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MQ -Serie Klinisches Risikomanagement - SAQ

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BUSINESS EXCELLENCE<br />

Wie gut kenne ich eigentlich meine Kunden?<br />

Das B2B-Geschäft<br />

Von Marco Nink<br />

Im B2B-Geschäft erwirtschaften Unternehmen in<br />

der Regel 80 Prozent ihres Umsatzes mit 20 Prozent<br />

ihrer Kunden. Grundlage erfolgreicher und langfristiger<br />

Geschäftsbeziehungen sind genaue Kenntnisse<br />

über das Buying-Center auf Kundenseite.<br />

Eine typische Frage, die<br />

sich Unternehmensentscheider<br />

da bei stellen, lautet: Setzen<br />

wir unsere Ressourcen richtig<br />

ein und erreichen wir wirklich die<br />

Entscheidungsträger auf Kundenseite?<br />

Nicht selten gehen die Wahr -<br />

nehmungen auf Anbieter- und<br />

Kundenseite darüber auseinander,<br />

in welcher Weise Personen<br />

in Entscheidungsprozesse eingebunden<br />

sind.<br />

Mangelhafte Informationen<br />

Kundenbefragungen sind in weiten<br />

Teilen des B2B-Marktes Standard.<br />

Durch schriftliche, telefonische<br />

oder webbasierte Interviews<br />

versuchen die Anbieter herauszufinden,<br />

was in den Köpfen ihrer<br />

Kunden vorgeht, wie zufrieden<br />

diese mit dem Anbieter insgesamt<br />

und einzelnen Leistungsdimensionen<br />

sind. Jedoch liefern diese<br />

Befragungen nicht selten mangelhafte<br />

oder sogar irreführende Informationen.<br />

Der Grund für das falsche<br />

Vorgehen: Die Anbieter haben<br />

Marco Nink, Strategic Consultant bei Gallup<br />

Consulting, Gallup GmbH, Markgrafenstrasse<br />

42, D-10117 Berlin, Tel. +49 (0)3039 4051 0,<br />

info@gallup.de<br />

über die Entscheidungsprozesse<br />

und -verantwortlichen auf<br />

Kundenseite nur unzureichend<br />

Kenntnis. So kommt es vor, dass<br />

die für den Account zuständigen<br />

Mitarbeiter Kundendaten falsch,<br />

unvollständig oder gar nicht er-<br />

Wenn das<br />

Adresskarussell dreht<br />

fassen (Stichwort: Adresskarussell),<br />

dass wichtige Entscheidungsträger<br />

versehentlich übergangen<br />

werden oder schlichtweg<br />

nicht bekannt sind. Selbst eine<br />

vollständige Liste mit den zentralen<br />

Ansprechpartnern beim Kunden<br />

ist nicht zielführend, wenn<br />

sie nicht die Rollenverteilung und<br />

Prozesse bei der Kaufentscheidung<br />

berücksichtigt.<br />

Blind Spots in der<br />

Kundenbeziehung<br />

Diese sogenannten Blind Spots –<br />

blinde Flecken –, die B2B-Unternehmen<br />

bei der Betrachtung ihrer<br />

Kundenbeziehung haben, ziehen<br />

mitunter fatale Folgen nach sich:<br />

Befragt beispielsweise ein<br />

Computerhersteller den Einkauf<br />

seines Kunden zu den verschiedenen<br />

Gesichtspunkten der Geschäftsbeziehung,<br />

ist dieser vielleicht<br />

dank besonderer Service -<br />

leis tungen hochzufrieden. Gleich -<br />

zeitig kann auf Anwenderseite –<br />

etwa beim IT-Administrator des<br />

Kunden – massive Unzufriedenheit<br />

mit der Produktqualität bestehen,<br />

die über Umwege die<br />

Geschäftsführung erreicht und<br />

spätere Aufträge gefährdet.<br />

Daher ist es notwendig,<br />

zunächst die Entscheidungsprozesse<br />

auf Kundenseite zu ana -<br />

lysieren und die richtigen Ansprechpartner<br />

zu identifizieren.<br />

Erst dann machen Kunden -<br />

befragungen Sinn, auf deren Ergebnissen<br />

schliesslich konkrete<br />

Mass nahmen für die Verbesserung<br />

der Geschäftsbeziehung aufbauen.<br />

Die Unternehmensberatung<br />

Gallup hat ein Modell entwickelt,<br />

mit dessen Hilfe sich<br />

die Anbieter-Kunden-Beziehung<br />

ganzheitlich erfassen lässt. Zu -<br />

nächst werden die Schnittstellen<br />

Grösse des Buying-Centers<br />

abgebildet, die zwischen den Beteiligten<br />

aufseiten des Anbieters<br />

und den Beteiligten auf Kundenseite<br />

existieren. In einem zweiten<br />

Schritt wird die Kundenbindung<br />

der einzelnen Personen gemessen<br />

und entsprechend ihrer Bedeutung<br />

für die Geschäftsbeziehung<br />

gewichtet, um darauf aufbauend<br />

Verbesserungsmassnahmen zu<br />

entwickeln und umzusetzen.<br />

Rationale und emotionale<br />

Kundenbindung im B2B-<br />

Bereich<br />

Entscheidend ist dabei nicht<br />

allein die rationale, sondern vor<br />

allem die emotionale Kundenbindung.<br />

Menschliche Entscheidungen<br />

werden zu 70 Prozent aufgrund<br />

von Gefühlen getroffen.<br />

Die Gallup-Forschung hat vier<br />

Gefühlsdimensionen identifiziert,<br />

Emotionen sind<br />

entscheidend<br />

die auf der rationalen Loyalität<br />

des Kunden aufbauen. Es handelt<br />

sich um Vertrauen, Integrität, Begeisterung<br />

und Leidenschaft. Die<br />

Kombination der einzelnen Gefühlsdimensionen<br />

ergibt die emotionale<br />

Bindung des Kunden an<br />

seinen Anbieter.<br />

Je mehr Gefühlsdimensi -<br />

onen dabei «erfüllt» sind, desto<br />

stärker die Emotionen.<br />

Gallup unterscheidet – basierend<br />

auf dem Zusammenspiel<br />

In Betrieben mit … … entscheiden durchschnittlich … über<br />

die Beschaffung eines Investitionsguts<br />

weniger als 100 Beschäftigten 3 Personen<br />

100 bis 499 Beschäftigten 6 bis 7 Personen<br />

500 bis 999 Beschäftigten 11 Personen<br />

1000 und mehr Beschäftigten 34 Personen<br />

16 <strong>MQ</strong> Management und Qualität 1-2/2012<br />

Grafik 1

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