Das Campe bleibt - HAWK
Das Campe bleibt - HAWK
Das Campe bleibt - HAWK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Drei neue schulen im Kreis<br />
Zusage für Delligsen, Grünenplan und Anne-Fra<br />
Kreis Holzminden (r). Im<br />
Landkreis Holzminden wird es<br />
zum Schuljahresbeginn 2011/<br />
2012 drei neue Ganztagsschulen<br />
geben: die Grundschulen in<br />
Delligsen und Grünenplan sowie<br />
die Anne-Frank-Schule in<br />
Holzminden. <strong>Das</strong> hat der CDU-<br />
Landtagsabgeordnete und Minister<br />
Uwe Schünemann gestern<br />
gegenüber dem TAFT mitgeteilt.<br />
. „Unsere Schulen haben sehr<br />
gute Konzepte vorgelegt; jetzt<br />
erhalten sie die Möglichkeit,<br />
diese umzusetzen", freute sich<br />
144<br />
Uwe Schünemann über die Zusage<br />
aus dem Niedersächsischen<br />
Kultusministerium.<br />
Die neuen Ganztagsschulen<br />
erhalten entsprechend ihrer<br />
Größe zusätzliche Lehrerstunden<br />
zur Umsetzung des Ganztagsschulkonzeptes.<br />
Sie hätten<br />
ebenso die Möglichkeit, diese<br />
Lehrerstunden „einzusparen"<br />
und umzuwandeln — mit dem<br />
dann gewonnenen Geld können<br />
sie Kooperationen mit außerschulischen<br />
Partnern wie Musikschulen<br />
oder Sportvereinen<br />
TA-4 Mobiles Cafe der <strong>HAWK</strong><br />
20, oq. Holzminden (r). „Ab Donnerstag,<br />
21. April, findet in der<br />
Steinbreite von 16.30 bis 18.30<br />
Uhr ein „Mobiles Cafe" statt.<br />
<strong>Das</strong> »Mobile Cafe" ist ein Projekt,<br />
welches von Studenten der<br />
<strong>HAWK</strong> Holzminden im Studiengang<br />
Soziale Arbeit organisiert<br />
wird. Dieses bietet den An-<br />
-Schule Holzminden<br />
- - 4,1<br />
eingehen, erklärte der Abgeordnete<br />
und Minister Grundsätzlich<br />
sei das Ganztagsangebot<br />
freiwillig und werde für die Kinder<br />
an drei oder vier Tagen angeboten.<br />
„Zum Ganztagskonzept<br />
gehören immer ein gemeinsames<br />
Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung<br />
und ein Bildungs-<br />
und Erziehungsangebot<br />
am Nachmittag", sagte Uwe<br />
Schünemann, der erklärte: „Unser<br />
Ziel ist es, mittelfristig alle<br />
Schulen zu Ganztagsschulen<br />
auszubauen."<br />
wohneren die Möglichkeit sich<br />
auszutauschen. Außerdem wird<br />
kostenlos Kaffee ausgeschenkt.<br />
<strong>Das</strong> Projekt findet vorraussichtlich<br />
bis Juni dieses Jahres, ab<br />
dem 21. April alle zwei Wochen<br />
donnerstags statt. Die Studenten<br />
freuen sich über viele Besucher.<br />
Die Lesermeinung im TAH ,A9 JA'<br />
UWG Holzminden eindeutig<br />
für <strong>Campe</strong> in der Wilhelmstraße<br />
Die UVVG Stadt Holzminden<br />
hatte sich bereits mehrfach öffentlich<br />
für den Verbleib des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums in der<br />
Wilhelmstraße ausgesprochen.<br />
Dies entspricht einem einstimmigen<br />
Mitgliederbeschluss, der<br />
nicht veränderbar ist.<br />
Die konträre Einstellung des<br />
Herrn Nobel entspricht der<br />
Einzelmeinung eines Kreistagsabgeordneten.<br />
Eine abweichende<br />
Meinung zu haben, ist sein<br />
persönliches demokratisches<br />
Recht, man findet gleiches auch<br />
in allen anderen Parteien auf allen<br />
Ebenen.<br />
<strong>Das</strong> „Pro-Blauer-Würfel" ist<br />
aber durchaus nicht die Einstellung<br />
der UWG Stadt Holzminden<br />
und anderer -Ortsgruppen<br />
im Kreis Holzminden, sondern<br />
wirklich nur eine Einzelstimme<br />
Die Zentrumsnähe und die Nähe<br />
zur <strong>HAWK</strong>, sowie die optimale<br />
Erreichbarkeit durch Bus<br />
und Bahn im Gegensatz zu einein<br />
entstehenden Verkehrschaos<br />
und folgenden Gefahren für<br />
die Schüler im Schulzentrum<br />
Liebigstraße sind die ausschlaggebenden<br />
Argumente. Die viel<br />
zitierten Investitionen (von jedem<br />
Gutachter anders interpretiert)<br />
wären eh an jedem Standort<br />
nötig. Deshalb: Lassen Sie<br />
uns das Holzmindener Gymnasium<br />
an seinem guten alten<br />
Platz erhalten!<br />
Wilfried Steinmetz<br />
Erster Vorsitzender<br />
UWG Stadt Holzminden
Der holprige Weg zur wichtigen Entscheidung: <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> <strong>bleibt</strong><br />
Konfusion bestimmt die Sondersitzung des Kreistages / Fraktionsvorsitzende formulieren Sechs-Punkte-Plan /61_0(c44<br />
Kreis Holzminden (bs). Eine<br />
fast vierstündige, teilweise konfus<br />
verlaufende Sitzung, eine allein<br />
56-minütige Debatte über<br />
die kurzfristig geänderte Tagesordnung<br />
(die Standortfrage<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium, eigentlicher<br />
Grund für die Sondersitzung,<br />
fehlte), zwei lange Sitzungsunterbrechungen<br />
— die<br />
Kommunalpolitiker haben in<br />
der Freitagabend-Sondersitzung<br />
des Holzmindener Kreistages<br />
lange gebraucht, um sich zu einer<br />
Entscheidung durchzuringen.<br />
Erst die Klausur der Fraktionsvorsitzenden<br />
im Hinterzimmer<br />
bringt die Lösung. Der<br />
handschriftlich aufgesetzte<br />
Sechs-Punkte-Plan wird einstimmig<br />
verabschiedet. Der<br />
Kern: <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> <strong>bleibt</strong> am<br />
Standort Wilhelmstraße. Doch<br />
teurer als 15 Mio. Euro darf die<br />
Sanierung nicht werden.<br />
Standortentscheidung wieder offen<br />
Am 29. März hatte die<br />
CDU/FDP/UWG-Gruppe die<br />
Sondersitzung des Kreistages<br />
für den 15. April beantragt mit<br />
dem Ziel, einen Architektenwettbewerb<br />
zu initiieren für die<br />
Sanierung des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
am alten Standort. Der<br />
Kreistag wurde eingeladen, die<br />
Tagesordnung veröffentlicht —<br />
und am Dienstag zusammengestrichen.<br />
Der Grund: In der<br />
nichtöffentlichen Kreisausschusssitzung<br />
am Montag wurde<br />
nach Darstellung von Landrat<br />
Waske über den Architektenwettbewerb<br />
gar nicht diskutiert<br />
(was die CDU bestreitet), aber<br />
das 80-seitige Gutachten vorgestellt,<br />
das die drei vorliegenden<br />
Architekten-Varianten für die<br />
<strong>Campe</strong>-Gebäude und das Schulzentrum<br />
Liebigstraße untersucht<br />
hat. Weil es einerseits viele<br />
Fragen aufwirft (auch zur<br />
Standortwahl), andererseits es<br />
nicht alle Abgeordneten bis<br />
Freitag durcharbeiten können,<br />
wird überlegt, den Kreistag gar<br />
nicht stattfinden zu lassen.<br />
Schließlich einigt man sich im<br />
Ausschuss darauf, die Tagesordnung<br />
zu verkürzen Keine Diskussion<br />
über einen Architekten-<br />
Wettbewerb also, keine Festle-<br />
gung auf einen Standort, nur die<br />
Abstimmung über die Einrichtung<br />
und Zusammensetzung des<br />
Runden Tisches. Und die Diskussion<br />
an diesem Runden<br />
Tisch soll auch nicht nur auf die<br />
beiden Planungsvarianten am<br />
Standort Wilhelmstraße/Biller-.<br />
beck beschränkt bleiben.<br />
In den Tagen darauf aber laufen<br />
die Drähte heiß. Uwe Schünemann<br />
(CDU) schaltet sich<br />
ein, fordert eine Entscheidung,<br />
denn sonst wäre das <strong>Campe</strong> bis<br />
über die Sommerpause hinweg<br />
in der Diskussion. Seine Befürchtung:<br />
„Die Abwanderungstendenzen<br />
würden ungebremst<br />
weitergehen". Es folgen Gespräche<br />
mit, der Verwaltung, eine<br />
schriftliche Eingabe und<br />
schließlich die Debatte um die<br />
Tagesordnung in der Kreistagssitzung<br />
selbst. Eberhard Asche,<br />
CDU/FDP/UWG-Gruppensprecher,<br />
will die Themen wieder<br />
auf der Tagesordnung wissen.<br />
Und dann wird's konfus.<br />
Darf der Kreistag einen Beschluss<br />
fassen, über den in den<br />
Fachausschüssen noch nicht beraten<br />
wurde, oder wurde doch<br />
darüber beraten? Und wie soll<br />
er aussehen, wenn noch sä viele<br />
Fragen offen sind? Wie sieht es<br />
schließlich mit der Genehmigung<br />
durch die Kommunalaufsicht<br />
des Landes aus, die ja die<br />
millionenschweren Investitionen<br />
genehmigen muss, weil der<br />
finanziell klamme Landkreis dafür<br />
Kredite benötigt? „Wir haben<br />
Sorge Schiffbruch zu erleiden,<br />
wenn nicht alles geklärt<br />
ist", warnt Landrat Walter Waske.<br />
Für die Kommunalaufsicht<br />
mag ihr oberster Dienstherr, Innenminister<br />
Uwe Schünemann,<br />
zwar nicht sprechen, aber er<br />
stellt für das Land klar: „Wir<br />
setzen in allen Bereichen sehr<br />
strenge Maßstäbe an, damit die<br />
Verschuldung nicht galoppiert",<br />
aber Schulinvestitionen habe<br />
man immer befürwortet, auch<br />
weil eine energetische Sanierung<br />
Kosten senkt. „Und die<br />
Kommunalaufsicht hat auch die<br />
Haushalte genehmigt, als es da-<br />
rum ging, die Berufsbildenden<br />
Schulen zu sanieren oder die<br />
Beveraner Schule auszubauen".<br />
Schünemanns Forderung: „Eine<br />
wirtschaftliche Lösung, die angemessen<br />
umgesetzt wird, ist am<br />
<strong>Campe</strong> überfällig".<br />
Die Sitzung ist festgefahren.<br />
Sitzungsunterbrechung also.<br />
Die Fraktionsvorsitzenden ziehen<br />
sich zurück, erarbeiten einen<br />
gemeinsamen Beschluss.<br />
Außen vor bleiben bei den Bemühungen,<br />
einen Weg zu finden,<br />
allerdings die Grünen.<br />
Christian Meyer kritisiert das,<br />
begrüßt aber den Beschlussvorschlag.<br />
„Damit ist ein monatelanger<br />
Eiertanz beendet."<br />
Adolf Nobel <strong>bleibt</strong> bei<br />
seinem Antrag — und scheitert<br />
Und Adolf Nobel? Der<br />
UVVGler ist der Einzige, der im<br />
Kreistag für einen Umzug des<br />
<strong>Campe</strong> in das Schulzentrum<br />
Liebigstraße plädiert. Er hält an<br />
seinem Antrag auch fest, fordert,<br />
dass neben der Sanierung<br />
der <strong>Campe</strong>-Gebäude in der<br />
Wilhelmstraße auch der Umzug'<br />
ins Schulzentrum und ein Neu- 1 bau auf der grünen Wiese untersucht<br />
werden sollen — und scheitert.<br />
Nur er hebt die Hand, alle<br />
anderen stimmen dagegen.<br />
„Nachdem ich hier als Bettvorleger<br />
vorgeführt worden bin,'<br />
werde ich mich dem soeben ausgearbeiteten<br />
Beschluss anschließen",<br />
signalisiert er.<br />
Einstimmigkeit beim Sechs-<br />
Punkte-Plan, und Einstimmigkeit<br />
auch bei der Besetzung des<br />
Runden Tisches: 17 Teilnehmer<br />
werden mitarbeiten: Fünf aus<br />
dem Kreistag, zwei aus der<br />
Kreisverwaltung, jeweils ein<br />
Lehrer, ein Schüler- und ein Elternvertreter<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums,<br />
ein Vertreter der<br />
Kreishandwerkerschaft, ein<br />
Mitglied der Bürgerinitiative<br />
„<strong>Campe</strong> 11", zwei Vertreter der<br />
Gemeinden aus dem Kreis<br />
Holzminden, ein Mitglied des<br />
Kreiselternrates, ein Vertreter<br />
des Kreisschülerrates und einer<br />
aus der Lehrerschaft der Kreisschulen.
<strong>Campe</strong> T<br />
<strong>bleibt</strong> in<br />
der Stadt<br />
Einstimmigkeit im<br />
Kreistag<br />
Kreis Holzminden (bs).<br />
Mehr als drei Stunden Beratungszeit<br />
und zwei Sitzungsunterbrechungen<br />
hat<br />
der Holzmindener Kreistag<br />
am Freitagabend benötigt,<br />
um eine wichtige Entscheidung<br />
zu treffen: <strong>Das</strong> Holzmindener<strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
wird nicht in der Blauen<br />
Würfel umziehen. Es<br />
<strong>bleibt</strong> in der Wilhelmstraße.<br />
Dieser Beschluss wurde<br />
einstimmig gefasst.<br />
Der Kreistag machte außerdem.den<br />
Weg frei für einen<br />
Architektenwettbewerb<br />
— im Vordergrund steht dabei<br />
eine Verwertbarkeitsanalyse<br />
des bestehenden<br />
Gebäudekomplexes — und<br />
setzte den Runden Tisch<br />
ein, der über alle zukünftigen<br />
Planungsschritte zur<br />
Sanierung des <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasiums berät. Die 17<br />
Teilnehmer werden zu ihrer<br />
ersten Sitzung am 10.<br />
Mai zusammenkommen.<br />
Am 3. Mai wird sich der<br />
Bauausschuss des Kreises<br />
mit dem Gutachten befassen,<br />
dass die unterschiedlichen<br />
Varianten zur <strong>Campe</strong>-<br />
Sanierung beleuchtet hat.<br />
Spätestens bis zur nächsten<br />
Kreistagssitzung am 4. Juli<br />
sollen die Modalitäten des<br />
Architektenwettbewerbs erarbeitet<br />
werden.<br />
Die außerordentlich einberufenen<br />
Sitzung am Frei-<br />
- tagabend verfolgten- rund<br />
100 Zuhörer. Was sie über<br />
weite Strecken der Sitzung<br />
erlebten, sorgte für Kopf-<br />
schütteln. <strong>Das</strong> war kein<br />
Ruhmesblatt des Kreistages!<br />
Allein 56 Minuten lang<br />
debattierten Abgeordnete<br />
und Verwaltung über die<br />
kurzfristig geänderte Tagesordnung,<br />
auf die Standortfrage<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
gar nicht mehr gestanden<br />
hatte.
l it l htl lunul / II I l (. lull Ilul<br />
hrinl l ! 15 Ilbi.c n e gi ficn<br />
(hrtneinschaft zu sein er Jahres-<br />
h.l, I Il lrl Ilt-Illu..itcn genutzt<br />
werdcu soll, früher aufgebaut<br />
und dem Club angeboten.<br />
Deutschland und dem deutsch-<br />
sprachigen Ausland konnten<br />
auch mehrere „Neumitglieder"<br />
aua.,, i,_ 1/Ux ‚ il utl1 tutg<br />
von Gemeinschaftsfahrten zu<br />
Zielen in Deutschland oder im<br />
Ausland. So wurden mehrere<br />
UCU S(JI( -Ilcn gI 4 4I4t1 (II tf1Ut<br />
staltungen werden auch zahlreiche<br />
Regionaltreffen und<br />
Stammtische durchgeführt.<br />
Die Lesermeinung im TAH Die Lesermeinung im TAH Die Lesermeinung im TAH<br />
Für den <strong>Campe</strong>-Standort Wilhelmstraße —<br />
Jetzt!<br />
Zum Artikel „Einer schert aus: <strong>Campe</strong> in den Blauen Würfel" vom 9. April im TAH k ,4 4 , , 4<br />
ls schien, als hätten sich die<br />
Fraktionen des, Kreistags für eine<br />
Sanierung des jetzigen Campt-Standorts<br />
Wilhelmstraße bersIts<br />
entschieden. Der TAH beriehtrie,<br />
dass sich mittlerweile<br />
gilt- i'urtcicn für ein eigenständit'lt<br />
(;ytnnasium im Landkreis<br />
II ► Ixtninden ausgesprochen<br />
hiitrn.<br />
Nun stellt sich Adolf Nobel<br />
vnn der UWG quer mit dem Argutnent,<br />
dass bei einer Sanierung<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
► rieht gcnur Geld für die weitere<br />
!ichulentwlcklung im Landkreis<br />
da sei. 1?ntschuldigen Sie, Herr<br />
Nobel, wir sind da anderer Meinung.<br />
<strong>Das</strong> Geld muss einfach da<br />
sein! Es geht um die Zukunft<br />
unserer Kinder und damit auch<br />
um unsere Zukunft.<br />
Bei der Diskussion um Standort<br />
und Kosten wird auch gern<br />
vergessen, dass es im Landkreis<br />
fünf Hauptschulen und sechs<br />
Realschulen oder bald Oberschulen<br />
gibt, jedoch nur ein<br />
staatliches allgemeinbildendes<br />
Gymnasium (das in der jetzigen<br />
fünften Jahrgangsstufe übrigens<br />
vier- und nicht dreizügig ist, wie<br />
Herr Nobel fälschlicherweise<br />
meint). <strong>Das</strong> einzige allgemein-<br />
bildende Gymnasium des Landkreises<br />
würde eindeutig geschwächt,<br />
müsste es auf den jetzigen<br />
guten Standort verzichten.<br />
Die drei anderen Schulen in der<br />
Liebigstraße hingegen müssten<br />
sich bei einem Umzug den Interessen<br />
des Gymnasiums unterordnen.<br />
Kein Wunder, dass Eltern<br />
und Schüler gegen ein großes<br />
Schulzentrum in der Liebigstraße<br />
sind. Aus diesen und vielen<br />
anderen hinlänglich bekannten<br />
Gründen (beispielsweise<br />
problematischer Bustransfer, zu<br />
geringe Turnhallenkapazität).<br />
Träfe die Politik die Entschei-<br />
dung gegen den jetzigen Gymnasiumsstandort,<br />
würden zudem<br />
noch mehr Schüler aus dem<br />
Landkreis Holzminden an ein<br />
Gymnasium in einen anderen<br />
Landkreis abwandern. Der<br />
Landkreis Holzminden verlöre<br />
als Wohn- und Arbeitsort noch<br />
stärker an Attraktivität. Kein gutes<br />
Argument für den Zuzug von<br />
Firmen und qualifizierten Arbeitskräften!<br />
Herr Nobel sagt mit starrem<br />
Blick auf die Zahlen (die übrigens<br />
nach wie vor ungeprüft im<br />
Raum stehen): „Belasten wir<br />
nicht unnötig die nächste Gene-<br />
ration und gefährden wir nicht<br />
zusätzlich die Existenz unseres<br />
schönen Landkreises." Herr<br />
Nobel denkt jedoch zu kurz.<br />
Der Landkreis belastet die<br />
nächste Generation weitaus<br />
stärker, stellt er keine attraktiven<br />
Schulen zur Verfügung. Bildung<br />
ist das A und 0-vor allem<br />
in einer strukturschwachen und<br />
von der demografischen Entwicklung<br />
gebeutelten Region<br />
wie dem Landkreis Holzminden.<br />
Deshalb noch einmal unsere<br />
Forderung an die Politiker aller<br />
Fraktionen: Hören Sie nicht auf<br />
Illllt'f 7111t1t1 (III : IU-, 41t114 Iulnt l<br />
Raum, aber auch aus Ootmar-<br />
sum in Holland angereist wa-<br />
ren.<br />
Herrn Nobel. Entscheiden Sie<br />
sich für den <strong>Campe</strong>-Standort<br />
Wilhelmstraße. Schieben Sie die<br />
Entscheidung nicht auf. Stimmen<br />
Sie jetzt für ein eigenständiges,<br />
starkes Gymnasium im<br />
Landkreis Holzminden!<br />
Petra Brychcy<br />
Sabine Echzell<br />
Karl-Heinz Göhmann<br />
Simone Harland<br />
Dietmar Heinze<br />
Michaela Ohm-Schwerin<br />
Mitglieder im Schulelternratsvorstand<br />
und Schulvorstand<br />
des <strong>Campe</strong>- Gymnasiums<br />
Der Streit um das <strong>Campe</strong>-Gymnasium — ein kreispolitisches Possenspiel<br />
Sehr geehrter Herr Kreistagsabgrurdneter<br />
Nobel,<br />
die letzten Sätze zu Ihrem Antrug<br />
„(:ampe in der Blauen<br />
WOi'f l" im Täglichen Anzeiger<br />
wnrcn die wichtigsten: „Wir haheu<br />
Verantwortung für alle Einwohner<br />
unseres Landkreises.<br />
Hrlasten wir nicht unnötig die<br />
nächste Generation, und gefähr-<br />
drn wir nicht zusätzlich die<br />
xisuenz unseres schönen Landkreises."<br />
<strong>Das</strong> wollen alle Bürger<br />
unseres kleinen, aber zukunftsillhigen<br />
Landkreises, ob in Delligsen<br />
oder in llolztninden.<br />
Aber dazu gehört neben einer<br />
NIahilen Wirtschaft auch eilt zu-<br />
kunftsorlvnticrtrs (lymnasium<br />
ht unsrer Kreisstadt, Lind zwar<br />
Im Zentrum von 1 lolztninden,<br />
Lufther haben wir wirklich kein<br />
Verständnis dafür, dass Sie<br />
Schülerinnen und Schüler von<br />
Boffzen nach Beverungen schicken<br />
wollen, obwohl Holzminden<br />
näher liegt. Wollen Sie so<br />
unseren Landkreis Holzminden<br />
wirklich stärken?<br />
Schüler und Lehrer des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
wollen nicht an<br />
die Liebigstraße. Lehrer und<br />
Schüler der Dr.-Jasper-Realschule,<br />
der Johannes-Falk-<br />
Hauptschule und der Anne-<br />
Frank-Schule wollen gern an<br />
der Liebigstraße bleiben. Offensichtlich<br />
scheuen Sie außer zu<br />
politischen Sitzungen den Blick<br />
in Ihre und unsere Kreisstadt<br />
1 l)lzminden, sonst hätten auch<br />
Sie von der (nachtvollen Schülerdemonstration<br />
Kenntnis bekommen.<br />
Es ist für uns nicht<br />
nachvollziehbar, wie Sie als verantwortungsbewussterKreispolitiker<br />
mit falschen Millionenbeträgen<br />
jonglieren. Wir dachten,<br />
Politik und Verwaltung seien<br />
schon viel weiter.<br />
Aber vielleicht sind die Ergebnisse<br />
ja nur noch nicht über<br />
den Roten Fuchs bis nach Delligsen<br />
durchgedrungen. Außerdem<br />
tragen Sie als langjähriges<br />
Mitglied des Kreistags mit die<br />
Verantwortung dafür, dass am<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium in den letzten<br />
Jahrzehnten keine dringend<br />
notwendigen Sanierungsarbeiten<br />
durchgeführt worden sind.<br />
Die Versäumnisse der Vergangenheit<br />
dürfen jetzt nicht zum<br />
weiteren Nachteil unseres Cam-<br />
pe-Gymnasiums werden.<br />
Wir haben zwar Verständnis<br />
dafür, dass Sie mit Ihrem Antrag<br />
den Wahlkampf eröffnen und<br />
für ein modernes Schulzentrum<br />
in Delligsen werben wollen. <strong>Das</strong><br />
ist Ihr gutes politisches Recht.<br />
Jedoch darf das nicht weiter auf<br />
dem Rücken der Schulen in Ihrer<br />
Kreisstadt Holzminden ausgetragen<br />
werden. <strong>Das</strong> Kirchturmdenken<br />
muss endlich aufhören!<br />
Oder haben Sie insgeheim<br />
den Landkreis Holzminden<br />
schon „abgeschrieben"?<br />
Ein zukunftsfähiger Landkreis<br />
braucht ein modern ausgerichtetes,<br />
eigenständiges Gymnasium<br />
an einem zentralen Standort<br />
und nicht ein „Anhängsel" an<br />
ein Schulzentrum. Sie waren<br />
selbst Lehrer und können am<br />
besten beurteilen, dass alles zu-<br />
sauimenpassen muss, um aus ei-<br />
ner Schule eine gute Schule zu<br />
machen. Lehrer, Schüler und<br />
Eltern müssen zusammenarbeiten,<br />
aber auch die äußeren Rahmenbedingungen,<br />
das Schulgebäude<br />
müssen „stimmen".<br />
Fast 1.000 Mitglieder der<br />
Bürgerinitiative - und es werden<br />
jeden Tag mehr - werden weiter<br />
für den Erhalt und die Sanierung<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
am jetzigen Standort kämpfen<br />
und verurteilen in aller Schärfe<br />
die Umzugspläne an die Liebigstraße.<br />
Herr Kreistagsabgeordneter<br />
Nobel, wir bitten Sie eindringlich:<br />
Ziehen Sie zum Wohle<br />
eines zukunftsorientierten<br />
Landkreises Holzminden Ihren<br />
Antrag im Kreistag zurück.<br />
Schluss mit den „Versteckapie-<br />
len" und der „Hinhe1tetnk J<br />
der Politik. Es muss endlich<br />
wieder Ruhe einkehren in der<br />
Schullandschaft von Holzminden.<br />
Wenn die Kreispolitik sich<br />
weiter vor Entscheidungen<br />
drückt, besteht die Gefahr, dass<br />
man nicht weiter um das Cam-<br />
pe-Gymnasium streiten muss.<br />
Denn welche Eltern schicken<br />
Ihre Kinder im Augenblick auf<br />
das <strong>Campe</strong> und welche Lehrer<br />
suchen hier einen neuen, sicheren<br />
Arbeitsplatz?<br />
Wir brauchen schnelle und<br />
verlässliche Entscheidungen,<br />
damit Eltern, Schüler und Lehrer<br />
ihr Vertrauen in das <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium am jetzigen Standort<br />
behalten.<br />
<strong>Campe</strong> 11
18•TÄGLICHER ANZEIGER<br />
Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 11" stellt erste Weichen<br />
Vier Arbeitskreise gegründet / Bürgerinitiative hat schon über 3 00 Mitglieder<br />
Holzminden (spe) . Im Restaurant<br />
„Hellers Krug" haben sich<br />
50 Bürger getroffen, die sich aktiv<br />
an der Arbeit der neu gegründeten<br />
Bürgerinitiative (BI)<br />
„<strong>Campe</strong> 11 - Zukunft für unser<br />
Gymnasium im Herzen der<br />
Stadt" beteiligen wollen . Bei<br />
dieser ersten Arbeitssitzung<br />
nach Gründung der BI in der<br />
letzten Woche wurden erste<br />
Weichen gestellt, Ziele formuliert<br />
und vier Arbeitskreise gegründet<br />
und besetzt .<br />
„Wir begrüßen jeden Tag<br />
rund 15 neue Mitglieder", freut<br />
sich BI-Gründer Ralf Schwager .<br />
Die Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong><br />
11" zähle mittlerweile über 300<br />
Mitglieder, darunter auch<br />
Kreistagsmitglieder. Bei der ersten<br />
Arbeitssitzung wurde beschlossen,<br />
Landrat Walter Waske<br />
zu einer öffentlichen Information-<br />
und Diskussionsveranstaltung<br />
einzuladen . Am liebsten<br />
würde man diese in der Aula des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums an der<br />
Wilhelmstraße durchführen .<br />
Anschließend wolle man auch<br />
mit Kreispolitikern ins Gespräch<br />
kommen .<br />
Die Bürgerinitiative will die<br />
Kreisschulausschusssitzung am<br />
16 . Februar und den Kreistag<br />
am 28 . Februar besuchen und<br />
sich der Schülerdemonstration<br />
am Montag, 28 . Februar, anschließen<br />
. Vom Schulzentrum<br />
Liebigstraße und vom <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium aus wollen die<br />
Schüler zum Kreishaus ziehen,<br />
um dem Landrat viele Unterschriften<br />
gegen einen Umzug<br />
des Gymnasiums ins Schulzen-<br />
ANZEIGE -<br />
HE3ZÖIL<br />
Ihr Heizölhändler<br />
im Weserbergland<br />
müllu<br />
MINERALÖLHANDEL<br />
Ruf (05531) 4437 -Ruf (05533) 1062<br />
tr un Liebigstraße zu überreichen.<br />
Auch eine Oberschule<br />
wird abgelehnt . Bei ihren Forderungen<br />
werden die Schüler<br />
vom Stadtelternrat und der Bürgerinitiative<br />
unterstützt . Im<br />
Holzmindener Stadtrat am 15 .<br />
Februar wolle „<strong>Campe</strong> 11"<br />
Flagge zeigen, wenn die Schulentwicklungsplanung<br />
dort auf<br />
der Tagesordnung stehe .<br />
Die aktiven Mitglieder der BI<br />
gründeten bei ihrem Treffen die<br />
vier Arbeitskreise „Mitgliederwerbung",<br />
„bauliche Gegebenheiten",<br />
„Kommunikation Schülerschaft/Elternvertretung/Lehrerschaft"<br />
und „Marketing/<br />
Presse/Aktionsarbeit" . Bis zum<br />
15 . Februar soll ein Maßnahmenkatalog<br />
ausgearbeitet werden,<br />
der sich an den von Ralf<br />
Schwager vorgelegten „Vorschlägen<br />
für vorrangige Ziele<br />
-y-J<br />
A A<br />
0 1<br />
ü,.2 44<br />
s(<br />
der Bürgerinitiative" orientiert.<br />
Diese Punkte sollen überarbeitet<br />
werden und neben dem<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium auch die<br />
drei eigenständigen Schulen im<br />
Schulzentrum Liebigstraße und<br />
die Haupt- und Realschule in<br />
Bevern berücksichtigen .<br />
Aus den vier Arbeitskreisen<br />
der Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 11"<br />
soll ein zehnköpfiger Lenkungsausschuss<br />
gebildet werden . Die<br />
BI fragt nach den Kosten der<br />
Sanierung des Schulzentrums<br />
Liebigstraße und will einen<br />
zweiten, externen Planer mit der<br />
Ermittlung der Kosten für Sanierung<br />
und Baumaßnahmen<br />
am <strong>Campe</strong>-Gymnasium beauftragt<br />
wissen.
Was gut ist, muss bleiben : Ein klares Ja zur Schule auf dem Kiesberg<br />
Stefan Schostok, SPD-Fraktionsvorsitzender im niedersächsischen Landtag, begrüßt die Resolution zur Sicherung und Stärkung der BBS<br />
Kreis Holzminden (bs) . Im<br />
berufe und elf Berufsfelder -- ei-<br />
September verabschiedeten<br />
gentlich ist die Georg-von-Lan-<br />
Kreis und Kreishandwerkergen-Schule<br />
eine große, eine gut<br />
schaft gemeinsam die Resoluti-<br />
aufgestellte Bildungsstätte . Und<br />
on zur „Sicherung und Stärkung<br />
des Berufsschulstandortes im<br />
Landkreis Holzminden" . Jetzt<br />
BAUS<br />
DL-s HANI)WC;;K,<br />
doch bedroht das Schulgesetz<br />
mit seinem Klassenbildungserlass<br />
in so manchem Ausbil-<br />
bekommen sie Schützenhilfe .<br />
dungsberuf die wohnortnahe<br />
Stefan Schostok, SPD-Frakti-<br />
Beschulung - weil es nicht geonsvorsitzender<br />
im niedersächnügend<br />
Schüler in den einzelsischen<br />
Landtag, unterstützt die<br />
nen zu beschulenden Ausbil-<br />
Forderungen, will helfen, die<br />
dungsberufen gibt .<br />
Brücken zu schlagen nach Brüs-<br />
Hier setzt die Resolution an,<br />
sel, um Fördergelder einzufor-<br />
die darauf hinweist, dass Berufsdern<br />
. „Die Neuordnung der bebildende<br />
Schulen im ländlichen<br />
ruflichen Bildung ist ein Riesen-<br />
Raum eben nicht mit den Bethema",<br />
erklärt der Landespolirufsschulen<br />
in Ballungszentren<br />
tiker. Und die gemeinsam ge-<br />
vergleichbar sind . <strong>Das</strong>s aber ein<br />
fasste Resolution „eine Selten-<br />
wohn-, - ausbildungsplatznahes<br />
heit" . Die aber ist wichtig, wie<br />
und breitgefächertes Angebot an<br />
er im Gespräch mit Landrat und<br />
Beschulungsmöglichkeiten für<br />
Schulleitung erfährt, Denn was<br />
Ausbildungsberufe im Dualen<br />
gut ist - und die Georg-von-<br />
System zur <strong>Das</strong>einsvorsorge ge-<br />
Langen-Schule ist gut - muss<br />
hört und den Bedürfnissen der<br />
bleiben . Auch wenn die Schüler-<br />
Wirtschaft itn Kreis Holzminzahlen<br />
zurückgehen und die<br />
den Rechnung getragen werden<br />
Klassen kleiner werden .<br />
müsse .<br />
Die SPD-Landtagsabgeordnete<br />
Sabine Tippelt hat, kurz Stehen voll hinter der Georg-von-Langen-Schule (von links) : Kreishandwerksmeister Uwe Hinz, SPD-Land-<br />
Es sind Weltunternehmen,<br />
die hier ausbilden und die<br />
nach dem 18 . Holzmindener tagsabgeordnete Sabine Tippelt, Wirtschaftsförderin Angela Schürzeberg, Kreishandwerkerschaft-Ge- wohnortnahe Beschulung schät-<br />
Wirtschaftsgespräch im September<br />
und der dort gemeinsam<br />
gefassten Resolution den Kontakt<br />
geknüpft zu Schostok . Und<br />
der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />
schäftsführer Dietrich Vogel, SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Schostok, BBS-Interims-Schulleiter Andreas<br />
Hölzchen und Landrat Walter Waske . Foto : bs<br />
Walter Waske, BBS-Interims- Kreishandwerkerschaft, Die- dungszentruin auf dem Kies-<br />
Schulleiter Andreas Hölzchen, trich Vogel und Wirtschaftsförberg.zen, so Waske . Und solide<br />
Handwerksunternehinen, die<br />
darauf bauen . Und aus dieser<br />
Stärke heraus, so Dietrich VOgel,<br />
stelle Holzminden auch die<br />
ist nur zu gern nach Holzurin- Kreishandwerksmeister Uwe derin Angela Schürzeberg lässt 2 .137 Schüler, 122 Lehrkräf- Forderung auf, die Berufsbil-<br />
den gekommen . Von Landrat Hinz, dem Geschäftsführer der er sich informieren über das Bil- te, 108 Klassen, 56 Ausbildungs- denden Schulen zu sichern und<br />
71 4<br />
zu stärken . Auch wenn der Klas<br />
senbildungserlass dagegen steht<br />
Der treibt Andreas Hölzche :<br />
die Sorgenfalten ins Gesicht<br />
„Eine große Herausforderung<br />
sind die Vorgaben aus Hanno<br />
ver . Sie zehren am Budget de<br />
Schule . Noch gelinge es, eine .<br />
Teil des Unterricht in Berufs<br />
schulklassen auf Kosten vo .<br />
Vollzeitklassen zu finanzieret<br />
Doch das sei keine Lösung at<br />
Dauer . Es müsse, fordert Die<br />
trich Vogel deshalb, Ausnahme<br />
geben vorn 'Klassenbildungser<br />
lass .<br />
Schostok unterstützt dies<br />
Forderung, lobt die „sehr gi<br />
gemachte Resolution", die auc<br />
die Kooperation benachbarte<br />
BBS-Standorte erwähnt und re<br />
gionale Bildungskonferenze<br />
fordert. „Selbstbewusst" nem<br />
Schostok diesen Vorstoß, den c<br />
gern unterstützen will . Auch b(<br />
den Verhandlungen für di<br />
nächste EU-Förderperiode a<br />
201.4 . Damit könne man eine<br />
Korridor öffnen, um Bildun<br />
weiter auszubauen . Es müsse, s<br />
der SPD-Politiker, für die Rc<br />
gionen, die in Niedersachsen z<br />
den Schwächsten gehören, ei<br />
Förderprogramm gehen . „ Süc<br />
Niedersachsen ist dran . Es gil<br />
keinen Grund, diese Region 2<br />
vernachlässigen", so Schostok .
FREITAG, 11 . FEBRUAR 2011<br />
Kreis Holzminden (bs), An der<br />
Stellwand prangt der eng gesteckte<br />
Terminplan: 10 . 2 . EIternvertreter,<br />
15 .2 . Schulleiter,<br />
16 .2 . Schulausschuss, 21 .2 .<br />
Kreisausschuss, 28,2 . Kreistag .<br />
Doch beim Wirtschaftsgespräch<br />
am Mittwochabend in Eschershausen<br />
signalisiert Landrat<br />
Walter Waske : „Die Luft ist<br />
raus . Wir haben Zeit für Beratungen<br />
. Wenn wir noch nicht so<br />
weit sind, wird nichts beschlossen<br />
." Oberschule? Die Zukunft<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums? <strong>Das</strong>s<br />
noch viel Beratungsbedarf besteht,<br />
wird deutlich beim extra<br />
für die Schulentwicklungsplanung<br />
anberaumten Wirtschaftsgespräch<br />
. Zum Schluss gibt es<br />
viele offene Fragen und eigentlich<br />
nur ganz wenige Antworten .<br />
Waske : „Wenn wir mit den Beratungen<br />
in den Ausschüssen<br />
furch sind, werden wir einen<br />
Runden Tisch einrichten . Es ist<br />
,anz, ganz wichtig, möglichst<br />
iiele mitzunehmen."<br />
„Wir haben keine Eile",<br />
nahnt auch Kreishandwerksneister<br />
Uwe Hinz . „Schulentwicklung<br />
kann nicht vom<br />
;chreibtisch aus verordnet wer-<br />
STADT UND LANDKREIS<br />
„Die Luft ist raus aus der Schuldebatte, wir haben Zeit für Beratungen<br />
Außerordentliches Wirtschaftsgespräch in Eschershausen : Viele offene Fragen zur Einführung der Oberschule<br />
den", betont 1-Linz, „Es .muss ein<br />
gemeinsamer Weg gefunden<br />
werden ." In diesem außerordentlichen<br />
Wirtschaftsgespräch,<br />
initiiert, von Landkreis und<br />
Kreishandwerketschaft, und<br />
diesmal mit sehr großer Resonanz<br />
auch aus den Reihen der<br />
Schulleiter, wird das versucht -<br />
moderiert von Karolin Thieleking<br />
vom Büro Koris .<br />
Aber wie sieht der Weg aus?<br />
„In der öffentlichen Diskussion<br />
wird so manches ausgeblendet",<br />
weiß Schulamtsleiter Hermann<br />
Schütte . Die Tatsache zum Beispiel,<br />
dass der Landkreis Holzminden<br />
von 1998 bis 2021 die<br />
Hälfte der Schüler (Klasse fünf<br />
bis zwölft verlieren wird . Die<br />
Zahl schrumpft von 4 .245 auf<br />
2 .185 . Und auch der finanzielle<br />
Spielraum ist eng. „Wir haben<br />
einen Investitionsbedarf von<br />
2011 bis 2014 in Höhe von 50,7 um die laufenden Kosten bezah-<br />
Mio . Euro, davon 45 Mio . Euro len zu können . „Die Kommufür<br />
die Schulen ." Geld, dass der nalaufsicht schaut uns auf die<br />
Landkreis nicht hat und über Finger. Der zweite Nachtrags-<br />
Kredite finanzieren muss . Den haushalt ist bis heute nicht ge-<br />
Kreis drücken aber bereits Kas- nehinigt", so Schütte . Darin<br />
senkredite in Höhe von 44,7 enthalten sind Verpflichtungs-<br />
Mio . Euro . Und in diesem Jahr ermächtigungen für den Schulwerden<br />
11,4 Mio . Euro fehlen, bau (vor allein fürs <strong>Campe</strong>), die<br />
in diesem Jahr real ausgegeben<br />
werden sollen . .„Es kann sein,<br />
dass die Kommunalaufsicht uns<br />
den Kreditrahmen vorgibt ."<br />
Fragezeichen gibt es nicht nur<br />
bei der Finanzierung, sondern<br />
auch bei der Einführung der<br />
neuen Oberschule schon in diesem<br />
Jahr . Ullrich Schoppe von<br />
der Landesschulbehörde mahnt<br />
zur Vorsicht. Alles, was heute<br />
bekannt sei, stehe unter dem<br />
Vorbehalt der Genehmigung<br />
des niedersächsischen Landtages<br />
. Danach müssten Verordnungen<br />
als Handlungsanweisungen<br />
für die Schulen geschrieben<br />
werden . Die gebe es frühestens<br />
im Mai . Damm erst können<br />
die Schulen beginnen, inhaltlich<br />
zu planen . „<strong>Das</strong> ist ein schwieriges<br />
Unterfangen", weist er auf<br />
die Einführung der Oberschule<br />
bereits zum Schuljahr 2011/12<br />
hin. Und: - Gerade erst ist bekannt<br />
geworden, dass Oberschulen<br />
nicht automatisch auch<br />
Ganztagsschulen sein werden .<br />
„Jede neu zu beantragende<br />
Oberschule muss auch neu die<br />
Ganztagsstruktur im Paket genehmigt<br />
bekommen ."<br />
„Leider zu wenig Informationen,<br />
um sich für ocer gegen eine<br />
a<br />
Oberschule auszusprechen", hat<br />
deshalb Carsten Brand, Schulleiter<br />
der sehr gut aufgestellten,<br />
aber in der Existenz bedrohten<br />
Haupt- und Realschule Eschershausen<br />
. „Wollen wir Oberschule<br />
mit Ganztagsbetreuung werden,<br />
muss ich einen Antrag stellen<br />
und bekomme vielleicht<br />
zwei Tage pro Woche genehmigt.<br />
Jetzt habe ich vier Tage .<br />
Warum sollte ich das also tun?<br />
Und die Berufsorientierung beginnt<br />
in der Oberschule in Klasse<br />
neun. Wir haben es hier ab<br />
Klasse B . Warum sollte ich das<br />
also tun? Ich kann für meine<br />
Schüler keine Vorteile erkennen,<br />
eher eine Verschlechterung,<br />
weil viele Fragen ungeklärt<br />
sind . Die Zusammenarbeit<br />
mit Stadtoldendorf ist erstrebenswert<br />
. Aber erst müssen die<br />
Fragen geklärt werden in Hannover."<br />
<strong>Das</strong> Land ist gefordert, das<br />
wird in der Diskussion deutlich .<br />
Im Wirtschaftsgespräch wird<br />
ein Fordeiungspaket geschnürt .<br />
Der wichtigste Punkt : Eine<br />
Oberschule muss eine Ganztagsschule<br />
sein, in der die Qualität<br />
mindestens so hoch ist wie in<br />
den ausgezeichneten Haupt-<br />
TÄGLICHER ANZEIGER • 17<br />
44<br />
und Realschulen im Kreis Holzminden<br />
. Kleine Klassen, bessere<br />
Durchlässigkeit - eine Oberschule<br />
als Mogelpackung dürfe<br />
es nicht geben .<br />
Kontrovers diskutiert wird die<br />
Zukunft des Gymnasiums . Einig<br />
sind sich alle, dass das größte<br />
Problem das der Abwanderung<br />
ist und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
ein Marketing- und Profil-Problem<br />
hat . Auch hier gibt es viele<br />
unbeantwortete Fragen :<br />
Schwächt der gymnasiale Zweig<br />
an der Oberschule in Bodenwerder<br />
oder Stadtoldendorf das<br />
<strong>Campe</strong> in Holzminden? Und ist<br />
ein differenziertes gymnasiales<br />
Unterrichtsangebot einzügig<br />
(also an den Oberschulen) überhaupt<br />
möglich?<br />
„Wir wollen die Fragen und<br />
Hinweise weitergeben ans<br />
Land", fasst Landrat Walter<br />
Waske die Ergebnisse der Diskussion<br />
zusammen, sieht sich,<br />
die Politik und die Verwaltung<br />
„vor einer Riesenaufgabe . Wir<br />
brauchen jeden", betont er, jeden,<br />
der sich einbringen wolle in<br />
die Diskussion . „Auch die Bürgerinitiative",<br />
blickt er zu Ralf<br />
Schwager, „wir befruchten uns<br />
gegenseitig ."
FREITAG, 18 . FEBRUAR 2011 110 EN<br />
STADT UND LiNDKREIS<br />
,;Eine Oberschule können wir derzeit nicht empfehlen"<br />
Kreisschulausschuss einigt sich auf Kompromiss für die Beantragung von Oberschulen im Kreisgebiet / Ärger über viele ungeklärte Fragen<br />
Kreis Holzminden (nig) . „Eine<br />
Oberschule können wir nach<br />
'derzeitigem Stand nicht empfehlen.«<br />
Dezernentin Anja<br />
Krause findet im Schulausschuss<br />
klare Worte . Allerdings<br />
möchte der Landkreis auch keiner<br />
Kommune im Weg stehen,<br />
die eine Oberschule einrichten<br />
will . Und dieses Dilemma sorgt<br />
am Mittwoch in der Aula des<br />
Schulzentrums Eschershausen<br />
für ausführliche und hitzige<br />
Debatten quer durch alle Parteien<br />
.<br />
Am Ende einigt man sich bei<br />
drei Gegenstimmen auf einen<br />
Kompromiss : Schulen, die unbedingt<br />
eine Oberschule werden<br />
möchten, können ihren Wunsch<br />
beim Landkreis anmelden . Der<br />
Kreis wird dann als Schulträger<br />
den entsprechenden Antrag<br />
beim Land stellen . Allerdings<br />
nur unter der Voraussetzung,<br />
dass sich vor Ort alle Beteiligten<br />
einig sind : Schule, Schulvor<br />
stand mit den Elternvertretern<br />
und die Ratsgremien . Sagen alle<br />
einheitlich Ja" zur Oberschule ;<br />
will das der Kreis nicht verhindem<br />
. Ein Antrag für das kommende<br />
Schuljahr kann bis zum<br />
schule eine Oberschule mit<br />
gymnasialem Zweig werden,<br />
Delligsen und Duingen wollen<br />
den bestehenden Schulverbund<br />
fortsetzen und eine gemeinsame<br />
Oberschule einrichten, und in<br />
der fusionierten Samtgemeinde<br />
Eschershausen-Stadtoldendorf<br />
sollen die beiden Schulzentren<br />
zu einer gemeinsamen Oberschule<br />
an zwei Standorten zusammenwachsen,<br />
ebenfalls mit<br />
gymnasialem Zweig .<br />
Der Samtgemeindeausschuss<br />
Eschershausen-Stadtoldendorf<br />
knüpft sein Vorhaben allerdings<br />
an mehrere Voraussetzungen,<br />
die in , der Gesetzgebung des<br />
ANZEIGE -<br />
31 . Mai gestellt werden . Landes noch offen sind . Solche<br />
Ganz bewusst bat der Schul- ungeklärten Details sind es aber,<br />
ausschuss in seiner Empfehlung welche vor allem SPD und Grükeine<br />
Namen genannt, obwohl ne daran zweifeln lassen, zu diebereits<br />
drei Anfragen für Ober sein Zeitpunkt überhaupt etwas<br />
schulen vorliegen In Boden- zu Oberschulen zu beschließen .<br />
werder sollen die , bisher selbst- Vor allem Dr . Wolfgang Bönig<br />
ständige Haupt- und die Real- und Dirk Reuter (SPD) sowie<br />
Mehrere Zubdrernehmenin Eschershausen Stellung zur Schuldebatte .<br />
11n~ j= ! -- T _1_<br />
TÄGLICHER ANZEIGER.13<br />
Wohin geht die Reise mit den neuen Oberschulen? Verwaltung und Schulausschuss ärgern sich über viele ungeklärte Fragen . Fotos : nig<br />
Peter Ruhwedel (Grüne) wollen Die Mindestzahlen (48 Schüler Berufsbildenden Schulen ist im men abschaffen wird : Hermann<br />
eine Entscheidung vertagen, bis pro Jahrgang ohne gymnasialen Konzept der Oberschule ,vorge- Schütte erwartet eine neue<br />
es vom Land klare Gesetze und Zweig, 75 mit gymnasialem sehen, allerdings erst für den Schulverordnung des Landes, in<br />
Vorgaben gibt. Zweig, davon, 27 im gymnasia- neunten und zehnten Jahrgang . der auch Mindestzügigkeiten für<br />
Etwas Licht ins Dunkel zu len Bereich), müssen über zehn Auch hier bekäme insbesondere Haupt- und Realschulen gebringen,<br />
darum bemüht sich seit Jahre nachgewiesen ewiesen werden . Eschershausen Probleme, die nannt werden . Damit könnte es<br />
längerer Zeit die Kreisverwal- „Und das, über jedes Jahr ein- schon im achten Jahrgang ko- die nächsten Jahre doch wieder<br />
tung . . Allerdings vergeblich, zeln, geschätzte Zahlen oder ein operieren . Und auch die Frage eng werden für die kleineren<br />
Schulamtsleiter Herrmann Mittelwert, genügen nicht", so nach der Zulässigkeit von Au- Schulen im Kreis .<br />
Schütte erzählt im Ausschuss Schütte. Auch bei anderen ßenstellen bei Oberschulen ist Kurz gestreift wird' im Ausvom<br />
einem geplanten, aber, ab- Punkten he die Tücke im De- ungeklärt : Diese seien nach ak- schuss noch der Streitpunkt<br />
gesagten Info-Termin in Han- tail : Eine teilgebundene oder of- tuellen Aussagen „nur befristet Schulbezirke : Diese sollen zwar<br />
nover . Es gebe keine weiteren fene Ganztagsschule sei nur auf und bei Raumengpässen" mög- neu gebildet werden, um rech-<br />
Informationen außer den im In- Antrag möglich, die Rede ist lich . - nerische Größen für die Schulen<br />
tarnet veröffentlichten „Hin- von zwei ganzen Tagen pro Ist es' also für manche Schulen zu bekommen, erläutert Anja<br />
weisen", hatte die Landesschul- Woche . Was mit Schulen' pas im Landkreis besser, alles beim Krause, „aber wir planen, den<br />
bebürde verlauten lassen. Aus siert, die schon jetzt für vier Ta- alten zu belassen? Die HRS Be- Elternwillen freizugeben ."<br />
gleichem Grund war auch kein ge wöchentlich Ganztagsschu vern zum Beispiel macht keine Zwei weitere umstrittene<br />
Vertreter der Landesregierung len sind, ist offen . Bestrebun en, Ober hul Themen kommen im Ausschuss<br />
im, ;:;~indener Saus- - . Car, sich- zu lversählech- werd . Werne. e (FDP) nicht mehr' zur ~~p S rd ' Der<br />
schuss erschienen, trotz Einla- tarn, besteht für Schulen auch erinnert d azu im Ausschuss an viel diskutierte Sehn entwickdung<br />
. „Fragen, die uns auf den bei der Versorgung mit sozial- den Begriff „Bestandsschutz", lungsplan steht bei der nächsten<br />
Nägeln brennen, bleiben unbe- pädagogischen Fachkräften : Ei- der in den vergangenen Mona- Kreistagssitzung nicht mehr zur<br />
antwortet", ärgert sich Anja ne halbe Stelle pro Schule sei leten häufig gefallen sei . Hier aber Diskussion, da nach neuem Ge-<br />
Krause. „Die Absage aus Han- diglieh vorgesehen, hat Ulrich müssen ihn Krause und Schoppe setz kein Beschluss mehr nötig<br />
nover ist nicht nur eine Enttäu- Schoppe vom schulfachlichen gleichermaßen enttäuschen : ist. Und die Standort-Frage<br />
schung, das ist ein Affront", Dezernat der --Landesschulbe „<strong>Das</strong> Wort Bestandsschutz <strong>Campe</strong>-Gymnasium wird verkommentiert<br />
Peter Ruhwedel. hörde in Erfahrung gebracht. taucht in unseren Unterlagen tagt: Die Ergebnisse der Kos-<br />
So kann Schütte lediglich zu- Eschershausen zum Bei spiel hat nicht au£" Auch wenn das Land tenschätzung sollen bei dir Bausammenfassen,<br />
was bisher in Sa- schon jetzt dafür eine volle Stel- im Zuge der Oberschul-Einfüh- ausschuss-Sitzung am 9 . März<br />
chen Oberschule bekannt ist. le . Enge Zusammenarbeit mit rang keine anderen Schulfor- vorgestellt werden .<br />
1 . t 1 d%. 7 . w .. 0 -+
Schuldebatte: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!<br />
:Antrag der Grünen im Kreisausschuss zum Standorterhalt des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums abgelehnt (4<br />
Auch wenn einige es anders darstellen<br />
wollen : Die Luft. ist keinesfalls<br />
raus aus der Umzugsde<br />
hatte des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
und der Gründung einer Oberschule<br />
Holzminden-Bevern. So<br />
hat der Kreisausschuss in seiner<br />
letzten Sitzung den Antrag der<br />
Grünen abgelehnt, sich klar<br />
zum Standort Innenstadt für das<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium zu bekennen<br />
und das Ziel einer Oberschule<br />
Holzminden/Bevern<br />
nicht weiter zu verfolgen .<br />
Die Parteien im Kreisausschuss<br />
haben sich zwar den Forderungen<br />
der Bürgerinitiative<br />
<strong>Campe</strong> 11, der Eltern- und<br />
Schülervertreter, der Stadt<br />
Holzminden und von Bündnis<br />
90/Die Grünen angeschlossen,<br />
„keine übereilten Beschlüsse<br />
zum Standort <strong>Campe</strong> zu fassen"<br />
und die Kosten der Sanierung<br />
und des Neubaus neutral, zu<br />
überprüfen . Auch soll die Umsetzung<br />
des Schulentwicldüngsplans<br />
ausgesetzt werden und ein<br />
Runder Tisch eingerichtet werden.<br />
Doch der, Umzug des <strong>Campe</strong><br />
in die Liebigstraße mit einer<br />
Oberschule Holzminden ist keinesfalls<br />
vom Tisch. Denn alle<br />
Sanierungs- und Neubaupläne,<br />
sowohl für die Varianten Innenstadt<br />
als auch Schulzentrum,<br />
sollen weiterhin untersucht werden.<br />
Aufgeschoben ist also nicht<br />
aufgehoben!<br />
Wir Grüne befürworten ein<br />
starkes Gymnasium in der<br />
Kreisstadt und ein modernes<br />
( . AA<br />
Schulzentrum in der Liebigstraße.<br />
Wir haben uns als einzige<br />
Partei in der Standortfrage festgelegt.<br />
. Notwendige Investitionen<br />
und Sanierungen dürfen da-<br />
für jetzt nicht auf die lange Bank<br />
geschoben werden. Unsere Kinder<br />
brauchen gute Schulen! Wir<br />
werden daher das Streichen von<br />
Geldern für -die Liebigstraße<br />
und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium bei<br />
schlüsse gefasst werden. <strong>Das</strong><br />
Drohen mit der Kommunalaufsicht,<br />
die angeblich noch vor<br />
kurzem die Umsetzung des<br />
Schulentwicklungsplans zur<br />
zwingenden * Voraussetzung für<br />
den Haushalt erklärt hatte,<br />
zeigt, dass es doch in Richtung<br />
Billigmodell zu Lasten der<br />
Schülerinnen und Schüler gehen<br />
könnte .<br />
naue Verordnungen und Um-<br />
Setzungen noch in der Diskussi-<br />
an sind . Also liebe Bürgerinnen<br />
und Bürger: Passen Sie auf, dass<br />
sie nicht ihr blaues „Würfel"-<br />
Wunder erleben .<br />
Die Grünen fordern deshalb<br />
alle Bürgerinnen und Bürger<br />
auf, sich an der am 28. Februar<br />
stattfindenden Demonstration<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
den Haushaltsberatungen nicht Die Standortfrage in Holz- und der BI <strong>Campe</strong> 11 in Holz-<br />
akzeptieren .<br />
Die Ablehnung unseres Anminden<br />
ist weiterhin offen - eine<br />
sofortige Umsetzung einer<br />
minden rege zu beteiligen .<br />
Denn nur wenn der Kreistag<br />
trags zeigt uns, dass hier ein „Mega-Schule" im Schulzen- klar „Nein" zu absurden Spar-<br />
doppeltes S p iel gespielt wird,<br />
denn es zählen nur Beschlüsse<br />
trum Liebigstraße ist weiterhin<br />
möglich . Auch wird die Einrichmodellen<br />
sagt, kann eine vernünftige<br />
Debatte stattfinden.<br />
und keine öffentlichen oder tung von Oberschulen mit gym-<br />
nichtöffentlichen Versprechungen.<br />
Noch kurz vor den Schulfenasialem<br />
Angebot vom Landkreis<br />
weiterhin forciert, obwohl<br />
rien sollen die endgültigen Be- das Schulgesetz und seine ge-<br />
37803 Holzmünden, Telefon (05531) 9304-0,<br />
TeN(ax(0553119304 .41<br />
E-Mut : infoGtah .d e • Internet : www.tah.de<br />
Zentralredaktion: Ulrich Neufert<br />
Geschäftsführung: Constanze Mahnkopf<br />
Verlagsleitung : Dr. rlndreas Homburg<br />
Anzeigen: Karl Niebergall (verantwortlich)<br />
Redaktion Holzmünden :<br />
Chefredakteur : Kuno Mahnkopf<br />
Lokalredaktion : Birgit Schneider (verantwortlich ;bs),<br />
Uwe Engefiardt(Sport ;ue),<br />
Frank Müntefering (ihm),<br />
Jörg Niggemann (nig),<br />
Gudrun Reinking (r&),<br />
Thomas Specht (spe),<br />
<strong>Das</strong>s Tacke (Fotos; tu)<br />
Güftlge Anzeigenpreisliste Nr . 33 ab 1 .1.2011<br />
Mitglied der wroro<br />
GöttingerTageblat,'t m<br />
medi akambi<br />
Monatlicher Bezugspreis durch Zustellung<br />
17,20 EUR, fürAhholer 15,70EUR, im Postbezug<br />
20,10 EUR (einschl . 7% MwSt .). Die Bezugsgebühren<br />
sindjewellsam Beginn des Monatsfältig . Abbestellungen<br />
schriftlich beim Verlag bis zum 20. des Vormonats . In<br />
Fällen höhererGewaä,beiVerbotoderBetdebastömngen<br />
sowie Störungen des Arbeitsfriedens besteht kein Ansprach<br />
auf Kürzung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Bücher<br />
und anderes Material besteht keine Rückgabepflicht; es<br />
wird dafür keine Haftung übernommen . Alle urlieberrechtlichen<br />
Verwertungsrechte, insbesondere für Texte,<br />
Bilder, Zeichnungen und Anzeigen liegen beim Täglichen<br />
Anzeiger. <strong>Das</strong> Reproduzieren ist ohne Genehmigung des<br />
Verlages nicht gestattet und wird strafrechtlich verfolgt .<br />
ErMitungsort und Gerichtsstand ist für das Mahnverfahren<br />
und kn Verkehr zu Vollkaufleuten Holzminden .
RNotdienst<br />
der<br />
Apotheken<br />
Mittwoch, 16 . Februar<br />
Holzminden/Höxter .<br />
Hansa-Apotheke, Höxter,<br />
Westerbachstraße 38, Telefon<br />
05271/8303 .<br />
Herz-Apotheke, Holzminden,<br />
Nordstraße 8, Telefon<br />
05531/9906640 .(Abenddienst bis<br />
21 Uhr) .<br />
Stadtoldendorf/Eschershausen<br />
Bodenwerder<br />
Rats-Apotheke, Bodenwerder,<br />
Große Straße 51, Telefon<br />
05533/2477.<br />
Lauenförde/Beverungen<br />
Marien-Apotheke, Dalhausen,<br />
Untere Hauptstraße 133, Telefon<br />
05645/78010 .<br />
. . . .. ......... . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . .<br />
Die Lesermeinun im TAH - Die Lesermeinun im TAH<br />
Auf Kosten von Qualität und Chancengleichheit<br />
<strong>Das</strong> wollen wir alle -gute Schülen,<br />
die Qualität und Chancen<br />
für j)eden einzelnen ihrer Schüler<br />
bieten, die mit Profilen und<br />
Konzepten, Differenzierung<br />
und individueller Förderung,<br />
kleinen Lerngruppen, aufeinander<br />
abgestimmten Kollegien,<br />
zeitgemäßer Ausstattung (!) eine<br />
optimale Ausbildung für jeden<br />
der ihnen anvertrauten Jugendlichen<br />
ermöglichen .<br />
Mit Elitebildung hat das auf<br />
jeden Fall etwas zu tun! Und<br />
zwar in jeder dieser Schulen :<br />
Haupt- und Realschulen, Förderschule,<br />
1-IRS in Bevern und<br />
dem <strong>Campe</strong>-Gymnasium . Alle<br />
haben sich auf die Fahnen geschrieben<br />
haben, das Optimum<br />
für ihre Schüler zu erreichen.<br />
Durch eine rein räumliche<br />
Zusammenlegung der betroffenen<br />
Schulen in ein „Bildungszentrum"<br />
mit 1 .700 Schülern<br />
wird das Lernumfeld unübersichtlicher<br />
und anstrengender<br />
und man kann davon ausgehen,<br />
dass all die von anderen Großschulen<br />
bekannten Probleme<br />
und Konflikte das Lernen und<br />
Arbeiten beeinträchtigten .<br />
Dies stellte der Schulträger in<br />
zahlenschweren Zukunftsszenarien<br />
natürlich bisher anders dar<br />
- muss er doch angesichts der<br />
prekären Haushaltslage irgend<br />
wie sinnvoll heraus aus der Kostenfalle<br />
. Denn dass der Landkreis<br />
als Schulträger das <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium seit 30 Jahren baulich<br />
vernachlässigt hat, ist peinlich<br />
und jetzt auch richtig teuer<br />
geworden ; was ist da leichter, als<br />
das Alte hinter sich zu lassen<br />
und statt zwei Baustellen (<strong>Campe</strong><br />
und „Blauer Würfel") nur eine<br />
zu finanzieren irgendwie<br />
lässt sich das schon schönreden<br />
und anhand schwindender<br />
Schülerzahlen ja auch belegen .<br />
Self fulfilling prophecy .<br />
Nun passen alle Betroffenen<br />
aber auf: 1 .700 Schüler zusammen,<br />
wieder viel zu wenig und<br />
zu ; kleine Räume, zu wenig<br />
Sporthallen, zu wenig Freizeitund<br />
Pausenbereiche (Ganztagsschulen!),<br />
kein Platz für Schülerfirmen,<br />
AGs und Projekte,<br />
Elterngespräche, Schulveranstaltungen;<br />
Förderschüler ir .<br />
Klassen mit 28 Jugendlicher<br />
„inkludiert", die unausgereifter<br />
Pläne einer Oberschule mal<br />
ganz außen vor gelassen - das<br />
sieht nach Sparschulzentrum<br />
aus .<br />
Chancengleichheit - und damit<br />
meinen wir wohl alle die<br />
Förderung von Schülerindividuen<br />
- ist so nicht zu erreichen .<br />
Lasst uns doch bitte einfach mal<br />
gute Schule machen .<br />
Eine haushaltspolitische Notlage<br />
ist hier jedenfalls nur gut<br />
genug für eine Notlösung .<br />
Jette Piper<br />
Bevern
Grüne wollen Elternbefragung<br />
zu Schulen ye<br />
Heute Kreisschulausschuss-Sitzung<br />
Kreis Holzminden (r) . Die<br />
Grünen im Kreistag fordern<br />
grundsätzlich eine Elternbefragung<br />
vor Einrichtung neuer<br />
Schulformen. „Für eine attraktive<br />
Schulpolitik ist der Elternwille<br />
entscheidend . Wir wollen die<br />
Abwanderung stoppen und das<br />
geht nicht mit Entscheidungen<br />
über die Köpfe der Bürgerinnen<br />
und Bürger hinweg", sagte der<br />
Fraktionssprecher Christian<br />
Meyer zur aktuellen Schuldiskussion<br />
. Der Kreis-Schulausschuss<br />
diskutiert am heutigen<br />
Mittwoch, 16 . Februar, um<br />
14.30 Uhr in der Aula der<br />
Grundschule im Schulzentrum<br />
Eschershausen bereits über die<br />
Errichtung von Oberschulen in<br />
Delligsen-Duingen, Bodenwerder<br />
und Stadtoldendorf-<br />
Eschershausen zum Teil mit<br />
gymnasialen Zweigen .<br />
Der Kreistag wird am Montag,<br />
28 . Februar, darüber beraten<br />
. Die Grünen halten eine<br />
Entscheidung für verfrüht und<br />
undemokratisch .<br />
Der Landtagsabgeordnete<br />
Christian Meyer zu den neuen<br />
Entwicklungen in Hannover :<br />
„<strong>Das</strong> Schulgesetz mit allen seinen<br />
Ausführungserlassen ist<br />
noch gar nicht vom Landtag beschlossen<br />
. Umfangreiche Anderungen<br />
werden diskutiert, und<br />
ein Gutachten der unabhängigen<br />
Landtagsjuristen hält die<br />
Ungleichbehandlung von Oberschulen<br />
und Gesamtschulen sogar<br />
für einen Verstoß gegen den<br />
Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
der Verfassung . Damit könnte<br />
die Oberschule verfassungswidrig<br />
sein . Der Landkreis tut so,<br />
als ginge ihn das alles nichts an ."<br />
Nach dem Gesetzentwurf sollen<br />
Oberschulen bereits zweizü-<br />
gig, Integrative Gesamtschulen<br />
(IGS) jecoch erst fünfzügig genehmigt<br />
werden . <strong>Das</strong> hält der<br />
Gesetzgebungs- und Beratungsdienst<br />
des Landtags für verfassungswidrig.<br />
Einige Kommunen,<br />
denen eine drei- oder vierzügige<br />
IGS vom Land nicht bewilligt<br />
würde, könnten klagen,<br />
mit guten Erfolgsaussichten .<br />
Auch fordern sowohl Landeselternrat,<br />
Landesschülerrat und<br />
der niedersächsische Landkreistag<br />
eine Absenkung der Hürden<br />
für Gesamtschulen . Die Grünen<br />
erinnerten daran, dass die Elternbefragung<br />
für eine IGS in<br />
Bodenwerder eine Zustimmung<br />
von fast 80 Prozent und eine<br />
glatte Vierzügigkeit ergeben habe<br />
. Sowohl in Bodenwerder als<br />
auch in Stadtoldendorf-Eschershausen<br />
wäre eine Integrierte<br />
Gesamtschule demnach möglich<br />
oder einklagbar. Die Grünen<br />
haben daher einen Anderungsantra<br />
:,- für den nächsten Schulaussc<br />
fuss und Kreistag eingereicht<br />
.<br />
Meyer : „Bevor ein neues<br />
Schälsystem neben den bestehenden<br />
Schulformen eingerichtet<br />
wird, wollen wir eine Abfrage<br />
der Elternwünsche vorschreiben,<br />
ob es dafür überhaupt eine<br />
Akzeptanz gibt . Dabei sollten<br />
sowohl die Alternativen Oberschule<br />
und IGS als auch der Bestand<br />
des bestehenden Schulsystems<br />
abgefragt werden . Bis dahin<br />
muss aber Klassengröße,<br />
Qualität und Unterrichtsversorgung<br />
vom Land verbindlich geregelt<br />
sein . Erst dann macht die<br />
Einrichtung und Diskussion<br />
neuer Schulformen Sinn . Es<br />
bringt nichts, jetzt im vorauseilenden<br />
Gehorsam Entscheidungen<br />
übers Knie zu brechen,"
Angemessen versorgt in den sicheren Bildungshaten . . .<br />
Die Diskussion über Schulentwicklungsplanung und Stellungnahme im Rat der Stadt Holzminden<br />
Holzminden (spe) . Der Entwurf<br />
einer Schulentwicklungsplanung<br />
des Landkreises Holzminden<br />
hat in der Stadt Holzminden<br />
hohe Wellen geschlagen<br />
. Der Rat der Stadt positionierte<br />
sich jetzt klar (siehe Artikel<br />
oben) . Auch im Rat wurden<br />
noch einmal Argumente ausgetauscht.<br />
Sprecher der Fraktionen<br />
begründeten den Ratsbeschluss<br />
und nahmen engagierte<br />
Bürger der Stadt in Schutz -<br />
zum Beispiel Ralf Schwager, der<br />
die Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 1.1"<br />
gegründet und schnell gehandelt<br />
hatte .<br />
„Ein brisantes Thema" sei<br />
das, begann Ursula Deutsch<br />
(CDU), die die Ratsvorlage vorstellte<br />
. In einer strukturschwaehen<br />
Region komme es im Besonderen<br />
darauf an, die Schulstruktur<br />
optimal auszurichten .<br />
„Dazu gehören alle Schulen,<br />
Qualität genießt Priorität", sagte<br />
Deutsch . Die Schulentwicklungsplanung<br />
des Landkreises<br />
hingegen beschreibe eine Notlösung.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> habe zuletzt<br />
nur vierzügig eingeschult, viele<br />
Schüler besuchten auswärtige<br />
Schulen . Dies gelte es zu beseitigen<br />
.<br />
Birgit Czyppull (SPD) wurde<br />
lyrisch, erzählte „die Geschichte<br />
des Schulentwicldungsplans"<br />
und unternahm eine Exkursion<br />
auf die unruhige hohe See . Sie<br />
sprach von der Flotte, die es gelte,<br />
„sicher und mit klarem Ziel<br />
übers Meer" zu bringen . Ihre<br />
Schiffe (die Schulen) wolle man<br />
in den sicheren Bildungshafen<br />
einlaufen sehen . Dabei seien<br />
Eisberge (Oberschulen) zu umschiffen,<br />
und die Mannschaft sei<br />
angemessen zu versorgen (mit<br />
Bildung) . „Admiral Waske" habe<br />
das Oberkommando . Und<br />
der könne „mit einem Haufen<br />
alter Schaluppen kein Ziel erreichen"<br />
. Czyppull appellierte an<br />
alle Beteiligten, konstruktiv mitzuarbeiten.<br />
Sie forderte, die<br />
Kreispolitiker müssten ausreichend<br />
Geld zur Verfügung haben,<br />
um die Flotte in den sicheren<br />
Bildungshafen zu bringen .<br />
Peter Ruhwedel (Grüne) befand,<br />
die Luft sei keinesfalls raus<br />
aus der Schuldebatte, die Oberschule<br />
und der Umzug des<br />
<strong>Campe</strong> seien noch nicht vom<br />
Tisch . „Wir befinden uns in einen»<br />
taktisch-strategischen Manöver",<br />
sagte er, die nächsten<br />
Monate seien entscheidend .<br />
„<strong>Das</strong>s es ein finanzieller Kraftakt<br />
ist, wissen wir auch", so<br />
Ruhwedel . Er erwarte mit Blick<br />
auf die anstehenden Baumaßnahmen<br />
am <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
auch einen Beitrag der Stadt<br />
Holzminden und der Wirtschaft<br />
vor Ort .<br />
Eberhard Äsche (CDU)<br />
machte einen Spagat zwischen<br />
Kreis- und Stadtpolitik, hielt es<br />
für „an der Zeit, eine breit angelegte<br />
objektive Diskussion zu<br />
führen" . Einige Sachverhalte<br />
seien „völlig falsch dargestellt<br />
und interpretiert" worden . So<br />
seien auf Kreisebene noch keine<br />
Beschlüsse gefasst worden . Allerdings<br />
könne man die Augen<br />
nicht davor verschließen, dass<br />
zum Beispiel Niedersachsen bis<br />
zum Jahr 2020 100 .000 Schüler<br />
verlieren werde . Deshalb müsse<br />
man über Strukturveränderungen<br />
reden müssen . Die Schulentwicklungsplanung<br />
müsse auf<br />
Schulgesetzgebung und Haushaltslage<br />
aJgestimmt werden .<br />
„Oberschulen sind das richtige<br />
Instrument", befand er und<br />
blickte auf Eschershausen, Delligsen<br />
und Bodenwerder . Der<br />
Standort Holzminden werde<br />
hingegen „in keiner Weise angefasst",<br />
da könne man Entwarnung<br />
geben . Und am <strong>Campe</strong><br />
würden sich wahrscheinlich<br />
„völlig andere Umbaumaßnahmen<br />
ergeben" . Aus Holzmindener<br />
Sicht könne man der Vorlage<br />
aber zustimmen .<br />
Martin Gumpert (SPD) hatte<br />
Neuigkeiten von einer Schulleitertagung<br />
mitgebracht. Dort<br />
habe Landrat Waske mitgeteilt,<br />
dass es in den nächsten Jahren<br />
keinen Schulentwicklungsplan<br />
geben müsse, wenn die Politik<br />
dies nicht wolle . Es werde auch<br />
keine Oberschulen im Landkreis<br />
Holzminden gegen den Willen<br />
der betroffenen Schulen geben,<br />
und Haupt- und Realschule<br />
Holzminden wollten dies nicht .<br />
Beschlüsse, so Gumpert, solle<br />
man erst treffen, „wenn der<br />
Schnellzug der Dynamik zum<br />
Stillstand gekommen ist ." Die<br />
Holzmindener Positionierung<br />
zum <strong>Campe</strong> sei legitim . Ohne<br />
12v4~, /x a 'm<br />
die Aufregung hätte es sie nicht<br />
gegeben, sagte er . Die betroffenen<br />
Schulen hätten zuerst reagiert<br />
und gesagt: „So geht es<br />
nicht!"<br />
Auch Karl-Heinz Huchthausen<br />
(SPD) hielt den eindeutigen<br />
Ratsbeschluss für richtig, weil<br />
der Zeitdruck entstanden sei . Es<br />
sei unmöglich, in der SchulentwicklungsplanungEntscheidungen<br />
ohne die Stadt Holzminden<br />
zu treffen . Schließlich gehe es<br />
um Entscheidungen für die<br />
nächsten 30 bis 50 Jahre . Und<br />
(la müsse man die Bürger mitnehmen<br />
. Er stellte die Frage,<br />
warum das <strong>Campe</strong> überhaupt in<br />
seinem jetzigen Zustand ist .<br />
Dr . Christian Schaefer<br />
(CDU) vermutete : „Wenn wir<br />
die Resolution nicht auf den<br />
Weg gebracht hätten, wäre der<br />
Schulentwicklungsplan so verabschiedet<br />
worden ." Man habe<br />
so beschließen müssen, „damit<br />
eine vernünftige Diskussion<br />
weiterhin möglich ist" . „Aufreger",<br />
wie Ralf Schwager, die<br />
schnell reagiert hätten, dürfe<br />
man nicht an den Pranger stellen,<br />
Letzte Ehrungen im Namen<br />
der Transnet-Gewerkschaft<br />
Mitglieder) etzt unter dem Dach der EVG<br />
Holzminden (r) . Die letzte Jubilarehrung<br />
der Transnet-Gewerkschaft<br />
(neu : . Eisenbahnund<br />
Verkehrsgewerkschaft),<br />
Ortsstelle Holzminden, hat<br />
stattgefunden . Acht von zwölf<br />
Jubilaren waren erschienen .<br />
Der Vorsitzende Michael<br />
Rehbein begrüßte Mitglieder,<br />
Jubilare unul Gäste . Der Vorsit-<br />
1, . 1,,, . .1 ., .,<br />
Der erste Bevollmächtigte der<br />
OV Göttingen/Northeim, Wolfgang<br />
Hemme, berichtete über<br />
die Zusammenlegung der Gewerkschaften<br />
Transnet und<br />
GDBA, die seit dein 1 . Dezember<br />
letzten Jahres in die EVG<br />
(Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft)<br />
umgewandelt wurde<br />
. Alle Mitglieder sind zur ers-<br />
T. .1 1, 1 _<br />
Kino . Kokowääh um 17, 20<br />
und 22 .45 Uhr ; Dickste<br />
Freunde um 20 und 22 .45<br />
Uhr ; Love and Other<br />
Drugs um 17 .15 und 22 .30<br />
Uhr; Vorstadtkrokodile 3<br />
um 16 .30 Uhr ; Gullivers<br />
Reisen um 18 .30 Uhr ; Black<br />
Swan um 20 Uhr .<br />
Hospizverein Holzminden .<br />
Sterbebegleitung, Trauerbegleitung,<br />
zu erreichen<br />
unter 05531/1271062 oder<br />
0170/2177259 .<br />
Sorgentelefon. Kostenlose<br />
Beratung 17 bis 21 Uhr unter<br />
Telefon 0800/1110444 .<br />
Silberborn<br />
Solling- und Heimatverein<br />
. Mitgliederversammlung<br />
uni 19 .30 Uhr im Hotel<br />
„Sollingshöhe" .<br />
ältlicher iIn~eiger g<br />
Verleger und Herausgeber :<br />
Constanze Mahnkopf<br />
Gerlinde Mahnkopf<br />
Kuno Mahnkopf<br />
Verlag, Redaktion und Druck :<br />
Druck- und Verlagshaus Hüpke & Sohn<br />
Weserland Verlag GmbH, Zeppelinslraße 10,<br />
37603 Holzminden, Telefon (0 55 31) 93 04-0,<br />
Telefax (0 55 31) 93 04-41<br />
E -Mail : infoatah .de-Internet : www.tah,de<br />
Zentralredaktion : Ulrich Heulen<br />
Geschäftsführung : Constanze Mahnkopf<br />
Verlagsleitung: Dr. Andreas Homburg<br />
Anzeigen: Karl Niebergall (verantwortlich)<br />
Redaktion Holzminden :<br />
Chefredakteur : Kuno Mahnkopf<br />
Lokalredaktion : Birgit Schneider (verantwortlich ; bs),<br />
Uwe Engelhardt (Sport ; ue),<br />
Frank Müntefering (ihm),<br />
Jörg Niggemann (nig),<br />
Gudrun Reinklng (re),<br />
Thomas Specht (spe),<br />
Doris -tacke (Fotos; la)<br />
Gültige Anzeigenpreisliste Nr . 33 ab 1.1 .2011<br />
~\ Mitglied der<br />
Göttinger Tageblati<br />
kornbi<br />
Monatlicher Bezugspreis durch Zustellung<br />
1720 EUR, fürAbholer 15,70 EUR, ini Postbezug<br />
7 20,10 EUR (einschl. 7% MwSt.), Die Bezugsgebühren<br />
i sind jeweils am Beginn des Monatsfüllig .Abbestellungen<br />
schriftlich beim Verlag bis zum 20 . des Vonnonals . lin<br />
Fällen höhererGewalt. bei Verbot oder Belriebsstiirungen<br />
sowie Storungen des Arbeitsfriedens besteht kein An -<br />
spnich auf Kürzung oder Rückzahlung des Bezngsaebles
14.TÄGLICHER ANZEIGER %%9"% ' A4<br />
„Übereilt und unseriös": „Generalabsage" an den Kreis<br />
Stadt Holzminden nimmt Stellung zum Schulentwicklungsplan-Entwurf des Kreises : Die Planung wird komplett abgelehnt!<br />
Holzminden (spe) . Die Stellungnahme<br />
der Stadt Holzminden<br />
zum Entwurf einer Schulentwicldungsplanung<br />
im Landkreis<br />
Holzminden, vorgelegt<br />
von der Kreisverwaltung, ist<br />
eindeutig und unmissverständlich<br />
. Bis auf die Tatsache, dass<br />
die Kreisstadt eine Planung der<br />
Entwicklung der Schulen<br />
„grundsätzlich begrüßt", lässt<br />
die Stellungnahme kein tes<br />
Haar am Entwurf des Lan eises<br />
. Eine Oberschule in Holzminden<br />
oder eine Außenstelle<br />
Bevern für die Haupt- und die<br />
Realschule, ein Umzug des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums an die<br />
Liebigstraße, Entscheidungen<br />
unter Zeitdruck, ohne verbindliche<br />
gesetzliche Vorgaben und<br />
ohne Einbeziehung aller Beteiligten<br />
- all dies lehnt die Stadt<br />
von A bis Z ab . Der Rat der<br />
Stadt Holzminden hat mit allen<br />
Stimmen - auch mit den Stimmen<br />
jener Abgeordneten, die<br />
auch im Kreistag sitzen . und dort<br />
den gesamten Landkreis im<br />
Blick haben müssen, und mit der<br />
Stimme des Ratsvorsitzenden<br />
Schünemann, dessen Kabinett<br />
in Hannover die Oberschulen<br />
propagiert, die „Generalabsage"<br />
verabschiedet.<br />
Die vorgesehene Veränderung<br />
der Schullandschaft beinhalte<br />
insbesondere für das Stadtgebiet<br />
Holzminden „erhebliche<br />
Kritikpunkte" und könne nicht<br />
mitgetragen werden . <strong>Das</strong> gelte<br />
für Hauptschule, Realschule<br />
und <strong>Campe</strong>-Gymnasium . „In allen<br />
Fällen wird die Planung ab-<br />
gelehnt", heißt es da . So wird<br />
die Einrichtung einer Außenstelle<br />
Bevern für die Johannes-<br />
Falk-Schule (Hauptschule) und<br />
die Dr . Jasper-Realschule sowie<br />
eine Oberschule Holzminden<br />
abgelehnt. In der Stellungnahme<br />
der Stadt Holzminden zum<br />
Schulentwicklungskonzept finden<br />
sich energische Formulierungen<br />
: „Übereilt und unseriös"<br />
sei eine Umsetzung gesetzlicher<br />
Änderungen, die im Landtag<br />
noch nicht beschlossen seien .<br />
Zum 1 . August sei dies „faktisch<br />
in der Praxis kaum möglich" .<br />
„Aus der Anforderung des<br />
Wirtschaftsstandorts Holzminden<br />
für ein optimales Schulangebot<br />
in Holzminden erwächst<br />
die Forderung, die gymnasiale<br />
Ausbildung am <strong>Campe</strong> mehr als<br />
vierzügig dauerhaft sicherzustellen",<br />
steht im Beschluss . Entscheidend<br />
für die Zukunft des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums sei eine<br />
„ausdifferenzierte Oberstufe mit<br />
einer Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten<br />
und Schwerpunkten"<br />
. Die Schulentwicklungsplanung<br />
des Landkreises<br />
dürfe nicht nur von Defiziten<br />
ausgehen. Bildungspolitik dürfe<br />
nicht vorrangig unter dem Diktat<br />
der Finanzen betrachtet werden,<br />
„sondern unter Qualitätserwägungen"<br />
. „Sofern Haushaltskonsolidierung<br />
zu Lasten<br />
der schulischen Bildung erfolgt,<br />
ist langfristig mit erheblichen<br />
Defiziten für die Gese)lschaft zu<br />
rechnen . Dann <strong>bleibt</strong> der Landkreis<br />
Holzminden nicht die<br />
Schatzkammer des Weserberg-<br />
landes", schreibt die Stadt dem<br />
Landkreis ins Stammbuch .<br />
Die Stadt sieht das <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium weiterhin am<br />
Standort Wilhelmstraße/Billerbeck.<br />
Dort sei eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>HAWK</strong> möglich<br />
. Eine kontinuierliche Verbesserung<br />
der baulichen Situation<br />
an diesem Standort, kombiniert<br />
mit einer Hebung der Potenziale<br />
künftiger Lehrkräfte,<br />
seien Voraussetzung für eine<br />
„Aufbruchstimmung, die am<br />
Standort Holzminden im Interesse<br />
der Region Holzminden<br />
dringend zu fördern ist"' Der<br />
Entwurf des Landkreises greife<br />
die Chancen nicht auf,<br />
Auch wenn die Schulentwicklungsplanung<br />
am 28 . Februar<br />
nicht auf der Tagesordnung der<br />
Kreistagssitzung stehen wird<br />
und damit ein paar Monate Zeit<br />
für sinnvolle Entscheidungen<br />
gewonnen sind, war die Stellungnahme<br />
der Stadt vom Kreis<br />
bis zum 24 . Januar erbeten .' Der<br />
Stadtrat kritisiert diese „überaus<br />
kurzgefasste Zeit", sieht die<br />
Schulentwicklungsplanung als<br />
Prozess, will eine aktive Mitgestaltung<br />
und intensive Beteiligung<br />
aller Betroffenen - von<br />
Politik, über Schulen bis zum<br />
Stadtelternrat. Eine derartige<br />
Mitgestaltung sei aus Zeitgründen<br />
nicht möglich. Vom Landkreis<br />
fordert die Stadt, die<br />
Schulentwicklungsplanung „ergebnisoffen<br />
zu diskutieren und<br />
Alternativen zu entwickeln" .<br />
Der Rat der Stadt Holzminden setzt sich dafür ein, das <strong>Campe</strong> an der Wilhelmstraße zu erhalten . Foto: spe<br />
FREITAG, 18 . FEBRUAR 2(<br />
Heute in<br />
Holzmindei<br />
Freitag, 18. Februar<br />
Theater „Auf der anders<br />
Seite" um 20 Uhr in d<br />
Stadthalle.<br />
Konzert mit dem „Kla<br />
Spencker Trio" um 20 U .<br />
im Jazz-Club .<br />
Konzert mit „Tun ya" u<br />
20 .30 Uhr im „Essighof` .<br />
Kirchenkreistag: Begii<br />
um 18 Uhr im Gemeind<br />
saal der St. Michaelis-Ki<br />
chengemeinde .<br />
Flohmarkt für Groß ul<br />
Klein beim Verein „West<br />
blume" von 15 bis 18 Ul<br />
Wilhelmstraße 2, Telefi<br />
05531/7069846, freitags .<br />
Blindenverein. Treffen u<br />
14.30 Uhr im „Felsenke<br />
ler" .<br />
Bürgerschützengesellschaft.<br />
Treffen um 20 U<br />
im Schützenhaus .<br />
ESV. Jahreshauptversaml<br />
lung um 19 Uhr im VE<br />
einsheim „Zur Eisenbahn<br />
Johannisloge Stern a<br />
Solling. Gästeabend ii<br />
Vortrag um 19 Uhr .<br />
MTV 49 . Grünkohlwand<br />
rung, Treffpunkt um<br />
Uhr am Drei-Tage-Mark<br />
Shanty-Chor. Jahr(<br />
hauptversammlung um<br />
Uhr im „Altendorfer Hof<br />
Skatclub Solling-As :<br />
Spielabend um 19 Uhr<br />
„Felsenkeller" .<br />
Jugendzentrum . Kind(<br />
und Teenyclub von 12 1<br />
15 Uhr; Offener Kind,<br />
treff für Kinder von sec<br />
bis 12 Jahren von 15 bis<br />
T TL .. T T D,,,.1, 1< 1, ;, ' 1 T'
16 . TÄGLICHER ANZEIGER 1<br />
„Schulen, Eltern und Gemeinden müssten die Oberschule wollen"<br />
Landkreis Holzminden und Elternvertreter diskutieren über die Einführung von Oberschulen<br />
Kreis Holzminden (r) . <strong>Das</strong>s im<br />
Zusammenhang mit der Einführung<br />
von Oberschulen in Niedersachsen<br />
noch viel Beratungsund<br />
Erläuterungsbedarf besteht,<br />
wurde bei einer Versammlung<br />
der Elternvertreter im Schulzentrum<br />
Liebigstraße Holzminden<br />
deutlich, zu der der Landkreis<br />
Holzminden eingeladen<br />
hatte . Moderiert wurde die Veranstaltung<br />
von Diplom-Ingenieurin<br />
Karolin Thieleking vom<br />
Büro KoRiS - Kommunikative<br />
Stadt- und Regionalentwicklung,<br />
Hannover.<br />
„Im niedersächsischen Schulgesetz<br />
sind die gesetzlichen<br />
Grundlagen zur Schulentwicklungsplanung<br />
aufgehoben worden,<br />
im Kreistag wird daher<br />
auch kein formeller Beschluss<br />
über den Schulentwicklungsplan<br />
gefasst", informierte Landrat<br />
Walter Waske die rund 50 Elternvertreter<br />
sowie Schulleiter .<br />
Die vom Kreisausschuss beschlossenen<br />
„Leitlinien für die<br />
Fortschreibung der Schulentwicklung<br />
im Landkreis Holzminden"<br />
und die bisherigen Datenerhebungen<br />
und Berechnungen<br />
selbst sollen den Gremien<br />
bei Entscheidungen zur künftigen<br />
Schulstruktur im Landkreis<br />
Holzminden dienen .<br />
Landrat Waske erklärte, dass<br />
die Einrichtung von Oberschulen<br />
nur in Betracht komme,<br />
wenn alle betroffenen Schulen<br />
und die Standortgemeinden dies<br />
einvernehmlich wünschten. Die<br />
Informationsveranstaltung solle<br />
dazu dienen, alle Elternvertreter<br />
ülwr den augenblicklichen Sachstand<br />
zu informieren sowie<br />
1Vi I e, Anlegt ragen und Be-<br />
Diese wür-<br />
den dann in die weiteren Beratungen<br />
der Landkreisgremien<br />
einbezogen und an das Land<br />
weitergeleitet .<br />
Karin Peetz-Borghorst, Leiterin<br />
der Anne-Frank-Schule, und<br />
Haus- oachim Isermeyer, Leiter<br />
der Johannes-Falk-Schule, bekräftigten,<br />
dass die Umstrukturierung<br />
der Schullandschaft aufgrund<br />
dramatisch sinkender<br />
Schülerzahlen zwar erforderlich<br />
sei, hinsichtlich der Einrichtung<br />
von Oberschulen aber keine<br />
übereilten Entscheidungen getroffen<br />
werden dürften. Es sei<br />
von besonderer Bedeutung, die<br />
weiteren Ergebnisse gemeinsam<br />
und in der dafür nötigen Zeit zu<br />
erarbeiten .<br />
Hermann Schütte, Leiter des<br />
Schul- und Kulturamtes in der<br />
Kreisverwaltung, informierte<br />
über die Schülerzahlenentwicklung<br />
und die derzeitige Schulstruktur<br />
im Landkreis Holzminden<br />
. Ferner ging er auf die Voraussetzungen<br />
zur Errichtung<br />
von Oberschulen näher ein . Für<br />
die Schulträger sei ein Zeitfenster<br />
vom 1 . Februar bis zum 31 .<br />
Mai geöffnet worden, in dem die<br />
Genehmigung von Oberschulen<br />
bereits zum kommenden Schuljahr<br />
beantragt werden könne .<br />
<strong>Das</strong> Niedersächsische Schulgesetz<br />
solle durch den Landtag im<br />
März geändert werden . Um den<br />
kommunalen Schulträgern die<br />
Antragstellung bereits zum jetzigen<br />
Zeitpunkt zu erleichtern,<br />
habe das Kultusministerium sogenannte<br />
„Hinweise zur Einrichtung<br />
von Oberschulen" herausgegeben<br />
.<br />
Im Anschluss an den Vortrag<br />
waren die Teilnehmer gefordert.<br />
An Stellwänden mit den<br />
Diskussion im Schulzentrum Liebigstraße : Viele Fragen konnten geklärt werden, viele andere blieben aber offen .<br />
Themenbereichen „Oberschule<br />
versus Bestand Haupt-/Realschule"<br />
und „Zukunft des gymnasialen<br />
Schulangebotes im<br />
Landkreis" sowie „Inklusion der<br />
Förderschulen" wurde jeweils in<br />
Gruppen diskutiert, um Fragen,<br />
Hinweise und Anregungen,<br />
Vorteile oder Chancen sowie<br />
Risiken, Bedenken und Verbesserungsbedarf<br />
herauszuarbeiten .<br />
Die umfangreichen Ergebnisse<br />
des Wandelgangs wurden von<br />
Anja Krause, Dezernentin beim<br />
Landkreis Holzminden, sowie<br />
von Hermann Schütte und Karolin<br />
Thieleking, die die Gruppen<br />
bei der Diskussion betreut<br />
hatten, vorgestellt .<br />
Zum ersten Themenblock<br />
wurden insbesondere die<br />
Durchlässigkeit und die Differenzierungsmöglichkeiten<br />
der<br />
Oberschule als wesentlicher<br />
Vorteil für die Schüler erkannt .<br />
Dennoch wurde kritisiert, dass<br />
es noch zu viele offene Detailfragen<br />
gebe (Außenstellen,<br />
Ganztagsbetrieb, Lehrpersonal)<br />
und die zur Verfügung stehende<br />
Zeit für einen Start der Oberschule<br />
zum Beginn des Schuljahres<br />
2011/2012 bereits jetzt<br />
viel zu knapp bemessen sei . Unzufriedenheit<br />
wurde zudem darüber<br />
geäußert, dass es durch die<br />
Einführung der Oberschule teilweise<br />
zu Verschlechterungen<br />
bei der Ausstattung der Hauptund<br />
der Förderschulen komme .<br />
Zum Thema „Zukunft des<br />
gymnasialen Schulangebots"<br />
FREITAG, 25 . FEBRUAR 2011<br />
wurde im Wesentlichen festge- Deutlich wurde auch, dass die<br />
stellt, dass die Bedeutung des Umsetzung der Inldusion ein<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums Holzmin- Prozess ist, für den es klare Rahden<br />
als einziges allgemeinbil- menbedingungen geben muss<br />
dendes Gymnasium im Land- und der Zeit braucht, um erfolg-<br />
kreis Holzminden unumstritten<br />
reich realisiert werden zu kön-<br />
ist, durch die Oberschulen mit nen .<br />
gymnasialem Zweig jedoch eine Zum Abschluss der Veranstal-<br />
Konkurrenzsituation auftreten tung informierte Landrat Waskönnte<br />
.<br />
ke darüber, dass nach der Sit-<br />
Zu dem Punkt „Inklusion" zung des Schulausschusses (der<br />
war zu erkennen, dass eine inte- TAH berichtete) der Kreistag<br />
rative Beschulung von Schü- am 28. Februar über die Einern,<br />
bei denen sonderpädagogi- richtung von Oberschulen ent=<br />
scher Förderbedarf festgestellt<br />
Foto : TAH<br />
scheiden werde . Wichtig sei<br />
wurde, durchaus begrüßt wird . dem Schulträger ein breiter<br />
Es wurde aber auch die Befürch- Konsens vor Ort. Schulen, Eltung<br />
gesehen, dass die derzeit tern und Standortgemeinden<br />
gute Qualität der Förderschulen müssten die Oberschule wollen .<br />
durch die Integration in die Ansonsten könne sie nicht er-<br />
Oberschule abnehmen könnte . folgreich betrieben werden .
Gegen „Massenschülerhaltung", Oberschule und <strong>Campe</strong>-Umzug<br />
Schüler demonstrieren am Montag in Holzminden / Bürger sind zur Teilnahme aufgerufen ' - ~$ ^a C? ®( 4<br />
Holzminden (spe) . Jetzt machen<br />
die Schüler mobil im<br />
Schulstreit und rufen alle Schüler,<br />
Eltern und sich solidarisierende<br />
Bürger auf zur Teilnahme<br />
an der großen Schülerdemonstration<br />
am Montag, 28 . Februar,<br />
in Holzminden . Mit einem<br />
Sternmarsch, der sich um 11 .30<br />
Uhr vom Schulzentrum Liebigstraße<br />
und vom <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
aus in Bewegung Richtung<br />
Kreishaus setzt, demonstrieren<br />
die Schüler gegen „Massenschülerhaltung",<br />
Oberschule, Schulentwicklungsplan<br />
und den Umzug<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
ins Schulzentrum Liebigstraße .<br />
Um 12 .15 Uhr am Kreishaus<br />
angekommen, wollen die Schüler<br />
Unterschriften an Landrat<br />
Waske überreichen und eine<br />
Kundgebung vor dein Haupteingang<br />
abhalten . Die Veranstalter,<br />
die Schulsprecher von<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium, Dr . Jasper-Realschule,<br />
Johannes-Falk-<br />
Schule und Anne-Frank-Schule<br />
sowie Stadtelternratsvorsitzender<br />
Jürgen Hesse, rechnen mit<br />
mehr als 2 .000 Teilnehmern allein<br />
der betroffenen Schulen .<br />
Dem Zug hinzu gesellen werden<br />
sich die Schüler der Haupt- und<br />
Realschule Bevern .<br />
Über mehrere Wochen haben<br />
die Schülervertretungen aller<br />
vier beteiligten Holzmindener`<br />
Schulen gemeinsam die Demonstration<br />
vorbereitet . Sie findet<br />
am Tag der Kreista'ssitzung<br />
statt, in der ursprüng ich über<br />
die Schulentwicklungsplanungen<br />
(SE, P) beschlossen werden<br />
sollte . <strong>Das</strong>s <strong>Campe</strong> und SEP inzwischen<br />
von der Tagesordnung<br />
ßenonnnen wurden, beruhigt<br />
die Schüler nicht . Uber die Einrirhtnn1<br />
, von Oberschulen hin-<br />
( l,rn soll beraten werden . „Politik<br />
ist unbr re hcnbar . Wir habetr<br />
Angst, dunn wir wissen noch<br />
immer nicht, was Sache ist. Wir<br />
befürchten, dass vor den Kommunalwahlen<br />
vieles verschleiert<br />
werden soll", sagt zum Beispiel<br />
Denis Medved, Schulsprecher<br />
der Dr . Jasper-Realschule .<br />
Obwohl jede einzelne Schulform<br />
anders von den Schulentwicklungsplanungen<br />
im Landkreis<br />
betroffen ist und folglich<br />
andere Interessen hat, sind sich<br />
die Schülersprecher in einem einig:<br />
„Es geht um die Zukunft<br />
der jetzigen und nächsten<br />
Schulgenerationen!" So steht es<br />
auf dem Plakat, das die Demo<br />
bewirbt, und hier ziehen die<br />
Schüler aller vier betroffenen<br />
Schulen an einem Strang . Die<br />
Veranstalter wünschen sich eine<br />
große Beteiligung, weit über die<br />
Schulen hinaus und rufen auf :<br />
„Holzmindener, schließt euch<br />
uns an!"<br />
Image und Identität aller Schulen<br />
Die Schülervertretungen wollen<br />
sich von niemandem auseinanderdividieren<br />
lassen . „Wir<br />
kommen gut miteinander klar .<br />
Uns geht es um das Wohlergehen<br />
aller Schulen", macht Denis<br />
Medved deutlich. Allen gehe es<br />
nicht nur um die eigene Schule,<br />
sondern auch um das Image und<br />
die Identität der jeweils anderen<br />
Schulen . So fordern die <strong>Campe</strong>-<br />
Schüler unter anderem, das<br />
Gymnasium in der Innenstadt<br />
zu halten, ein zweites Gutachten<br />
zur Ermittlung der Sanierungskosten,<br />
eine offene Diskussion<br />
runde, eine bessere Ausstattung<br />
und Renovierung des <strong>Campe</strong><br />
und ein Bekenntnis des Landkreises<br />
für sein einziges freies<br />
Gymnasium .<br />
Die Schüler der Haupt-,<br />
Real- und Förderschule im<br />
Schulzentrum Liebigstraße<br />
wenden sich in erster Linie gegen<br />
eint droht n lt „Massen-<br />
Schulpolitik geht alle an: Die Schülervertreter der Anne-Frank-Schule, Johannes-v a'ül -Schuie, der Ds Kasper-Realschule und des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
organisieren gemeinsam den Demonstrationszug und die Kundgebung am Montag in-Holzminden . <strong>Das</strong> Foto zeigt die Schüler Kai Hartmann,<br />
Mustafa Vurgun, Florian Breker, Safir Ei Wafi, Semi El Wafi, Marie Fricke, Jennifer Dewes, Denis Medved und Sebastian Bugaj . Foto : spe<br />
schülerhaltung" und eine Oberschule<br />
mit einer Außenstelle in<br />
Bevern . Insbesondere in der Johannes-Falk-Schule<br />
sei die vorbildliche<br />
Integration von Schülern<br />
mit .Migrationshintergrund<br />
in Gefahr. Sollte das Gymnasium<br />
an der Liebigstraße einziehen,<br />
müssten über 1 .000 Schüler<br />
mehr hier unterrichtet werden,<br />
aber auch hier in Busse steigen -<br />
zum Beispiel um ihre Sportstätten<br />
in der Innenstadt zu erreichen<br />
. Der Anne-Frank-Schule<br />
ist :rnßerdem der Erhalt der<br />
kleinen Klassen mit zehn bis<br />
zwölf Schülern wichtig. Bei Einrichtung<br />
einer Oberschule werden<br />
28er-Klassen befürchtet, bei<br />
Einführung der Inklusion würde<br />
sogar das Uberleben der Förderschule<br />
in Frage gestellt .<br />
Die Schüler brauchen für die<br />
Teilnahme an der Demo die<br />
schriftliche Einverständniserklärung<br />
der Eltern . Die Schulen<br />
akzeptieren diese Freistellung,<br />
die Schüler gelten dann als entschuldigt<br />
. Denis Medved hofft<br />
;ruf breite Unterstützung an der<br />
Heimatfront: „Bei den Eltern<br />
soll es endlich mal klingeln!"<br />
Die Lehrer dürfen nicht an der<br />
Demo teilnehmen, müssen an<br />
den Schulen bleiben, wo regulärer<br />
Unterricht angeboten wird .<br />
Demo-Zug 1 startet am Montag<br />
um 11 .30 Uhr auf dem<br />
Schulhof Liebigstraße . Auf der<br />
Bülte-Kreuzung schließen sich<br />
die Schüler aus Bevern an . Uber<br />
die Allersheimer Straße geht es<br />
bis zur Bodenstraße, wo sich die<br />
<strong>Campe</strong>-Schüler anschließen,<br />
und weiter über die Neue Straße<br />
zur Bürgermeister-Schrader-<br />
Straße bis zum Kreishaus . Zug 2<br />
führt vom Billerbeck über die<br />
Ernst-August-Straße bis zur<br />
Böntalstraße, dann rechts ab bis<br />
zur Sohnreystraße und über<br />
Dohnenstieg und Bodenstraße<br />
zur Allersheimer Straße, wo sich<br />
der Zug vereint. Bürger, die<br />
mitlaufen wollen, können sich<br />
an beliebiger Stelle einreihen .<br />
Vor dem Kreishaus ist ab 12 .15<br />
Uhr eine Abschlusskundgebung<br />
geplant, bei der die Schulsprecher<br />
Glas Wort ergreifen werden .
MITTWOCH, 23 . FEBRUAR 2011<br />
STADT UND LANDKREIS<br />
„In diesem maroden Gebäude wird super Arbeit geleistet"<br />
Lehrer sammeln Argumente gegen den Umzug des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums / Klares Nein für eine Oberschule mit gymnasialem Zweig<br />
Holzminden (bs) . Die Unterrichtsversorgung<br />
liegt bei 100<br />
Prozent . <strong>Das</strong> Lehrerkollegium<br />
ist motiviert . „Eigentlich<br />
herrscht Aufbruchstimmung",<br />
betont Karl-Georg Haase . Und<br />
seine Kollegen quittieren die<br />
Aussage des Personalratsvorsitzenden<br />
mit einem Kopfnicken .<br />
Doch seit Wochen ist es vorbei<br />
mit der Ruhe im Holzmindener<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium . Ein Umzug<br />
ins Schulzentrum Liebigstraße,<br />
weil die Sanierung der<br />
alten Penne zu teuer ist? Die<br />
Diskussion irritiert die Eltern,<br />
treibt die Schüler auf die Straße<br />
und lässt die Lehrer Argumente<br />
sammeln . Für ein starkes Gymnasium<br />
mitten in der Stadt und<br />
gegen eine Schwächung durch<br />
die Einrichtung von Oberschulen<br />
mit gymnasialem Zweig .<br />
„Es gibt hier vieles, was qualitativ<br />
gut läuft, doch das wird<br />
vergessen", ärgert sich Astrid<br />
Appel, Personalrätin im <strong>Campe</strong> .<br />
„In diesem maroden Gebäude<br />
wird super Arbeit geleistet",<br />
weiß sie . „Andere Landkreise<br />
pflegen solche Standorte", kritisiert<br />
Werner Wellmann vom<br />
Philologenverband, der Kreis<br />
Holzminden aber wolle ein<br />
solch altehrwürdiges Gebäude<br />
einfach aufgeben . Deshalb haben<br />
Karl-Georg Haase, Astrid<br />
Appel, Werner Wellmann,<br />
<strong>Campe</strong>-Personalrätin Heike,<br />
1lollensen und Karsten Siegel,<br />
hehrer und GEW-Vertreter,<br />
um ein Gespräch mit dem TAH<br />
gebeten . „Wir haben geguckt,<br />
was will das Kollegium, was hedcutet<br />
das für die Schüler", erklärt<br />
Astrid Appel . Punkt für<br />
funkt haben sie zusammengetra<br />
h < n, was den Schulalltagg in<br />
i~ •n lr :dcr I,al.ri It fit btt r nix ht,<br />
was das <strong>Campe</strong> in der Innenstadt<br />
auszeichnet, was beschwerlicher<br />
würde am Rande Holzmindens<br />
.<br />
Da ist natürlich zuallererst die<br />
Geschichte, die Tradition, die<br />
Identifikation mit dem Gebäude<br />
und dem Standort . Da sind aber<br />
auch viele praktische Punkte .<br />
Der Sport zum Beispiel. Gerade<br />
wird die Sporthalle Billerbeck<br />
saniert . „<strong>Das</strong> machen sie toll",<br />
weiß Astrid Appel. Sie weiß<br />
auch, dass die Sporthallen-Zeiten<br />
an der Liebigstraße nicht<br />
ausreichen. <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> müsste<br />
die Billerbeck-Halle weiter nutzen<br />
- „da geht viel Zeit für den<br />
Weg verloren" . <strong>Das</strong> gleiche gilt<br />
für die Schülerruderriege, die es<br />
seit 1927 gibt und um die andere<br />
Schulen die Holzmindener beneiden.<br />
„Je länger der Weg zur<br />
Weser wird, umso schwieriger<br />
wird es", argumentiert Astrid<br />
Appel . „Und zum Schwimmunterricht<br />
ins Hallen- oder Freibad<br />
können wir bislang auch zu<br />
Fuß gehen", fügt Karl-Georg<br />
Haase hinzu .<br />
Die Nähe zur Innenstadt und<br />
zu den Teichanlagen begrüßen<br />
auch die Naturwissenschaftler<br />
und die Geografen im Kollegium<br />
. Projektunterricht - in dem<br />
zum Beispiel Geschäftsstraße<br />
kartiert, Stadtführer erarbeitet<br />
oder Biotope untersucht werden<br />
- ist problemlos . Und die Zusammenarbeit<br />
mit der Fachhochschule,<br />
in der das <strong>Campe</strong><br />
Unterrichtsräume nutzt und die<br />
Mensa, könnte intensiviert werden.<br />
Auch die Nähe zum Bahnhof<br />
- viele Fahrschüler kommen<br />
mit dem Zug - ist ein wichtiges<br />
Argument . „Die Schüler sind<br />
mit dem Gong;schlag da, wie soll<br />
das in drr 1 u bigslraße klag<br />
TÄGLICHER ANZEIGER • 17<br />
Sammeln Argumente für das <strong>Campe</strong>-Gymnasium im Herzen Holzmindens (von links) : Karsten Siegel (GEW), Heike Hollensen (Personalrat), Werner<br />
Wellmann (Philologenverband), Personalratsvorsitzender Karl-Georg Haase und Astrid Appel (Personalrat) . Foto: bs<br />
pen", verweist Astrid Appel auf<br />
die Fahrpläne der Bahn.<br />
„Es gibt bisher kein einziges<br />
Argument außer dem finanziellen<br />
gegen diesen Standort. <strong>Das</strong><br />
kann nicht reichen", kritisiert<br />
Werner Wellmann . „In den<br />
letzten Monaten ist durch<br />
Mehrfachplanungen, die schnell<br />
Makulatur waren, Geld verschwendet<br />
worden . Jede Schule<br />
ist mit de.m jetzigen Standort<br />
zufrieden und alle sind gegen<br />
den Plan", betont Karsten Siegel<br />
.<br />
Am -b niit di •r I )bi r.rbnl finit<br />
gymnasialem Zweig können sich<br />
die Gymnasiallehrer nicht anfreunden<br />
. „<strong>Das</strong> kann nicht die<br />
Lösung für den Kreis Holzminden<br />
sein", meint Karl-Georg<br />
Haase . Hier würde nur der<br />
Mangel verwaltet, Schüler verteilt,<br />
die dem <strong>Campe</strong> schließlich<br />
fehlen . „Man kann es bei zurückgehenden<br />
Schülerzahlen<br />
nicht allen recht machen, das<br />
geht nur durch Zentralisierung",<br />
räumt Haase ein. Und<br />
Astrid Appel fügt hinzu : „Lieber<br />
ein feutes als drei halbgut . (<br />
n :r;i 1)ir NeufassenI„. d(-t .<br />
Schulbezirke gegen den Elternwillen<br />
sei negativ, die angestrebten<br />
Schülerzahlen für die gymnasialen<br />
Zweige in Bodenwerder<br />
oder Stadtoldendorf könnten<br />
nicht erreicht werden, „das<br />
steht auf tönernden Füßen" .<br />
Werner Wellmann jedenfalls<br />
glaubt nicht, dass damit die Abwanderung<br />
der Schüler gestoppt<br />
werden könne . „Die Hoffnungen<br />
des Landkreises werden<br />
nicht zutreffen ." Und : „Ein gutes<br />
Gymnasium ist an eine bestimmte<br />
Größe gebunden ."<br />
„1Vie soll sie Ausstattung finit<br />
/1<br />
Lehrern gewährleistet werden?"<br />
fragt Haase . „<strong>Das</strong> geht mit der<br />
zweiten Fremdsprache los . Da<br />
besteht das ganz große Problem,<br />
Chancengleichheit herzustellen<br />
." „Bei Mathematik und den<br />
Naturwissenschaften wird es<br />
ähnlich sein", vermutet Karsten<br />
Siegel. Und Astrid Appel befürchtet,<br />
„dass die Attraktivität<br />
der Schule hier im Randbezirk<br />
Niedersachsens für junge Kollegen<br />
wieder schwindet, wenn es<br />
Abordnungen gibt und sie nach<br />
Stalltol dt,ndort oder Bodenwtrde<br />
•r fahren müssen" .
Waske: „Wir sind nur das Werkzeug der Kreispolitik"<br />
Landrat diskutiert nach Demonstration mit Schülersprechern / Weiteres Gespräch am 31. März T^-C-^ 0,i , C' jA<br />
Holzminden (fhm). Direkt<br />
nach Ende der Demonstration<br />
gegen die Schulpläne im Land-<br />
'kreis Holzminden setzte Landrat<br />
Walter Waske sein Versprechen<br />
um: Er lud die Schülersprecher<br />
zum Gespräch ins<br />
Kreishaus ein. „<strong>Das</strong> soll keine<br />
einmalige Sache sein", kündigte<br />
er gleich zu Beginn an. Zusammen<br />
mit Schuldezernentin Anja<br />
Krause, Schulamtsleiter Hermann<br />
Schütte und Wirtschaftsförderin<br />
Angela Schürzeberg<br />
versprach er, mit den Schülern<br />
in einen Dialog zu treten.<br />
Die Schülersprecher erneuerten<br />
im Sitzungszimmer des<br />
Kreishauses ihre Forderungen<br />
gegenüber der Kreisverwaltung.<br />
Die Haupt- und Realschule in<br />
Bevern soll eine selbstständige<br />
Einheit bleiben und keine Außenstelle<br />
werden. Schüler der<br />
Förderschule befürchteten bei<br />
einer Aufstockung der Schülerzahlen<br />
im Schulzentrum Liebigstraße<br />
weitere Nachteile. Die<br />
Schülersprecher der Haupt-<br />
schule sahen ihre Spezialisierungen<br />
wie Sprachförder- und<br />
Sprachheilunterricht durch die<br />
Einrichtung der Oberschule gefährdet.<br />
Sprecher der Realschüler<br />
kritisierten den schon aktuellen<br />
Platzmangel im Schulzentrum<br />
Liebigstraße. Die Vertreter<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
wünschten den Verbleib am jetzigen<br />
Standort und die Stärkung<br />
der Schule.<br />
Walter Waske machte den<br />
Schülervertretern die eingeschränkten<br />
Möglichkeiten des<br />
Landkreises in Sachen Schulpolitik<br />
deutlich. Der Kreis sei für<br />
die Schulgebäude, die Ausstattung<br />
und die Logistik zuständig.<br />
Dabei sei man von den Entscheidungen<br />
des Kreistages abhängig.<br />
„Wir sind nur das<br />
Werkzeug der Kreispolitik", unterstrich<br />
Waske. Für die generelle<br />
Ausrichtung der Schulpolitik<br />
sei das Land zuständig.<br />
Wenn man gegen Oberschulen<br />
sei, müsse man sich an die Landtagsabgeordneten<br />
wenden.<br />
Es sei richtig, dass solche künftige Schulstandorte nicht müsse sich die Zeit nehmen, um<br />
wichtigen Fragen wie die Aus- einfach schnell entschieden wer- alles zu durchdenken. Er bot<br />
stattung der Schulen und zu- den, so Landrat Waske. Man den Schülersprechern an, am<br />
Landrat Walter Waske und Dezernentin Anja Krause diskutierten mit den Schülersprechern nach der De-<br />
monstration über schulpolitische Fragen. Foto: fhm<br />
31. März zu einem weiteren Gespräch<br />
zusammenzukommen.<br />
Dann werde er die drei Möglichkeiten<br />
vorstellen, die derzeit<br />
für das <strong>Campe</strong> aufgestellt werden.<br />
Ausgangspunkt, so Waske,<br />
sei der Sanierungsbedarf des<br />
Schulgebäudes von mindestens<br />
24 Millionen Euro. Er könne<br />
sich sogar vorstellen, dass es<br />
schließlich 30 Millionen Werden.<br />
Die drei Alternativen könnten<br />
die komplette Sanierung von<br />
beiden Gebäudekomplexen des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums während<br />
des Schulbetriebs, der Abriss eines<br />
Komplexes und die Sanierung<br />
samt Erweiterung des<br />
zweiten Komplexes oder der<br />
komplette Umzug des Gymnasiums<br />
ins Schulzentrum Liebigstraße<br />
sein. Die Schülersprecher<br />
nahmen das Angebot an, sich am<br />
31. März um 16 Uhr über die<br />
Alternativen informieren zu lassen.<br />
Vorher werden die Pläne<br />
im Bau- und Schulausschuss des<br />
Kreistages vorgestellt.
171111101 111V I/ 1111IN UI\IV', 11<br />
„<strong>Das</strong> ist Wahnsinn , warum schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />
Über 1.000 Schüler demonstrieren in der Holzmindener Innenstadt gegen Massenschülerhaltung und Schulpolitik 14 t r O A^ (<br />
Holzminden (fhm). „Lieber<br />
schlau als blau. Wir ziehen nicht<br />
um, wir sind doch nicht dumm.<br />
<strong>Das</strong> ist Wahnsinn, warum<br />
schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />
Diese und andere Forderungen<br />
skandierten über 1.000 Schüler<br />
gestern Mittag in der Holzmindener<br />
Innenstadt, lautstark unterstützt<br />
durch unzählige Trillerpfeifen.<br />
Mit einem friedlichen<br />
Sternmarsch demonstrierten<br />
Schüler der Förderschule,<br />
der Haupt- und Realschule, des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums sowie der<br />
Haupt- und Realschule Bevern<br />
gegen die aktuellen schulpolitischen<br />
Vorhaben und Pläne im<br />
Landkreis Holzminden. „Wir<br />
sind gegen den Umzug des<br />
<strong>Campe</strong> ins Schulzentrum, wir<br />
wollen in Bevern bleiben, wir<br />
wollen keine Massenkinderhaltung",<br />
waren die wichtigsten<br />
Forderungen.<br />
Beveraner Schüler waren über<br />
die Allersheimer Straße nach<br />
Holzminden gekommen. Sie<br />
vereinigten sich dort mit den<br />
Schülern des Schulzentrums<br />
Liebigstraße zum Protestumzug.<br />
An der Abzweigung Bodenstraße<br />
kamen dann die Schüler<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums hinzu.<br />
Gemeinsam marschierte man an<br />
Polizei und Amtsgericht vorbei<br />
und zog über die Neue Straße<br />
und Bürgermeister-Schrader-<br />
Straße zur Kreisverwaltung.<br />
Dort formulierten die Sprecher<br />
der Schulen ihre Forderungen.<br />
„Wir wollen in der Stadt bleiben",<br />
so Florian Breker vom<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium. Außerdem<br />
müsse endlich ein Runder Tisch<br />
her, um gemeinsam - die Schulfragen<br />
zu lösen. Jennifer Dewes<br />
Mit selbst bemalten Transparenten und Schildern demonstrierten über 1.000 Schüler in der Holzmindener Innenstadt. Fotos: fhm/vat<br />
von der Hauptschule wehrte<br />
sich gegen die geplante Massenschule<br />
am Schulzentrum Liebigstraße.<br />
Schon jetzt gebe es<br />
genug Schüler dort, das <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium dürfe nicht zusätzlich<br />
hinzukommen. „Es wird<br />
doch immer gefordert, dass wir<br />
bei der Politik mitmachen. Jetzt<br />
sind wir da", rief Denis Medved<br />
als Sprecher der Realschüler.<br />
„Wir wollen keine Mega-Schulen",<br />
rief Stadtelternratsvorsitzender<br />
Jürgen Hesse den Teilnehmern<br />
der Kundgebung zu.<br />
Sprecher der Förderschule und<br />
der Haupt- und Realschule Bevern<br />
forderten den Erhalt ihrer<br />
Einrichtungen. „Wir wehren<br />
uns gegen Massenschülerhaltungen<br />
am Schulzentrum Liebigstraße."<br />
Landrat Walter Waske nahm<br />
an der Kundgebung teil. Er lud<br />
die Sprecher der Schüler zu einem<br />
Gespräch ein (siehe weiteren<br />
Artikel auf dieser Seite).<br />
„Ich freue mich, dass sie so deutlich<br />
ihren Willen zeigen", lobte<br />
er die Teilnehmer der Demonstration.<br />
Er freue sich darüber,<br />
dass die Schüler sich einmi-<br />
schen. Von den Schülersprechern<br />
nahm Landrat Waske<br />
2.124 Unterschriften entgegen,<br />
die sich gegen den Schulentwicklungsplan<br />
und für den Erhalt<br />
von Förder-, Haupt-, Realschulen<br />
und Gymnasium an ihren<br />
jetzi gen Standorten aussprechen.<br />
Weitere 1.000 Unterschriften<br />
gab es vom <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium. ,Jeder Schüler", so<br />
Sprecher Mustafa Vurgun, „will<br />
das <strong>Campe</strong> mitten in der Stadt<br />
haben und hat deshalb unterschrieben."<br />
Landtagsabgeordneter Chris-<br />
tian Meyer nutzte die Kundgebung,<br />
um sich für die Umsetzung<br />
von Eltern- und Schülerwillen<br />
einzusetzen. Es könne<br />
nicht sein, dass ohne Eltern und<br />
Schüler Fakten geschaffen würden.<br />
Ralf Schwager als Sprecher<br />
der Bürgerinitiative für den Erhalt<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums in<br />
der Innenstadt verwies darauf,<br />
dass es inzwischen 500 Mitglieder<br />
der Bürgerinitiative gebe.<br />
Vom Landrat forderte er die<br />
Umsetzung von Versprechen<br />
ein. Noch immer sei zum Beispiel<br />
kein Runder Tisch einge-<br />
richtet. Außerdem habe er auch<br />
immer noch nicht die Zahlen für<br />
die Sanierung des Schulzentrums<br />
Liebigstraße vorgelegt.<br />
Wer den Willen von Eltern und<br />
Schülern missachte, werde dies<br />
mit aller Macht bei den Wahlen<br />
im Herbst spüren, so Ralf<br />
Schwager. Am Ende der Kundgebung<br />
vor dem Kreishaus wurden<br />
die Schüler mit Bussen zu<br />
ihren Schulen gebracht.<br />
Weitere Fotos<br />
unter www.tab.de
Ralf Schwager forderte eine Stärkung des <strong>Campe</strong>-Gymnaisums im Herzen der Stadt. Foto-. bs<br />
Schadet die Oberschule dem <strong>Campe</strong>? f<br />
BI-Sprecher Schwager wendet sich gegen Einrichtung gymnasialer Zweige<br />
Kreis Holzminden (bs). Kurz<br />
bevor der Kreistag in die Beratung<br />
eintritt, haben Kreis-Einwohner<br />
die Möglichkeit, Fragen<br />
zu stellen. Ralf Schwager, Sprecher<br />
der Bürgeripitiative „<strong>Campe</strong><br />
11" nutzt sie. 'U ie angesichts<br />
schwindender Schülerzahlen<br />
weitere gymnasiale Zweige an<br />
Oberschulen zu vertreten seien,<br />
will er wissen. Und wann endlich<br />
der versprochene Runde<br />
Tisch eingerichtet wird. „Sind<br />
das alles nur Lippenbekenntnisse?"<br />
Landrat Walter Waske und<br />
Uwe Schünemann (CDU) antworten<br />
ihm, verweisen darauf,<br />
dass ein breiter Konsens gefunden<br />
werden soll. „Nur dann<br />
werden wir den Antrag auf Ein-<br />
richtung einer Oberschule unterstützen",<br />
erklärt Walter Waske.<br />
Und Schünemann verweist<br />
darauf, dass aus Bodenwerder,<br />
aber auch aus Stadtoldendorf<br />
viele Schüler abwandern nach<br />
Hameln, Salzhemmendorf, <strong>Das</strong>sei.<br />
Ein gymnasialer Zweig bis<br />
Klasse 10 könnte helfen. „Wir<br />
werden sehen, ob dieses Angebot<br />
geeignet ist, die Schüler länger<br />
im Landkreis Holzminden<br />
zu halten". Und vielleicht würden<br />
diese Schüler dann auf dem<br />
Holzmindener <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
das Abitur machen. Auf alle<br />
Fälle wäre es kontraproduktiv,<br />
räumt Uwe Schünemann ein,<br />
wenn das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
nicht einmal mehr eine Vierzügigkeit<br />
halten könnte. „Wir<br />
müssen alle Punkte begutachten."<br />
Bis Ende Mai solle abgeklärt<br />
sein, ob Anträge für Oberschulen<br />
gesellt werden. Mindestens<br />
bis zur Sommerpause, so Landrat<br />
Waske, würde es dauern,<br />
„die Dinge in der Stadt Holzminden<br />
zu klären". Einschließlich<br />
einer Standortbestimmung<br />
für das <strong>Campe</strong>-Gymnasium, mit<br />
dessen baulicher Situation sich<br />
der Bauausschuss des Kreises in<br />
seiner Sitzung am Mittwoch, 9.<br />
März, um 14.30 Uhr im Sitzungssaal<br />
des Kreishauses befassen<br />
wird. Ende März, so Waske,<br />
wolle er sich an einen Runden<br />
Tisch setzen, gemeinsam mit<br />
den Schülervertretern aus Holzminden.
Der Kreistag macht den Weg<br />
frei für die Oberschulen Q .^<br />
Kreis Holzminden (bs). Der<br />
Weg ist frei für drei neue Oberschulen<br />
im Kreis. Der Kreistag<br />
hat am Montag die Entscheidung,<br />
ob und wann in Bodenwerder,<br />
Delligsen (mit Außenstelle<br />
Duingen) und Stadtoldendorf<br />
(mit Außenstelle Eschershausen)<br />
aus Haupt- und Realschulen<br />
Oberschulen werden, in<br />
die Hände der Kommunen vor<br />
Ort gelegt. Nur wenn sich dort<br />
die Kommunalpolitiker, Schulen<br />
und Eltern einig sind, wird<br />
der Kreis handeln — und die Anträge<br />
ans Land stellen. Im<br />
Kreistag findet sich dafür eine<br />
große Mehrheit. Nur die beiden<br />
Grünen stimmen dagegen.<br />
Noch gibt es die Oberschule<br />
nur auf dem Papier, wird in<br />
Hannover an dem neuen Gesetz<br />
gefeilt. Und erst im Mai wird<br />
feststehen, wie die neue Schulform<br />
wirklich strukturiert ist —<br />
im Kreis Holzminden aber stehen<br />
die Schulen bereits in den<br />
Startlöchern. Delligsen und<br />
Duingen sind sich einig, eine<br />
Oberschule einzurichten. Der<br />
Landkreis Hildesheim hat dazu<br />
bereits seine Zustimmung si gnalisiert.<br />
„Für uns ist es wichtig,<br />
den Schulverbund mit Duin gen<br />
aufrecht zu erhalten", erklärt<br />
Sabine Tippelt (SPD). „Es gibt<br />
einen einstimmigen Beschluss in<br />
Delligsen und Duingen. Die<br />
Schulvorstände haben ebenfalls<br />
einstimmig dafür votiert. Wir<br />
werden jetzt in die Befragung<br />
der Eltern gehen."<br />
Auch in Bodenwerder wird<br />
Druck gemacht. Haupt- und<br />
Realschule sind dort bislang eigenständig.<br />
Geplant war bislang,<br />
sie zum Schuljahrsbeginn<br />
zu fusionieren. Jetzt soll es —<br />
wenn es das Gesetz hergibt —<br />
gleich eine Oberschule werden,<br />
bereits zum 1. August. Und im<br />
nächsten Jahr soll dort auch der<br />
gymnasiale Zweig starten — bis<br />
Klasse 10. „Die Entfernung zum<br />
nächsten Gymnasium ist für uns<br />
am allerweitesten", erklärt Friedel<br />
Lages (SPD). „Aus Bodenwerder<br />
besucht kaum ein Schüler<br />
das <strong>Campe</strong>-Gymnasium.<br />
Deshalb kämpfen wir seit Jahren<br />
für Verbesserungen", erinnert<br />
er an die Gesamtschul-Diskussion.<br />
„Wir sind vor Wände gelaufen.<br />
Die politischen Gremien<br />
und die Schule stehen der Oberschule<br />
positiv gegenüber. Sie ist<br />
für uns ein Zwischenschritt zur<br />
Integrativen Gesamtschule im<br />
Nordkreis."<br />
Noch keine Einigkeit herrscht<br />
in Stadtoldendorf und Eschershausen.<br />
Angedacht ist eine<br />
Oberschule Stadtoldendorf mit<br />
gymnasialem Zweig und Außenstelle<br />
in Eschershausen. Andreas<br />
Fischer (SPD) und Hans-Dieter<br />
Steenbock (CDU) signalisieren,<br />
„wir warten die weitere Entwicklung<br />
ab", die Ausstattung<br />
der Oberschule — Thema vor allem<br />
in Eschershausen — dürfe<br />
aber keinesfalls schlechter werden.<br />
Genau hier hakt die Kritik der<br />
Grünen ein. „Eine Wundertüte<br />
mit fragwürdigem Inhalt", ist<br />
für Peter Ruhwedel die Oberschule.<br />
Er kritisiert den „Vorratsbeschluss.<br />
Der Kreistag wird<br />
dann nicht mehr über die Einführung<br />
der Oberschulen beschließen".<br />
Ruhwedel: „Es<br />
reicht nicht aus, sich der offenen<br />
Fragen bewusst zu sein. Lehrer,<br />
Eltern, Schüler wollen Antwor-<br />
Der Beschluss<br />
Der Landkreis Holzminden<br />
ist sich der derzeit noch offenen<br />
Fragen zu der Errichtung<br />
von Oberschulen bewusst.<br />
Sofern jedoch Ubereinstimmung<br />
bei der Standortgemeinde,<br />
der Schule<br />
sowie der Schulelternvertretung<br />
besteht, an ihrem<br />
Schulstandort bereits zum<br />
1. August 2011 eine Oberschule<br />
mit beziehungsweise<br />
ohne gymnasiales Angebot<br />
zu errichten, soll spätestens<br />
bis zum 31. Mai ein entsprechender<br />
Antra g bei der<br />
Landesschulbehörde gestellt<br />
werden.<br />
ten". Was sei mit dem Bestandsschutz<br />
der kleinen Haupt- und<br />
Realschulen, den Schulbezirken,<br />
dem gymnasialen Zweig? „Kann<br />
die Oberschule das, was sie verspricht?<br />
Wir meinen, nicht. Für<br />
uns besteht keine Eile, die<br />
Oberschule zu beantragen". Sie<br />
kontern mit einem Antrag: Die<br />
Einführung der Oberschulen<br />
soll bis zur Verabschiedung des<br />
Gesetzes und seiner rechtlichen<br />
Prüfung zurückgestellt werden.<br />
Und sie fordern eine kreisweite<br />
Elternbefragung.<br />
Mit ihrem Antrag stehen die<br />
Grünen aber allein im Kreistag.<br />
Er wird mit großer Mehrheit<br />
abgelehnt. Friedrich-Wilhelm<br />
Schmidt (CDU): „In Bodenwerder<br />
besteht die Gefahr, dass<br />
noch mehr Schüler abwandern.<br />
Die Schulen sind schon weiter<br />
als wir hier im Kreistag. In Bodenwerder<br />
arbeitet man schon<br />
an Konzepten. Wir sollten als<br />
Kreistag nicht die Dinge verhindern."<br />
„Fassungslos über das Demokratieverständnis"<br />
der Grünen<br />
ist Uwe Schünemann (CDU):<br />
„Es gibt Grundsatzbeschlüsse in<br />
Delligsen und Bodenwerder. Sie<br />
haben einen Anspruch darauf,<br />
dass der Kreistag die Rahmenbedingungen<br />
schafft". Schünemann<br />
findet es „völlig richtig,<br />
wenn wir jetzt die Entscheidungen<br />
in die Gemeinden geben.<br />
Eltern und Schüler sind die<br />
ideologischen Grundsatzdebatten<br />
leid", glaubt er. Eberhard<br />
Asche (CDU) schimpft, „die Bevölkerung<br />
wird durch die Grünen<br />
verunsichert", und Karl-<br />
Friedrich Pieper (FDP) warnt:<br />
„Die Schülerzahlen brechen uns<br />
weg, wir müssen handeln". Uwe<br />
König (SPD) schließlich ist sicher:<br />
„Wir fassen hier einen<br />
Grundsatzbeschluss nicht über<br />
die Köpfe hinweg, sondern legen<br />
die Entscheidung in die<br />
Hände vor Ort". König freut<br />
sich. „<strong>Das</strong> ist der erste Schritt<br />
zur Abschaffung des dreigliedrigen<br />
Schulsystems. Wir haben<br />
den Fuß in der Tür zur Integrierten<br />
Gesamtschule."
MITTWOCH, 2. MÄRZ 2011<br />
Ilo_<br />
STADT UND LANDKREIS<br />
Am Montagmorgen gingen auch die <strong>Campe</strong>-Schüler auf die Straße, am Nachmittag tagte der Kreistag. Foto: fhm<br />
TÄGLICHER ANZEIGER 13<br />
Fürs <strong>Campe</strong>: Ein Runder Tisch und keine übereilten Beschlüsse<br />
Antrag der SPD-Fraktion findet große Mehrheit im Kreistag / Grüne scheitern mit weitergehenden Forderungen<br />
Kreis Holzminden (bs). Zwei<br />
gegen den Rest des Kreistages,<br />
das wird auch bei der Debatte<br />
um das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />
deutlich. Die Forderung der<br />
SPD, einen Runden Tisch einzurichten<br />
und ein unabhängiges<br />
Fachbüro, das sich mit Schulbau-<br />
und Schulentwicklungsmaßnahmen<br />
auskennt, einzuschalten,<br />
findet eine breite<br />
Mehrheit Der weitergehende<br />
Antrag der Grünen, einen Umzug<br />
des <strong>Campe</strong> ins Schulzentrum<br />
'Liebigstraße ebenso auszuschließen<br />
wie eine Oberschule<br />
Holzminden/Bevern und öffentliche<br />
Bürgerforen einzurichten,<br />
um dort ein attraktives<br />
Schulkonzept zu erarbeiten,<br />
nicht.<br />
„Keine übereilten Beschlüsse<br />
zum Standort des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums"<br />
hat die SPD ihren Antrag<br />
überschrieben. Darin wird<br />
betont: „Der gegenwärtige bauliche<br />
Zustand des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />
ist so nicht mehr hinnehmbar<br />
und bedarf grundlegender<br />
Veränderungen, damit<br />
ein gymnasiales Angebot auf<br />
höchstem Niveau im Landkreis<br />
Holzminden ermöglicht werden<br />
kann. Dabei spielt die Standortfrage<br />
nur allein aus finanziellen<br />
Gründen nicht die entscheidende<br />
Rolle". Begrüßt wird deshalb<br />
die Kostenermittlung am jetzigen<br />
Standort und an der Liebigstraße.<br />
Damit aber sichergestellt<br />
wird, dass beide Kostenermittlungen<br />
vergleichbar sind, soll<br />
ein unabhängiges Fachbüro die<br />
Gutachten auswerten. SPD-<br />
Fraktionssprecher Uwe König<br />
in dem Antrag: „Wir schließen<br />
dabei nicht aus, dass durch eine<br />
solche Beratung noch ganz andere<br />
Entwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeitenaufgezeigt<br />
werden können."<br />
Uwe König in der Kreistagssitzung<br />
am Montagnachmittag:<br />
„Wir fordern einen Runden<br />
Tisch, weil die Verwaltung zwar<br />
Gespräche führt. Aber es muss<br />
sichergestellt sein, dass alle<br />
gleichzeitig die gleichen Informationen<br />
haben". Landkreis,<br />
Stadt, Samtgemeinden, Politik,<br />
Schulen, Schüler, Elternschaft<br />
und Wirtschaft sollen daran teilnehmen,<br />
größstmögliche Ak-<br />
zeptanz für einen Standort erzielt<br />
werden.<br />
Alle im Kreistag sind mit diesen<br />
Formulierungen einverstanden<br />
— bis auf die Grünen. „Wir<br />
wollen heute die Nagelprobe",<br />
gibt Christian Meyer zu. „Die<br />
SPD will weiter prüfen. Wir<br />
wollen die Idee mit dem Blauen<br />
Würfel stoppen. Und wir wollen<br />
einen öffentlichen Runden<br />
Tisch."<br />
Im Kreistag sorgt das für Verärgerung.<br />
„Ich rede nicht über<br />
Mauern, die 25 Mio. Euro kosten.<br />
Ansatzpunkt muss ein gymnasiales<br />
Angebot auf höchstem<br />
Niveau sein", erklärt Uwe Kömg.<br />
Und Jens Ebert (FDP) ist<br />
erbost, weil die Grünen sugge-<br />
rieren, der Umzug des GymIDsiums<br />
in das Schulzentrum Lbigstraße<br />
sei erklärtes Ziel atr<br />
ehrheitsgruppe. „Sie sorgtn<br />
für hitzige Diskussionen, ß► e<br />
nicht notwendig sind. Wir loben<br />
im Januar klar gesagt, vdr<br />
wollen das nicht. Aber wir wallen<br />
Optionen vorgelegt bekoinmen,<br />
um die richtige Entschtidung<br />
treffen zu können". Aueh<br />
Eberhard Asche (CDU) bestätigt:<br />
„Wir sehen, was machbar<br />
und finanzierbar ist. Es ist über<br />
Parteigrenzen hinweg klar, dass<br />
wir alle mitnehmen."<br />
Uwe Schünemann (CDU)<br />
schließlich räumt ein, dass der<br />
Landkreis in den letzten Jahrzehnten<br />
zwar viel Geld fier<br />
Schulbauten in die Hand $enommen<br />
hat, „aber die Priontät<br />
hatte nicht das <strong>Campe</strong>. Es ist<br />
notwendig, dass es jetzt einen<br />
Schluck aus der Pulle erhält.<br />
Aber wir müssen seriös planen.<br />
Wenn man 25 Mio. Euro invdstieren<br />
muss, ist es wichtig, Alternativen<br />
zu prüfen. Wir haben<br />
das Ergebnis noch nicht". Aber<br />
es sei sinnvoll, eine dritte Mtinung<br />
zu akzeptieren, unterstützt<br />
er die Einschaltung eines weiteren<br />
Fachbüros. „Wir müssen illes<br />
daransetzen, die räumlichen<br />
Bedingungen zu schaffen. Aber<br />
es muss finanzierbar bleiben".<br />
Und es müsse ein Umbau auf<br />
den Weg gebracht werden, in<br />
dem sich die Schüler wohlfühlen.<br />
Vor allem aber, so Schünemann,<br />
muss endlich Ruhe einkehren<br />
in die Diskussion.
Itcvern (rei). „Lasst unsere<br />
Schule im Dorf" — dieser Slor<br />
in ist jetzt 1 auf drei großen g Pla ^<br />
katwänden in Bevern zu lesen.<br />
Dank vielfaltiger Unterstützung ' % ^"`"<br />
konnte der Schulelternrat der<br />
'<br />
^^ '<br />
Haupt- und Realschule Bevern -<br />
die Idee für diese Art „Wahl '<br />
kam . umsetzen. An exponier- "" y t"<br />
ter Stelle wird hier einmal nicht °‚ ^ .^ ;<br />
für Parteien oder Politiker ge<br />
worben. Vielmehr rufen diese<br />
Plakate allen Verantwortlichen<br />
^ J i<br />
ti'<br />
zu: „Entscheidet Euch für unse<br />
re Schule!"<br />
Die Schule hat zwar ein paar<br />
Falten, aber die zeugen be-<br />
.<br />
1 `<br />
-<br />
'.-...<br />
y<br />
Ä<br />
'<br />
i.<br />
i<br />
.<br />
kanntlich von Erfahrung und<br />
Charakterstärke. Die Wirkung<br />
der nicht hundertprozentig perfekt<br />
aufg eklebten Plakate, auf<br />
denen das hellblaue Schulge-<br />
' ' ► '<br />
! ,..<br />
t<br />
iw<br />
+<br />
;<br />
`'<br />
5 t ,<br />
' +!<br />
}„<br />
bäude und eine bunte Schüler<br />
schar zu sehen sind, wird durch<br />
1 .<br />
die paar Fältchen jedenfalls<br />
nicht beeinträchtigt. Im Ge gen-<br />
.. . ; .<br />
teil: Es macht das Motiv und vor < v<br />
allem die engagierten Men a ^' r<br />
schen, die hinter dieser Aktion<br />
stehen, besonders sympathisch. ^.
Kreistag legt Schulentwicklungsplan auf Eis<br />
Einstimmige Entscheidung / Warten auf das neue Schulgesetz aus Hannover 11 R Loe,0^.11A<br />
Kreis Holzminden (bs). Eigentlich<br />
hätte es des Beschlusses<br />
gar nicht mehr bedurft. Landrat<br />
Walter Waske hat im Vorfeld<br />
signalisiert, dass aus der Debatte<br />
um die Schulentwicklungsplanung<br />
„die Luft raus ist" (der<br />
TAB berichtete), und auf der<br />
Tagesordnung zur Kreistagssitzung<br />
steht das Thema gar nicht<br />
mehr. Doch die SPD hält an<br />
dem Antrag fest: „Keine Beschlussfassung<br />
des Schulentwicklungsplanes<br />
bei der Kreistagssitzung."<br />
Und weil es um<br />
Grundsätzliches geht und sich<br />
im Grundsatz auch alle einig<br />
sind, gibt es einen einstimmigen<br />
Beschluss — bei fünf Enthaltun- Gesetzgebungsverfahreri im<br />
gen. Landtag noch nicht abgeschlos-<br />
Fünf Punkte listet Fr iedel La- sen ist;<br />
ges im SPD-Antrag auf, die kurz die bisherigen Arbeiten zur<br />
diskutiert, zum Teil modifiziert Erstellung des Schulentwickund<br />
dann gemeinsam verab- lungsplanes begleitend weiterschiedet<br />
werden. Lediglich die geführt werden sollen, um einen<br />
Grünen haben größere Einwän- unnötigen Zeitverlust zu verde,<br />
möchten die Oberschule aus meiden;<br />
dem Beschlussvorschlag ganz die Kommunen, die sich um<br />
gestrichen haben. Mit diesem einen Standort für eine Ober-<br />
Wunsch stoßen sie aber auf kei- schule bereits beworben haben<br />
ne Gegenliebe.<br />
oder dies tun wollen, unterstützt<br />
Einig sind sich die Politiker werden, sofern vor Ort Einigdarüber,<br />
dass:<br />
keit besteht;<br />
der Schulentwicklungsplan die Integration von Kindern<br />
zurre gegenwärtigen Zeitpunkt und Jugendlichen mit Förderbenicht<br />
beschlossen wird, da das darf in die Schulen (Inklusion)<br />
unterstützt wird;<br />
die Berufsbildenden Schule i<br />
und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium eii<br />
wichtiger Eckpfeiler der päda<br />
gogischen Bildung im Landkrei<br />
Holzminden sind. Sie sind dahe<br />
in den Bereichen der baulichem<br />
Substanz und der zur Qualitäts<br />
steigerung erforderlichen Sach<br />
mittel und Materialien vorbe<br />
haltlos auszustatten, um der<br />
Landkreis Holzminden weit vo<br />
ran zu bringen.<br />
Dies gilt selbstverständlicl<br />
auch für alle anderen bestehen.<br />
den und neu zu bildender<br />
Schulformen im Landkreis<br />
Holzmin-den.
MITTWOCH, 9. MÄRZ 2011<br />
STADT UND LANDKREIS ---<br />
<strong>Das</strong> Misstrauen wächst: Was ist mit der <strong>Campe</strong>-Planung?<br />
Bürgerinitiative <strong>Campe</strong> 11 ruft zur Teilnahme an der Bauausschusssitzung heute Nachmittag auf<br />
Holzminden (bs). Die Bürgerinitiative<br />
„<strong>Campe</strong> 11" macht<br />
mobil: Heute ist Bauausschusssitzung<br />
(14.30 Uhr, Sitzungssaal<br />
des Kreishauses). Und das Thema<br />
<strong>Campe</strong> bestimmt die Tagesordnung.<br />
Raumkonzept und Sanierungsmaßnahmen,<br />
auch der<br />
mögliche Umzug ins Schulzentrum<br />
Liebigstraße sollen diskutiert<br />
werden. So weit, so gut.<br />
Doch die Beschlussempfehlung<br />
der Verwaltung bringt den Lenkungsausschuss<br />
der BI auf die<br />
Barrikaden. Da steht nämlich<br />
drin, dass es eines Gutachters<br />
nicht bedarf, der die beiden Architekten-Berechnungen<br />
für die<br />
<strong>Campe</strong>-Sanierung einerseits<br />
und den Umzug ins Schulzentrum<br />
andererseits untersucht.<br />
Genau das aber hatte der Kreistag<br />
in seiner letzten Sitzung mit<br />
großer Mehrheit beschlossen<br />
(der TAH berichtete).<br />
Ein Runder Tisch, ein externer<br />
Gutachter — dieser SPD-<br />
Vorschlag fand im Kreistag eine<br />
breite Mehrheit. Auch Landrat<br />
Walter Waske stimmte zu. Einen<br />
Tag später formuliert die<br />
Verwaltung, die er leitet, einen<br />
Beschlussvorschlag: Da es keine<br />
Anhaltspunkte gibt, die an der<br />
baufachlichen Korrektheit der<br />
Untersuchungen, Planungen<br />
und Kostenberechnungen zweifeln<br />
lassen, und weil der Unterschied<br />
zwischen den Investitionskosten<br />
am <strong>Campe</strong> einerseits<br />
und am Schulzentrum andererseits<br />
deutlich ist, soll auf die<br />
Einschaltung des externen Planungsbüros<br />
verzichtet werden.<br />
Bei der BI „<strong>Campe</strong> 11" lässt<br />
das die Alarmglocken schrillen.<br />
„Hier werden Apfel mit Birnen<br />
verglichen, es muss ein unabhängiger<br />
Architekt noch einmal<br />
darüber schauen", erklärt BI-<br />
Vorsitzender Ralf Schwager, der<br />
gestern morgen mit der Lenkungsgruppe<br />
zum TAH<br />
kommt. „Wir zweifeln die<br />
Zahlen der Architekten<br />
nicht an", stellt er klar.<br />
Dennoch gebe es viel<br />
Klärungsbedarf. „Wir<br />
haben Landrat Was-<br />
ke gebeten, vor der<br />
Sitzung noch ein Ge-<br />
spräch mit den Baufachleuten<br />
des Land-<br />
eises Holzminden<br />
führen zu können. <strong>Das</strong><br />
ist aus Termingründen ,<br />
nicht genehmigt worden",<br />
so Schwager.<br />
Er hat sich gemeinsam mit<br />
Jörg Lüttmann, Jens-Martin<br />
Wolff, Lina Wolff, Marion<br />
Sehröter, Jürgen Hesse, Dietmar<br />
Heinze, Tanja Adamski und<br />
Dieter Telp in die Materie eingearbeitet,<br />
hat die Zahlen der<br />
Architekturbüros Klünker (fürs<br />
<strong>Campe</strong>) und Bolte (fürs Schulzentrum<br />
Liebigstraße verglichen).<br />
Auf 20 Mio. Euro, das hat<br />
Klünker erklärt, ließen sich die<br />
Sanierungskosten der <strong>Campe</strong>-<br />
Gebäude deckeln. 16 Mio. Euro<br />
würden Sanierung und Ausbau<br />
des Schulzentrums Liebigstraße<br />
ten,<br />
müssten die<br />
Gymnasiasten umziehen. Doch<br />
Schwager will sehr viel mehr<br />
eingerechnet wissen. Zum Beispiel<br />
die Tatsache, dass in das<br />
Gymnasium im Herzen der<br />
Stadt in den letzten Jahrzehnten<br />
nur sehr wenig investiert wurde.<br />
„Wenn die I Ieizung nicht funktioniert,<br />
wenn Schalterschränke<br />
eingebaut werden, die leer stehen,<br />
wenn Klassen-Container<br />
angeschafft werden, die man<br />
nicht nutzt, dann ist es doch<br />
sinnvoll zu fragen, ob das alles<br />
richtig ist".<br />
Und gefragt werden müsse<br />
auch, was mit den Gebäuden an<br />
der Wilhelmstraße passiert,<br />
wenn das <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße<br />
zieht. „Die Folgekosten<br />
müssen doch mit eingerechnet<br />
werden", mahnt Jens-Martin<br />
Wolff. Auch der Schülertransport<br />
ist ein Thema: zur Turnhalle<br />
Billerbeck, die weiter genutzt<br />
werden muss, vom Bahnhof<br />
zur Liebigstraße, von Holzminden<br />
nach Bevern.<br />
Die Bürgerinitiative kontert<br />
mit Vorschlägen: Ein offener<br />
Architektenwettbewerb würde<br />
weniger als 50.000 Euro kosten,<br />
so Schwager. I)er Auftrag an die<br />
Planer: Lösungen ermitteln, die<br />
nicht teurer sind als 20 Mio.<br />
Euro. Schwager habe schon mit<br />
mehreren Architekten gesprochen.<br />
„Die sind hoch interessiert.<br />
I)as macht denen Freude."<br />
Und noch ein weiterer Vorschlag<br />
kommt von der Bürgerinitiative:<br />
PPP (public-private<br />
partnership). Ein privater Investor<br />
saniert die Gebäude des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums gegen ein<br />
Nutzungsentgelt, das der Landkreis<br />
anschließend an ihn zahlt.<br />
<strong>Das</strong> Holzmindener Polizeigebäude<br />
ist so entstanden. „So<br />
könnte der Landkreis Holzmin-<br />
TAGLICHER ANZEIGER 1J<br />
den Schulden senken", schlägt<br />
Schwager vor und weiß bereits:<br />
„Es gibt Interessenten, die bauen<br />
wollen." Vorteilhaft auch:<br />
„In diesem Fall trägt der Investor<br />
das Risiko bei einer Baukostensteigerung",<br />
erklärt Jens-<br />
Martin Wolff.<br />
„Wir reden nur über Steine",<br />
ärgert sich Jörg Lüttmann über<br />
die Diskussion, die zurzeit geführt<br />
wird. „Was fehlt, ist die<br />
pädagogische Komponente".<br />
Schwager bestätigt. „Wir brauchen<br />
gute Schulen im Kreis.<br />
Und die Schulen brauchen ein<br />
starkes Gymnasium in Holzminden".
FREITAG, 11. MÄRZ 2011<br />
Jr-l(<br />
STADT UND LANDKREIS<br />
Cainpe: Teuer wird`s auf jeden Fall<br />
Architekten stellen im Bauausschuss die Varianten in Wilhelmsstraße und Liebigstraße vor<br />
Holzminden (bs). Die Fronten<br />
sind klar: Auf der einen Seite<br />
Verwaltung und Politik, auf der<br />
anderen Seite die rund 80 Zuhörer,<br />
die vermuten, dass die Entscheidung<br />
für den Umzug des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums in die Liebigstraße<br />
bereits gefallen sind.<br />
Und dann ein Vier-Stunden-<br />
Marathon, in dem Architekten<br />
Pläne erläutern, die Verwaltung<br />
sich gegen Anwürfe verteidigen<br />
muss und die Politik immer wieder<br />
erklärt: Es ist noch alles offen<br />
in der Frage, was mit dem<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium passiert.<br />
Deshalb gibt es am Ende der<br />
Bauausschusssitzung — es besteht<br />
noch viel Beratungsbedarf<br />
— keinen Beschluss. Dafür aber<br />
das Versprechen, alles transparent<br />
zu machen, die Planungen<br />
und Kostenberechnungen der<br />
Architekten ins Netz zu stellen<br />
(unter www.landkreis-holzminden.de),<br />
den Runden Tisch einzurichten.<br />
Was in den vier Stunden<br />
deutlich wird, ist bedrückend.<br />
Im <strong>Campe</strong>-Gymnasium ist der<br />
Sanierungsbedarf enorm: Nicht<br />
ausreichende Decken- und<br />
Treppenkonstruktionen, marode<br />
Fassaden, fehlender Lärmschutz,<br />
eine abgängige Heizungsanlage,<br />
undichte Fenster,<br />
fehlender Brandschutz. Vor allem<br />
im erst 1974 gebauten naturwissenschaftlichen<br />
Bereich<br />
hat Architekt Klünker die meisten<br />
Schäden entdeckt. Er entspricht<br />
nicht den heutigen<br />
Brandschutzbestimmungen,<br />
muss komplett entkernt werden.<br />
Auf 120 Seiten hat Klünker aufgelistet,<br />
was und wie das <strong>Campe</strong><br />
geändert werden muss; dabei<br />
zwei Varianten erarbeitet. Variante<br />
I: die Sanierung von <strong>Campe</strong><br />
I und II mit einem Anbau für<br />
die Mensa und Kunst- und Musikräumen,<br />
die rund 24 Mio.<br />
Euro kosten soll. „Einsparmöglichkeiten<br />
gibt es", so Klünker,<br />
Viele Zuhörer kamen. Der Tenor: kein Umzug des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße. Fotos: bs<br />
„aber man wird nie von 24 Mio.<br />
auf 15 Mio. Euro kommen".<br />
Und weil die Sanierung Jahre<br />
dauern wird, muss ein Containerdorf<br />
auf dem Jahnplatz entstehen.<br />
Klunker favorisiert eine andere<br />
Lösung: Die Aufgabe von<br />
<strong>Campe</strong> I. Dafür die Sanierung<br />
von <strong>Campe</strong> II, der ehemaligen<br />
Teichenschule, mit einem großen<br />
Neubau auf dem Jahnplatz,<br />
dem Abriss der Teichenturnhalle<br />
und dem Neubau einer Mehrzweckhalle.<br />
24,45 Mio. Euro<br />
würde das kosten. <strong>Das</strong> ginge, so<br />
Klünker, ohne Containerdorf,<br />
könnte doch erst gebaut, dann<br />
umgezogen, saniert und zum<br />
Schluss <strong>Campe</strong> I aufgegeben<br />
werden.<br />
Zwei Varianten stellen auch<br />
die Architekten Hermann Bolte<br />
und Sebastian Kaspereit für das<br />
Schulzentrum Liebigstraße<br />
vor. Erhebliche Brandschutzmängel<br />
gibt es<br />
auch hier. Bislang<br />
wurden hier vor i ` i<br />
allem die Fassaden<br />
aufwändig UtI<br />
saniert. Sowohl'<br />
Architekt Klünker will auf dem Jahnplatz neu bauen.<br />
im Blauen Würfel als auch im<br />
alten Mädchen-Gymnasium besteht<br />
Handlungsbedarf. Würde<br />
das<br />
Cam<br />
i`i<br />
pe-<br />
Der Klünker-Vorschlag für <strong>Campe</strong> 1, von der Wilhelmstraße aus gesehen. Links der Anbau mit Mensa, Musik- und Kunsträumen.<br />
TT<br />
Gymnasium in den Blauen<br />
Würfel ziehen, müsste fürs<br />
Gymnasium eine Mensa gebaut,<br />
ein entsprechender naturwissenschaftlicher<br />
Bereich eingerichtet,<br />
die Aula saniert werden.<br />
Mensa, ein Erweiterungsbau für<br />
Klassenräume und einen neuen<br />
Ve<br />
des<br />
m<br />
le f<br />
Be.<br />
gei<br />
ani<br />
ste<br />
Dt<br />
dei<br />
Lit<br />
in<br />
mi<br />
tie<br />
Eu<br />
vo:<br />
üb<br />
Fü<br />
da:<br />
rei<br />
te<br />
sti'.
auf jeden Fall<br />
en in Wilhelmsstraße und Liebigstraße vor<br />
kein Umzug des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße. Fotos: bs<br />
t-<br />
)n<br />
Lg<br />
z,<br />
1-<br />
F. s<br />
STADT UND LANDKREIS<br />
o<br />
.o<br />
f,<br />
n<br />
n<br />
n Architekt Klünker will auf dem Jahnplatz neu bauen.<br />
h im Blauen Würfel als auch im<br />
:e alten Mädchen-Gymnasium be-<br />
ts steht Handlungsbedarf. Würde<br />
das Cam-<br />
n. Links der Anbau mit Mensa, Musik- und Kunsträumen.<br />
Gymnasium in den Blauen<br />
Würfel ziehen, müsste fürs<br />
Gymnasium eine Mensa gebaut,<br />
ein entsprechender naturwissenschaftlicher<br />
Bereich eingerichtet,<br />
die Aula saniert werden.<br />
Mensa_ ein F.rweiterunrrsbau für<br />
KTIV!<br />
LUSTRUF<br />
SCHÖNE SCHUHE<br />
TÄGLICHER ANZEIGER 13<br />
aulgreen ,o ' Of<br />
eis<br />
ANZEIGE<br />
SCHUHE & SPORT<br />
Inhaber Sonja Wohne<br />
Teichtorstraße 15 Telefon (05532) 2320<br />
37627 Stadtoldendorf<br />
♦YALplAUfER tk^ c d i djhs Gabor LLOYD)<br />
Verwaltungstrakt im Bereich<br />
des alten Mädchengymnasiums<br />
müsste auch die neue Oberschule<br />
erhalten. Dabei ist das Thema<br />
Beschulung .von zwei Jahrgängen<br />
in Bevern vom Tisch. Die<br />
angedachte Fusion der Schulen<br />
steht inzwischen nicht mehr zur<br />
Debatte. 16,1 Mio. Euro würde<br />
der Umzug des <strong>Campe</strong> in die<br />
Liebigstraße kosten.<br />
Aber auch, wenn das <strong>Campe</strong><br />
in der Wilhelmstraße <strong>bleibt</strong>,<br />
muss in der Liebigstraße investiert<br />
werden. Rund 8,2 Mio.<br />
Euro, rechnet Hermann Bolte<br />
vor. Und Sebastian Kaspereit<br />
überrascht mit der .Mitteilung:<br />
Für die Oberschule mit der<br />
dann inkludierten Förderschule<br />
reicht der Blaue Würfel. <strong>Das</strong> alte<br />
Mädchen-Gymnasium — es<br />
stünde leer.<br />
„<strong>Das</strong> haut mich um", fährt<br />
Dirk Reuter (SPD) aus der<br />
Haut. „Wir sanieren gerade das<br />
alte Mädchen-Gymnasium, haben<br />
die große Krücke Schule an<br />
der Weser saniert, und jetzt sagen<br />
Sie mir, das Gebäude haben<br />
wir über. Ich bin total vor den<br />
Kopf geschlagen", wendet er<br />
sich an die Verwaltung, „warum<br />
haben Sie uns das vorgeschlagen?"<br />
Hermann Schütte, Leiter<br />
des Schulamtes antwortet. Immer<br />
wieder habe die Verwaltung<br />
auf den demografischen Wandel<br />
hingewiesen, auch die Auflösung<br />
des Schulstandortes Bevern<br />
vorgeschlagen. Schütte erinnert<br />
an die Diskussion Aufnahme<br />
der Förderschule ins<br />
Schulzentrum. Und als die Sanierung<br />
der Liebigstfaße ins<br />
Gespräch kam, Fördergelder aus<br />
dem Konjunkturpaket winkten,<br />
war von Oberschule und Eingliederung<br />
der Förderschule in<br />
die normale Schule noch keine<br />
Rede. „Dabei war uns schon<br />
klar, dass wir die Liebigstraße<br />
nicht in Gänze füllen würden".<br />
Außerdem, so Schütte, gäbe es<br />
im Blauen Würfel große Schulräume,<br />
eigentlich ideal fürs<br />
Gymnasium. Würden sie für die<br />
Oberschule umgebaut, könnten<br />
kleinere und damit mehr Räume<br />
entstehen. Doch was passiert<br />
mit den leerstehenden Gebäudetrakten?<br />
„<strong>Das</strong> Gebäude, so<br />
wie vom Architekturbüro vorgeschlagen,<br />
aufzugeben, lässt sich<br />
nicht verwirklichen", warnt<br />
Landrat Walter Waske, „wir<br />
müssen das Gebäude 25 Jahre<br />
lang für schulische Zwecke nutzen,<br />
sonst müssen wir die Fördermittel<br />
zurückzahlen".<br />
Staunend, kopfschüttelnd verfolgen<br />
die Zuhörer die Diskussion.<br />
Zweimal unterbricht der<br />
Ausschussvorsitzende Eberhard<br />
Asche die Sitzung, lässt die Zuhörer<br />
zu Wort kommen. Der<br />
Tenor immer wieder: kein Umzug<br />
des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße.<br />
Und keine Entscheidung<br />
an diesem Tag. Auch über die<br />
umstrittene Verwaltungsvorlage<br />
nicht. Der grüne Kreistagsabgeordnete<br />
Peter Ruhwedel will sie<br />
zu Beginn noch mit einem Eil-<br />
antrag stoppen. <strong>Das</strong> lehnt<br />
der Ausschuss einstimmig<br />
ab.
Bürgerwerkstatt zum<br />
Stadtentwicklungskonzept<br />
Noch einmal Gelegenheit zur ISEK-Beteiligung<br />
Holzwinden (spe). Im Rahmen<br />
des in der Aufstellung<br />
befindlichen Integrierten<br />
Stadtentwicklungskonzepts<br />
(ISEK) der Stadt Holzwinden<br />
findet am Mittwoch, 16.<br />
März, ab 18 Uhr im Lichthof<br />
der <strong>HAWK</strong>, Haarmannplatz,<br />
die dritte öffentliche Veranstaltung<br />
statt. Diese Bürgerwerkstatt<br />
ist die letzte Gelegenheit<br />
zur Beteiligung für<br />
die Bürger, bevor das Stadtentwicklungskonzeptfertiggestellt<br />
wird.<br />
Bürgermeister Jürgen Daul<br />
lädt alle Bürger ein, sich noch<br />
einmal einzubringen in den<br />
Prozess: „Holzwinden geht<br />
uns alle an. Seien Sie dabei<br />
und helfen Sie, Holzminden<br />
fit für die Zukunft zu machen."<br />
Zu Beginn des Konzeptworkshops<br />
wird das Büro<br />
Dr. Jansen den Sachstand erläutern.<br />
Dann soll in vier Arbeitsgruppen<br />
zu den Themenfeldern<br />
„Wohnen", „Gewerbe,<br />
Einzelhandel", „Freiraum"<br />
und „Gesamtstädtische<br />
Themen" gearbeitet werden.<br />
Am Ende der Veranstaltung<br />
werden die Ergebnisse zusammengetragen<br />
und präsentiert.<br />
Voraussichtlich im Juni findet<br />
die ISEK-Abschlusspräsentation<br />
statt.<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnaisum: Die<br />
Politik braucht mehr Zeit<br />
Schulausschusssitzung abgesagt<br />
Holzminden (bs). Der Kreis<br />
schaltet in der <strong>Campe</strong>-Diskussion<br />
noch einen Gang weiter zurück.<br />
Die Sitzung des Ausschusses<br />
für Bildung und Sport am 23.<br />
März ist abgesagt. Ein neuer<br />
Termin für die Schulausschusssitzung<br />
steht noch nicht fest.<br />
„Es besteht noch Beratungsbedarf<br />
in den Fraktionen", erklärt<br />
die zuständige Dezernentin<br />
Anja Krause. In der Bauausschusssitzung<br />
hatten die Architekten<br />
die Raumkonzepte und<br />
Sanierungsmaßnahmen für das<br />
Carpe-Gymnasium und das<br />
Schulzentrum Liebigstraße vorgestellt<br />
(der TAH berichtete).<br />
Einen Beschluss fasste der Ausschuss<br />
nicht, die Kreistagspolitiker<br />
signalisieren aber bereits,<br />
dass sie die Pläne in den Fraktionen<br />
ausführlich diskutieren<br />
wollten.<br />
Angekündigt wurde in der<br />
Bauausschusssitzung auch, dass<br />
die Pläne und Kalkulationen der<br />
Architekten ins Netz gestellt<br />
werden sollen. Die Pläne sollen<br />
ab Montag auf der Homepage<br />
des Landkreises (www.landkreis-holzminden.de)<br />
abrufbar<br />
sein, die Kostenschätzungen ah<br />
Mitte nächster Woche. „Wir<br />
sind gerade dabei, eine Ubersicht<br />
der notwendigen Maßnahmen<br />
und der dadurch entstehenden<br />
Kosten zu erstellen", erklärt<br />
Rainer Becker, Vertreter des<br />
Landrates. Im Netz soll es so<br />
möglich sein, alle Varianten zu<br />
vergleichen.
SPD und Grüne: „Dws ist nur ein Spiel auf Zeit' : a<br />
Opposition kontert zeit der Forderung, den krelsta ^'sbeschluss uinzu':etzen und den<br />
Kreis Holzminden (bs). Ein<br />
Architekten-Wettbewerb fürs<br />
<strong>Campe</strong>? Für SPD und Grüne ist<br />
das nicht die Lösung. „<strong>Das</strong> wer<br />
teuert die Sache unnötig" warnt<br />
der Sehul.ussehussvorsitzende<br />
Eckard Jungk (SPD). Die oppo<br />
sition im I'lolzwindener Kreis °<br />
tag pocht auf die Umsetzung des<br />
Kreistagsbeschlusses: die Bewerttuxg<br />
der vorliegenden Ar<br />
chitekten-Pläne durch ein un.al,hängiges,<br />
externes Fachbüro<br />
und die Einberufung des Run<br />
den Tisches, Der Schachzug der<br />
Mehrheitsgruppe ist für Jun gk<br />
der mit Friedel Lages, der SPD<br />
Landratskandidatin Angel ,l<br />
Schürzeberg und Peter Ruhwc<br />
del (Grüne) zum TAH gekom<br />
lnen ist, „nur ein Verschieben<br />
der' Entscheidung bis nach der<br />
Kommunalwahl am 11, Septem-<br />
.<br />
r<br />
'<br />
r :<br />
.,<br />
iz<br />
..<br />
tti - a<br />
„<strong>Das</strong> ist für uns ein Spiel `aui£ N ^^- t '<br />
Zeit", vermutet auch Friedel Laltes,.<br />
Fakt ist, es t gibt einten<br />
Kreistagsbeschluss, d er nlit gro<br />
P t b<br />
c^ n:'uht<br />
licr Di hrheit gefasst wurde".<br />
\ltcrdjetzt ein Architekten -<br />
\\ -i ileu erb gefordert, müsste Eckard )ungk, Friedel Lages, Angela Schürzeberg und Peter Ruhwedel (von links) sind gegen einen Architektenwettbewerb.<br />
Foto: bs<br />
lic;er Kreistagsbeschluss erst<br />
1 u .c hohen werden. Schon durchziehen zu wollen. Dis Vertreter der Verwaltungen rungsmoglichkeiten unterbrei- „Wir halten'vViihelutstraie/Bil -<br />
WI u Eck nrd Jungk vor, geht mit Sicherheit nicht". von Stadt und Landkreis, der texi. G -ölitwögliche Akzeptanz, lerbeck aus rein pädagogischen<br />
seien rund 250.000 Euro an Ar- „Wir brauchen keine weitere Politik, der Schuler, der Schü- erlclart tngela Schurzeberg,<br />
liitcktcnhonoraren grezalllt Verunsicheruni,erklärt " Peter ler- und der Elternschaft sowie „brauchen wir. <strong>Das</strong> 'Can]pew<br />
rrdcn. her Jungk, der sich Ruhst edel der „so schnell wie der Wirtschaft sollen am Run- Gymnasium muss attraktiv sein,<br />
mdcrt, dos, slic Mehrheits- moi.;lich den Runden Tisch ein- den Tisch Platz nehmen, um das damit sich wieder mehr Eltern<br />
iillpc catit iu tllnmt uni 11 .n,lhp l ^u l c-u ^^1 71 . h _,s wo I1 en su .'i ,i.. vie ' 1 e Th etwa zu b eia C en un d tun c lie u f'r das Hol—indcner G yrn nasi-<br />
i 1 I c Sptirer eine neue_ Idee einbringen. Und auch in der größtmöglicheAkzeptanzfürei- um entscheiden". In er SPD ^<br />
rvirr in a hur utpir}t" 1 jei i ,stra{ e Eiarten eec alerte ne der vorlegenden Varianten Fraktion sei nach langen, inteninnr^rhall<br />
cülr ^'icrtclj;illres ci- Lelucr ,ruf eine Grundsatzelit- zu erreichen. Außerdem könnte siven, internen Disk tssionen d e k<br />
ur1n Are lra cht ^ n 1V^ ttb: we.ri^ sch: iclun^.` der Räude Tisch auch I'inanz,ie- Standortentscheidung gefallen; ir _<br />
rl'<br />
Gründen für den Besten, ulnin<br />
akzeptiertes, cpia1 tativ hoeb i<br />
I11^(S ^ rt^nl^l ;tillllll dir den I dis<br />
l,rr.rs 1 xnlindeii vorzuhrlti';<br />
l,r toncu Sellürzeiserg, jgli<br />
und vages.<br />
Eineinhaibjährige Hängepartie<br />
lin C:ut;rciiier, tler sichiit<br />
Schulhalt- und ticiiiii, rtlit<br />
lungini (inahunen riisi ilot1 lt<br />
Runder' [isi li. der die I rcuibn<br />
se rl hattie t o s(i t-iue zuü+<br />
he l nisctzuni `rnr t^crlxas:<br />
rang der jetzt i n cii tirilh:aitietr<br />
l^auliclien Zustande ne (;,1 ► ^^f<br />
Czvinntsiunl inoilicli, i b<br />
Schaler, Lehrer und stie0in<br />
Eitern sind damit urlv teianri;<br />
diese I_ insci riink urigen Beb<br />
tvinrcud der lianzeit au rat<br />
gen, wenn es Jetzt encliicly h<br />
geht`, erkliirt Ecksrd Jungii k<br />
merhin habe das <strong>Campe</strong> bdrs<br />
eine eineinhalbjährige }413i<br />
partie hinter sich. Am Rikuii<br />
Tisch könnte, so glaubt er ie<br />
Entscheidung „relativ gerärixt<br />
los über die Bühne gehen.tti }<br />
wir kriegen eine neue Diskeis<br />
on, wenn die Ergebnisse d&r<br />
chitekten-Wettbewerbes ider<br />
Bevölkerung erst bekanntew<br />
den".<br />
ANZEB
Clij""UADP/UW("-i"wi'll i*etzte" einen Arehitekten4Vettbewerb für Cain pe<br />
Antrag wird heute im Kreisausschuss diskutiert/ Die alte Teichensch de soll an die Fachhochschule verkauf \w7ei denn ' 4'<br />
Holzniinden (bs). Der Antrag<br />
wurde noch am Tag der Bauausschusssitzung<br />
formuliert und<br />
abgeschickt: Einen Architekten-<br />
Wettbewerb für <strong>Campe</strong> 1, also<br />
den altehrwürdigen Gebäfudekonil+iex<br />
an der Wilhehnstraße,<br />
favoz sicrt die Mehrheitsgruppe<br />
im Holzmindener Kreistag jetzt.<br />
Die ron den Architekten vorgestellttn<br />
Varianten sowohl 'am<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiumi als auch am<br />
Schu zentrnrn Lieb Straße hal^eil<br />
Eberhard Asche , CDU/<br />
FDP WG-Gruppensprecher<br />
und Bauausschussvorsitzender,<br />
nicht so recht 'überzeugt. „Die<br />
B.,uaasschusssitzung hat ver-.<br />
deutli_cht, welche Brisanz in dem<br />
Thema steckt", erklärt er geincin?am<br />
mit Hermann Grupe<br />
(FDI^) im Gespräch mit dem<br />
TAFT<br />
Dis Arbeit der beiden Architektriibüros<br />
honoriert Asche.<br />
„VielFleißarbeit" hätten die Archltelten<br />
geleistet. „Aber es gibt<br />
auch viele Unwägsamkeiten",<br />
verrwtist er auf die Kostenschätzungin,<br />
die sich zwischen 15<br />
und 25 Mio. E,ur'o für Sanierung<br />
undJ der Neubau bewegen.<br />
Gna n „Die Planungen sind<br />
nicht vergleichbar". Asche wi11<br />
deshjb einen neuen Ansatz,<br />
„Wir müssen das Sach- und<br />
Zweckdienliche in den Vordergrun(<br />
rücken". Für ihn ist der<br />
Weg jetzt klar: ein vierzügiges<br />
Gymnasium am alten Standort.<br />
<strong>Das</strong> Cainpe-Gytnnasitnn war<br />
einanal eines der führenden<br />
Gymnasien in Niedersachsen.<br />
Unrl da gehört es wieder hin",<br />
betont auch IIennann Grupe.<br />
,<strong>Das</strong> geht nicht tunt Nulltarif,<br />
das lassen «wir uns auch Geld<br />
],ostcn", so Asche. E M^<br />
Nach den Vorstellungen der<br />
Mehrheitsgruppe, die heute in<br />
der (nichtöffentlichen) Kreis-<br />
ausschusssitzung zum ersten .^.<br />
Mal diskutiert werden, soll die w'x<br />
Verwaltung den Architekten-<br />
wettbewerb zum 1. Mai vorbe- " s<br />
reiten. Umsetzungsreife Kon- A^ `<br />
zepte sollen bereits zum 1. Au-<br />
geist auf dem Tisch liegen. „Mit<br />
den Bauarbeiten ' sollte spätestens<br />
Ostern 2012 begonnen n.werden,<br />
die Fern ostellung, zum<br />
August 2014 erfolgen", rechnet<br />
Asche `vor.<br />
Die Vorgaben der Mehrheitsgruppe:<br />
Sanierung des alten<br />
Gymnasiums, Anbauten . ans<br />
Remtergebäude und den naturwissenschaftlichen<br />
Trakt. Verlauf<br />
des <strong>Campe</strong> II an die Fach<br />
hoehschule Uolzmindcn. „Nach<br />
Gesprächen mit Fachleuten", so<br />
Asche, „ist das sowohl aus bau- Eberhard Asche und Hermann Grupe (von rechts) haben jetzt neue Pläne<br />
als auch schulfachlicher Sicht<br />
die richtige Lösung". In der werden, die Fachhochschule ha- der bereits aufgestellte C ontaizweijährigen<br />
Bauphase können be signalisiert, dass sie Räume ner, den das <strong>Campe</strong> zurzeit gar<br />
die Räume in <strong>Campe</strong> IC benutzt ,zur Verfügung stellt. Und auch nicht nutzt, sei ja auch noch da.<br />
Foto: bs<br />
„Dis Fachhochschule erhält<br />
so die Chance, ihren zusätzli-<br />
ehen Bedarf San Studienplätzen<br />
zu decken. <strong>Campe</strong> II gehört einfach<br />
zum Areal der 1111", so<br />
Asche. Würde das Gymnasium<br />
aber ganz in die alte Teichen-<br />
schule ziehen, „nehmen wir der<br />
Fachhochschule die Weiterenm-<br />
wicklungsnlöglichkeiten". Au=<br />
fierdem: „Die Turnhalle an den<br />
Teichen wäre völlig raus",<br />
könnte die Heimat des TV<br />
Deutsche Eiche bleiben und in<br />
den Besitz des Kreissportbundes<br />
übergehen, Ein Gesamtpaket a1so,<br />
das nach Asches Meinung ,in<br />
sich sehr schlüssi g ist" Für den<br />
Architekten-Wettbewerb, der<br />
wohl europaweit ausgeschrieben<br />
werden musste, gäbe es keine<br />
Kostendeckelung. „Es geht um<br />
Kteativitat" so Asche, der sich<br />
gleichzeitig gegen die Idee, private<br />
Investoren mit einzubinden,<br />
ausspricht. „<strong>Das</strong> ist nicht so<br />
einfach zu handeln", erklärt er<br />
nach Gesprächen mit der Landesregierung.<br />
Er behalte das<br />
„zwar weiter im Auge, .das ist<br />
aber nicht so erfolgverspre-<br />
chend". Über den Schwenk der<br />
Mehrlieitsgruppe hinzu Sanierung<br />
und Ausbau von <strong>Campe</strong> 1<br />
und Architekten-Wettbewerb<br />
kann der Kreisausschuss heute<br />
übrigens nicht abschließend<br />
entscheiden. Eine solche En`t-<br />
sch eid u n g kann allein der Kreistag<br />
treffen, es müsste eine Sott-<br />
dersitzung einberufen werden.
„Wir sind ä u cdie Politik nicht Strang zieht”<br />
Bürgerinitia k „(.ai1-ipe 11" fordert die schnellstiu triiche 1 Einberufung des 1 enden Tisches<br />
Holzminden (las). Aufatmen bei<br />
der Bürgerinieiativ-e „<strong>Campe</strong><br />
11"? Mitnichten. „l geht Luis<br />
nicht schnell genug voran", erklären<br />
Ralf Schwager, Dieter<br />
Telp und Marion Sehröter vom<br />
Lenkungsausschuss der 111. Sicher<br />
freuen sie sich über die<br />
Standortentscheidung, die über<br />
alle Fraktionen hinweg gefallen<br />
zu sein scheint. „<strong>Das</strong> ist eine gute<br />
Nachricht", so Ralf Schwager.<br />
Doch jetzt fordert die Bürger<br />
initiative, die beständig wächst,<br />
die schnellstmögliche Einberufung<br />
des Runden Tisches. Und<br />
der soll kein Debattiercluh Sein<br />
r^ F<br />
sondern ein arbeitsfähiges (sre<br />
mium mit nicht mehr als zwölf<br />
^ :; a S }4<br />
,',.<br />
fachkompetenten Personen.<br />
Mit Aufklebern unterm Arm<br />
und der Meldung, „die Bürger<br />
initiative hat inzwischen über<br />
r-<br />
s ><br />
:'f_<br />
!<br />
5<br />
ir<br />
500 Mitglieder und ien ^<br />
jeden Tag mehr', sind drei 1\1it-<br />
glieder des LenLungsansschus- .. <<br />
ses zurre '1 vil gelzornmen. „Wir<br />
sind enttäuscht, dass die Politil:<br />
nicht an einem Strang zieht und<br />
es offensichtlich nicht vor' irts<br />
geht", kommentieren sie die<br />
Rntwickhmg. Enge schnelle Ent- Verteilen jetzt auch Aufkleber (von links): Dieter Teip, Marion Schröter und Raff Schwager vom Lenkungsausschuss ,,<strong>Campe</strong> 11". Foto: bs<br />
scheidung aber ist notwendig,<br />
um das <strong>Campe</strong> nicht weiter zu mehr Schüler abwandern. l ür ca imtrati;e. Damit er ar- mit Fachkotntuete,rz: aus Politik., Lund der Bürgerinitiative sollten<br />
schwächen. Fernrauen schal- „1UIr schlagen vor , schnellst- beissfähig ist, sollten nicht zu Schulverwaltung C;anspe-Gynl- es sein. Und eine externelvlode-<br />
feir", nennt Lias Schwager, ein möglich den Runden Tisch ein- viele an diesem Tisch sitzen. nasium Iiandweek, W'ir°schaft, ? atiost, „das ist bei dem "Thema<br />
Signal geben, damit nicht noch zuberufen", so die Drei von der Nicht mehr als zwölf Per'sor en Eltern- untd Schüitrvea'trerern sinnvoll", so Schwager.<br />
. -: .<br />
t2f -<br />
In der ersten Sitzung soll<br />
der i rchttc:lct Michael Klünk<br />
seine beiden Varianten vorste<br />
len. „Und vielleidit auch weit,<br />
re Vorschläge mitbringen zum<br />
jetzigen Standort <strong>Campe</strong> 1, d<br />
er mit spitzem Bleistift gercd<br />
net hat", so Schweger. Er sei s<br />
eher, dass ein Atvhitektenwet<br />
bewerb dann nidht mehr no<br />
wendig sei. Kart Empfchlm<br />
gen an Politik und Versaltue<br />
soll der Runde 'Tisch aaussprii<br />
chen und so sicherstellen, da<br />
die notwendigen Grundsatzeng<br />
scheidungen bis zur Sommei<br />
pause fallen .,Dann muss d<br />
Gesamtkonzept stehen, müsse<br />
die Gesamtkostenermittelt seii<br />
dann muss es einen ZeitablaL<br />
für den Umhau geben und Lc<br />
sunmen, wie es während du<br />
Umaus weitergeht', so Schwoi<br />
ger. „Und Baube sinn muss Er.<br />
de 2011 sein", lügen Mario<br />
Schröter und Dieter Telp hinzt<br />
Kostenbewusst und funlctic<br />
nell müsse der Runde Tisch lr<br />
beiten, „Funküonßlität geht vc.<br />
goldenen Wassedmähnen", er<br />
klärt Schwager plakativ. Wich<br />
tig ist, „die Schüler und Lehre<br />
müssen sich wohlfiihlen", s<br />
Dieter Telp und für das <strong>Campe</strong><br />
Gymnasium so schnell wie mö<br />
]ich ideale Lenlvoraussetrun e^<br />
zu schaffen.<br />
1-