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Hauszeitung 1. Ausgabe (7MB Download) - Altenheime der ...

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Pater Theodosius, er starb am 15.<br />

Februar (wie ihr leiblicher Vater)<br />

1865. Dieser hatte durch Fehlinvestitionen<br />

Schulden angehäuft.<br />

Mutter M. Theresia wollte das<br />

schon Geschaffene erhalten und<br />

nahm das belastende Erbe des<br />

Grün<strong>der</strong> vaters an. Sie war erst<br />

40 Jahre alt, als sie am 15. September<br />

1865 die Papiere unterschrieb,<br />

die für sie gleichzeitig<br />

Last und Verantwortung, aber<br />

auch ein Zeichen <strong>der</strong> Treue und<br />

Hoffnung waren. Sie wollte die<br />

Gläubiger vor den Folgen unbezahlter<br />

Schulden bewahren, und<br />

sie wollte die Ehre des Stifters<br />

retten.<br />

Nach vier harten, entbehrungsreichen<br />

Jahren für die Schwestern<br />

und für sie selber (alle mussten<br />

sehr oft Hunger leiden), war am<br />

22. März 1869 die Schuld getilgt.<br />

Aber damit waren die schweren<br />

Jahre <strong>der</strong> Prüfungen für Mutter<br />

M. Theresia noch nicht vorbei.<br />

Ein Neffe von Pater Theodosius<br />

erhob Anspruch auf das eben von<br />

den Schwestern gerettete Erbe.<br />

3 lange Jahre dauerte <strong>der</strong> Prozess,<br />

<strong>der</strong> zu Gunsten <strong>der</strong> Schwestern<br />

endete, weil betrügerische Machenschaften<br />

seitens des Neffen<br />

nachgewiesen werden konnten.<br />

M. M. Theresia schenkte dem<br />

Neffen danach einen angemessenen<br />

Betrag.<br />

Nachdem dieses Unheil abgewendet<br />

worden war, wollte ein<br />

im August 1872 eingesetzter<br />

Kapuziner als Superior in Ingenbohl,<br />

die Kongregation dann umformen<br />

um sie kontemplativer<br />

(beschaulicher) zu machen. Die<br />

tatkräftige und weltoffene Mut-<br />

24<br />

VORBILDER<br />

ter M. Theresia dankte damals<br />

schweren Herzens als Generaloberin<br />

ab, weil sie nicht auf die<br />

für sie so wichtige Arbeit an den<br />

Menschen verzichten konnte. Sie<br />

war viel auf Reisen, weil sie sich<br />

über die Verhältnisse <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

im In- und Ausland<br />

selbst ein Bild machen wollte, um<br />

sofort mit Rat und Tat eingreifen<br />

zu können. Sie wollte auch für<br />

„ihre“ Schwestern je<strong>der</strong>zeit da<br />

sein, ihnen vermitteln, dass sie<br />

nicht alleine dastanden, sie versuchte<br />

allen Mutter zu sein. Ihr<br />

Leben war alles an<strong>der</strong>e als beschaulich.<br />

Viele Nonnen, Priester<br />

und bedeutende Persönlichkeiten<br />

setzten sich in Folge aber für die<br />

Weiterführung des Ordens, wie<br />

er bisher geführt wurde, ein. So<br />

übernahm sie neuerlich das Amt<br />

<strong>der</strong> Generaloberin.<br />

Sr. Pazzis mit<br />

Maria Diesenreiter<br />

„Gott ist die stete Hilfe<br />

<strong>der</strong>er, die ihn anrufen.“<br />

Mutter Maria Theresia Scherer<br />

Einfachheit, Fröhlichkeit, Intelligenz<br />

und unerschütterlicher<br />

Glaube und Einsatz bezeichnen<br />

den Lebens- und Schaffensweg<br />

Mutter Maria Theresias. Ihre Liebe<br />

zu Gott und den Mitmenschen<br />

war ihr Antrieb, und sie blieb<br />

sich selber immer treu. Sie arbeitete<br />

äußerst selbstlos und trotz<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsprobleme (akuter<br />

Rheumatismus, Krampf -<br />

a<strong>der</strong>n. Leberkrankheit) war sie<br />

nie verbissen o<strong>der</strong> gar verbittert<br />

– sie verausgabte sich völlig.<br />

1887 stellte ein Arzt Leberkrebs<br />

fest. Am <strong>1.</strong> Mai 1888 empfing<br />

sie die Sterbesakramente. Nach<br />

vielen Tagen qualvollen Leidens<br />

verstarb sie am 16. Juni 1888 –<br />

Ihre letzten Worte: „Himmel,<br />

… Himmel!“<br />

Beim Tode <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>in<br />

zählte die Kongregation 1658<br />

Ordensschwestern, die in mehreren<br />

Län<strong>der</strong>n und 434 Einrichtungen<br />

(Schulen, Spitäler,<br />

Armenhäuser, Waisenhäuser, Kin<strong>der</strong>heime…)<br />

tätig waren.<br />

Am 29. Oktober 1995 wurde<br />

Mutter Maria Theresia Scherer<br />

von Papst Johannes Paul II. in<br />

Rom selig gesprochen.<br />

Die Grün<strong>der</strong>in kann uns sicherlich<br />

in vielerlei Hinsicht ein<br />

Vorbild sein, aber mich persönlich<br />

beeindruckt immer, wenn<br />

ich ihr Leben betrachte, wie sie<br />

gerade in schweren Zeiten auf<br />

ihrem Weg durchhalten und sogar<br />

noch Mut machen konnte.<br />

Gott sei Dank konnte sie damals<br />

alles Unheil abwenden, das den<br />

Orden bedrohte. So erfahren die<br />

Menschen bis heute durch ihr<br />

Lebenswerk viel Gutes.<br />

AFB Bettina Schneeberger

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