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Elizabeth George - Börsenblatt des deutschen Buchhandels

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RATGEBER_LERNHILFEN<br />

Nie war es so wichtig wie heute: effizient zu lernen.<br />

Wer seine Vorgehensweise hinterfragt, kann sich enorm<br />

steigern. Hilfreich sind dabei Ratgeber für Schüler und<br />

Studierende – und weil die Kids das nicht immer allein<br />

schaffen, gibt es auch gute Hinweise für Eltern.<br />

Gut vorbereitet<br />

in die Prüfung<br />

TEXT: ANDREA RINNERT<br />

G elassenheit<br />

war gestern: Was ich nicht<br />

weiß, macht mich nun heiß – und<br />

muss qua Online-Auskunftei schleunigst<br />

ermittelt werden, sei es der Vorname einer<br />

Stummfilm-Diva oder die Entfernung zum<br />

Pluto. Doch die wachsende Verfügbarkeit<br />

externer Datenquellen macht es beileibe<br />

nicht überflüssig, dem eigenen Gehirn Füllstoff<br />

zuzumuten: Wer offline nicht parat<br />

hat, welches Deutschland die Mauer bauen<br />

ließ, dürfte schwerlich ein vertrauenswürdiges<br />

politisches Bewusstsein besitzen.<br />

Dass Internet-Recherche nicht alles ist,<br />

glaubt auch Gedächtnisweltmeister Gunther<br />

Karsten. Sein ebenso unterhaltsames<br />

wie lehrreiches Buch „So lernen Sieger“<br />

gründet auf der Annahme, dass unsere<br />

Denkfähigkeit ein internes Wissensnetzwerk<br />

voraussetzt. Und dass es äußerst ratsam<br />

ist, dieses durch lebenslanges Lernen<br />

zu erweitern. Sprich: Was Hänschen nicht<br />

kapiert hat, kann Hans sich später immer<br />

noch draufschaffen. Man ist nämlich nie zu<br />

alt für gereimte Merksätze oder mnemotechnischeZiffer-Konsonanten-Codiersysteme.<br />

Weil bereits je<strong>des</strong> Schulkind weiß, wie<br />

unerquicklich sich streckenweise etwa das<br />

einsame Geschäft <strong>des</strong> Vokabelpaukens anfühlt,<br />

und weil diese Altersgruppe außerdem<br />

erfahrungsgemäß nur gelegentlich<br />

nach Selbstoptimierung lechzt, wenden<br />

sich die einschlägigen Publikationen immer<br />

auch mit an die Eltern. Deren Platz<br />

sich idealerweise im Hintergrund befindet;<br />

© Volodymyr Grinko<br />

darauf pocht neben dem „Lerntrainer Motivation“,<br />

geeignet für Fünft- bis Neuntklässler,<br />

auch Katharina Tureceks Ratgeber<br />

„Erfolgreich mit dem Lernprofil“ (Hubert<br />

Krenn Verlag, 19,90 Euro), der sich an<br />

Neun- bis 13-Jährige wendet. Beide Werke<br />

sollen Jungen und Mädchen durch Fragenkataloge<br />

animieren, ihre Schwächen ehrlich<br />

und ohne Fremdbeeinflussung selbst<br />

einzuschätzen – als Lohn für den Aufwand<br />

winken typgerechte Tipps. Allen Kreativen<br />

– mögliches Erkennungszeichen: chaotischer<br />

Schreibtisch – rät Autor Wolfgang<br />

Endres etwa, über ein vermeintlich ö<strong>des</strong><br />

Unterrichtsthema ein Video-Drehbuch zu<br />

verfassen.<br />

Wer hingegen die mühsame Vorab-Selbstverortung<br />

für überflüssig hält und Übersichtlichkeit<br />

schätzt, dem dürfte Gustav<br />

Kellers Lexikon „Lerntechniken von A bis Z“<br />

gefallen, das sogar das Stichwort „Spickzettel“<br />

enthält – inklusive der Ermahnung, das<br />

schöne Stück nach dem Auswendiglernen<br />

zu Hause zu lassen, „damit man nicht in die<br />

Versuchung kommt, zu betrügen“.<br />

Auffallend souverän gelingt der Balanceakt<br />

der doppelten Adressierung an Minderjährige<br />

und Erziehungsberechtigte in dem<br />

Es muss nicht furchtbar mühsam sein – leichter<br />

geht es, wenn man gelernt hat zu lernen<br />

Band „Lernen methodisch und gezielt“. Er<br />

befasst sich ausführlich und zugleich unaufgeregt<br />

mit dem Klassiker der eskalierenden<br />

Hilfesituation: den nachmittäglichen<br />

Hausaufgaben. Egal ob dabei Mutter<br />

oder Vater unterstützend einzugreifen<br />

pflegen – anscheinend ist es grundsätzlich<br />

möglich, sich nutzbringendere Rituale als<br />

Schmollen, Türenknallen und Stiftewerfen<br />

anzugewöhnen.<br />

All jene Eltern, die künftig zielsicher zur<br />

Friedenspfeife statt zum Kriegsbeil greifen<br />

wollen, sollten am besten erst mal für Ruhe<br />

sorgen, das heißt, die Zimmertür schließen<br />

und das Telefon leiser stellen. Weiterer<br />

wichtiger Tipp für die Erwachsenenfraktion:<br />

Bloß keine anderen Themen dazumischen,<br />

das verletzt! Negativbeispiel gefällig?<br />

„Nie erledigst du etwas zügig! Deine<br />

»Spickzettel sind<br />

nützlich – aber sie<br />

sollten besser zu<br />

Hause bleiben«<br />

64<br />

buchjournal 4_2012

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