Saustark-Magazin Nr. 40 - German Genetic
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BW*ZUCHT<br />
BW*Large BW*Large<br />
White White<br />
– der Garant Garant<br />
für Fruchtb Fruchtbark<br />
arkeit eit<br />
Der Schweinezuchtverband<br />
Baden-Württemberg e.V.<br />
betreut seit mittlerweile<br />
fast <strong>40</strong> Jahren die Linie<br />
Large White im Rahmen des<br />
BW*Hybridzuchtprogramms.<br />
Durch die Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung in<br />
den neunziger Jahren und einer intensiven Selektion ist es<br />
gelungen, bei den Merkmalen der Fruchtbarkeit in den<br />
Mutterlinien entscheidende Zuchtfortschritte zu realisieren.<br />
Im Rahmen der Large White Zucht konnten mehrere<br />
Linien entwickelt werden, die in der Fruchtbarkeit als weit<br />
überdurchschnittlich zu bezeichnen sind.<br />
1. Basiszucht<br />
Im Rahmen der Large White Basiszucht betreibt der<br />
Schweinezuchtverband 4 Nukleuszuchtbetriebe mit insgesamt<br />
600 Large White Sauen. Von diesen werden ca. 250<br />
Sauen für die Reinzucht genutzt. Um eine entsprechende<br />
Genauigkeit der Zuchtwerte zu erreichen besteht bei der<br />
Large White Population eine hohe Prüfdichte. Darüber<br />
hinaus werden alle aufgezogenen Tiere der Eigenleistungsprüfung<br />
im Feld und der linearen Beschreibung<br />
unterzogen.<br />
Der Schweinezuchtverband Baden Württemberg betreibt<br />
seine Basiszucht als offenen Nukleus. Dies bedeutet, dass<br />
neben den Tieren, die in den eigenen Herden gezüchtet<br />
werden, gezielte Ankäufe aus den Stammgebieten der<br />
Large White Zucht vorgenommen werden. So wurden<br />
enge Beziehungen zu einzelnen Spitzenzuchtbetrieben in<br />
Frankreich und Großbritannien aufgebaut, aus denen in<br />
regelmäßigen Abständen vielversprechende Tiere erworben<br />
werden. Beispielhaft hierfür ist der vor kurzem durchgeführte<br />
Ankauf des Ausnahmeebers NORMANNE zu<br />
erwähnen, der neben überragenden Zuchtwerten und<br />
einem fehlerfreien Exterieur, 18 funktionsfähige und<br />
bestens verteilte Zitzen vorweisen kann. Im Rahmen der<br />
Nukleuszucht wird auch der gezielte Spermaeinsatz vielversprechender<br />
Eber koordiniert. So wurde im vergangenen<br />
Jahr der französische Ausnahmevererber VICKING in<br />
der Nukleuszucht an ausgewählte Sauen angepaart.<br />
VICKING hat in der Stationsprüfung sowohl in Frankreich<br />
als auch in Baden-Württemberg Spitzenergebnisse erzielt<br />
und hat einen aktuellen Zuchtwert von 161 Punkten.<br />
Mittlerweile wurden 6 VICKING-Söhne für den<br />
Besamungseinsatz angekauft.<br />
4<br />
2. Stationsprüfung<br />
Die Ergebnisse der Mast- und Schlachtleistungsprüfung an<br />
der MPA in Forchheim zeigen ein sehr hohes Niveau.<br />
Merkmal Einheit<br />
2005 2004<br />
Anzahl Tiere ausgewertet 147 192<br />
Alter bei Prüfende Tage 154 154<br />
Tägliche Zunahme g 994 1004<br />
Tägliche Futteraufnahme kg 2,42 2,44<br />
Futteraufwand kg 2,45 2,44<br />
Schlachtkörpergröße cm 101,6 101,1<br />
Rückenmuskelfläche qcm 42,3 41,7<br />
Fleisch:Fett-Verhältnis 1: 0,47 0,48<br />
Wertvolle Teilstücke % 51 51<br />
Muskelfleischanteil (ZDS) % 53,3 54,3<br />
Fleischhelligkeitswert Punkte 69,8 70,8<br />
pH 1 – Kotelett 6,38 6,35<br />
pH 24 – Kotelett 5,54 5,55<br />
LF 24 – Kotelett 3,7 3,6<br />
Insbesondere die Mastleistung, die bei den BW*Large<br />
White Tieren neben der Fruchtbarkeit den Schwerpunkt<br />
der Selektion darstellt, skizziert mit ca. 1.000 g täglicher<br />
Zunahmen und einer Futterverwertung von 2,45 das<br />
Leistungsniveau der Linie. Ergebnisse mit mehr als 1.200 g<br />
täglicher Zunahme bei einem Schlachtalter unter 1<strong>40</strong><br />
Tagen sind keine Seltenheit mehr. Die Merkmale der<br />
Schlachtleistung liegen im gewünschten Bereich. Die<br />
Merkmale der Fleischbeschaffenheit liegen im Optimum.<br />
Tiere der Linie Large White zeigen die geringste Neigung<br />
zu Fleischreifungsfehlern.<br />
3. Fruchtbarkeit<br />
Tabelle 1: Ergebnisse Forchheim 2005<br />
Die Fruchtbarkeit wird seit Einführung der BLUP-<br />
Zuchtwertschätzung mit einem entsprechenden<br />
Selektionsdruck züchterisch bearbeitet. In diesem<br />
Zusammenhang konnten in den letzten Jahren, insbesondere<br />
durch die Entwicklung leistungsstarker Linien in der<br />
Nukleuszucht entscheidende Zuchtfortschritte realisiert<br />
werden. Inzwischen werden im Rahmen des BW*Hybridzuchtprogramms<br />
fast ausschließlich Hyperprolifique-Linien<br />
eingesetzt und nur Eber mit positiven Teilzuchtwerten in<br />
Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Mai 2006