Schweitzers Ethik der Dankbarkeit - Deutsches Albert-Schweitzer ...
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In Claus Günzlers bereits erwähnter „Kurzer Einführung“ in das Denken <strong>Albert</strong><br />
<strong><strong>Schweitzer</strong>s</strong> ist von Begeisterung und Nachdenklichkeit die Rede und davon, dass die<br />
Ehrfurcht vor dem Leben ein säkulares, erweitertes Konzept <strong>der</strong> zuvor christlich entworfenen<br />
Nächstenliebe sei. Das mag ja ein je<strong>der</strong> und jede für sich selbst noch ein<br />
wenig hin und her wenden, ob es gar so rasch mit <strong>der</strong> Säkularisierung geht, gehen wird<br />
und gehen soll. Das mystische Korrelat zu <strong><strong>Schweitzer</strong>s</strong> theologischer Aufklärungsarbeit<br />
– etwa in seiner geistlichen Musikauffassung und in <strong>der</strong> lebensgefährlichen und<br />
Leben spendenden Jesusnachfolge – verdient neben dem Lob neuzeitlicher Nüchternheit<br />
einige Betonung: Aus <strong>der</strong> aufgelösten Wissenschaftlichen <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Gesellschaft<br />
(ASG) haben wir den Neutestamentler Prof. Dr. Werner Zager für die beson<strong>der</strong>e<br />
Aufgabe einer Arbeitsgemeinschaft Wissenschaft in den Vorstand des DHV kooptiert.<br />
Mit ihm zusammen habe ich den Präsidenten <strong>der</strong> Evangelischen Kirche in Hessen<br />
und Nassau, Herrn Prof. Dr. Peter Steinacker, in Darmstadt besucht. Prof. Steinacker<br />
hat uns zugesagt, den Dekanen unser Anerbieten weiterzuleiten, auf Pfarrkonferenzen<br />
über <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> zu sprechen. Das Interesse an theologischen Fragen sei neu<br />
erwacht, stellte er fest, nachdem lange Zeit Diskussionen um Stellenstreichungen,<br />
Bausanierungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e praktische Fragen im Vor<strong>der</strong>grund gestanden hätten. Zum<br />
Glück ist es nicht jedem aufgegeben wie Franz von Assisi o<strong>der</strong> <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong>, die<br />
bröckelnde Kirche insgesamt o<strong>der</strong> gar das Reich Gottes in Traum und Wirklichkeit<br />
geschichtsmächtig zu festigen. <strong>Schweitzer</strong> empfahl den Menschen, ihr jeweiliges Lambarene<br />
in einem „Nebenamt“ zu verwirklichen. Diesen Gedanken beleuchtet Pfarrer<br />
Dr. Andreas Rössler in seinem Beitrag S. 12ff. Seinem Vortrag ist <strong>der</strong> Titel dieses<br />
Rundbriefs entnommen: „<strong><strong>Schweitzer</strong>s</strong> <strong>Ethik</strong> <strong>der</strong> <strong>Dankbarkeit</strong>“. Ich wünsche allen<br />
Leserinnen interessante Information und innere Bereicherung bei <strong>der</strong> Lektüre des kleinen<br />
Sammelwerks, das Einblick gibt in unsere Arbeit. Beson<strong>der</strong>s danke ich für Ihre<br />
Briefe, aus denen gegen Ende des Bandes einige Passagen wie<strong>der</strong>gegeben sind (S. 91ff.).<br />
Als <strong>der</strong> Heilige Augustinus über Himmel, Erdenleben und die Kirche dazwischen<br />
nachdachte, nannte er Ersteren „civitas Dei“ (Gottesstaat), die unerlöste Welt „civitas<br />
terrena“ (irdische Gesellschaft) und seine christliche Gemeinde eine „civitas permixta“<br />
(durchmischte Gemeinschaft). Er fand in ihr also Himmlisches und Irdisches beieinan<strong>der</strong>.<br />
Solchermaßen Gemischtes erlebt auch die Schar <strong>der</strong> Freundinnen und Freunde<br />
<strong>Albert</strong> <strong><strong>Schweitzer</strong>s</strong>. Möge die folgende Lektüre Sie erfreuen.<br />
Aktuelle<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<br />
Rezeption<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Rundbrief Nr. 98<br />
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