„vertreten...“ - San Miguel Caracas
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12 Thema - Interview<br />
also Chöre und Orchester<br />
aus Deutschland, und Prof.<br />
Driftmann als Präsidenten der<br />
DIHK, dem die Zusammenarbeit<br />
im Ausbildungsbereich sehr am<br />
Herzen liegt.<br />
Die Ständige Vertretung war<br />
also Ihr Dienstauftrag und<br />
Sie haben auch das Mandat<br />
dafür. Aber wann ist man das,<br />
ein guter Vertreter?<br />
Nun, die Vorgaben sind<br />
klar vom Geschäftsherrn,<br />
von der Bundesregierung<br />
gemacht. Im Rahmen dieser<br />
Vorgaben gehört sicher zu<br />
einem guten Vertreter die<br />
Loyalität. Man kann nicht<br />
willkürlich entscheiden.<br />
Denn letztendlich vertreten<br />
wir die Bundesrepublik, es<br />
geht also auf keinen Fall um<br />
uns als Einzelpersonen. Die<br />
Vertretungszeit muss gut<br />
vorbereitet sein, man sollte sich<br />
im Vorfeld ressortübergreifend<br />
informiert haben, um dann gut<br />
vertreten zu können.<br />
Könnte der Begriff<br />
Stellvertretung auch<br />
im Bereich Glaube und<br />
Kirche eine wichtige Rolle<br />
spielen, denken wir an die<br />
Heiligenverehrung oder den<br />
Papst in der Katholischen<br />
Kirche?<br />
Ich bin im evangelischen<br />
Kontext aufgewachsen,<br />
mein Großvater und mein<br />
Onkel waren Pastoren. Und<br />
auch in den USA habe ich<br />
protestantische Freikirchen<br />
kennen gelernt, denen dieser<br />
Stellvertretungsgedanke<br />
wohl eher fremd war. Nein,<br />
die evangelische Vielfalt<br />
auch in Deutschland mit den<br />
lutherischen, den reformierten<br />
und unierten Landeskirchen<br />
hat mich zwar hin und wieder<br />
verwirrt. Aber die Betonung<br />
des Einzelnen und seines<br />
Gewissens vor Gott liegt mir<br />
aufgrund meiner Erziehung<br />
und Biogra�e schon näher. Eine<br />
Institution darüber oder gar<br />
eine Hierarchie würde da für<br />
mich fremder wirken.<br />
Jetzt geht es für Sie nach<br />
Atlanta in die USA. Was wird<br />
Sie dort erwarten?<br />
Der alte Süden der USA ist für<br />
uns beide etwas Neues. Als<br />
Generalkonsul werde ich mich<br />
mit der Wirtschaftsentwicklung<br />
beschäftigen. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt<br />
wird die Förderung des<br />
Deutschunterrichtes an den<br />
Highschools und Colleges<br />
dort sein. Denn über den<br />
Spracherwerb werden Kontakte<br />
möglich und vertieft, die das<br />
Verständnis füreinander wach<br />
halten. Dieses Verständnis über<br />
den Atlantik hinweg ist wichtig<br />
für uns Deutsche und auch für<br />
Amerika. Denn Europa und<br />
Nordamerika sind kulturell<br />
und politisch immer noch die<br />
engsten Verbündeten. Nicht<br />
zuletzt gehört die Rechts- und<br />
Konsularabteilung zu meinen<br />
Aufgaben.<br />
Lieber Herr <strong>San</strong>der,<br />
herzlichen Dank für das<br />
Gespräch, Ihnen beiden<br />
Gottes Segen für Ihren<br />
Dienst in den Staaten<br />
und beste Grüße an den<br />
Herrn Botschafter und alle<br />
Mitarbeitenden!