Magazin 2013 als PDF zum Herunterladen - Schweinfurt 360
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zEITREISE<br />
Als langjährige Museums- und Gästeführerin haucht Martina<br />
Barth der Figur der Magd Minna Leben ein und führt die<br />
Besucher durch das <strong>Schweinfurt</strong> des frühen 17. Jahrhunderts.<br />
Viele historische Gebäude wie Rathaus und Schrotturm sind<br />
Stationen auf dieser besonderen Entdeckertour – lebendig<br />
untermalt von spannenden Anekdoten aus einer Zeit, in der<br />
die Pest kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg alle in Schach<br />
hielt. Eine Gruselführung aus dem Jahrhundert zuvor macht<br />
Stadtknecht Lorenz speziell für Kinder. Und vom Verlust<br />
der städtischen Reichsfreiheit erzählt der Nachtwächter, mit<br />
dem man <strong>Schweinfurt</strong> im Dunklen entdecken kann. Auch<br />
auf dem Land lässt sich Geschichte in ähnlicher Form hautnah<br />
erleben: Durch Gerolzhofen führen <strong>zum</strong> Beispiel Markgraf<br />
Gerold, Nachtwächtersfraa und Hebamm, und mit<br />
dem Reichsschultheiß begibt man sich in Gochsheim auf<br />
einen historischen Rundgang.<br />
führungen<br />
ab 55 €<br />
pro 1 ½ Std.<br />
BRAUCHTUM<br />
Tradition und Brauchtum wird groß geschrieben in einer<br />
Region, in der sich die Menschen gerne zu ihren Wurzeln bekennen.<br />
Viele volkskundliche und heimatgeschichtliche<br />
Museen rücken die traditionsreiche Vergangenheit in den<br />
Mittelpunkt ihrer Ausstellung (vgl. Übersicht auf Seite 18).<br />
Zu Erntedank-, Wein- und Kirchweihfesten wird gerne die<br />
fränkische Tracht vergangener Zeiten getragen. Wie <strong>zum</strong><br />
Beispiel in Geldersheim, das in diesem Jahr sein 1250-jähriges<br />
Bestehen feiert und mit ihm unter anderem eine „Kerwa<br />
nach altem Brauch“. Vom 14. bis <strong>zum</strong> 17. Juni <strong>2013</strong> wird<br />
hier, in einem der ältesten Orte des Landkreises, auch das<br />
Unterfränkische Gautrachtenfest veranstaltet.<br />
TypISCH fRäNKISCH:<br />
DER pLANTANz<br />
Gochsheim, Schwebheim und Sennfeld zählen zu den wenigen<br />
fränkischen Dörfern, die regelmäßig Plantanzveranstaltungen<br />
durchführen. Der Plantanz ist eine traditionelle<br />
Tanzvorführung zu besonderen Anlässen wie der Kirchweih<br />
oder dem Erntedankfest. Er besteht im Wechsel aus<br />
Darbietungen der Planpaare in historischer Tracht und dem<br />
Tanzen der Festbesucher auf dem „Plan“, dem zentralen<br />
Dorfplatz. Der Ursprung liegt im Jahr 1649, <strong>als</strong> man die<br />
Wiedererlangung der im Dreißigjährigen Krieg verlorenen<br />
Reichsfreiheit mit Singen, Musizieren und Predigten würdigte<br />
– und der Jugend einen Plantanz auf dem Platze vor<br />
der Kirche erlaubte. Dieser Brauch fand so guten Anklang,<br />
dass er fortan jedes Jahr ausgeübt wurde.<br />
kuLturreich 29