzen Menschen? Wie viele andere war auch Langston Hughes, dem die<br />

amerikanische Post zum 100. Geburtstag eine Sonderbriefmarke widmete, dieser Meinung. Zwei<br />

seiner Gedichte legen Zeugnis davon ab.<br />

Nancy Grimm<br />

Religion in populärer Musik<br />

Der „Rock-Messias“ Bruce Springsteen<br />

„Bruce Springsteen’s American Gospel“, „Bruce Almighty“ oder „Der Boss als Heiliger“ –<br />

Schlagzeilen dieser Art aus verschiedenen Quellen mehren sich über die amerikanische Rock-<br />

Ikone


Bruce Springsteen seit Erscheinen des post-9/11-Albums The Rising im Jahre 2002. Anhand<br />

eines Songs illustriert die Autorin Einsatzmöglichkeiten für den Englischunterricht unter<br />

Berücksichtigung der Aspekte Religion & USA, Intertextualität und Multimedialität.<br />

Anne Hegerfeldt<br />

Looking for “a philosophy to live by”<br />

Religion in Hanif Kureishis Kurzgeschichte „My Son the Fanatic“<br />

In „My Son the Fanatic“ bewirkt Alis radikale Hinwendung zum Islam einen Bruch zwischen<br />

ihm und seinem Vater Parvez. Die in der Kurzgeschichte untersuchte Frage, wieso junge, recht<br />

westlich erzogene Muslime sich dem Fundamentalismus zuwenden, ist nach dem 11. September<br />

2001 aktueller denn je und stößt vielfältige Diskussionen an.<br />

Dirk Vanderbeke/Laurenz Volkmann<br />

Rumspringa bei den Amish<br />

Adoleszenz in einer traditionellen amerikanischen Religionsgemeinschaft<br />

Wer hat nicht schon einmal von den Amish people gehört? Diese Glaubensgemeinschaft aus den<br />

USA bietet Diskussionsanlässe, wenn es um Fragen der einfachen, gemeinschaftlich<br />

orientierten, aber auch streng regulierten Lebensführung geht. Hier soll an Textbeispielen ein<br />

interessanter Brauch der Amish vorgestellt werden – das rumspringa – also die Zeit des „dating“<br />

in der Adoleszenz.<br />

Wenke Liedtke<br />

God is like a snowflake<br />

Annas Notizen über Gott<br />

Wer oder was ist Gott? Gibt es einen Gott oder vielleicht viele? Die Frage nach Gott stellt sich<br />

in jedem Alter. Sie beschäftigt auch Kinder und Jugendliche. Die englischsprachigen Bücher<br />

über Anna und Mister Gott nehmen diese Fragen auf und reflektieren sie aus kindlicher Sicht.<br />

Im Beitrag werden die Anna-Bücher und die kindliche Entwicklung des Gottesbildes betrachtet<br />

und Anregungen zur Arbeit im Unterricht gegeben.<br />

Lutz Schowalter<br />

Fundamentalistische Entwicklungen in den USA<br />

Was ist ein Fundamentalist? Eine kurze Fragerunde in der Schulklasse mag Antworten<br />

hervorrufen, in denen u. a. Begriffe wie „Islamismus“ und „Terroristen“ dominieren und in<br />

denen die ‚westliche Welt‘ eher als Gegenstück zu religiösem Konservatismus und Fanatismus<br />

erscheint. Gleichzeitig besteht voraussichtlich ein mehr oder weniger diffuses Vorwissen zur –<br />

im Vergleich mit Europa – stärkeren religiösen Prägung der USA, der eigentlichen Wiege des<br />

Begriffs Fundamentalismus und dessen christlicher Ausprägungen. Der folgende Text versteht<br />

sich zum einen als ein knapper Überblick über fundamentalistische Entwicklungen in den USA<br />

im 20. Jahrhundert und bietet zum anderen Anregungen, wie ein differenzierteres und<br />

problembewusstes Verständnis für religiösen Fundamentalismus im interkulturellen,<br />

landeskundlich-geschichtlichen und fremdsprachlichen Kontext mit Schüler/innen der<br />

Sekundarstufe II erarbeitet werden könnte.<br />

UNTERRICHT FRANZÖSISCH<br />

Petra Bausch<br />

Religionen im Kontext interkultureller Begegnungen<br />

Die Beschäftigung mit Religionen stößt bei Schülern auf großes Interesse und leistet einen<br />

wichtigen Beitrag im Bereich des Fremd- und Eigenverstehens. Die Unterrichtsreihe „Les trois<br />

grandes religions en France“ wurde in einer Lerngruppe im 4. Lernjahr durchgeführt.


Arbeitsgrundlage waren neben Textauszügen aus Kinder- und Jugendsachbüchern der auf dem<br />

gleichnamigen Roman beruhende Film „Monsieur Ibrahim et les fl eurs du Coran“.<br />

Martin Burghardt<br />

Frankreichs Jugendkultur und der Islam<br />

Erkenntnisse über die Jugendkultur führen über Kommunikationswege, die von den<br />

Jugendlichen bevorzugt genutzt werden und die mit den Möglichkeiten des Internets verbunden<br />

sind. Der Aufsatz versucht an einigen Beispielen aufzuzeigen, wie intensiv Jugendkultur und<br />

Islam im Internet in ganz unterschiedlichen Bereichen: in der Musikszene, in Chatforen, auf<br />

Homepages oder in Karikaturen zum Gegenstand heftiger Diskussion werden. Gleichzeitig soll<br />

ermutigt werden, mit Schülerinnen und Schülern, die Französisch in einem fortgeschrittenen<br />

Alter lernen, das Internet als Zugang zu einer sonst eher schwer erfahrbaren Jugendkultur zu<br />

nutzen.<br />

UNTERRICHT RUSSISCH<br />

Michael Düring<br />

„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“<br />

Boris Sluckijs Gedicht „Bog” – ein Interpretationsversuch<br />

„Andererseits ist auch der Widerstand gegen autoritäre Systeme immer wieder in religiösen<br />

Bewegungen verwurzelt.“ – Vielleicht lässt dieser Satz aus dem einführenden Beitrag von Dirk<br />

Vanderbeke und Laurenz Volkmann eine Verbindung zu einem sowjetischen Dichter der<br />

Stalinzeit herstellen, zu Boris Sluckij, der in seinen Gedichten der 1950iger Jahre religiöse<br />

Denkmuster anzitiert, um sich mit dem Stalinismus und dessen Konsequenzen<br />

auseinanderzusetzen. Der hier vorgestellte Interpretationsversuch ist für sechs Doppelstunden<br />

der gymnasialen Oberstufe konzipiert, wobei die beiden ersten Doppelstunden einer Einführung<br />

in den Stalinismus gewidmet sein könnten, während zwei weitere Doppelstunden sich der<br />

Interpretation des Gedichts zuwenden. Die verbleibenden Stunden können den Vorschlägen im<br />

Ausblick des vorliegenden Beitrags folgen.<br />

IDEENKISTE<br />

Die Schöpfungsgeschichte “bildlich” nacherzählt in der Sek I (Helmut Reisener)<br />

DIDAKTISCHES LEXIKON<br />

„Affekt” und „Emotion” (Laurenz Volkmann)<br />

IN DER DISKUSSION<br />

„Brücken, Brüche, Neuanfänge“<br />

Nikola Mayer/Catarina Rothermel<br />

Biografien mit Bruchstellen<br />

Am Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe<br />

Im Englischunterricht in der Grundschule lernen die Schülerinnen und Schülern die fremde<br />

Sprache über einen spielerisch-ganzheitlichen Zugang. Für Sekundarstufenlehrkräfte bietet dies<br />

viele Anknüpfungspunkte, allerdings ist es, wie folgender Artikel zeigt, nicht immer leicht, diese<br />

zu erkennen. Wir stellen dies am Beispiel zweier Fallstudien von einem Schüler und einer<br />

Schülerin einer 5. Klasse dar, deren Biografien unterschiedliche Bruchstellen aufweisen.<br />

FOLIE/ARBEITSBLÄTTER zum Thema „Glück“

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