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Sparkasse Bremen AG – Hanseatische Tradition und ... - Inverto

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<strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> <strong>AG</strong> – <strong>Hanseatische</strong> <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> modernes Kostenmanagement<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> optimiert ihre Abläufe im Einkauf <strong>und</strong> kann Sachkosten senken.<br />

Als im Mai 2010 die Einkaufsberater von INVERTO ihre Aufgabe bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong><br />

antraten, war das Ziel klar: Das norddeutsche Unternehmen wollte seine Sachkosten<br />

überprüfen <strong>und</strong> optimieren. Die externen Berater sollten insbesondere bei der Erhebung der<br />

abgerufenen Leistungsspektren <strong>und</strong> der Optimierung sämtlicher Einkaufsprozesse in den<br />

Unternehmensbereichen IT, Facility Management <strong>und</strong> Marketing unterstützen. Von Anfang<br />

an stand fest: Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> versteht sich als Partner des regionalen Mittelstandes<br />

– im Fokus des Projekts standen daher Hebel wie Prozessoptimierung, Intensivierung des<br />

Wettbewerbs, Make-or-buy-Szenarien sowie intensive Lieferantenentwicklung statt etwa<br />

Ansätze wie „Global Sourcing“.<br />

Der Start: Bedarfe <strong>und</strong> Prozesse auf dem Prüfstand<br />

Ein abteilungsübergreifend einheitliches System zur Erfassung von Einzelbestellungen war<br />

nicht vorhanden, daher griff INVERTO im ersten Schritt der Analyse auf die Kreditorendaten<br />

zu <strong>und</strong> verdichtete sie durch systematisches Clustern der Bedarfe. Einzelinterviews mit den<br />

Fachbereichen ergänzten die Analyse. „Cross Checks“ mit Budgets <strong>und</strong> Bestell-Listen<br />

plausibilisierten die Ergebnisse. So gewann das Projektteam einen vollständigen Überblick<br />

zur gegenwärtigen Vertragssituation <strong>und</strong> konnte eine beschaffungsmarktorientierte<br />

Warengruppenstruktur sowie aktuelle Prozessabläufe im Beschaffungsmanagement<br />

abbilden. Im nächsten Schritt wurden Maßnahmen entwickelt, um die<br />

Optimierungspotenziale umzusetzen. Die folgenden Einzelprojekte hatten besonders große<br />

Hebelwirkung.<br />

Printleistungen – Prozessoptimierung <strong>und</strong> Co-Sourcing<br />

Die dezentrale Beschaffung von Printleistungen stellte das Team von INVERTO vor eine<br />

besondere Herausforderung: Aufgabe für das Projektteam war es hier, einen zentralen <strong>und</strong><br />

flexiblen Bestellkatalog für Printleistungen zu implementieren, den jede Abteilung anwenden<br />

kann. Dafür stand zunächst Detailarbeit auf der Agenda: Aus der Analyse von Rechnungen<br />

<strong>und</strong> durch Interviews mit den Abteilungen entstand ein Anforderungskatalog. Mit einer<br />

systematischen Ausschreibung baute die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> einen<br />

abteilungsübergreifenden Lieferantenpool auf, der schließlich weniger Lieferanten enthielt,<br />

dafür aber gezielt nach den gemeinsam verabschiedeten Kriterien qualifiziert war. So kann<br />

mindestens ein Lieferant in dem Pool die Leistungen eines anderen ersetzen <strong>und</strong> erfüllt<br />

jeweils unterschiedliche Schwerpunkte (klein/flexibel, groß/leistungsstark, Offset/digital, etc.).<br />

Dies ermöglicht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> jederzeit <strong>und</strong> für jeden Bedarf die optimale<br />

Lieferantenstruktur. Für Druckbedarfe ist jetzt zentral das Beschaffungsmanagement<br />

zuständig. Die Budgetverantwortung samt Spezifikation der Artikel übernehmen weiterhin die<br />

Fachabteilungen, doch das Beschaffungsmanagement kann nun Jahresbedarfe auswerten,<br />

Standardisierungen vornehmen <strong>und</strong> gute Konditionen sichern. Ausschlaggebend für den<br />

Erfolg war die Intensivierung des Wettbewerbs durch die Ausschreibung der Druckbedarfe<br />

sowie die Optimierung des Einkaufsprozesses. Mit gemeinsamen Workshops der<br />

Abteilungen in der Pilotphase sowie einem wöchentlichen Jour fixe in der Umsetzung wurden<br />

die Ergebnisse langfristig gesichert.<br />

Reinigung – klassisches Co-Sourcing<br />

Für ein Unternehmen, das wie die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> mit über 70 Beratungsstandorten im<br />

gesamten Stadtgebiet vertreten ist, entfällt im Facility Management ein großer Teil der<br />

Sachkosten auf den Reinigungsbereich. Optimierungen konnten hier vor allem durch die<br />

Intensivierung des Wettbewerbs in Kombination mit Bündelung der jeweiligen


Leistungsspektren erzielt werden. Klare Zielsetzung dabei: Das Leistungsspektrum sollte<br />

beibehalten werden – Synergien nur durch Vergabe von großen Aufgabenpaketen erzielt<br />

werden. Die Glas- <strong>und</strong> Unterhaltsreinigung unterlag schwierigen Reinigungsbedingungen<br />

aufgr<strong>und</strong> anspruchsvoller Architektureigenschaften in den unterschiedlichen Gebäuden.<br />

Auch hier ging es zunächst darum, für den Ausschreibungsprozess – auf Basis der Ist-<br />

Situation – Spezifikationen <strong>und</strong> Angebotsformulare zur Abfrage via Internet-Ausschreibung<br />

aufzubauen. Sämtliche Leistungen wie etwa der Reinigungsrhythmus blieben unverändert.<br />

Zudem wurden bei der Ausschreibung auch die angebotenen Reinigungszeiten pro Filiale<br />

nach ihrer Umsetzbarkeit geprüft, um einen realistischen <strong>und</strong> nachhaltig gültigen Preis zu<br />

erzielen. Nach Abschluss der ersten Angebotsr<strong>und</strong>e fand eine Begehung von ausgewählten<br />

Bereichen <strong>und</strong> Filialen mit den teilnehmenden Anbietern statt. Die Vergabe erfolgte<br />

schließlich an einen reduzierten Lieferantenkreis.<br />

Facility Management – Outsourcing<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> hat im Jahr 2002 ein komplexes Projekt zur Optimierung interner<br />

Service-Leistungen durchgeführt. Mit der Beauftragung eines Komplettdienstleisters, der<br />

auch das bisherige <strong>Sparkasse</strong>npersonal übernommen hatte, gingen Leistungen in Form von<br />

77 separaten Service Level Agreements in ein Outsourcing-Vertragswerk über. Dieser an die<br />

Bedarfe des Hauses <strong>Sparkasse</strong> angepasste Dienstleistungsvertrag, wurde detailliert durch<br />

INVERTO analysiert, segmentiert <strong>und</strong> auf Leistungsverzicht, Konditionen des<br />

Komplettdienstleisters <strong>und</strong> Konditionen der eingesetzten Nachunternehmer überprüft.<br />

Während der Analysephase stand die Kostenreduzierung durch Leistungsverzicht im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Dies erforderte nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit den involvierten<br />

Abteilungen auf <strong>Sparkasse</strong>n-Seite, sondern zeitgleich vor allem eine enge Abstimmung<br />

<strong>und</strong> klare Kommunikation auf Seiten des Dienstleisters. Nur so konnte gewährleistet werden,<br />

dass der Leistungsverzicht realistisch umsetzbar wurde <strong>und</strong> Kostensenkungspotentiale<br />

aufgezeigt werden konnten, ohne in die Qualität der Leistungen einzugreifen.<br />

Call Center – Outsourcing<br />

Die Leistungen des Call Centers wurden bereits vor Projektbeginn von einer 100%igen<br />

Tochter der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> übernommen. Ziel war es, durch Benchmarking <strong>und</strong><br />

Prozessanalysen die Leistungsfähigkeit des Call Centers zu prüfen. Hierzu erfolgte eine<br />

breite Ausschreibung der Bedarfe am Markt. Parallel dazu wurden die Prozesse sowie die<br />

Kostenstruktur des Tochterunternehmens betrachtet, um Kostentreiber <strong>und</strong><br />

Optimierungspotenziale zu identifizieren. Man entschied sich im Sinne eines hohen<br />

Leistungsniveaus schließlich für den bestehenden Anbieter. Nach Prüfung der technischen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> Möglichkeiten konnte das Call Center durch die Verlagerung von<br />

Leistungen neu aufgestellt <strong>und</strong> dadurch Einsparungen erzielt werden.<br />

Erfolgsfaktor Beteiligung <strong>und</strong> enge Abstimmung<br />

Die während der Projektdauer von zehn Monaten bearbeiteten Themen gingen weit über<br />

klassisches Sourcing hinaus. Dies erforderte eine partnerschaftliche Zusammenarbeit des<br />

Projektteams auf allen Ebenen. Von großer Bedeutung war zudem der faire <strong>und</strong><br />

transparente Umgang mit den überwiegend regional ansässigen Lieferanten aus dem<br />

bremischen Mittelstand. Das Projektteam hatte dieses Spannungsfeld zwischen regionaler<br />

Verantwortung <strong>und</strong> modernem Kostenmanagement von Anfang an im Blick <strong>und</strong> konnte<br />

dieses Thema durch offene Kommunikation <strong>und</strong> eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von<br />

Anfang an erfolgreich handhaben. Bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> ist eine gute Balance<br />

zwischen <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> modernem Kostenmanagement gelungen.


Interview mit den Projektverantwortlichen der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong>:<br />

„Von Anfang an transparent <strong>und</strong> auf gemeinsame Ziele fokussiert“<br />

Interviewpartner<br />

Holm Diez: Leiter Vertriebsmanagement<br />

Holger Schröder: Projektleiter Unternehmensentwicklung <strong>und</strong> -steuerung<br />

Jürgen Salmon: Leiter Facility Management<br />

INVERTO: Herr Diez, Herr Schröder, Herr Salmon, wie haben Sie den Start des Projekts<br />

mit INVERTO erlebt?<br />

Diez: Von Anfang an lief alles sehr transparent. Auf einer gemeinsamen Kick-off-<br />

Veranstaltung wurden Vorstand sowie das involvierte Managementteam informiert. Danach<br />

hat das INVERTO-Team über Herrn Schröder die notwendigen Daten erhalten <strong>und</strong> die<br />

Analyse startete.<br />

Schröder: Parallel begannen die Interviews mit den Verantwortlichen der Fachabteilungen,<br />

um die Prozesse aufzunehmen. So waren dann auch alle in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

genau informiert.<br />

INVERTO: Wie groß war der Arbeitsaufwand für die Kollegen in Ihren Bereichen?<br />

Salmon: Natürlich ist so ein Projekt arbeitsintensiv. Aber viele Dinge haben uns die<br />

INVERTO-Kollegen abgenommen, zum Beispiel das Erstellen von Spezifikationen, die<br />

komplette Abwicklung der Ausschreibung <strong>und</strong> die Administration von Terminen.<br />

Diez: Wichtig war für uns als <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> die Entscheidungsfindung in unserer Hand<br />

zu sehen – <strong>und</strong> das war absolut der Fall.<br />

INVERTO: Gab es Barrieren, die im Projekt zu überwinden waren?<br />

Schröder: Natürlich mussten einige gewohnte Abläufe in der Organisation verändert<br />

werden, zum Beispiel bei Bestellungen des Marketings.<br />

Salmon: Gut waren hier Workshops mit allen Beteiligten unter Moderation von INVERTO.<br />

Sie haben eine wirkliche Zusammenarbeit zwischen Einkauf <strong>und</strong> Marketing herbeigeführt.<br />

INVERTO: Wie sehen Sie die Ergebnisse des Projekts?<br />

Diez: Es gab sofort messbare Verbesserungen unserer Konditionen, doch vor allem sind die<br />

optimierten Prozesse, etwa im Call Center oder bei den Beschaffungsvorgängen im<br />

Marketing, ein wichtiges Ergebnis des Projekts. Denn insgesamt ist es für uns als<br />

Qualitätsanbieter sehr wichtig, unsere Leistungen schnell, flexibel <strong>und</strong> qualitativ hochwertig<br />

gestalten zu können.<br />

Salmon: Für mich als Verantwortlicher für den Einkauf ist in jedem Fall die Nachhaltigkeit<br />

der Ergebnisse entscheidend, also zum Beispiel ein funktionierender Lieferantenpool, auf<br />

den wir in Zukunft zurückgreifen können. Und natürlich das verbesserte Standing des<br />

Einkaufs innerhalb des Hauses.<br />

INVERTO: Wie war die Zusammenarbeit mit den Beratern von INVERTO?<br />

Salmon: Insgesamt sehr harmonisch <strong>und</strong> immer sachlich, von Anfang an haben wir uns auf<br />

die gemeinsamen Projektziele fokussiert.<br />

Diez: Durch die Zusammenarbeit mit externen Beratern erhält man in der Organisation<br />

immer wieder eine Reflexion der eigenen Prozesse – das hat INVERTO meines Erachtens<br />

mit seinen Benchmarks aus anderen Projekten überzeugend gemacht.


Schröder: Als Projektleiter habe ich die Zusammenarbeit als sehr offen <strong>und</strong> konstruktiv<br />

empf<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> die Ergebnisse zeigen, dass dieses Vorgehen für alle Beteiligten richtig war.<br />

Portrait<br />

Mit einer Bilanzsumme von mehr als 10 Milliarden Euro <strong>und</strong> über 1.500 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern ist die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong> ein starker Partner für Privat- <strong>und</strong> Firmenk<strong>und</strong>en in<br />

der Hansestadt. Sie bietet ein breites Angebot hochwertiger Finanzdienstleistungen für alle<br />

Bremerinnen <strong>und</strong> Bremer sowie einen flächendeckenden Service – persönlich, per Telefon<br />

oder im Internet. Dazu gehören fünf Marktbereichsdirektionen, das Private<br />

Finanzmanagement mit sieben VermögensmanagementCentern <strong>und</strong> dem Private-Banking-<br />

Team, fünf Firmenk<strong>und</strong>enCenter, 59 Filialen, die mobile Finanzberatung, 32 SB-Center mit<br />

24-St<strong>und</strong>en-Service <strong>und</strong> 148 Geldausgabeterminals. Im Finanz-Centrum Am Brill berät das<br />

Corporate-Finance-Team Existenzgründer sowie Unternehmen bei der<br />

Eigenkapitalfinanzierung <strong>und</strong> der Vergabe öffentlicher Mittel. Die Nähe zum K<strong>und</strong>en,<br />

umfassende Beratungsleistungen, die professionelle Entscheidung vor Ort sowie ein hohes<br />

Maß an gesellschaftlicher Verantwortung für <strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> die Region gehören zum<br />

Selbstverständnis der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Quelle: INVERTO <strong>AG</strong>, Supply Management News 2. Ausgabe 2011, “<strong>Hanseatische</strong> <strong>Tradition</strong><br />

<strong>und</strong> modernes Kostenmanagement”, S. 2-4

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