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AKTUELL - hr roundtable

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07-11 HR-ROUNDTABLE - <strong>AKTUELL</strong><br />

Die wesentlichen Instanzen der Kommunikation in der Arbeitswelt -<br />

Wo findet Kommunikation statt:<br />

Kunden, Cross<br />

Organisation, national<br />

und international<br />

Unter Experten ist die Erkenntnis wenig<br />

neu, dass Gefühle des Unwohlseins oder<br />

mangelndes Selbstbewusstsein mit einer eher<br />

gekrümmten, eingefa<strong>hr</strong>enen Körperhaltung<br />

korrespondieren und so nonverbal der innere<br />

Zustand kommuniziert wird. Neuer ist allerdings<br />

die Erkenntnis, dass umgeke<strong>hr</strong>t, die Haltung<br />

des Körpers Gefühle stimulieren und zur<br />

Formung der Persönlichkeit beitragen kann.<br />

Ergebnisse wissenschaftlicher Studien belegen,<br />

dass die Körperhaltung an dem Grad<br />

der Ausprägung von Durchsetzungskraft<br />

und Willen beteiligt ist. Ein Erklärungsansatz<br />

dieser Wirkung verläuft über die Informationsweiterleitung<br />

diverser Rezeptoren in Muskeln<br />

und Sehnen, die das Gehirn über ablaufende<br />

Prozesse und Spannungszustände des<br />

Körpers in Kenntnis setzen. Eine aufrechte,<br />

offene Haltung begünstigt darüber hinaus<br />

die Zwerchfellatmung wodurch eine aus-<br />

reichende Sauerstoffversorgung im Organismus<br />

gewä<strong>hr</strong>leitet ist. Unbewusste Areale<br />

des Gehirns wiederum verarbeiten diese Informationen<br />

und reagieren mit entsprechenden<br />

neuronalen und hormonellen Signalen.<br />

So ist bekannt, dass bei einer expansiven<br />

Körperhaltung der Testosteronspiegel ansteigt,<br />

was Durchsetzungskraft, Mut und Ausdauer<br />

begünstigt und fördert. Gleichzeitig<br />

wird der Cortisolspiegel im Organismus gesenkt,<br />

was die Leistungsfähigkeit des Immunsystems<br />

fördert.<br />

Wie der menschliche Körper agiert oder<br />

reagiert ist größtenteils unbewusst oder<br />

automatisiert. Diese Abläufe können<br />

jedoch durch das Bewusstsein aufgebrochen<br />

und über Wille und Erinnerung gesteuert<br />

werden – ist also trainierbar und ausbaubar!<br />

<strong>AKTUELL</strong><br />

Intra-Body / Person<br />

Organisation,<br />

Unternehmen, Leitbild,<br />

Werte<br />

Inter-Body Team /<br />

Kollegen<br />

Aus sportwissenschaftlicher Sicht ist es zusätzlich<br />

effektiv, gezielt Muskeln zu trainieren,<br />

die eine Haltungsfunktion besitzen, wie etwa<br />

Rücken-, Bauch und Beckenmuskeln.<br />

Im Durchschnitt verbringen Arbeitnehmer<br />

rund 1500 Stunden an i<strong>hr</strong>en Arbeitsplätzen.<br />

Wä<strong>hr</strong>enddessen wird me<strong>hr</strong> als die Hälfte<br />

der Zeit mit Interaktion verbracht. Nicht nur<br />

diese zeitliche Größenordnung, sondern<br />

selbstverständlich auch der Stellenwert<br />

der Funktionalität von Interaktion am Arbeitsplatz,<br />

zeigen die Relevanz, ein zufriedenstellendes<br />

Arbeitsumfeld und eine<br />

funktionierende Kommunikation unter-<br />

einander, im Team, mit Vorgesetzten<br />

und Externen zu schaffen. Eine<br />

funktionierende Kommunikation wird dabei<br />

in hohem Maß durch eine offene Kommunikation<br />

erreicht – das bedeutet nicht, dass<br />

die Kollegen sich zu besten Vertrauten verbiegen<br />

müssen. Es bedeutet, dass es effektiv<br />

ist, Anliegen an- und auszusprechen, v.a.<br />

konfligierende Sachverhalte, Probleme und<br />

Schwierigkeiten, damit Missverständnissen<br />

direkt entgegengewirkt wird und Transparenz<br />

und Lösungsorientierung im Vordergrund<br />

stehen. Die häufigsten Unstimmigkeiten<br />

entstehen durch Schweigen. Gleichermaßen<br />

wichtig und oft unterschätzt ist es, auch Erfolge<br />

(auch kleine) gemeinsam in lockerer<br />

Small-Talk-Atmosphäre zu feiern und wertzuschätzen<br />

– das stärkt das Team und fördert die<br />

Motivation und Leistungsbereitschaft!<br />

Ein weiterer wichtiger Motivationsmultiplikator<br />

für Mitarbeiter in Unternehmen sind<br />

gemeinsame Ziele. Nachweislich ist die Effektivität<br />

von Teams deutlich gesteigert, wenn<br />

Ziele klar formuliert sind und die Aufgaben<br />

zur Erreichung der Ziele, also der Endstadien<br />

von Prozessen, ableitbar und bekannt sind.<br />

Marktforschungsstudien belegen allerdings,<br />

dass in Unternehmen und Organisationen<br />

nur ca. 30 Prozent der Mit-arbeiter die Ziele<br />

kennen. Klassische Ja<strong>hr</strong>es-Zielvereinbarungs-<br />

instrumente haben sich jedoch in der Praxis<br />

als eher uneffektiv gezeigt; denn wenn gesteckte<br />

Ziele nicht erreicht werden, sehen<br />

sich die Mitarbeiter eher selten in der Verantwortung<br />

und machen externe Aspekte<br />

dafür verantwortlich. Daher gilt es, neue, auf<br />

Unternehmen spezifisch angelegte, individuelle<br />

Systeme und Vorgehensweisen zu schaffen,<br />

die den Kommunikationsfluss und den<br />

Erklärungshintergrund von Ziele in Unternehmen<br />

darstellen und optimieren.<br />

Die Forschungsgruppe für angewandte<br />

Kommunikationsgestaltung setzt in Forschung<br />

und Praxis an der Verbesserung kom-<br />

munikativer Prozesse auf den komplexen<br />

Ebenen von Individuen, Teams und Unternehmen<br />

an und bietet in Workshops und<br />

Trainingsmodulen Lösungen an, die in<br />

methodisch aufgebauten Übungen an Interaktions-<br />

und Kommunikationsmuster heranfü<strong>hr</strong>en.<br />

Auf diese Weise wird, inhaltlich auch<br />

über den Transfer sportimmanenter Para-<br />

meter, Sensibilität für die Strukturen des<br />

eigenen Ichs und des Teams geschaffen und<br />

die allgemeine, übergreifende soziale Fitness<br />

gestärkt. (www.dshs-koeln/kommunikationsgestaltung)<br />

DR. IRENE LÓPEZ<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin /<br />

Dozentin / Coach<br />

Deutsche Sporthochschule Köln<br />

E-Mail: I.Lopez@dshs-koeln.de<br />

Tel.: 0221 / 4982-6204<br />

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