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Magazin des größten deutschen maritimen Interessenverbandes

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Deutsche Marine<br />

Die See – eine Brücke<br />

In der Bad Go<strong>des</strong>berger Redoute<br />

sprach der Inspekteur der Marine,<br />

Vizeadmiral Wolfgang Nolting,<br />

vor Mitgliedern <strong>des</strong> Internationalen<br />

Clubs La Redoute, der REUNION<br />

Rheinland, der Marine Offizier Vereinigung,<br />

<strong>des</strong> Deutschen Marinebun<strong>des</strong><br />

und zahlreichen anderen Marineinteressierten.<br />

Leinen los! erhielt die<br />

Gelegenheit, Ihnen einen Auszug aus<br />

diesem beeindruckenden Vortrag vorzustellen:<br />

„Wenngleich jeder weiß, dass unsere<br />

Deutsche Marine im Vergleich<br />

zu den anderen Teilstreitkräften klein<br />

ist, so bin ich dennoch überzeugt, dass<br />

sie sicherheits-, außen- und auch wirtschaftspolitisch<br />

von großer Relevanz<br />

ist.<br />

Eine Standortbestimmung mit der<br />

Überschrift „Die Deutsche Marine<br />

heute“ verlangt nicht nur einen Einblick<br />

in das aktuelle Einsatzgeschehen<br />

am Horn von Afrika oder im Mittelmeer,<br />

sondern macht eine Betrachtung<br />

der vielen Rahmenbedingungen notwendig,<br />

die unser Handeln bestimmen.<br />

Sie definieren die Zukunft der<br />

Marine und betreffen, wie ich glaube,<br />

unsere Gesellschaft als Ganzes.<br />

Wenn wir heute eine Positionsbestimmung<br />

der Deutschen Marine<br />

im Jahre 2009 vornehmen wollen,<br />

dann können wir uns nicht mehr auf<br />

Seekarten der Ost- und Nordsee sowie<br />

<strong>des</strong> Nordatlantiks beschränken,<br />

sondern müssen auf den Weltglobus<br />

schauen.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr, und somit auch<br />

die Deutsche Marine, ist längst Teil<br />

einer globalen Sicherheitspolitik ge-<br />

4 Leinen los! 1-10<br />

zwischen den Kontinenten<br />

Die Deutsche Marine: eine Positionsbestimmung<br />

Vizeadmiral Wolfgang Nolting, Inspekteur der Marine<br />

worden. Unser nationales Interesse ist<br />

weltweit ausgerichtet. Die Globalisierung<br />

hat Einzug in alle Lebens- und<br />

Politikbereiche gehalten. Wir stehen<br />

heute nicht vor der Frage, ob wir Teil<br />

dieser Globalisierung sein wollen oder<br />

ob wir sie richtig oder falsch finden!<br />

Wir können und wir müssen vielmehr<br />

Vizeadmiral Wolfgang Nolting<br />

entscheiden, ob wir diesen Prozess<br />

aktiv mitgestalten und entsprechende<br />

Verantwortung übernehmen wollen,<br />

oder ob wir nur noch reaktiv den Entwicklungen<br />

in der Welt folgen werden.<br />

Die immer schneller voranschreitende<br />

Vernetzung der heutigen Welt<br />

bestimmt unser Sicherheitsempfinden.<br />

Vorgänge in den entlegensten Winkeln<br />

der Welt können plötzlich direkten<br />

Einfluss auf das soziale, politische<br />

und wirtschaftliche Gefüge unseres<br />

Lan<strong>des</strong> haben. Globalisierung bedeutet<br />

insofern auch „Verlust räumlicher<br />

Distanz“, das heißt, es fällt schwer,<br />

„Krisen auf Distanz zu halten“.<br />

Terrorismus, Proliferation von<br />

Waffen sowie die organisierte Kriminalität<br />

einschließlich der Piraterie sind<br />

nur einige der Bedrohungen, die uns<br />

derzeit bewegen und die die Ausrichtung<br />

unserer Sicherheitspolitik zunehmend<br />

bestimmen.<br />

Für die Bun<strong>des</strong>wehr, aber auch für<br />

die Streitkräfte unserer Partner in Europa<br />

und Amerika bedeutet dies, dass<br />

wir heute nicht mehr ausschließlich<br />

einer klassischen militärischen Bedrohung<br />

gegenüberstehen. Wir stellen<br />

vielmehr fest, dass Sicherheitspolitik<br />

heute vielfältige politische, militärische,<br />

wirtschaftliche, polizeiliche, diplomatische<br />

und humanitäre Aspekte<br />

enthält, die einen Ressort übergreifenden<br />

und multinationalen Lösungsansatz<br />

verlangen. Ferner entsteht aus<br />

der Bildung neuer und aus dem Zerfall<br />

alter Machtzentren immer wieder<br />

Konfliktpotenzial, <strong>des</strong>sen Entladung<br />

in so genannten klassischen Kriegen<br />

auch heute grundsätzlich nicht auszuschließen<br />

ist.<br />

Worin liegt denn heute die besondere<br />

Rolle der <strong>maritimen</strong> Dimension<br />

unserer Sicherheitspolitik? Die Weltmeere<br />

spielen als Transportwege, als<br />

Rohstofflieferant, als Eiweißlieferant<br />

und als Operationsbasis für Streitkräfte<br />

eine stetig zunehmende und damit<br />

bedeutende Rolle. Dies führt mich zu<br />

der These, dass das 21. Jahrhundert<br />

ein maritimes Jahrhundert ist.

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