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Berufliche Neuorientierung und Qualifizierung im mittleren ... - HAWK

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Protokoll vom 23. Januar 2010 des Workshops<br />

„<strong>Berufliche</strong> <strong>Neuorientierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Qualifizierung</strong> <strong>im</strong> <strong>mittleren</strong> Lebensalter“<br />

Die Expertin des Workshops: Martina am Wege, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, von<br />

der Agentur für Arbeit Hameln<br />

Praktikerin des Workshops: Esma Vurgun, Studentin der <strong>HAWK</strong> in Holzminden<br />

TOP 1: Vorstellung <strong>und</strong> Einführung<br />

Nach einer kurzen Vorstellung der Referentinnen <strong>und</strong> des Themas, wurden für einen allgemeinen<br />

Überblick Informationen über die Workshopteilnehmerinnen (Name, berufliche Herkunft, Erwartung,<br />

(un)he<strong>im</strong>licher Wunsch) an der Pinnwand gesammelt.<br />

TOP 2: Referat von Esma Vurgun<br />

Esma Vurgun referierte über ihren Werdegang als Studentin an der <strong>HAWK</strong> Holzminden.<br />

Sie kommt ursprünglich aus der Türkei <strong>und</strong> hat, nachdem sie Mut bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in<br />

verschiedenen Bereichen, unter anderem als Familienhelferin oder als Dozentin für Türkisch an der<br />

KVHS Holzminden, ihren Schulabschluss über den zweiten Bildungsweg <strong>und</strong> eine fachbezogene<br />

Hochschulzugangsberechtigung erworben.<br />

Sie hat diese Zeit als sehr stressig empf<strong>und</strong>en, da sie nebenbei bei Stiebel Eltron gearbeitet hat <strong>und</strong><br />

eine Familie mit mehreren Kindern zu versorgen hat. Doch der Wunsch etwas Neues anzufangen,<br />

sich selbst zu verwirklichen <strong>und</strong> selbst zu finden, den Selbstzweifeln, Anfangsschwierigkeiten <strong>und</strong><br />

Konflikten innerhalb der Familie <strong>und</strong> des Umfeldes getrotzt <strong>und</strong> nun studiert sie.<br />

Ihr Tip ist der Rückhalt bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sich kleine Teilziele zu setzen, auch wenn so eine<br />

Weiterbildung Zeit <strong>und</strong> Geld kostet. Doch es lohnt sich, besonders für das Selbstwertgefühl <strong>und</strong> den<br />

Respekt.<br />

Esma Vurgun sagt, dass in Holzminden gerade SozialarbeiterInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> gesucht<br />

werden <strong>und</strong> freut sich schon darauf ihren Master zu studieren.<br />

TOP 3: Möglichkeiten zur Finanzierung/ Förderung von Weiterbildungen<br />

Studium: Als Mutter eines Kindes unter 14 Jahren hat man die Möglichkeit nur mit Studienbeiträgen<br />

(ca. 150‐200€) ohne Studiengebühren (500€) zu studieren. Man hat die Möglichkeit BAföG (nach dem<br />

B<strong>und</strong>esausbildungsförderungsgesetz) zu beantragen oder sich auf ein Stipendium bei verschiedenen<br />

Stiftungen zu bewerben.


Eine Weiterbildung kann auch eine Ausbildung oder eine andere Fortbildung (zur beruflichen<br />

Umorientierung) sein, hier könnte zum Beispiel auch der/ die ArbeitgeberIn zum/ zur SponsorIn <strong>und</strong><br />

UnterstützerIn werden. Zudem gibt es die Möglichkeit der Bildungsprämie / Bildungscheck.<br />

Eine gezielte Nachfrage bei jeweiliger Institution kann viele Fragen klären.<br />

Was ist mit der Kinderbetreuung? ◊ Fehlende Fakten<br />

Betrieb ist verpflichtet zur Ausbildungsvergütung, weiterhin gibt es die Möglichkeit ALG 2 (nach<br />

Bedürftigkeit), Kindergeld, Wohngeld oder Unterhalt des Ehepartners zu bekommen.<br />

Bei einer betrieblichen Ausbildung gibt es eventuell die Möglichkeit der Übernahme <strong>im</strong> Betrieb.<br />

TOP 4: <strong>Neuorientierung</strong><br />

Am Anfang steht die Überlegung: „Wo bin ich <strong>und</strong> was will ich?“, hier gibt es beispielsweise die<br />

Möglichkeit sein Hobby zum Beruf zu machen oder neue Eindrücke durch eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit zu gewinnen. Danach die Entscheidung: „Wo will ich hin?“, „Was kann ich?“ <strong>und</strong> „Was will<br />

ich nicht?“.<br />

Durch die gesellschaftlichen Strukturen best<strong>im</strong>mte Rollen (Frau: Familie <strong>und</strong> Kinder, Mann:<br />

Versorgung) einnehmen? ◊ „Füllt mich das aus?“, Entscheidung: „Ich will mehr!“<br />

Um nach einer Impulsentscheidung nicht enttäuscht zu werden, sollte man vorher Erfahrungen in<br />

dem Berufsfeld sammeln, beispielsweise durch ein Praktikum.<br />

Man sollte seine Netzwerke nutzen, sich Inspiration holen (andere Menschen trauen einem meist<br />

mehr zu als man sich selbst), Wünsche äußern <strong>und</strong> sich informieren über Perspektiven (in<br />

Holzminden <strong>und</strong> Region). Allerdings nicht vergessen auch nach realistischen Möglichkeiten zu<br />

gucken.<br />

Die Suche ist anstrengend <strong>und</strong> zeitintensiv, man braucht Engagement. Es wird Rückschläge geben,<br />

man wird sich selber neu kennenlernen <strong>und</strong> mit sich selbst auseinandersetzen.<br />

Flexibilität: Man sollte sich mit kleinen Schritten vorbereiten in seiner Familie, Umfeld etc.<br />

Sich selbst die Frage stellen: „Warum möchte ich mich weiterbilden?“ ◊ Verschiedene Antworten <strong>im</strong><br />

Workshop: „Meinen Kindern soll es besser gehen.“, „Ich möchte mehr vom Leben, mich<br />

verwirklichen.“ oder „Je mehr man macht, desto glücklicher wird man.“<br />

TOP 5: Wo finde ich Unterstützung?<br />

Diese kann man <strong>im</strong> Arbeitsamt, <strong>im</strong> Frauenbüro <strong>und</strong>/ oder <strong>im</strong> Internet (B<strong>und</strong>esamt für Soziales <strong>und</strong><br />

Familie, Agentur für Arbeit, etc.), in Infobroschüren <strong>und</strong> durch gezielte Suche <strong>und</strong> Nachfrage bei den<br />

jeweiligen Institutionen finden.


TOP 6: Weggang aus der Region Holzminden?<br />

Manchmal hat man bei fehlenden Möglichkeiten keine andere Wahl, nur muss man bedenken, dass<br />

ein neues Umfeld, die fehlende Familie <strong>und</strong> fehlender Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> evtl. keine Kinderbetreuung<br />

eine Herausforderung für alle sein kann.<br />

TOP 7: Selbstständigkeit<br />

Die Selbstständigkeit bringt je nach Branche hohe Kosten mit sich, man muss ein Gewerbe anmelden,<br />

Versicherungen abschließen <strong>und</strong> sich steuerlich absichern (in Kontakt mit dem Finanzamt treten).<br />

TOP 8: Welchen Wert hat Arbeit?<br />

Es kamen Fragen auf wie: „Reicht mir mein 400€‐Job?“ oder „Was erwarte ich von meiner Arbeit?“.<br />

In der Diskussion wurde deutlich, dass eine Ausbildung Unabhängigkeit verschafft <strong>und</strong> man<br />

zufriedener wird. Doch manchmal hat man keine andere Wahl.<br />

Die Vorstellung von Arbeit verändert sich während des Lebens. Deswegen sollte man sich <strong>und</strong> seine<br />

Arbeit <strong>im</strong>mer wieder nach Zufriedenheit, Überlastung usw. hinterfragen.<br />

TOP 9: Kontakte<br />

Man muss seine Kontakte(Vitamin B) nutzen <strong>und</strong> erweitern, sich vernetzen.<br />

Beispielsweise können der/ die ArbeitgeberIn oder Bekannte <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> Türen öffnen.<br />

TOP 10: Berufsbereiche<br />

Welche Chancen gibt es in Holzminden?<br />

Martina am Wege: „Frauenklassiker“ (Pflege, Dienstleistungen, Hotel etc.) sehr gefragt, sozialer<br />

Bereich sei nicht so sehr von der Wirtschaftskrise betroffen<br />

Informationen über Stellenangebote <strong>und</strong> Bedarf in Zeitungen, Internet, Agentur für Arbeit, bei den<br />

Betrieben selber etc.

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