Ausgabe 03/2012 - Caritas Dortmund
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CARITAS KONKRET AKTUELLES<br />
Alter schützt vor Liebe nicht …<br />
Josefine und Herbert Schröder sind seit 53 Jahren glücklich verheiratet<br />
„Natürlich gab es Streit. Schließlich sind<br />
zwei Menschen nicht immer gleicher Meinung.<br />
Aber man muss fair bleiben, miteinander<br />
sprechen, sich respektieren. Dann<br />
verträgt man sich auch wieder.“<br />
Josefine (88) und Herbert Schröder<br />
(82) müssen es wissen. In den 53<br />
Jahren ihrer Ehe haben sie es geschafft,<br />
nicht nur durch schwere<br />
Zeiten zu gehen, sondern sich an vielen<br />
Dingen des gemeinsamen Lebens zu erfreuen.<br />
Das Ehepaar hat offenbar alles richtig<br />
gemacht. „Finchen“ und Herbert sind<br />
nach all den Jahren noch immer glücklich<br />
und dabei gemeinsam „jung“ geblieben.<br />
Immer auf Gott vertraut<br />
Schon die berühmte französische Modeschöpferin<br />
Coco Chanel wusste: „Alter<br />
schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor<br />
dem Altern“. Auf Josefine und Herbert<br />
Schröder trifft das zu. Beide haben ein<br />
bewegtes Leben zusammen gemeistert<br />
und sind erst vor fünf Jahren aus dem<br />
Weserbergland zu den Verwandten nach<br />
<strong>Dortmund</strong> gezogen. Herbert Schröder ist<br />
beidseits beinamputiert. Das Leben im eigenen<br />
Haus in Fürstenau wurde zu beschwerlich.<br />
In einer seniorengerechten<br />
Mietwohnung in der Wohnanlage des <strong>Caritas</strong><br />
Wohn- und Pflegezentrums St. Barbara<br />
in Lütgendortmund fanden die Senioren<br />
ein neues Zuhause. „Auch wenn<br />
es schwer war, in unserem Alter in einer<br />
fremden Stadt noch einmal von vorne<br />
anzufangen – wir haben immer auf Gott<br />
vertraut und alles angenommen“, betont<br />
der 82-jährige ehemalige Straßenwärter<br />
und Ehefrau Josefine ergänzt: „Ganz<br />
gleich, was passierte, wir waren immer<br />
zufrieden.“<br />
Was ist also das Geheimnis ihrer<br />
glücklichen Ehe über mehr als ein halbes<br />
Wohn- und Pflegezentrum St. Barbara<br />
Impressum<br />
<strong>Caritas</strong> konkret erscheint viermal jährlich<br />
Auflage: 9000 Exemplare<br />
Herausgeber: <strong>Caritas</strong>verband <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Propsteihof 10, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel. (0231) 18 48-1 60, Fax (0231) 18 48-2 01<br />
info@caritas-dortmund.de<br />
Redaktion: Manfred von Kölln (verantwortlich),<br />
Annette Kallenbach, Barbara Genster, Hanno Sandmann<br />
Layout: Peter Johansmeier, www.yodesigns.de<br />
Druck: Bonifatius Druckerei, Paderborn<br />
Unser Spendenkonto: Kto. 001 059 424,<br />
BLZ 440 501 99 bei der Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
Sie sind glücklich und betrachten das Leben und die Liebe als Geschenk.<br />
Jahrhundert? Herbert Schröder überlegt<br />
nicht lange: „Gemeinsames Lachen<br />
ist ganz wichtig, viel reden, sich austauschen,<br />
sich anzuerkennen, fair zu bleiben<br />
und vor allem: den Partner nicht im eigenen<br />
Sinn ändern zu wollen.“<br />
Freiraum lassen<br />
Dass eine gute Partnerschaft nicht nur<br />
aus Harmonie besteht, sondern auch aus<br />
Widerspruch und Unterschied, haben<br />
Josefine und Herbert ebenfalls im Laufe<br />
■■ Das Wohn- und Pflegezentrum St. Barbara im Ortskern von Lütgendortmund leistet<br />
eine optimale Versorgung und Betreuung für pflegebedürftige Menschen aller Pflegestufen.<br />
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Hauses ist das Wohnen und die Pflege<br />
von Menschen mit Demenz. St. Barbara bietet 138 Plätze in Einzel- und Doppelzimmern<br />
inklusive zwei Kurzzeitpflegeplätze und 43 heimverbundene Wohnungen.<br />
der Jahre gelernt. Deshalb achten sie auch<br />
darauf, dem Partner seinen Freiraum zu<br />
lassen. Bis heute gilt: Wenn Herbert malt,<br />
musiziert oder handwerkt, backt Josefine<br />
einen Kuchen. „Toleranz ist wichtig“,<br />
weiß die 88-jährige Hausfrau, „und auch<br />
Gemeinsamkeiten“.<br />
Früher waren das Radtouren und Wanderungen<br />
mit der Familie. Heute sind es<br />
das gemeinsame Kochen, fröhliche Lieder,<br />
die sie zusammen singen, und die Stunden<br />
mit Verwandten und Freunden, die sich<br />
liebevoll um die beiden kümmern. Nach<br />
dem Rezept für ein glückliches Leben gefragt,<br />
bringen sie es auf den Punkt: „Einfach<br />
sein, zusammenhalten, sich an den<br />
kleinen Dingen erfreuen und sich selbst<br />
nicht so wichtig nehmen – und das Leben<br />
und die Liebe als ein Geschenk sehen.“<br />
Kontakt: Tel. (0231) 60 30-0<br />
barbara@caritas-dortmund.de<br />
MOMENT MAL<br />
Liebeserklärung<br />
Es wird heute zu viel geklagt, gejammert und gemeckert.<br />
Es gibt heute zu viele Miesmacher und Pessimisten.<br />
Auf Schritt und Tritt finden sie ein Haar in der Suppe.<br />
Ich weigere mich, mich von diesem Sog mitreißen zu lassen.<br />
Denn ich liebe das Leben, all die Menschen, mit denen ich<br />
freundschaftlich verbunden bin; ich liebe ihre herzliche Art,<br />
ihr Lachen, ihre Hilfsbereitschaft. Das Zusammensein mit ihnen macht<br />
das Leben lebenswert.<br />
Ich liebe das Leben, die Vielfalt der Menschen. Jede Begegnung mit<br />
ihnen ist ein Abenteuer, jede neue Bekanntschaft eine Entdeckungsreise.<br />
Ich liebe Gott, der uns dieses wertvolle Leben geschenkt hat.<br />
Wilhelm Ruhe<br />
Gesichter der <strong>Caritas</strong><br />
Caglayan Altuntas<br />
Ehrenamtlicher Mitarbeiter im<br />
Wohn- und Pflegezentrum St. Barbara<br />
Caglayan Altuntas ist KFZ-Mechaniker<br />
in Schichtarbeit, verheiratet und<br />
Vater von drei Kindern. Trotzdem findet<br />
der 39-jährige Türke seit drei Jahren<br />
täglich noch eine Stunde oder<br />
mehr Zeit, ein altes<br />
und pflegebedürftiges<br />
Ehepaar zu betreuen.<br />
Der hochgradigpflegebedürftige<br />
und verwirrte<br />
Mann lebt im Wohn-<br />
und Pflegezentrum<br />
St. Barbara in Lütgendortmund,seine<br />
schwerkranke Frau außerhalb in<br />
der eigenen Wohnung. Caglayan Altuntas,<br />
genannt „Charly“, besucht das<br />
Ehepaar, begleitet es bei Spaziergängen,<br />
kauft ein, und bringt die Senioren<br />
zum Arzt. Charly, der seit 25 Jahren<br />
in Deutschland lebt, tut es aus Liebe<br />
zu den Menschen. Wenn jemand Hilfe<br />
und Unterstützung braucht, will der<br />
39-Jährige helfen. „Wenn das Ehepaar<br />
mal stirbt“, betont Caglayan Altuntas,<br />
„werde ich anderen Menschen behilflich<br />
sein.“<br />
Kurz berichtet<br />
Tagung zum Thema<br />
„Armut macht krank“<br />
Wo es an Einkommen, Perspektiven<br />
und Bildung fehlt, ist Krankheit ein häufiger<br />
Begleiter. Auf der Fachtagung des<br />
<strong>Caritas</strong>verbandes<br />
und der caritativen<br />
Fachverbände am<br />
24. Oktober, von 16<br />
bis 20 Uhr im Katholischen<br />
Centrum,<br />
wollen wir die Ursachen<br />
und Erscheinungsformen<br />
von<br />
Armut und deren<br />
Auswirkung auf die Gesundheit betroffener<br />
Menschen in den Blick nehmen und<br />
nach Auswegen suchen. Eingeladen sind<br />
die hauptberuflich und ehrenamtlich Tätigen<br />
aus Verbänden und Kirchengemeinden<br />
sowie alle am Thema Interessierten.<br />
Neue Altenwohnungen<br />
in <strong>Dortmund</strong>-Derne<br />
Das frühere Schwesternhaus am Wohn-<br />
und Pflegezentrum St. Josef in Derne<br />
wird zu einem Haus mit 20 altenfreundlichen<br />
Wohnungen umgebaut. Die öffentlich<br />
geförderten Wohnungen mit einer<br />
Größe zwischen 49 und 57 Quadratmetern<br />
sind barrierefrei und voraussichtlich<br />
im Oktober <strong>2012</strong> bezugsfertig. Interessenten<br />
melden sich bitte bei Reinhard<br />
Zabell im Wohn- und Pflegezentrum St.<br />
Josef unter Tel. (0231) 8 95 <strong>03</strong>-0.