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"Three minutes" Let's Netz 01/2010 (PDF 5 - Kirchhoff Consult AG

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SEITE 34<br />

lich ein Begleiter und kein Moderator, d. h. er gibt<br />

keinen inhaltlichen Input. Die Themenfi ndung<br />

und die Diskussion fi nden ausschließlich durch<br />

die Teilnehmer statt. Und das macht aus meiner<br />

Sicht genau den Reiz aus! Dadurch entwickelt<br />

eine Online-Konferenz eine ganz andere Dynamik<br />

als beispielsweise eine Podiumsdiskussion<br />

auf einer Realkonferenz.<br />

Sie sagten eben, dass die Teilnehmer aufgefordert<br />

werden, ihre Themen einzugeben. Was geschieht,<br />

wenn zehn oder mehr Themen eingegeben werden?<br />

Wie verfolge ich als Teilnehmer diese zehn<br />

Themen gleichzeitig?<br />

Das tun Sie nicht. Sie entscheiden sich für einen<br />

Workshop, für den dann auf Ihrem Computer ein<br />

großes Fenster geöffnet wird und in dem Sie quasi<br />

wie bei einem Chat mit den anderen Teilnehmern<br />

diskutieren. Die anderen neun Themen sehen Sie<br />

unten in einer Leiste. Wenn Sie das Gefühl haben,<br />

zu Ihrem Workshopthema nichts Neues mehr beitragen<br />

zu können und auch nichts Neues mehr zu<br />

erfahren, wechseln Sie den Workshop. Hier haben<br />

Sie den Vorteil gegenüber einer realen Konferenz,<br />

dass Sie nachlesen können, was bisher diskutiert<br />

wurde. So hat man die Möglichkeit, nachträglich<br />

auf Augenhöhe in die Diskussion einzusteigen.<br />

Und aus meiner Sicht ist es wirklich genial, dass<br />

man sofort nach Beendigung der Konferenz eine<br />

Dokumentation erhält. Mit den Kontaktdaten der<br />

anderen Teilnehmer und den Diskussionen aus<br />

allen anderen Workshops. So habe ich die Möglichkeit,<br />

auch im Nachhinein an den anderen<br />

Workshops teilzunehmen.<br />

Wie war die Resonanz der Teilnehmer?<br />

Ausgesprochen gut! Es gab keine negativen Stimmen.<br />

Uns sind während der Konferenz nur zehn<br />

Leute abgesprungen – und das, obwohl die Kon-<br />

ferenz an einem Freitagnachmittag stattfand und<br />

bis 17.30 Uhr ging. Das kenne ich von Realkonferenzen<br />

häufi g anders, wenn sich so langsam die<br />

Reihen leeren, weil die Leute ihren Zug bekommen<br />

wollen, damit sie pünktlich ins Wochenende<br />

starten können.<br />

Wie ist Ihr Eindruck von der Konferenz? Ist sie<br />

eine Alternative zur Realkonferenz oder wird sie<br />

diese sogar über kurz oder lang ersetzen?<br />

Die Online-Konferenz ist eine sehr gute und innovative<br />

Alternative zur Realkonferenz. Trotzdem<br />

wird sie diese nicht ersetzen. Es gibt Gelegenheiten,<br />

da will man sich persönlich sehen, Kontakte<br />

intensivieren und ein Thema im Anschluss<br />

gemeinsam bei einem Glas Wein vertiefen. Aber<br />

sie wird sich durchsetzen, wenn man – und ich<br />

setze das jetzt ganz bewusst mal in Anführungszeichen<br />

– „nur“ über Inhalte diskutieren will.<br />

Denn sie ist ein sehr faires Verfahren. Keiner<br />

kann durch Aussehen oder Habitus punkten, sondern<br />

nur durch den Input, den er oder sie beiträgt.<br />

Und denken Sie an internationale Konferenzen!<br />

Wie einfach kann man so beispielsweise mit Persönlichkeiten<br />

aus Australien, Südamerika, Afrika,<br />

Asien, Nordamerika und Europa gemeinsam über<br />

ein Thema diskutieren, ohne dass ein immenser<br />

organisatorischer Aufwand, Zeit-, Reisekosten und<br />

Emissionen entstehen?<br />

Ist eine weitere Konferenz geplant?<br />

Ja, auf jeden Fall noch in diesem Jahr.<br />

Was werden Sie beim nächsten Mal anders<br />

machen?<br />

Gar nichts! Jedenfalls nichts in Bezug auf die<br />

Konferenz selbst. Es hat alles geklappt wie am<br />

Schnürchen. Es gab keine Pannen und wie gesagt:<br />

Der Zufriedenheitspegel war sehr hoch.<br />

Die prämierte OpenSpace-Online ® -Konferenztechnologie<br />

versetzt Organisationen aller Art und<br />

Größe in die Lage, wichtige Themen unter Mitwirkung<br />

von Beteiligten schnell, ergebnis orientiert<br />

und datengeschützt in Echtzeit via Internet zu<br />

bearbeiten. OpenSpace-Online ® hebt das kollektive<br />

Wissen, fördert Engagement und stellt alle Ergebnisse<br />

sofort in schriftlicher Form zur Verfügung.<br />

Unterschiedlichste Innovations-, Veränderungs- und<br />

Entscheidungsprozesse können somit umfassender,<br />

engagierter und nachhaltiger gestaltet und enorme<br />

Organisations-, Energie-, Zeit- und Reisekosten<br />

eingespart werden. www.OpenSpace-Online.com<br />

Insgesamt würde ich aber die Ergebnisse stärker<br />

„ausschlachten“ wollen und so im Nachhinein<br />

inhaltlich mehr erreichen. Zum Beispiel, indem<br />

man im Anschluss Forderungen ableitet und diese<br />

gezielt an die Politik, den BDI, die Handelskammern<br />

oder die NGOs stellt. Es waren durchweg<br />

hochkarätige Teilnehmer dabei, die sehr<br />

ernsthaft miteinander diskutiert haben. Dadurch<br />

wurden Ergebnisse erarbeitet, die nicht einfach<br />

in der Schublade vor sich hin schmoren sollten.<br />

Damit sollte man intensiv arbeiten!<br />

Haben Sie ausgerechnet, wie viel CO2 vermieden<br />

wurde?<br />

Erfahrungswerte legen zugrunde, dass bei derartigen<br />

Veranstaltungen etwa 40 Prozent der Teilnehmer<br />

mit dem PKW, 40 Prozent mit der Bahn<br />

und 20 Prozent mit dem Flugzeug anreisen. Wäre<br />

dies auch bei unserer Konferenz der Fall gewesen,<br />

hätten wir allein durch die Vermeidung der<br />

Reisen bereits 27,17 Tonnen CO2 vermieden, fast<br />

drei Mal so viel, wie ein Bundesbürger jährlich im<br />

Durchschnitt verbraucht.<br />

Herr Professor Gege, vielen Dank für das<br />

informative Gespräch.<br />

Zur Person<br />

Professor Dr. Maximilian Gege ist Gründer und<br />

Vorstands vorsitzender von B.A.U.M. e.V. Der Bundesdeutsche<br />

Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management<br />

e. V. ist mit über 500 Mitgliedern die größte<br />

Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa. Darüber<br />

hinaus ist Professor Dr. Maximilian Gege beratend in<br />

zahlreiche Gremien tätig. Für herausragende praktische<br />

Leistungen wurde er von UNEP in die Global 500 Roll<br />

of Honour aufgenommen.<br />

Interview: anke.doebler@kirchhoff.de<br />

Design: yannick.sindt@kirchhoff.de<br />

Wir danken dem Miniaturwunderland Hamburg für die Erlaubnis, in den<br />

Räumen auf Motivsuche zu gehen und diese verwenden zu dürfen.

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