Nürnberg St. Leonhard / Schweinau - Bayern
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Einführung<br />
Historische Entwicklung von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> und <strong>Schweinau</strong> 1<br />
<strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> entstand im 14. Jahrhundert wie <strong>St</strong>.<br />
Johannis, <strong>St</strong>. Jobst und <strong>St</strong>. Peter durch die Ansiedlung<br />
eines Siechenkobels zur Unterbringung<br />
Leprakranker. Die Kirche <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> bekam<br />
zunehmende Bedeutung für die umliegenden<br />
Dörfer und Ansiedlungen, so dass zum Einzugsbereich<br />
der Pfarrei nicht nur Sündersbühl, Sandreuth<br />
und <strong>Schweinau</strong>, sondern auch Gostenhof<br />
und <strong>St</strong>einbühl gehörten. <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> entwickelte<br />
sich im Laufe der Zeit zu einer selbständigen<br />
Gemeinde. Die Industrialisierung brachte einen<br />
beachtlichen Zuwachs an Einwohnern und der<br />
<strong>St</strong>adtteil wuchs mit <strong>Schweinau</strong>, Sandreuth und<br />
Sündersbühl zusammen. Der historische Kern<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> ist heute noch gut zu erkennen<br />
im Umkreis um die Kirche <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong>.<br />
<strong>Schweinau</strong> war ein Bauerndorf, das bereits im<br />
16. Jahrhundert eine beachtliche Größe hatte.<br />
Der Kern des alten <strong>Schweinau</strong> entlang der<br />
<strong>Schweinau</strong>er Hauptstraße und der Hinteren<br />
Marktstraße entwickelte sich durch die Nähe<br />
<strong>Nürnberg</strong>s zu einem Lieferanten für Fleisch sowie<br />
zu einem Ausflugsort, da es dort zahlreiche<br />
Wirtshäuser gab.<br />
Die Industrialisierung veränderte den Südwesten<br />
<strong>Nürnberg</strong>s erheblich. Durch den Bau der Bahnlinien<br />
im ausgehenden 19. Jahrhundert erfolgte<br />
eine starke funktionale Trennung der <strong>St</strong>adtteile<br />
untereinander und zu den benachbarten <strong>St</strong>adtteilen.<br />
In <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> entstanden Arbeiterquartiere,<br />
in <strong>Schweinau</strong> entwickelten sich erste Fabriken<br />
wie Dosenmacherei, Kammproduktion, Metallverarbeitung,<br />
Bleistift- und Zelluloidherstellung.<br />
Die Industrieansiedlungen erreichten aber nie die<br />
Größe wie in der Südstadt. Bedingt durch die<br />
<strong>St</strong>andorte für die Ver- und Entsorgung - dazu<br />
gehörten die Fäkalienentsorgung, der Schlachthof,<br />
das Gaswerk und die Müllverbrennung – war<br />
das Ansehen von <strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> und <strong>Schweinau</strong><br />
nie sehr hoch gewesen. Die Eingemeindung von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> erfolgte 1898, die von <strong>Schweinau</strong><br />
ein Jahr später.<br />
1 Geschichte für Alle e.V. (Hrsg) <strong>Nürnberg</strong>er <strong>St</strong>adtteilhefte,<br />
<strong>St</strong>. <strong>Leonhard</strong> und <strong>Schweinau</strong>. Mehr als<br />
Schlachthof und Gaswerk, <strong>Nürnberg</strong>, 2002<br />
10<br />
<strong>St</strong>adtkarte 1909<br />
<strong>St</strong>adt <strong>Nürnberg</strong>