LSV kompakt Dezember 2011 (Niederbayern/Oberpfalz/Schwaben)

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ rente Früher oder später in den Ruhestand Bereits 2008 trat das Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung und zur stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung in Kraft. Viele Änderungen entfalten erst ab 1. Januar 2012 ihre Wirkung. Die bisher auf das 65. Lebensjahr festgelegte Regelaltersgrenze wird, ausgehend vom Geburtsjahr 1947, stufenweise auf das 67. Lebensjahr angehoben. Ab dem Geburtsjahrgang 1964 gilt dann das 67. Lebensjahr. Die Tabelle zeigt das Geburtsjahr und die dafür maßgebliche Altersgrenze. langjährig Versicherte Wer eine Wartezeit von 35 Jahren vorweist, kann bereits ab dem Erreichen der „alten“ Grenze – dem 65. Lebensjahr – die neue vorzeitige Altersrente für langjährig Versicherte erhalten. Auf diese Wartezeit werden unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur Stufenweise Anhebung der Regelaltersgrenze Geburts- maßgebendes Alter jahrgang Jahre Monate vor 1947 65 0 1947 65 1 1948 65 2 1949 65 3 1950 65 4 1951 65 5 1952 65 6 1953 65 7 1954 65 8 1955 65 9 1956 65 10 1957 65 11 1958 66 0 1959 66 2 1960 66 4 1961 66 6 1962 66 8 1963 66 10 1964 67 0 6 LSV kompakt Dezember I 11 Beitragszeiten zur Alterssicherung der Landwirte, sondern unter anderem auch Pflichtbeitragszeiten aus der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Diese vorzeitige Altersrente wird allerdings mit Abschlägen gezahlt. Für jeden Monat, den die Rente vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Anspruch genommen wird, werden 0,3 Prozent abgezogen. Der Abschlag entfällt, wenn für 45 Jahre anrechenbare Zeiten zurückgelegt worden sind. Auch hierfür werden unter anderem Beitragszeiten aus der Alterssicherung der Landwirte sowie Pflichtbeitrags- und Kindererziehungszeiten in der beiSpieL: Vorzeitige unD regeLaLterSrente Eine Landwirtin (geboren 26.01.1959) hat für 36, ihr Ehemann (geboren 23.02.1950) für 38 Jahre Beiträge zur LAK gezahlt: Die Regelaltersrente der Ehefrau beginnt mit 66 Jahren und zwei Monaten am 01.04.2025. Diese Rente wird ohne Abschläge ausgezahlt. Bezieht der Ehemann bereits eine Regelaltersrente (65 Jahre und vier Monate, leistungsbeginn frühestens 01.07.2015), könnte die Ehefrau eine vorzeitige Altersrente erhalten. Die Altersgrenze dafür beträgt 56 Jahre und 2 Monate, also April 2015. Aufgrund des leistungsbeginns für den Ehemann beginnt die vorzeitige Altersrente der Ehefrau am 01.07.2015. Abschläge errechnen sich vom Beginn der vorzeitigen Rente bis zum Beginn der gesetzlichen Altersrente (01.07.2015 bis 01.04.2025 = 117 Monate á 0,3 prozent = 35,1 prozent). Der Ehemann kann auch vorzeitige Altersrente für langjährig Versicherte ab 01.03.2015 in Anspruch nehmen. Die vorzeitige Rente der Frau würde dann am 01.04.2015 beginnen. In diesem Fall errechnet sich ein Abschlag vom 01.04.2015 bis 01.04.2025 = 120 Monate á 0,3 prozent = 36,0 prozent. (weitere Fälle unter www.lsv.de) gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. weitere Altersgrenzenanhebungen Eine Witwen- oder Witwerrente wurde bisher erst ab dem 45. Lebensjahr gezahlt, sofern kein minderjähriges Kind erzogen wurde oder man nicht erwerbsgemindert war. Diese Grenze wird nun bis zum Jahr 2029 ebenfalls stufenweise auf das 47. Lebensjahr angehoben. Ebenso wird das Referenzalter für eine vorzeitige Altersrente für Ehegatten angehoben. Diese Rente können Ehegatten von Landwirten beziehen, wenn der Ehepartner bereits Anspruch auf eine Regel- oder vorzeitige Altersrente für langjährig Versicherte hat oder gehabt hat. Der Bezug ist bis zu zehn Jahre vor Erreichen der Regelaltersgrenze möglich, wobei ebenfalls ein Abschlag von 0,3 Prozent für jeden Monat der Inanspruchnahme vor der Regelaltersgrenze berücksichtigt wird. erwerbsminderungsrenten und renten wegen todes Bisher wurde für diese Renten bei Beginn des Rentenbezugs oder bei Tod vor der Vollendung des 63. Lebensjahres ein Abschlag angerechnet – für jeden Monat 0,3 Prozent, höchstens jedoch 10,8 Prozent. Diese Altersgrenze wird nun ebenfalls stufenweise um zwei Jahre auf das 65. Lebensjahr angehoben. Für langjährig Versicherte bleibt das 63. Lebensjahr weiterhin maßgebend. Beratung bei der Alterskasse Für den Bezug einer Rente bestehen noch weitere Anspruchsvoraussetzungen wie zum Beispiel die Abgabe des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes oder der Gärtnerei. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.lsv.de oder telefonisch bei einem Beratungsgespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der landwirtschaftlichen Alterskasse. ■ Jessica Sterzing
Geschäftsjahr 2010 Verwendung der Mittel Die LSV Niederbayern / Oberpfalz und Schwaben hat im Geschäftsjahr 2010 rund 887,5 Millionen Euro für die Betreuung ihrer Versicherten aufgewendet. Nachfolgend werden die Ergebnisse der Berufsgenossenschaft, Alters- und Krankenkasse dargestellt. Berufsgenossenschaft Nach den Bestimmungen der §§ 184a ff. SGB VII wurde erstmals für das Geschäftsjahr 2010 die vorzunehmende Lastenverteilung zur gemeinsamen Finanzierung der Altrenten in der LUV durchgeführt. Die LBG Niederbayern / Oberpfalz und Schwaben zählt hierbei zu den ausgleichsberechtigten LBGen. Der entsprechende Ausgleichsbetrag in Höhe von 5.039.430,09 Euro ging bei der LBG am 15. November 2011 ein und wurde im Rahmen der Hebung 2011 (Umlage 2010) bereits beitragsmindernd von der Umlageforderung abgesetzt. Bei der Berufsgenossenschaft wurden im Rechnungsjahr 2010 insgesamt rund 89,4 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfielen rund 67,8 Millionen Euro auf die Leistungen für ihre Mitglieder, Versicherten und Hinterbliebenen. Das sind 75,8 Prozent aller Ausgaben. Zur Senkung der Beiträge für die bundesmittelberechtigten Unternehmer wurden der LBG NOS für das Rechnungsjahr 2010 (Hebung in 2011) vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesmittel in Höhe von insgesamt rund 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Beitragsermäßigung aufgrund der Bundesmittelgewährung betrug circa 45 Prozent. Alterskasse Bei der Alterskasse wurden im Rechnungsjahr 2010 einschließlich der Strukturmaßnahmen – Landabgaberenten (LAR) und Leistungen nach dem FELEG – insgesamt rund 429,6 Millionen Euro aufgewendet. Der Beitragsanteil lag bei rund 23,8 Prozent. Krankenkasse Bei der Krankenkasse wurden 2010 insgesamt rund 368,5 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfielen allein rund 334,6 Millionen Euro auf die Leistungen für Landwirte, Ehegatten, mitarbeitende Familienangehörige und Altenteiler. Berufsgenossenschaft Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *) leistungen 67.778.095,97 Beiträge 1.113.456,50 (ohne prävention) (außerhalb der umlage) prävention 6.965.594,10 Vermögenserträge / sonstige Einnahmen 8.553.936,55 Vermögens- und sonstige 3.143.944,66 Beitragsforderung 2011 79.777.767,98 Aufwendungen (umlage 2010) Verwaltungs- und Verfahrenskosten 11.557.526,30 Ausgaben gesamt 89.445.161,03 Einnahmen gesamt 89.445.161,03 Alterskasse Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *) leistungsaufwand Adl 414.556.987,09 Beiträge 98.690.919,76 Ausgaben lAR / FElEG-leistungen Vermögens- und sonstige Aufwendungen 3.534.444,15 Bundesmittel für laufende Geldleis tungen / Renten 323.722.854,37 25.025,99 Bundesmittel und sonstige Einnahmen für lAR und FElEG-leistungen 3.643.526,21 11.458.283,59 sonstige Einnahmen 3.517.440,48 Verwaltungs- und Verfahrenskosten Ausgaben gesamt 429.574.740,82 Einnahmen gesamt 429.574.740,82 Krankenkasse Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *) leistungsaufwand 334.611.630,18 Beiträge 130.187.638,64 Ausgaben Beteiligung am Altenteileraufwand Vermögens- und sonstige Aufwendungen sonderzuführung zu Altersrückstellungen Verwaltungs- und Verfahrenskosten Der Verwaltungskostenanteil je Versichertem betrug im Berichtsjahr 137,91 Euro. Insgesamt betrug der Anteil der Verwaltungskosten in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Sozialversicherung etwa 4,45 Prozent der Gesamtaufwendungen. ■ 13.970.622,80 Einnahmen aus Beteiligung am Altenteileraufwand 1.758.713,46 Bundesmittel für Altenteiler-KV 1.600.000,00 16.515.211,68 Bundesmittel für versicherungsfremde leistungen und konjunkturbedingte Mindereinnahmen aKtueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ 15.442.622,80 198.759.055,80 24.318.243,22 Überschuss 2.198.735,02 Vermögenserträge und sonstige Einnahmen 1.947.352,68 Ausgaben gesamt 370.654.913,14 Einnahmen gesamt 370.654.913,14 * Auszug aus den Jahresrechnungen 2010 Dezember I 11 LSV kompakt 7
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