Saustark-Magazin Nr. 40 - German Genetic
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BW*ZUCHT<br />
Schon seit dem Jahr 1996 befasst sich der<br />
Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e.V. mit der<br />
Frage, wie durch eine Erfassung von Daten aus den<br />
Ferkelerzeugerbetrieben Eber, deren Nachkommen einen<br />
erhöhten Anteil von Anomalien aufweisen, gemerzt werden<br />
können und damit die Zahl der Erbfehler insgesamt<br />
reduziert wird.<br />
6<br />
So arbeiten seit dem Jahr 2000 alle<br />
drei Besamungsstationen des<br />
Verbandes nach einem einheitlichen<br />
Erfassungs- und<br />
Auswertungssystem:<br />
Von jedem neu eingestallten Besamungseber werden im<br />
Computer für die ersten 200 Tuben sogenannte<br />
Befruchtungsleistungs- und Erbfehlererfassungsbögen<br />
erstellt. Dabei wird darauf geachtet, dass pro Betrieb maximal<br />
20 Tuben erfasst werden. Damit wird ein zu großer<br />
Betriebseinfluss auf das Ergebnis ausgeschlossen.<br />
Betriebe, von denen uns bekannt ist, dass sie nicht „sortenrein“<br />
besamen, werden ebenfalls von der Erfassung<br />
gesperrt. Solche, die ausschließlich Top-Genetik-Eber einsetzen,<br />
nehmen automatisch nicht an der<br />
Erbfehlererfassung teil, weil Eber, die das Prädikat „Top-<br />
Genetik“ erhalten, grundsätzlich eine abgeschlossene<br />
Prüfung auf Erbfehler schon hinter sich haben.<br />
Um das voraussichtliche Abferkeldatum herum werden die<br />
Erfassungsbögen an die Betriebe verschickt, die mit diesen<br />
ersten 200 Tuben beliefert wurden. So können 30 bis 60<br />
Würfe detailliert erfasst werden. Parallel dazu werden in<br />
den Betrieben, die die Besamungseberprüfung im Feld<br />
durchführen, beim Tätowieren der Würfe alle<br />
Auffälligkeiten dokumentiert.<br />
Bei der Auswertung der Bögen geht es nicht ausschließlich<br />
um Erbfehler. Auch die Befruchtungskompetenz des<br />
Jungebers wird erfasst. Außerdem wird ermittelt, auf welcher<br />
Sauengrundlage der Prüfeber eingesetzt worden ist<br />
und wie oft die jeweilige Sau in diesem Zyklus besamt<br />
wurde. Die Ergebnisse des Prüfjahrganges 2004/2005 sind<br />
in Tabelle 1 dargestellt und belegen eindrucksvoll das<br />
hohe Leistungsniveau der BW*-Hybridsauen.<br />
Erbfehler Erbfehler<br />
– was was<br />
tun wir ?<br />
Ergebnisse der Zuchtleistungs- und<br />
Erbfehlererfassung<br />
Aktueller Pietrain-Eberbestand – im Einsatz<br />
Anzahl kontrollierter Ferkel 54545<br />
leb. geb. Ferkel / Wurf insgesamt 10,65<br />
davon auf BW*-Hybriden 10,89<br />
davon auf sonstigen Hybriden 10,34<br />
davon auf DL-Basis 10,13<br />
davon sonstige Sauen 10,50<br />
Tabelle 1<br />
Wie die Tabelle 2 zeigt, spielen bei den Erbfehlern Hoden-/<br />
Leistenbrüche sowie Binneneber die entscheidende Rolle.<br />
Zwitter und Afterlose sind glücklicherweise nicht mehr so<br />
bedeutungsvoll. Auch Nabelbrüche, die schon beim<br />
Saugferkel sichtbar sind, machen nur noch einen geringen<br />
Prozentsatz aus.<br />
Später auftretende Nabelbrüche sind statistisch nur sehr<br />
schwer zu erfassen, da nach dem Absetzen das Ferkel in<br />
den meisten Fällen weder Vater noch Mutter zuzuordnen<br />
ist. Eine Vielzahl von Betrieben hat die Erfahrung gemacht,<br />
dass bei diesen späten Nabelbrüchen hygienische Aspekte<br />
eine große Rolle spielen. Häufig hat hier die Verwendung<br />
von Hygienepulvern, wie Animalstreu, Lactisec, Stallosan<br />
und Mistral vor und nach der Geburt eine entscheidende<br />
Verbesserung gebracht.<br />
Der Eber Corido hatte bei 410 kontrollierten<br />
Ferkeln kein einziges Ferkel mit Erbfehlern.<br />
Schweinezuchtverband / ZEG Baden-Württemberg, Stuttgart im Mai 2006