Veranstaltungskalender 2013 - Samtgemeinde Horneburg
Veranstaltungskalender 2013 - Samtgemeinde Horneburg
Veranstaltungskalender 2013 - Samtgemeinde Horneburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
www.frankenwa.de<br />
Ist doch klar<br />
wie Wasser!<br />
TRINK<br />
WASSER<br />
Wir, als Ihr Versorgungsunternehmen,<br />
gewährleisten die tägliche Bereitstellung<br />
von Trinkwasser und eine einwandfreie<br />
Einspeisung in das Wassernetz. In unserem<br />
Versorgungsgebiet werden alle Haushalte<br />
zuverlässig mit kontrolliertem Wasser versorgt<br />
und das täglich, rund um die Uhr.<br />
Das ist für uns so klar wie unser Wasser.<br />
Stader Land<br />
Geschäftsstelle Wasserwerk Dollern<br />
rn<br />
rneburg<br />
T <br />
www<br />
Kurioses von Anno dazumal<br />
Das Bliedersdorfer<br />
Paradies<br />
Um 1800 bemalte Schulmeister Sanny<br />
die Decke der Bliedersdorfer Kirche. Er<br />
war in den Sommermonaten arbeitslos,<br />
weil die Kinder auf den Bauernhöfen<br />
mithelfen mussten. Auf ursprünglich<br />
weißem, jetzt nachgedunkeltem Grund,<br />
sind in schwarzgelben Umrissen Akanthusranken<br />
und große rote Rosen gemalt.<br />
In der Mitte halten ein<br />
Engelmann und eine<br />
Engelfrau ein Medail-<br />
lon mit der Umschrift<br />
„Sündige Nicht O<br />
Mensche, Den Gott<br />
siehets, Und Die<br />
Heiligen Engel sind<br />
überall umb Dich“.<br />
Im Kreis selbst erkennt<br />
man in den Wolken das Auge Gottes auf<br />
einem mit einem roten Herz bekrönten<br />
barocken Podest. Rechts und links<br />
davon stehen große, stattliche Bäume.<br />
Der Bliedersdorfer Schulmeister wollte<br />
ein Bild vom Paradies malen, und<br />
das Paradies war für ihn ein Wald mit<br />
großen Bäumen. Um 1800 gab es<br />
in unserer Heimat keinen Wald mehr.<br />
Vieheintrieb, Holzdiebstahl und Raubbau<br />
hatten die Wälder verschwinden lassen.<br />
Zurück blieb eine weite, öde Heide-<br />
landschaft, über die riesige Herden von<br />
Heidschnucken zogen und jeden neu<br />
aufsprießenden Baum verbissen. Über<br />
das baumlose Land fegten im Frühjahr<br />
und im Herbst Sandstürme, in denen<br />
Wanderer erstickten.<br />
Angesichts dieser verwüsteten Land-<br />
schaft konnte sich der Bliedersdorfer<br />
Schulmeister um 1800 das Paradies nur<br />
als einen schönen grünen Wald vorstellen.<br />
Die durstigen<br />
Dollerner Christen<br />
Seit über 1000 Jahren gehörten die<br />
Dollerner zur Bargstedter Kirche. Der Weg<br />
in das über 12 Kilometer entfernte Gottes-<br />
haus war lang und beschwerlich. Er<br />
führte durch Feld, Wiesen und Wald über<br />
Issendorf und Ohrensen und wird gut<br />
zweieinhalb Stunden gedauert haben.<br />
Auch ihre Verstorbenen begruben die<br />
Dollerner ursprünglich in Bargstedt, aber<br />
sie legten sich schon 1775 einen eigenen<br />
Friedhof im Dorf an. Ansonsten aber blieben<br />
sie weiter mit der fernen Kirche verbunden.<br />
Und dabei lag doch die Kirche in Horne-<br />
burg viel näher – nur waren dort die Plätze<br />
für die dortigen Einwohner reserviert.<br />
Ab 1800 besuchten die Dollerner zunehmend<br />
das <strong>Horneburg</strong>er Gotteshaus.<br />
Aber dort waren sie nicht so<br />
recht willkommen. Man<br />
beklagte die zusätzlichen<br />
hohen Kosten für den<br />
Abendmahlswein. Nahmen<br />
die Dollerner tatsächlich<br />
einen zu kräftigen Schluck aus<br />
dem frommen Kelch?<br />
Seit 1961 haben sie in der<br />
Dorfstraße eine eigene Kapelle, und<br />
niemand wirft ihnen hinfort mehr vor, sie<br />
seien anderswo zu durstig, wenn das<br />
Heilige Abendmahl ausgeteilt wird.<br />
Christian Fuhst<br />
73