Veranstaltungskalender 2013 - Samtgemeinde Horneburg
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„Neues“ vom Dollerner Brand 1793<br />
Muss die Geschichte des Doller-<br />
ner Brandes vom 8. April 1793<br />
neu geschrieben werden? Für<br />
die Arbeit an der Dollerner Dorfgeschichte<br />
haben die Autoren lange nach einem<br />
zeitnahen Bericht über den Brand gesucht.<br />
Über einen Hinweis in dem Wikipedia-<br />
Artikel über Dollern fand ich eine Notiz<br />
aus den „Hannoverischen Anzeigen“<br />
vom 22. April 1793, acht Jahre nach der<br />
Veröffentlichung der Dorfgeschichte.<br />
Dort wird neben den bekannten Tat-<br />
sachen, etwa den beiden Todesopfern, auf<br />
die herrschende Wetterlage hingewiesen.<br />
Dem Brand war eine Dürreperiode<br />
vorangegangen und es herrschte Ostwind.<br />
Mit der Annahme der Brandquelle am<br />
alten Backhaus haben wir indirekt eine<br />
Westwindwetterlage angenommen.<br />
Westwind ist die häufigste Windrichtung,<br />
jedoch nicht bei Hochdruck, dann ist es<br />
meistens trocken und wir haben Ostwind.<br />
Waren wir bisher den mündlichen<br />
Überlieferungen gefolgt, so muss man<br />
jetzt wohl davon ausgehen, dass der<br />
Brand im Bereich der heutigen Hofstelle<br />
Tamke oder Stüven ausgebrochen ist.<br />
Für diese Annahme spricht auch die<br />
Tatsache, dass von den Hofstellen Tamke,<br />
damals Johann Christoph Reder, und<br />
Rieper, damals Johann Hinrich Ratjens<br />
junior, jeweils ein Haus vom Brand<br />
verschont geblieben waren.<br />
Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie<br />
wichtig Quellen für die Geschichtsschreibung<br />
sind. Bei mündlicher Überlieferung,<br />
besonders wenn es um lange Zeiträume<br />
geht, geraten Dichtung und Wahrheit doch<br />
sehr durcheinander. Wolfgang Döpke<br />
<strong>Horneburg</strong>, im Bremischen. Die<br />
Einwohner de$ zwischen Stade und<br />
<strong>Horneburg</strong> gelegenen Dorfe$ Dollern, die<br />
durch Fleiß wohlhabend, und durch ihr<br />
gute$ Betragen ein Muster der Gegend<br />
waren, haben am 8ten April Morgen$ um<br />
9 Uhr, da$ Unglück gehabt, bi$ auf wenige<br />
Hütten, ihre sämtlichen Wohnungen in<br />
einen Aschenhaufen verwandelt zu sehen.<br />
Die vorhergegangene Dürre, und der heftig<br />
wehende Ostwind, verbreiteten die Flamme<br />
so schnell, daß alle menschliche Hülfe<br />
vergeblich, und nichts$ wie da$ Leben zu<br />
retten war. Eine schreckliche Stunde<br />
verzehrte, wa$ Jahre aufgebauet, wa$<br />
durch Schweiß und Arbeit erworben war.<br />
Selbst da$ Leben von zween dieser<br />
Unglücklichen, muste ein Raub der Flamme<br />
werden. Ihre Kinder, Witwer und Witwen<br />
weinen trostlo$ noch. Viele sind an ihrem<br />
Leibe beschädigt, und liegen unter den<br />
Händen de$ Arzte$. - Alle sind in den<br />
bejammerswürdigen Umständen.<br />
Menschenfreunde, nah und fern! werden<br />
hierduch von mir aufgefordert, die Thränen<br />
dieser Unglücklichen trochnen zu helfen, und<br />
mir die ihnen zugedachte Hülfe gütigst zu<br />
übersenden, von deren Verwendung ich in<br />
der Folge Anzeige thun werde. Das<br />
Bewußtseyn dieser Handlung sey - und ist<br />
ihr Lohn.<br />
D. v. Düring, Landrath<br />
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