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Das Campe bleibt - HAWK

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Drei neue schulen im Kreis<br />

Zusage für Delligsen, Grünenplan und Anne-Fra<br />

Kreis Holzminden (r). Im<br />

Landkreis Holzminden wird es<br />

zum Schuljahresbeginn 2011/<br />

2012 drei neue Ganztagsschulen<br />

geben: die Grundschulen in<br />

Delligsen und Grünenplan sowie<br />

die Anne-Frank-Schule in<br />

Holzminden. <strong>Das</strong> hat der CDU-<br />

Landtagsabgeordnete und Minister<br />

Uwe Schünemann gestern<br />

gegenüber dem TAFT mitgeteilt.<br />

. „Unsere Schulen haben sehr<br />

gute Konzepte vorgelegt; jetzt<br />

erhalten sie die Möglichkeit,<br />

diese umzusetzen", freute sich<br />

144<br />

Uwe Schünemann über die Zusage<br />

aus dem Niedersächsischen<br />

Kultusministerium.<br />

Die neuen Ganztagsschulen<br />

erhalten entsprechend ihrer<br />

Größe zusätzliche Lehrerstunden<br />

zur Umsetzung des Ganztagsschulkonzeptes.<br />

Sie hätten<br />

ebenso die Möglichkeit, diese<br />

Lehrerstunden „einzusparen"<br />

und umzuwandeln — mit dem<br />

dann gewonnenen Geld können<br />

sie Kooperationen mit außerschulischen<br />

Partnern wie Musikschulen<br />

oder Sportvereinen<br />

TA-4 Mobiles Cafe der <strong>HAWK</strong><br />

20, oq. Holzminden (r). „Ab Donnerstag,<br />

21. April, findet in der<br />

Steinbreite von 16.30 bis 18.30<br />

Uhr ein „Mobiles Cafe" statt.<br />

<strong>Das</strong> »Mobile Cafe" ist ein Projekt,<br />

welches von Studenten der<br />

<strong>HAWK</strong> Holzminden im Studiengang<br />

Soziale Arbeit organisiert<br />

wird. Dieses bietet den An-<br />

-Schule Holzminden<br />

- - 4,1<br />

eingehen, erklärte der Abgeordnete<br />

und Minister Grundsätzlich<br />

sei das Ganztagsangebot<br />

freiwillig und werde für die Kinder<br />

an drei oder vier Tagen angeboten.<br />

„Zum Ganztagskonzept<br />

gehören immer ein gemeinsames<br />

Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung<br />

und ein Bildungs-<br />

und Erziehungsangebot<br />

am Nachmittag", sagte Uwe<br />

Schünemann, der erklärte: „Unser<br />

Ziel ist es, mittelfristig alle<br />

Schulen zu Ganztagsschulen<br />

auszubauen."<br />

wohneren die Möglichkeit sich<br />

auszutauschen. Außerdem wird<br />

kostenlos Kaffee ausgeschenkt.<br />

<strong>Das</strong> Projekt findet vorraussichtlich<br />

bis Juni dieses Jahres, ab<br />

dem 21. April alle zwei Wochen<br />

donnerstags statt. Die Studenten<br />

freuen sich über viele Besucher.<br />

Die Lesermeinung im TAH ,A9 JA'<br />

UWG Holzminden eindeutig<br />

für <strong>Campe</strong> in der Wilhelmstraße<br />

Die UVVG Stadt Holzminden<br />

hatte sich bereits mehrfach öffentlich<br />

für den Verbleib des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums in der<br />

Wilhelmstraße ausgesprochen.<br />

Dies entspricht einem einstimmigen<br />

Mitgliederbeschluss, der<br />

nicht veränderbar ist.<br />

Die konträre Einstellung des<br />

Herrn Nobel entspricht der<br />

Einzelmeinung eines Kreistagsabgeordneten.<br />

Eine abweichende<br />

Meinung zu haben, ist sein<br />

persönliches demokratisches<br />

Recht, man findet gleiches auch<br />

in allen anderen Parteien auf allen<br />

Ebenen.<br />

<strong>Das</strong> „Pro-Blauer-Würfel" ist<br />

aber durchaus nicht die Einstellung<br />

der UWG Stadt Holzminden<br />

und anderer -Ortsgruppen<br />

im Kreis Holzminden, sondern<br />

wirklich nur eine Einzelstimme<br />

Die Zentrumsnähe und die Nähe<br />

zur <strong>HAWK</strong>, sowie die optimale<br />

Erreichbarkeit durch Bus<br />

und Bahn im Gegensatz zu einein<br />

entstehenden Verkehrschaos<br />

und folgenden Gefahren für<br />

die Schüler im Schulzentrum<br />

Liebigstraße sind die ausschlaggebenden<br />

Argumente. Die viel<br />

zitierten Investitionen (von jedem<br />

Gutachter anders interpretiert)<br />

wären eh an jedem Standort<br />

nötig. Deshalb: Lassen Sie<br />

uns das Holzmindener Gymnasium<br />

an seinem guten alten<br />

Platz erhalten!<br />

Wilfried Steinmetz<br />

Erster Vorsitzender<br />

UWG Stadt Holzminden


Der holprige Weg zur wichtigen Entscheidung: <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> <strong>bleibt</strong><br />

Konfusion bestimmt die Sondersitzung des Kreistages / Fraktionsvorsitzende formulieren Sechs-Punkte-Plan /61_0(c44<br />

Kreis Holzminden (bs). Eine<br />

fast vierstündige, teilweise konfus<br />

verlaufende Sitzung, eine allein<br />

56-minütige Debatte über<br />

die kurzfristig geänderte Tagesordnung<br />

(die Standortfrage<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium, eigentlicher<br />

Grund für die Sondersitzung,<br />

fehlte), zwei lange Sitzungsunterbrechungen<br />

— die<br />

Kommunalpolitiker haben in<br />

der Freitagabend-Sondersitzung<br />

des Holzmindener Kreistages<br />

lange gebraucht, um sich zu einer<br />

Entscheidung durchzuringen.<br />

Erst die Klausur der Fraktionsvorsitzenden<br />

im Hinterzimmer<br />

bringt die Lösung. Der<br />

handschriftlich aufgesetzte<br />

Sechs-Punkte-Plan wird einstimmig<br />

verabschiedet. Der<br />

Kern: <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> <strong>bleibt</strong> am<br />

Standort Wilhelmstraße. Doch<br />

teurer als 15 Mio. Euro darf die<br />

Sanierung nicht werden.<br />

Standortentscheidung wieder offen<br />

Am 29. März hatte die<br />

CDU/FDP/UWG-Gruppe die<br />

Sondersitzung des Kreistages<br />

für den 15. April beantragt mit<br />

dem Ziel, einen Architektenwettbewerb<br />

zu initiieren für die<br />

Sanierung des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

am alten Standort. Der<br />

Kreistag wurde eingeladen, die<br />

Tagesordnung veröffentlicht —<br />

und am Dienstag zusammengestrichen.<br />

Der Grund: In der<br />

nichtöffentlichen Kreisausschusssitzung<br />

am Montag wurde<br />

nach Darstellung von Landrat<br />

Waske über den Architektenwettbewerb<br />

gar nicht diskutiert<br />

(was die CDU bestreitet), aber<br />

das 80-seitige Gutachten vorgestellt,<br />

das die drei vorliegenden<br />

Architekten-Varianten für die<br />

<strong>Campe</strong>-Gebäude und das Schulzentrum<br />

Liebigstraße untersucht<br />

hat. Weil es einerseits viele<br />

Fragen aufwirft (auch zur<br />

Standortwahl), andererseits es<br />

nicht alle Abgeordneten bis<br />

Freitag durcharbeiten können,<br />

wird überlegt, den Kreistag gar<br />

nicht stattfinden zu lassen.<br />

Schließlich einigt man sich im<br />

Ausschuss darauf, die Tagesordnung<br />

zu verkürzen Keine Diskussion<br />

über einen Architekten-<br />

Wettbewerb also, keine Festle-<br />

gung auf einen Standort, nur die<br />

Abstimmung über die Einrichtung<br />

und Zusammensetzung des<br />

Runden Tisches. Und die Diskussion<br />

an diesem Runden<br />

Tisch soll auch nicht nur auf die<br />

beiden Planungsvarianten am<br />

Standort Wilhelmstraße/Biller-.<br />

beck beschränkt bleiben.<br />

In den Tagen darauf aber laufen<br />

die Drähte heiß. Uwe Schünemann<br />

(CDU) schaltet sich<br />

ein, fordert eine Entscheidung,<br />

denn sonst wäre das <strong>Campe</strong> bis<br />

über die Sommerpause hinweg<br />

in der Diskussion. Seine Befürchtung:<br />

„Die Abwanderungstendenzen<br />

würden ungebremst<br />

weitergehen". Es folgen Gespräche<br />

mit, der Verwaltung, eine<br />

schriftliche Eingabe und<br />

schließlich die Debatte um die<br />

Tagesordnung in der Kreistagssitzung<br />

selbst. Eberhard Asche,<br />

CDU/FDP/UWG-Gruppensprecher,<br />

will die Themen wieder<br />

auf der Tagesordnung wissen.<br />

Und dann wird's konfus.<br />

Darf der Kreistag einen Beschluss<br />

fassen, über den in den<br />

Fachausschüssen noch nicht beraten<br />

wurde, oder wurde doch<br />

darüber beraten? Und wie soll<br />

er aussehen, wenn noch sä viele<br />

Fragen offen sind? Wie sieht es<br />

schließlich mit der Genehmigung<br />

durch die Kommunalaufsicht<br />

des Landes aus, die ja die<br />

millionenschweren Investitionen<br />

genehmigen muss, weil der<br />

finanziell klamme Landkreis dafür<br />

Kredite benötigt? „Wir haben<br />

Sorge Schiffbruch zu erleiden,<br />

wenn nicht alles geklärt<br />

ist", warnt Landrat Walter Waske.<br />

Für die Kommunalaufsicht<br />

mag ihr oberster Dienstherr, Innenminister<br />

Uwe Schünemann,<br />

zwar nicht sprechen, aber er<br />

stellt für das Land klar: „Wir<br />

setzen in allen Bereichen sehr<br />

strenge Maßstäbe an, damit die<br />

Verschuldung nicht galoppiert",<br />

aber Schulinvestitionen habe<br />

man immer befürwortet, auch<br />

weil eine energetische Sanierung<br />

Kosten senkt. „Und die<br />

Kommunalaufsicht hat auch die<br />

Haushalte genehmigt, als es da-<br />

rum ging, die Berufsbildenden<br />

Schulen zu sanieren oder die<br />

Beveraner Schule auszubauen".<br />

Schünemanns Forderung: „Eine<br />

wirtschaftliche Lösung, die angemessen<br />

umgesetzt wird, ist am<br />

<strong>Campe</strong> überfällig".<br />

Die Sitzung ist festgefahren.<br />

Sitzungsunterbrechung also.<br />

Die Fraktionsvorsitzenden ziehen<br />

sich zurück, erarbeiten einen<br />

gemeinsamen Beschluss.<br />

Außen vor bleiben bei den Bemühungen,<br />

einen Weg zu finden,<br />

allerdings die Grünen.<br />

Christian Meyer kritisiert das,<br />

begrüßt aber den Beschlussvorschlag.<br />

„Damit ist ein monatelanger<br />

Eiertanz beendet."<br />

Adolf Nobel <strong>bleibt</strong> bei<br />

seinem Antrag — und scheitert<br />

Und Adolf Nobel? Der<br />

UVVGler ist der Einzige, der im<br />

Kreistag für einen Umzug des<br />

<strong>Campe</strong> in das Schulzentrum<br />

Liebigstraße plädiert. Er hält an<br />

seinem Antrag auch fest, fordert,<br />

dass neben der Sanierung<br />

der <strong>Campe</strong>-Gebäude in der<br />

Wilhelmstraße auch der Umzug'<br />

ins Schulzentrum und ein Neu- 1 bau auf der grünen Wiese untersucht<br />

werden sollen — und scheitert.<br />

Nur er hebt die Hand, alle<br />

anderen stimmen dagegen.<br />

„Nachdem ich hier als Bettvorleger<br />

vorgeführt worden bin,'<br />

werde ich mich dem soeben ausgearbeiteten<br />

Beschluss anschließen",<br />

signalisiert er.<br />

Einstimmigkeit beim Sechs-<br />

Punkte-Plan, und Einstimmigkeit<br />

auch bei der Besetzung des<br />

Runden Tisches: 17 Teilnehmer<br />

werden mitarbeiten: Fünf aus<br />

dem Kreistag, zwei aus der<br />

Kreisverwaltung, jeweils ein<br />

Lehrer, ein Schüler- und ein Elternvertreter<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums,<br />

ein Vertreter der<br />

Kreishandwerkerschaft, ein<br />

Mitglied der Bürgerinitiative<br />

„<strong>Campe</strong> 11", zwei Vertreter der<br />

Gemeinden aus dem Kreis<br />

Holzminden, ein Mitglied des<br />

Kreiselternrates, ein Vertreter<br />

des Kreisschülerrates und einer<br />

aus der Lehrerschaft der Kreisschulen.


<strong>Campe</strong> T<br />

<strong>bleibt</strong> in<br />

der Stadt<br />

Einstimmigkeit im<br />

Kreistag<br />

Kreis Holzminden (bs).<br />

Mehr als drei Stunden Beratungszeit<br />

und zwei Sitzungsunterbrechungen<br />

hat<br />

der Holzmindener Kreistag<br />

am Freitagabend benötigt,<br />

um eine wichtige Entscheidung<br />

zu treffen: <strong>Das</strong> Holzmindener<strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

wird nicht in der Blauen<br />

Würfel umziehen. Es<br />

<strong>bleibt</strong> in der Wilhelmstraße.<br />

Dieser Beschluss wurde<br />

einstimmig gefasst.<br />

Der Kreistag machte außerdem.den<br />

Weg frei für einen<br />

Architektenwettbewerb<br />

— im Vordergrund steht dabei<br />

eine Verwertbarkeitsanalyse<br />

des bestehenden<br />

Gebäudekomplexes — und<br />

setzte den Runden Tisch<br />

ein, der über alle zukünftigen<br />

Planungsschritte zur<br />

Sanierung des <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasiums berät. Die 17<br />

Teilnehmer werden zu ihrer<br />

ersten Sitzung am 10.<br />

Mai zusammenkommen.<br />

Am 3. Mai wird sich der<br />

Bauausschuss des Kreises<br />

mit dem Gutachten befassen,<br />

dass die unterschiedlichen<br />

Varianten zur <strong>Campe</strong>-<br />

Sanierung beleuchtet hat.<br />

Spätestens bis zur nächsten<br />

Kreistagssitzung am 4. Juli<br />

sollen die Modalitäten des<br />

Architektenwettbewerbs erarbeitet<br />

werden.<br />

Die außerordentlich einberufenen<br />

Sitzung am Frei-<br />

- tagabend verfolgten- rund<br />

100 Zuhörer. Was sie über<br />

weite Strecken der Sitzung<br />

erlebten, sorgte für Kopf-<br />

schütteln. <strong>Das</strong> war kein<br />

Ruhmesblatt des Kreistages!<br />

Allein 56 Minuten lang<br />

debattierten Abgeordnete<br />

und Verwaltung über die<br />

kurzfristig geänderte Tagesordnung,<br />

auf die Standortfrage<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

gar nicht mehr gestanden<br />

hatte.


l it l htl lunul / II I l (. lull Ilul<br />

hrinl l ! 15 Ilbi.c n e gi ficn<br />

(hrtneinschaft zu sein er Jahres-<br />

h.l, I Il lrl Ilt-Illu..itcn genutzt<br />

werdcu soll, früher aufgebaut<br />

und dem Club angeboten.<br />

Deutschland und dem deutsch-<br />

sprachigen Ausland konnten<br />

auch mehrere „Neumitglieder"<br />

aua.,, i,_ 1/Ux ‚ il utl1 tutg<br />

von Gemeinschaftsfahrten zu<br />

Zielen in Deutschland oder im<br />

Ausland. So wurden mehrere<br />

UCU S(JI( -Ilcn gI 4 4I4t1 (II tf1Ut<br />

staltungen werden auch zahlreiche<br />

Regionaltreffen und<br />

Stammtische durchgeführt.<br />

Die Lesermeinung im TAH Die Lesermeinung im TAH Die Lesermeinung im TAH<br />

Für den <strong>Campe</strong>-Standort Wilhelmstraße —<br />

Jetzt!<br />

Zum Artikel „Einer schert aus: <strong>Campe</strong> in den Blauen Würfel" vom 9. April im TAH k ,4 4 , , 4<br />

ls schien, als hätten sich die<br />

Fraktionen des, Kreistags für eine<br />

Sanierung des jetzigen Campt-Standorts<br />

Wilhelmstraße bersIts<br />

entschieden. Der TAH beriehtrie,<br />

dass sich mittlerweile<br />

gilt- i'urtcicn für ein eigenständit'lt<br />

(;ytnnasium im Landkreis<br />

II ► Ixtninden ausgesprochen<br />

hiitrn.<br />

Nun stellt sich Adolf Nobel<br />

vnn der UWG quer mit dem Argutnent,<br />

dass bei einer Sanierung<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

► rieht gcnur Geld für die weitere<br />

!ichulentwlcklung im Landkreis<br />

da sei. 1?ntschuldigen Sie, Herr<br />

Nobel, wir sind da anderer Meinung.<br />

<strong>Das</strong> Geld muss einfach da<br />

sein! Es geht um die Zukunft<br />

unserer Kinder und damit auch<br />

um unsere Zukunft.<br />

Bei der Diskussion um Standort<br />

und Kosten wird auch gern<br />

vergessen, dass es im Landkreis<br />

fünf Hauptschulen und sechs<br />

Realschulen oder bald Oberschulen<br />

gibt, jedoch nur ein<br />

staatliches allgemeinbildendes<br />

Gymnasium (das in der jetzigen<br />

fünften Jahrgangsstufe übrigens<br />

vier- und nicht dreizügig ist, wie<br />

Herr Nobel fälschlicherweise<br />

meint). <strong>Das</strong> einzige allgemein-<br />

bildende Gymnasium des Landkreises<br />

würde eindeutig geschwächt,<br />

müsste es auf den jetzigen<br />

guten Standort verzichten.<br />

Die drei anderen Schulen in der<br />

Liebigstraße hingegen müssten<br />

sich bei einem Umzug den Interessen<br />

des Gymnasiums unterordnen.<br />

Kein Wunder, dass Eltern<br />

und Schüler gegen ein großes<br />

Schulzentrum in der Liebigstraße<br />

sind. Aus diesen und vielen<br />

anderen hinlänglich bekannten<br />

Gründen (beispielsweise<br />

problematischer Bustransfer, zu<br />

geringe Turnhallenkapazität).<br />

Träfe die Politik die Entschei-<br />

dung gegen den jetzigen Gymnasiumsstandort,<br />

würden zudem<br />

noch mehr Schüler aus dem<br />

Landkreis Holzminden an ein<br />

Gymnasium in einen anderen<br />

Landkreis abwandern. Der<br />

Landkreis Holzminden verlöre<br />

als Wohn- und Arbeitsort noch<br />

stärker an Attraktivität. Kein gutes<br />

Argument für den Zuzug von<br />

Firmen und qualifizierten Arbeitskräften!<br />

Herr Nobel sagt mit starrem<br />

Blick auf die Zahlen (die übrigens<br />

nach wie vor ungeprüft im<br />

Raum stehen): „Belasten wir<br />

nicht unnötig die nächste Gene-<br />

ration und gefährden wir nicht<br />

zusätzlich die Existenz unseres<br />

schönen Landkreises." Herr<br />

Nobel denkt jedoch zu kurz.<br />

Der Landkreis belastet die<br />

nächste Generation weitaus<br />

stärker, stellt er keine attraktiven<br />

Schulen zur Verfügung. Bildung<br />

ist das A und 0-vor allem<br />

in einer strukturschwachen und<br />

von der demografischen Entwicklung<br />

gebeutelten Region<br />

wie dem Landkreis Holzminden.<br />

Deshalb noch einmal unsere<br />

Forderung an die Politiker aller<br />

Fraktionen: Hören Sie nicht auf<br />

Illllt'f 7111t1t1 (III : IU-, 41t114 Iulnt l<br />

Raum, aber auch aus Ootmar-<br />

sum in Holland angereist wa-<br />

ren.<br />

Herrn Nobel. Entscheiden Sie<br />

sich für den <strong>Campe</strong>-Standort<br />

Wilhelmstraße. Schieben Sie die<br />

Entscheidung nicht auf. Stimmen<br />

Sie jetzt für ein eigenständiges,<br />

starkes Gymnasium im<br />

Landkreis Holzminden!<br />

Petra Brychcy<br />

Sabine Echzell<br />

Karl-Heinz Göhmann<br />

Simone Harland<br />

Dietmar Heinze<br />

Michaela Ohm-Schwerin<br />

Mitglieder im Schulelternratsvorstand<br />

und Schulvorstand<br />

des <strong>Campe</strong>- Gymnasiums<br />

Der Streit um das <strong>Campe</strong>-Gymnasium — ein kreispolitisches Possenspiel<br />

Sehr geehrter Herr Kreistagsabgrurdneter<br />

Nobel,<br />

die letzten Sätze zu Ihrem Antrug<br />

„(:ampe in der Blauen<br />

WOi'f l" im Täglichen Anzeiger<br />

wnrcn die wichtigsten: „Wir haheu<br />

Verantwortung für alle Einwohner<br />

unseres Landkreises.<br />

Hrlasten wir nicht unnötig die<br />

nächste Generation, und gefähr-<br />

drn wir nicht zusätzlich die<br />

xisuenz unseres schönen Landkreises."<br />

<strong>Das</strong> wollen alle Bürger<br />

unseres kleinen, aber zukunftsillhigen<br />

Landkreises, ob in Delligsen<br />

oder in llolztninden.<br />

Aber dazu gehört neben einer<br />

NIahilen Wirtschaft auch eilt zu-<br />

kunftsorlvnticrtrs (lymnasium<br />

ht unsrer Kreisstadt, Lind zwar<br />

Im Zentrum von 1 lolztninden,<br />

Lufther haben wir wirklich kein<br />

Verständnis dafür, dass Sie<br />

Schülerinnen und Schüler von<br />

Boffzen nach Beverungen schicken<br />

wollen, obwohl Holzminden<br />

näher liegt. Wollen Sie so<br />

unseren Landkreis Holzminden<br />

wirklich stärken?<br />

Schüler und Lehrer des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

wollen nicht an<br />

die Liebigstraße. Lehrer und<br />

Schüler der Dr.-Jasper-Realschule,<br />

der Johannes-Falk-<br />

Hauptschule und der Anne-<br />

Frank-Schule wollen gern an<br />

der Liebigstraße bleiben. Offensichtlich<br />

scheuen Sie außer zu<br />

politischen Sitzungen den Blick<br />

in Ihre und unsere Kreisstadt<br />

1 l)lzminden, sonst hätten auch<br />

Sie von der (nachtvollen Schülerdemonstration<br />

Kenntnis bekommen.<br />

Es ist für uns nicht<br />

nachvollziehbar, wie Sie als verantwortungsbewussterKreispolitiker<br />

mit falschen Millionenbeträgen<br />

jonglieren. Wir dachten,<br />

Politik und Verwaltung seien<br />

schon viel weiter.<br />

Aber vielleicht sind die Ergebnisse<br />

ja nur noch nicht über<br />

den Roten Fuchs bis nach Delligsen<br />

durchgedrungen. Außerdem<br />

tragen Sie als langjähriges<br />

Mitglied des Kreistags mit die<br />

Verantwortung dafür, dass am<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium in den letzten<br />

Jahrzehnten keine dringend<br />

notwendigen Sanierungsarbeiten<br />

durchgeführt worden sind.<br />

Die Versäumnisse der Vergangenheit<br />

dürfen jetzt nicht zum<br />

weiteren Nachteil unseres Cam-<br />

pe-Gymnasiums werden.<br />

Wir haben zwar Verständnis<br />

dafür, dass Sie mit Ihrem Antrag<br />

den Wahlkampf eröffnen und<br />

für ein modernes Schulzentrum<br />

in Delligsen werben wollen. <strong>Das</strong><br />

ist Ihr gutes politisches Recht.<br />

Jedoch darf das nicht weiter auf<br />

dem Rücken der Schulen in Ihrer<br />

Kreisstadt Holzminden ausgetragen<br />

werden. <strong>Das</strong> Kirchturmdenken<br />

muss endlich aufhören!<br />

Oder haben Sie insgeheim<br />

den Landkreis Holzminden<br />

schon „abgeschrieben"?<br />

Ein zukunftsfähiger Landkreis<br />

braucht ein modern ausgerichtetes,<br />

eigenständiges Gymnasium<br />

an einem zentralen Standort<br />

und nicht ein „Anhängsel" an<br />

ein Schulzentrum. Sie waren<br />

selbst Lehrer und können am<br />

besten beurteilen, dass alles zu-<br />

sauimenpassen muss, um aus ei-<br />

ner Schule eine gute Schule zu<br />

machen. Lehrer, Schüler und<br />

Eltern müssen zusammenarbeiten,<br />

aber auch die äußeren Rahmenbedingungen,<br />

das Schulgebäude<br />

müssen „stimmen".<br />

Fast 1.000 Mitglieder der<br />

Bürgerinitiative - und es werden<br />

jeden Tag mehr - werden weiter<br />

für den Erhalt und die Sanierung<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

am jetzigen Standort kämpfen<br />

und verurteilen in aller Schärfe<br />

die Umzugspläne an die Liebigstraße.<br />

Herr Kreistagsabgeordneter<br />

Nobel, wir bitten Sie eindringlich:<br />

Ziehen Sie zum Wohle<br />

eines zukunftsorientierten<br />

Landkreises Holzminden Ihren<br />

Antrag im Kreistag zurück.<br />

Schluss mit den „Versteckapie-<br />

len" und der „Hinhe1tetnk J<br />

der Politik. Es muss endlich<br />

wieder Ruhe einkehren in der<br />

Schullandschaft von Holzminden.<br />

Wenn die Kreispolitik sich<br />

weiter vor Entscheidungen<br />

drückt, besteht die Gefahr, dass<br />

man nicht weiter um das Cam-<br />

pe-Gymnasium streiten muss.<br />

Denn welche Eltern schicken<br />

Ihre Kinder im Augenblick auf<br />

das <strong>Campe</strong> und welche Lehrer<br />

suchen hier einen neuen, sicheren<br />

Arbeitsplatz?<br />

Wir brauchen schnelle und<br />

verlässliche Entscheidungen,<br />

damit Eltern, Schüler und Lehrer<br />

ihr Vertrauen in das <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium am jetzigen Standort<br />

behalten.<br />

<strong>Campe</strong> 11


18•TÄGLICHER ANZEIGER<br />

Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 11" stellt erste Weichen<br />

Vier Arbeitskreise gegründet / Bürgerinitiative hat schon über 3 00 Mitglieder<br />

Holzminden (spe) . Im Restaurant<br />

„Hellers Krug" haben sich<br />

50 Bürger getroffen, die sich aktiv<br />

an der Arbeit der neu gegründeten<br />

Bürgerinitiative (BI)<br />

„<strong>Campe</strong> 11 - Zukunft für unser<br />

Gymnasium im Herzen der<br />

Stadt" beteiligen wollen . Bei<br />

dieser ersten Arbeitssitzung<br />

nach Gründung der BI in der<br />

letzten Woche wurden erste<br />

Weichen gestellt, Ziele formuliert<br />

und vier Arbeitskreise gegründet<br />

und besetzt .<br />

„Wir begrüßen jeden Tag<br />

rund 15 neue Mitglieder", freut<br />

sich BI-Gründer Ralf Schwager .<br />

Die Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong><br />

11" zähle mittlerweile über 300<br />

Mitglieder, darunter auch<br />

Kreistagsmitglieder. Bei der ersten<br />

Arbeitssitzung wurde beschlossen,<br />

Landrat Walter Waske<br />

zu einer öffentlichen Information-<br />

und Diskussionsveranstaltung<br />

einzuladen . Am liebsten<br />

würde man diese in der Aula des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums an der<br />

Wilhelmstraße durchführen .<br />

Anschließend wolle man auch<br />

mit Kreispolitikern ins Gespräch<br />

kommen .<br />

Die Bürgerinitiative will die<br />

Kreisschulausschusssitzung am<br />

16 . Februar und den Kreistag<br />

am 28 . Februar besuchen und<br />

sich der Schülerdemonstration<br />

am Montag, 28 . Februar, anschließen<br />

. Vom Schulzentrum<br />

Liebigstraße und vom <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium aus wollen die<br />

Schüler zum Kreishaus ziehen,<br />

um dem Landrat viele Unterschriften<br />

gegen einen Umzug<br />

des Gymnasiums ins Schulzen-<br />

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tr un Liebigstraße zu überreichen.<br />

Auch eine Oberschule<br />

wird abgelehnt . Bei ihren Forderungen<br />

werden die Schüler<br />

vom Stadtelternrat und der Bürgerinitiative<br />

unterstützt . Im<br />

Holzmindener Stadtrat am 15 .<br />

Februar wolle „<strong>Campe</strong> 11"<br />

Flagge zeigen, wenn die Schulentwicklungsplanung<br />

dort auf<br />

der Tagesordnung stehe .<br />

Die aktiven Mitglieder der BI<br />

gründeten bei ihrem Treffen die<br />

vier Arbeitskreise „Mitgliederwerbung",<br />

„bauliche Gegebenheiten",<br />

„Kommunikation Schülerschaft/Elternvertretung/Lehrerschaft"<br />

und „Marketing/<br />

Presse/Aktionsarbeit" . Bis zum<br />

15 . Februar soll ein Maßnahmenkatalog<br />

ausgearbeitet werden,<br />

der sich an den von Ralf<br />

Schwager vorgelegten „Vorschlägen<br />

für vorrangige Ziele<br />

-y-J<br />

A A<br />

0 1<br />

ü,.2 44<br />

s(<br />

der Bürgerinitiative" orientiert.<br />

Diese Punkte sollen überarbeitet<br />

werden und neben dem<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium auch die<br />

drei eigenständigen Schulen im<br />

Schulzentrum Liebigstraße und<br />

die Haupt- und Realschule in<br />

Bevern berücksichtigen .<br />

Aus den vier Arbeitskreisen<br />

der Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 11"<br />

soll ein zehnköpfiger Lenkungsausschuss<br />

gebildet werden . Die<br />

BI fragt nach den Kosten der<br />

Sanierung des Schulzentrums<br />

Liebigstraße und will einen<br />

zweiten, externen Planer mit der<br />

Ermittlung der Kosten für Sanierung<br />

und Baumaßnahmen<br />

am <strong>Campe</strong>-Gymnasium beauftragt<br />

wissen.


Was gut ist, muss bleiben : Ein klares Ja zur Schule auf dem Kiesberg<br />

Stefan Schostok, SPD-Fraktionsvorsitzender im niedersächsischen Landtag, begrüßt die Resolution zur Sicherung und Stärkung der BBS<br />

Kreis Holzminden (bs) . Im<br />

berufe und elf Berufsfelder -- ei-<br />

September verabschiedeten<br />

gentlich ist die Georg-von-Lan-<br />

Kreis und Kreishandwerkergen-Schule<br />

eine große, eine gut<br />

schaft gemeinsam die Resoluti-<br />

aufgestellte Bildungsstätte . Und<br />

on zur „Sicherung und Stärkung<br />

des Berufsschulstandortes im<br />

Landkreis Holzminden" . Jetzt<br />

BAUS<br />

DL-s HANI)WC;;K,<br />

doch bedroht das Schulgesetz<br />

mit seinem Klassenbildungserlass<br />

in so manchem Ausbil-<br />

bekommen sie Schützenhilfe .<br />

dungsberuf die wohnortnahe<br />

Stefan Schostok, SPD-Frakti-<br />

Beschulung - weil es nicht geonsvorsitzender<br />

im niedersächnügend<br />

Schüler in den einzelsischen<br />

Landtag, unterstützt die<br />

nen zu beschulenden Ausbil-<br />

Forderungen, will helfen, die<br />

dungsberufen gibt .<br />

Brücken zu schlagen nach Brüs-<br />

Hier setzt die Resolution an,<br />

sel, um Fördergelder einzufor-<br />

die darauf hinweist, dass Berufsdern<br />

. „Die Neuordnung der bebildende<br />

Schulen im ländlichen<br />

ruflichen Bildung ist ein Riesen-<br />

Raum eben nicht mit den Bethema",<br />

erklärt der Landespolirufsschulen<br />

in Ballungszentren<br />

tiker. Und die gemeinsam ge-<br />

vergleichbar sind . <strong>Das</strong>s aber ein<br />

fasste Resolution „eine Selten-<br />

wohn-, - ausbildungsplatznahes<br />

heit" . Die aber ist wichtig, wie<br />

und breitgefächertes Angebot an<br />

er im Gespräch mit Landrat und<br />

Beschulungsmöglichkeiten für<br />

Schulleitung erfährt, Denn was<br />

Ausbildungsberufe im Dualen<br />

gut ist - und die Georg-von-<br />

System zur <strong>Das</strong>einsvorsorge ge-<br />

Langen-Schule ist gut - muss<br />

hört und den Bedürfnissen der<br />

bleiben . Auch wenn die Schüler-<br />

Wirtschaft itn Kreis Holzminzahlen<br />

zurückgehen und die<br />

den Rechnung getragen werden<br />

Klassen kleiner werden .<br />

müsse .<br />

Die SPD-Landtagsabgeordnete<br />

Sabine Tippelt hat, kurz Stehen voll hinter der Georg-von-Langen-Schule (von links) : Kreishandwerksmeister Uwe Hinz, SPD-Land-<br />

Es sind Weltunternehmen,<br />

die hier ausbilden und die<br />

nach dem 18 . Holzmindener tagsabgeordnete Sabine Tippelt, Wirtschaftsförderin Angela Schürzeberg, Kreishandwerkerschaft-Ge- wohnortnahe Beschulung schät-<br />

Wirtschaftsgespräch im September<br />

und der dort gemeinsam<br />

gefassten Resolution den Kontakt<br />

geknüpft zu Schostok . Und<br />

der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />

schäftsführer Dietrich Vogel, SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Schostok, BBS-Interims-Schulleiter Andreas<br />

Hölzchen und Landrat Walter Waske . Foto : bs<br />

Walter Waske, BBS-Interims- Kreishandwerkerschaft, Die- dungszentruin auf dem Kies-<br />

Schulleiter Andreas Hölzchen, trich Vogel und Wirtschaftsförberg.zen, so Waske . Und solide<br />

Handwerksunternehinen, die<br />

darauf bauen . Und aus dieser<br />

Stärke heraus, so Dietrich VOgel,<br />

stelle Holzminden auch die<br />

ist nur zu gern nach Holzurin- Kreishandwerksmeister Uwe derin Angela Schürzeberg lässt 2 .137 Schüler, 122 Lehrkräf- Forderung auf, die Berufsbil-<br />

den gekommen . Von Landrat Hinz, dem Geschäftsführer der er sich informieren über das Bil- te, 108 Klassen, 56 Ausbildungs- denden Schulen zu sichern und<br />

71 4<br />

zu stärken . Auch wenn der Klas<br />

senbildungserlass dagegen steht<br />

Der treibt Andreas Hölzche :<br />

die Sorgenfalten ins Gesicht<br />

„Eine große Herausforderung<br />

sind die Vorgaben aus Hanno<br />

ver . Sie zehren am Budget de<br />

Schule . Noch gelinge es, eine .<br />

Teil des Unterricht in Berufs<br />

schulklassen auf Kosten vo .<br />

Vollzeitklassen zu finanzieret<br />

Doch das sei keine Lösung at<br />

Dauer . Es müsse, fordert Die<br />

trich Vogel deshalb, Ausnahme<br />

geben vorn 'Klassenbildungser<br />

lass .<br />

Schostok unterstützt dies<br />

Forderung, lobt die „sehr gi<br />

gemachte Resolution", die auc<br />

die Kooperation benachbarte<br />

BBS-Standorte erwähnt und re<br />

gionale Bildungskonferenze<br />

fordert. „Selbstbewusst" nem<br />

Schostok diesen Vorstoß, den c<br />

gern unterstützen will . Auch b(<br />

den Verhandlungen für di<br />

nächste EU-Förderperiode a<br />

201.4 . Damit könne man eine<br />

Korridor öffnen, um Bildun<br />

weiter auszubauen . Es müsse, s<br />

der SPD-Politiker, für die Rc<br />

gionen, die in Niedersachsen z<br />

den Schwächsten gehören, ei<br />

Förderprogramm gehen . „ Süc<br />

Niedersachsen ist dran . Es gil<br />

keinen Grund, diese Region 2<br />

vernachlässigen", so Schostok .


FREITAG, 11 . FEBRUAR 2011<br />

Kreis Holzminden (bs), An der<br />

Stellwand prangt der eng gesteckte<br />

Terminplan: 10 . 2 . EIternvertreter,<br />

15 .2 . Schulleiter,<br />

16 .2 . Schulausschuss, 21 .2 .<br />

Kreisausschuss, 28,2 . Kreistag .<br />

Doch beim Wirtschaftsgespräch<br />

am Mittwochabend in Eschershausen<br />

signalisiert Landrat<br />

Walter Waske : „Die Luft ist<br />

raus . Wir haben Zeit für Beratungen<br />

. Wenn wir noch nicht so<br />

weit sind, wird nichts beschlossen<br />

." Oberschule? Die Zukunft<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums? <strong>Das</strong>s<br />

noch viel Beratungsbedarf besteht,<br />

wird deutlich beim extra<br />

für die Schulentwicklungsplanung<br />

anberaumten Wirtschaftsgespräch<br />

. Zum Schluss gibt es<br />

viele offene Fragen und eigentlich<br />

nur ganz wenige Antworten .<br />

Waske : „Wenn wir mit den Beratungen<br />

in den Ausschüssen<br />

furch sind, werden wir einen<br />

Runden Tisch einrichten . Es ist<br />

,anz, ganz wichtig, möglichst<br />

iiele mitzunehmen."<br />

„Wir haben keine Eile",<br />

nahnt auch Kreishandwerksneister<br />

Uwe Hinz . „Schulentwicklung<br />

kann nicht vom<br />

;chreibtisch aus verordnet wer-<br />

STADT UND LANDKREIS<br />

„Die Luft ist raus aus der Schuldebatte, wir haben Zeit für Beratungen<br />

Außerordentliches Wirtschaftsgespräch in Eschershausen : Viele offene Fragen zur Einführung der Oberschule<br />

den", betont 1-Linz, „Es .muss ein<br />

gemeinsamer Weg gefunden<br />

werden ." In diesem außerordentlichen<br />

Wirtschaftsgespräch,<br />

initiiert, von Landkreis und<br />

Kreishandwerketschaft, und<br />

diesmal mit sehr großer Resonanz<br />

auch aus den Reihen der<br />

Schulleiter, wird das versucht -<br />

moderiert von Karolin Thieleking<br />

vom Büro Koris .<br />

Aber wie sieht der Weg aus?<br />

„In der öffentlichen Diskussion<br />

wird so manches ausgeblendet",<br />

weiß Schulamtsleiter Hermann<br />

Schütte . Die Tatsache zum Beispiel,<br />

dass der Landkreis Holzminden<br />

von 1998 bis 2021 die<br />

Hälfte der Schüler (Klasse fünf<br />

bis zwölft verlieren wird . Die<br />

Zahl schrumpft von 4 .245 auf<br />

2 .185 . Und auch der finanzielle<br />

Spielraum ist eng. „Wir haben<br />

einen Investitionsbedarf von<br />

2011 bis 2014 in Höhe von 50,7 um die laufenden Kosten bezah-<br />

Mio . Euro, davon 45 Mio . Euro len zu können . „Die Kommufür<br />

die Schulen ." Geld, dass der nalaufsicht schaut uns auf die<br />

Landkreis nicht hat und über Finger. Der zweite Nachtrags-<br />

Kredite finanzieren muss . Den haushalt ist bis heute nicht ge-<br />

Kreis drücken aber bereits Kas- nehinigt", so Schütte . Darin<br />

senkredite in Höhe von 44,7 enthalten sind Verpflichtungs-<br />

Mio . Euro . Und in diesem Jahr ermächtigungen für den Schulwerden<br />

11,4 Mio . Euro fehlen, bau (vor allein fürs <strong>Campe</strong>), die<br />

in diesem Jahr real ausgegeben<br />

werden sollen . .„Es kann sein,<br />

dass die Kommunalaufsicht uns<br />

den Kreditrahmen vorgibt ."<br />

Fragezeichen gibt es nicht nur<br />

bei der Finanzierung, sondern<br />

auch bei der Einführung der<br />

neuen Oberschule schon in diesem<br />

Jahr . Ullrich Schoppe von<br />

der Landesschulbehörde mahnt<br />

zur Vorsicht. Alles, was heute<br />

bekannt sei, stehe unter dem<br />

Vorbehalt der Genehmigung<br />

des niedersächsischen Landtages<br />

. Danach müssten Verordnungen<br />

als Handlungsanweisungen<br />

für die Schulen geschrieben<br />

werden . Die gebe es frühestens<br />

im Mai . Damm erst können<br />

die Schulen beginnen, inhaltlich<br />

zu planen . „<strong>Das</strong> ist ein schwieriges<br />

Unterfangen", weist er auf<br />

die Einführung der Oberschule<br />

bereits zum Schuljahr 2011/12<br />

hin. Und: - Gerade erst ist bekannt<br />

geworden, dass Oberschulen<br />

nicht automatisch auch<br />

Ganztagsschulen sein werden .<br />

„Jede neu zu beantragende<br />

Oberschule muss auch neu die<br />

Ganztagsstruktur im Paket genehmigt<br />

bekommen ."<br />

„Leider zu wenig Informationen,<br />

um sich für ocer gegen eine<br />

a<br />

Oberschule auszusprechen", hat<br />

deshalb Carsten Brand, Schulleiter<br />

der sehr gut aufgestellten,<br />

aber in der Existenz bedrohten<br />

Haupt- und Realschule Eschershausen<br />

. „Wollen wir Oberschule<br />

mit Ganztagsbetreuung werden,<br />

muss ich einen Antrag stellen<br />

und bekomme vielleicht<br />

zwei Tage pro Woche genehmigt.<br />

Jetzt habe ich vier Tage .<br />

Warum sollte ich das also tun?<br />

Und die Berufsorientierung beginnt<br />

in der Oberschule in Klasse<br />

neun. Wir haben es hier ab<br />

Klasse B . Warum sollte ich das<br />

also tun? Ich kann für meine<br />

Schüler keine Vorteile erkennen,<br />

eher eine Verschlechterung,<br />

weil viele Fragen ungeklärt<br />

sind . Die Zusammenarbeit<br />

mit Stadtoldendorf ist erstrebenswert<br />

. Aber erst müssen die<br />

Fragen geklärt werden in Hannover."<br />

<strong>Das</strong> Land ist gefordert, das<br />

wird in der Diskussion deutlich .<br />

Im Wirtschaftsgespräch wird<br />

ein Fordeiungspaket geschnürt .<br />

Der wichtigste Punkt : Eine<br />

Oberschule muss eine Ganztagsschule<br />

sein, in der die Qualität<br />

mindestens so hoch ist wie in<br />

den ausgezeichneten Haupt-<br />

TÄGLICHER ANZEIGER • 17<br />

44<br />

und Realschulen im Kreis Holzminden<br />

. Kleine Klassen, bessere<br />

Durchlässigkeit - eine Oberschule<br />

als Mogelpackung dürfe<br />

es nicht geben .<br />

Kontrovers diskutiert wird die<br />

Zukunft des Gymnasiums . Einig<br />

sind sich alle, dass das größte<br />

Problem das der Abwanderung<br />

ist und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

ein Marketing- und Profil-Problem<br />

hat . Auch hier gibt es viele<br />

unbeantwortete Fragen :<br />

Schwächt der gymnasiale Zweig<br />

an der Oberschule in Bodenwerder<br />

oder Stadtoldendorf das<br />

<strong>Campe</strong> in Holzminden? Und ist<br />

ein differenziertes gymnasiales<br />

Unterrichtsangebot einzügig<br />

(also an den Oberschulen) überhaupt<br />

möglich?<br />

„Wir wollen die Fragen und<br />

Hinweise weitergeben ans<br />

Land", fasst Landrat Walter<br />

Waske die Ergebnisse der Diskussion<br />

zusammen, sieht sich,<br />

die Politik und die Verwaltung<br />

„vor einer Riesenaufgabe . Wir<br />

brauchen jeden", betont er, jeden,<br />

der sich einbringen wolle in<br />

die Diskussion . „Auch die Bürgerinitiative",<br />

blickt er zu Ralf<br />

Schwager, „wir befruchten uns<br />

gegenseitig ."


FREITAG, 18 . FEBRUAR 2011 110 EN<br />

STADT UND LiNDKREIS<br />

,;Eine Oberschule können wir derzeit nicht empfehlen"<br />

Kreisschulausschuss einigt sich auf Kompromiss für die Beantragung von Oberschulen im Kreisgebiet / Ärger über viele ungeklärte Fragen<br />

Kreis Holzminden (nig) . „Eine<br />

Oberschule können wir nach<br />

'derzeitigem Stand nicht empfehlen.«<br />

Dezernentin Anja<br />

Krause findet im Schulausschuss<br />

klare Worte . Allerdings<br />

möchte der Landkreis auch keiner<br />

Kommune im Weg stehen,<br />

die eine Oberschule einrichten<br />

will . Und dieses Dilemma sorgt<br />

am Mittwoch in der Aula des<br />

Schulzentrums Eschershausen<br />

für ausführliche und hitzige<br />

Debatten quer durch alle Parteien<br />

.<br />

Am Ende einigt man sich bei<br />

drei Gegenstimmen auf einen<br />

Kompromiss : Schulen, die unbedingt<br />

eine Oberschule werden<br />

möchten, können ihren Wunsch<br />

beim Landkreis anmelden . Der<br />

Kreis wird dann als Schulträger<br />

den entsprechenden Antrag<br />

beim Land stellen . Allerdings<br />

nur unter der Voraussetzung,<br />

dass sich vor Ort alle Beteiligten<br />

einig sind : Schule, Schulvor<br />

stand mit den Elternvertretern<br />

und die Ratsgremien . Sagen alle<br />

einheitlich Ja" zur Oberschule ;<br />

will das der Kreis nicht verhindem<br />

. Ein Antrag für das kommende<br />

Schuljahr kann bis zum<br />

schule eine Oberschule mit<br />

gymnasialem Zweig werden,<br />

Delligsen und Duingen wollen<br />

den bestehenden Schulverbund<br />

fortsetzen und eine gemeinsame<br />

Oberschule einrichten, und in<br />

der fusionierten Samtgemeinde<br />

Eschershausen-Stadtoldendorf<br />

sollen die beiden Schulzentren<br />

zu einer gemeinsamen Oberschule<br />

an zwei Standorten zusammenwachsen,<br />

ebenfalls mit<br />

gymnasialem Zweig .<br />

Der Samtgemeindeausschuss<br />

Eschershausen-Stadtoldendorf<br />

knüpft sein Vorhaben allerdings<br />

an mehrere Voraussetzungen,<br />

die in , der Gesetzgebung des<br />

ANZEIGE -<br />

31 . Mai gestellt werden . Landes noch offen sind . Solche<br />

Ganz bewusst bat der Schul- ungeklärten Details sind es aber,<br />

ausschuss in seiner Empfehlung welche vor allem SPD und Grükeine<br />

Namen genannt, obwohl ne daran zweifeln lassen, zu diebereits<br />

drei Anfragen für Ober sein Zeitpunkt überhaupt etwas<br />

schulen vorliegen In Boden- zu Oberschulen zu beschließen .<br />

werder sollen die , bisher selbst- Vor allem Dr . Wolfgang Bönig<br />

ständige Haupt- und die Real- und Dirk Reuter (SPD) sowie<br />

Mehrere Zubdrernehmenin Eschershausen Stellung zur Schuldebatte .<br />

11n~ j= ! -- T _1_<br />

TÄGLICHER ANZEIGER.13<br />

Wohin geht die Reise mit den neuen Oberschulen? Verwaltung und Schulausschuss ärgern sich über viele ungeklärte Fragen . Fotos : nig<br />

Peter Ruhwedel (Grüne) wollen Die Mindestzahlen (48 Schüler Berufsbildenden Schulen ist im men abschaffen wird : Hermann<br />

eine Entscheidung vertagen, bis pro Jahrgang ohne gymnasialen Konzept der Oberschule ,vorge- Schütte erwartet eine neue<br />

es vom Land klare Gesetze und Zweig, 75 mit gymnasialem sehen, allerdings erst für den Schulverordnung des Landes, in<br />

Vorgaben gibt. Zweig, davon, 27 im gymnasia- neunten und zehnten Jahrgang . der auch Mindestzügigkeiten für<br />

Etwas Licht ins Dunkel zu len Bereich), müssen über zehn Auch hier bekäme insbesondere Haupt- und Realschulen gebringen,<br />

darum bemüht sich seit Jahre nachgewiesen ewiesen werden . Eschershausen Probleme, die nannt werden . Damit könnte es<br />

längerer Zeit die Kreisverwal- „Und das, über jedes Jahr ein- schon im achten Jahrgang ko- die nächsten Jahre doch wieder<br />

tung . . Allerdings vergeblich, zeln, geschätzte Zahlen oder ein operieren . Und auch die Frage eng werden für die kleineren<br />

Schulamtsleiter Herrmann Mittelwert, genügen nicht", so nach der Zulässigkeit von Au- Schulen im Kreis .<br />

Schütte erzählt im Ausschuss Schütte. Auch bei anderen ßenstellen bei Oberschulen ist Kurz gestreift wird' im Ausvom<br />

einem geplanten, aber, ab- Punkten he die Tücke im De- ungeklärt : Diese seien nach ak- schuss noch der Streitpunkt<br />

gesagten Info-Termin in Han- tail : Eine teilgebundene oder of- tuellen Aussagen „nur befristet Schulbezirke : Diese sollen zwar<br />

nover . Es gebe keine weiteren fene Ganztagsschule sei nur auf und bei Raumengpässen" mög- neu gebildet werden, um rech-<br />

Informationen außer den im In- Antrag möglich, die Rede ist lich . - nerische Größen für die Schulen<br />

tarnet veröffentlichten „Hin- von zwei ganzen Tagen pro Ist es' also für manche Schulen zu bekommen, erläutert Anja<br />

weisen", hatte die Landesschul- Woche . Was mit Schulen' pas im Landkreis besser, alles beim Krause, „aber wir planen, den<br />

bebürde verlauten lassen. Aus siert, die schon jetzt für vier Ta- alten zu belassen? Die HRS Be- Elternwillen freizugeben ."<br />

gleichem Grund war auch kein ge wöchentlich Ganztagsschu vern zum Beispiel macht keine Zwei weitere umstrittene<br />

Vertreter der Landesregierung len sind, ist offen . Bestrebun en, Ober hul Themen kommen im Ausschuss<br />

im, ;:;~indener Saus- - . Car, sich- zu lversählech- werd . Werne. e (FDP) nicht mehr' zur ~~p S rd ' Der<br />

schuss erschienen, trotz Einla- tarn, besteht für Schulen auch erinnert d azu im Ausschuss an viel diskutierte Sehn entwickdung<br />

. „Fragen, die uns auf den bei der Versorgung mit sozial- den Begriff „Bestandsschutz", lungsplan steht bei der nächsten<br />

Nägeln brennen, bleiben unbe- pädagogischen Fachkräften : Ei- der in den vergangenen Mona- Kreistagssitzung nicht mehr zur<br />

antwortet", ärgert sich Anja ne halbe Stelle pro Schule sei leten häufig gefallen sei . Hier aber Diskussion, da nach neuem Ge-<br />

Krause. „Die Absage aus Han- diglieh vorgesehen, hat Ulrich müssen ihn Krause und Schoppe setz kein Beschluss mehr nötig<br />

nover ist nicht nur eine Enttäu- Schoppe vom schulfachlichen gleichermaßen enttäuschen : ist. Und die Standort-Frage<br />

schung, das ist ein Affront", Dezernat der --Landesschulbe „<strong>Das</strong> Wort Bestandsschutz <strong>Campe</strong>-Gymnasium wird verkommentiert<br />

Peter Ruhwedel. hörde in Erfahrung gebracht. taucht in unseren Unterlagen tagt: Die Ergebnisse der Kos-<br />

So kann Schütte lediglich zu- Eschershausen zum Bei spiel hat nicht au£" Auch wenn das Land tenschätzung sollen bei dir Bausammenfassen,<br />

was bisher in Sa- schon jetzt dafür eine volle Stel- im Zuge der Oberschul-Einfüh- ausschuss-Sitzung am 9 . März<br />

chen Oberschule bekannt ist. le . Enge Zusammenarbeit mit rang keine anderen Schulfor- vorgestellt werden .<br />

1 . t 1 d%. 7 . w .. 0 -+


Schuldebatte: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!<br />

:Antrag der Grünen im Kreisausschuss zum Standorterhalt des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums abgelehnt (4<br />

Auch wenn einige es anders darstellen<br />

wollen : Die Luft. ist keinesfalls<br />

raus aus der Umzugsde<br />

hatte des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

und der Gründung einer Oberschule<br />

Holzminden-Bevern. So<br />

hat der Kreisausschuss in seiner<br />

letzten Sitzung den Antrag der<br />

Grünen abgelehnt, sich klar<br />

zum Standort Innenstadt für das<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium zu bekennen<br />

und das Ziel einer Oberschule<br />

Holzminden/Bevern<br />

nicht weiter zu verfolgen .<br />

Die Parteien im Kreisausschuss<br />

haben sich zwar den Forderungen<br />

der Bürgerinitiative<br />

<strong>Campe</strong> 11, der Eltern- und<br />

Schülervertreter, der Stadt<br />

Holzminden und von Bündnis<br />

90/Die Grünen angeschlossen,<br />

„keine übereilten Beschlüsse<br />

zum Standort <strong>Campe</strong> zu fassen"<br />

und die Kosten der Sanierung<br />

und des Neubaus neutral, zu<br />

überprüfen . Auch soll die Umsetzung<br />

des Schulentwicldüngsplans<br />

ausgesetzt werden und ein<br />

Runder Tisch eingerichtet werden.<br />

Doch der, Umzug des <strong>Campe</strong><br />

in die Liebigstraße mit einer<br />

Oberschule Holzminden ist keinesfalls<br />

vom Tisch. Denn alle<br />

Sanierungs- und Neubaupläne,<br />

sowohl für die Varianten Innenstadt<br />

als auch Schulzentrum,<br />

sollen weiterhin untersucht werden.<br />

Aufgeschoben ist also nicht<br />

aufgehoben!<br />

Wir Grüne befürworten ein<br />

starkes Gymnasium in der<br />

Kreisstadt und ein modernes<br />

( . AA<br />

Schulzentrum in der Liebigstraße.<br />

Wir haben uns als einzige<br />

Partei in der Standortfrage festgelegt.<br />

. Notwendige Investitionen<br />

und Sanierungen dürfen da-<br />

für jetzt nicht auf die lange Bank<br />

geschoben werden. Unsere Kinder<br />

brauchen gute Schulen! Wir<br />

werden daher das Streichen von<br />

Geldern für -die Liebigstraße<br />

und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium bei<br />

schlüsse gefasst werden. <strong>Das</strong><br />

Drohen mit der Kommunalaufsicht,<br />

die angeblich noch vor<br />

kurzem die Umsetzung des<br />

Schulentwicklungsplans zur<br />

zwingenden * Voraussetzung für<br />

den Haushalt erklärt hatte,<br />

zeigt, dass es doch in Richtung<br />

Billigmodell zu Lasten der<br />

Schülerinnen und Schüler gehen<br />

könnte .<br />

naue Verordnungen und Um-<br />

Setzungen noch in der Diskussi-<br />

an sind . Also liebe Bürgerinnen<br />

und Bürger: Passen Sie auf, dass<br />

sie nicht ihr blaues „Würfel"-<br />

Wunder erleben .<br />

Die Grünen fordern deshalb<br />

alle Bürgerinnen und Bürger<br />

auf, sich an der am 28. Februar<br />

stattfindenden Demonstration<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

den Haushaltsberatungen nicht Die Standortfrage in Holz- und der BI <strong>Campe</strong> 11 in Holz-<br />

akzeptieren .<br />

Die Ablehnung unseres Anminden<br />

ist weiterhin offen - eine<br />

sofortige Umsetzung einer<br />

minden rege zu beteiligen .<br />

Denn nur wenn der Kreistag<br />

trags zeigt uns, dass hier ein „Mega-Schule" im Schulzen- klar „Nein" zu absurden Spar-<br />

doppeltes S p iel gespielt wird,<br />

denn es zählen nur Beschlüsse<br />

trum Liebigstraße ist weiterhin<br />

möglich . Auch wird die Einrichmodellen<br />

sagt, kann eine vernünftige<br />

Debatte stattfinden.<br />

und keine öffentlichen oder tung von Oberschulen mit gym-<br />

nichtöffentlichen Versprechungen.<br />

Noch kurz vor den Schulfenasialem<br />

Angebot vom Landkreis<br />

weiterhin forciert, obwohl<br />

rien sollen die endgültigen Be- das Schulgesetz und seine ge-<br />

37803 Holzmünden, Telefon (05531) 9304-0,<br />

TeN(ax(0553119304 .41<br />

E-Mut : infoGtah .d e • Internet : www.tah.de<br />

Zentralredaktion: Ulrich Neufert<br />

Geschäftsführung: Constanze Mahnkopf<br />

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Redaktion Holzmünden :<br />

Chefredakteur : Kuno Mahnkopf<br />

Lokalredaktion : Birgit Schneider (verantwortlich ;bs),<br />

Uwe Engefiardt(Sport ;ue),<br />

Frank Müntefering (ihm),<br />

Jörg Niggemann (nig),<br />

Gudrun Reinking (r&),<br />

Thomas Specht (spe),<br />

<strong>Das</strong>s Tacke (Fotos; tu)<br />

Güftlge Anzeigenpreisliste Nr . 33 ab 1 .1.2011<br />

Mitglied der wroro<br />

GöttingerTageblat,'t m<br />

medi akambi<br />

Monatlicher Bezugspreis durch Zustellung<br />

17,20 EUR, fürAhholer 15,70EUR, im Postbezug<br />

20,10 EUR (einschl . 7% MwSt .). Die Bezugsgebühren<br />

sindjewellsam Beginn des Monatsfältig . Abbestellungen<br />

schriftlich beim Verlag bis zum 20. des Vormonats . In<br />

Fällen höhererGewaä,beiVerbotoderBetdebastömngen<br />

sowie Störungen des Arbeitsfriedens besteht kein Ansprach<br />

auf Kürzung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes.<br />

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wird dafür keine Haftung übernommen . Alle urlieberrechtlichen<br />

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Anzeiger. <strong>Das</strong> Reproduzieren ist ohne Genehmigung des<br />

Verlages nicht gestattet und wird strafrechtlich verfolgt .<br />

ErMitungsort und Gerichtsstand ist für das Mahnverfahren<br />

und kn Verkehr zu Vollkaufleuten Holzminden .


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Mittwoch, 16 . Februar<br />

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Untere Hauptstraße 133, Telefon<br />

05645/78010 .<br />

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Die Lesermeinun im TAH - Die Lesermeinun im TAH<br />

Auf Kosten von Qualität und Chancengleichheit<br />

<strong>Das</strong> wollen wir alle -gute Schülen,<br />

die Qualität und Chancen<br />

für j)eden einzelnen ihrer Schüler<br />

bieten, die mit Profilen und<br />

Konzepten, Differenzierung<br />

und individueller Förderung,<br />

kleinen Lerngruppen, aufeinander<br />

abgestimmten Kollegien,<br />

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optimale Ausbildung für jeden<br />

der ihnen anvertrauten Jugendlichen<br />

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jeden Fall etwas zu tun! Und<br />

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Haupt- und Realschulen, Förderschule,<br />

1-IRS in Bevern und<br />

dem <strong>Campe</strong>-Gymnasium . Alle<br />

haben sich auf die Fahnen geschrieben<br />

haben, das Optimum<br />

für ihre Schüler zu erreichen.<br />

Durch eine rein räumliche<br />

Zusammenlegung der betroffenen<br />

Schulen in ein „Bildungszentrum"<br />

mit 1 .700 Schülern<br />

wird das Lernumfeld unübersichtlicher<br />

und anstrengender<br />

und man kann davon ausgehen,<br />

dass all die von anderen Großschulen<br />

bekannten Probleme<br />

und Konflikte das Lernen und<br />

Arbeiten beeinträchtigten .<br />

Dies stellte der Schulträger in<br />

zahlenschweren Zukunftsszenarien<br />

natürlich bisher anders dar<br />

- muss er doch angesichts der<br />

prekären Haushaltslage irgend<br />

wie sinnvoll heraus aus der Kostenfalle<br />

. Denn dass der Landkreis<br />

als Schulträger das <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium seit 30 Jahren baulich<br />

vernachlässigt hat, ist peinlich<br />

und jetzt auch richtig teuer<br />

geworden ; was ist da leichter, als<br />

das Alte hinter sich zu lassen<br />

und statt zwei Baustellen (<strong>Campe</strong><br />

und „Blauer Würfel") nur eine<br />

zu finanzieren irgendwie<br />

lässt sich das schon schönreden<br />

und anhand schwindender<br />

Schülerzahlen ja auch belegen .<br />

Self fulfilling prophecy .<br />

Nun passen alle Betroffenen<br />

aber auf: 1 .700 Schüler zusammen,<br />

wieder viel zu wenig und<br />

zu ; kleine Räume, zu wenig<br />

Sporthallen, zu wenig Freizeitund<br />

Pausenbereiche (Ganztagsschulen!),<br />

kein Platz für Schülerfirmen,<br />

AGs und Projekte,<br />

Elterngespräche, Schulveranstaltungen;<br />

Förderschüler ir .<br />

Klassen mit 28 Jugendlicher<br />

„inkludiert", die unausgereifter<br />

Pläne einer Oberschule mal<br />

ganz außen vor gelassen - das<br />

sieht nach Sparschulzentrum<br />

aus .<br />

Chancengleichheit - und damit<br />

meinen wir wohl alle die<br />

Förderung von Schülerindividuen<br />

- ist so nicht zu erreichen .<br />

Lasst uns doch bitte einfach mal<br />

gute Schule machen .<br />

Eine haushaltspolitische Notlage<br />

ist hier jedenfalls nur gut<br />

genug für eine Notlösung .<br />

Jette Piper<br />

Bevern


Grüne wollen Elternbefragung<br />

zu Schulen ye<br />

Heute Kreisschulausschuss-Sitzung<br />

Kreis Holzminden (r) . Die<br />

Grünen im Kreistag fordern<br />

grundsätzlich eine Elternbefragung<br />

vor Einrichtung neuer<br />

Schulformen. „Für eine attraktive<br />

Schulpolitik ist der Elternwille<br />

entscheidend . Wir wollen die<br />

Abwanderung stoppen und das<br />

geht nicht mit Entscheidungen<br />

über die Köpfe der Bürgerinnen<br />

und Bürger hinweg", sagte der<br />

Fraktionssprecher Christian<br />

Meyer zur aktuellen Schuldiskussion<br />

. Der Kreis-Schulausschuss<br />

diskutiert am heutigen<br />

Mittwoch, 16 . Februar, um<br />

14.30 Uhr in der Aula der<br />

Grundschule im Schulzentrum<br />

Eschershausen bereits über die<br />

Errichtung von Oberschulen in<br />

Delligsen-Duingen, Bodenwerder<br />

und Stadtoldendorf-<br />

Eschershausen zum Teil mit<br />

gymnasialen Zweigen .<br />

Der Kreistag wird am Montag,<br />

28 . Februar, darüber beraten<br />

. Die Grünen halten eine<br />

Entscheidung für verfrüht und<br />

undemokratisch .<br />

Der Landtagsabgeordnete<br />

Christian Meyer zu den neuen<br />

Entwicklungen in Hannover :<br />

„<strong>Das</strong> Schulgesetz mit allen seinen<br />

Ausführungserlassen ist<br />

noch gar nicht vom Landtag beschlossen<br />

. Umfangreiche Anderungen<br />

werden diskutiert, und<br />

ein Gutachten der unabhängigen<br />

Landtagsjuristen hält die<br />

Ungleichbehandlung von Oberschulen<br />

und Gesamtschulen sogar<br />

für einen Verstoß gegen den<br />

Gleichbehandlungsgrundsatz<br />

der Verfassung . Damit könnte<br />

die Oberschule verfassungswidrig<br />

sein . Der Landkreis tut so,<br />

als ginge ihn das alles nichts an ."<br />

Nach dem Gesetzentwurf sollen<br />

Oberschulen bereits zweizü-<br />

gig, Integrative Gesamtschulen<br />

(IGS) jecoch erst fünfzügig genehmigt<br />

werden . <strong>Das</strong> hält der<br />

Gesetzgebungs- und Beratungsdienst<br />

des Landtags für verfassungswidrig.<br />

Einige Kommunen,<br />

denen eine drei- oder vierzügige<br />

IGS vom Land nicht bewilligt<br />

würde, könnten klagen,<br />

mit guten Erfolgsaussichten .<br />

Auch fordern sowohl Landeselternrat,<br />

Landesschülerrat und<br />

der niedersächsische Landkreistag<br />

eine Absenkung der Hürden<br />

für Gesamtschulen . Die Grünen<br />

erinnerten daran, dass die Elternbefragung<br />

für eine IGS in<br />

Bodenwerder eine Zustimmung<br />

von fast 80 Prozent und eine<br />

glatte Vierzügigkeit ergeben habe<br />

. Sowohl in Bodenwerder als<br />

auch in Stadtoldendorf-Eschershausen<br />

wäre eine Integrierte<br />

Gesamtschule demnach möglich<br />

oder einklagbar. Die Grünen<br />

haben daher einen Anderungsantra<br />

:,- für den nächsten Schulaussc<br />

fuss und Kreistag eingereicht<br />

.<br />

Meyer : „Bevor ein neues<br />

Schälsystem neben den bestehenden<br />

Schulformen eingerichtet<br />

wird, wollen wir eine Abfrage<br />

der Elternwünsche vorschreiben,<br />

ob es dafür überhaupt eine<br />

Akzeptanz gibt . Dabei sollten<br />

sowohl die Alternativen Oberschule<br />

und IGS als auch der Bestand<br />

des bestehenden Schulsystems<br />

abgefragt werden . Bis dahin<br />

muss aber Klassengröße,<br />

Qualität und Unterrichtsversorgung<br />

vom Land verbindlich geregelt<br />

sein . Erst dann macht die<br />

Einrichtung und Diskussion<br />

neuer Schulformen Sinn . Es<br />

bringt nichts, jetzt im vorauseilenden<br />

Gehorsam Entscheidungen<br />

übers Knie zu brechen,"


Angemessen versorgt in den sicheren Bildungshaten . . .<br />

Die Diskussion über Schulentwicklungsplanung und Stellungnahme im Rat der Stadt Holzminden<br />

Holzminden (spe) . Der Entwurf<br />

einer Schulentwicklungsplanung<br />

des Landkreises Holzminden<br />

hat in der Stadt Holzminden<br />

hohe Wellen geschlagen<br />

. Der Rat der Stadt positionierte<br />

sich jetzt klar (siehe Artikel<br />

oben) . Auch im Rat wurden<br />

noch einmal Argumente ausgetauscht.<br />

Sprecher der Fraktionen<br />

begründeten den Ratsbeschluss<br />

und nahmen engagierte<br />

Bürger der Stadt in Schutz -<br />

zum Beispiel Ralf Schwager, der<br />

die Bürgerinitiative „<strong>Campe</strong> 1.1"<br />

gegründet und schnell gehandelt<br />

hatte .<br />

„Ein brisantes Thema" sei<br />

das, begann Ursula Deutsch<br />

(CDU), die die Ratsvorlage vorstellte<br />

. In einer strukturschwaehen<br />

Region komme es im Besonderen<br />

darauf an, die Schulstruktur<br />

optimal auszurichten .<br />

„Dazu gehören alle Schulen,<br />

Qualität genießt Priorität", sagte<br />

Deutsch . Die Schulentwicklungsplanung<br />

des Landkreises<br />

hingegen beschreibe eine Notlösung.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> habe zuletzt<br />

nur vierzügig eingeschult, viele<br />

Schüler besuchten auswärtige<br />

Schulen . Dies gelte es zu beseitigen<br />

.<br />

Birgit Czyppull (SPD) wurde<br />

lyrisch, erzählte „die Geschichte<br />

des Schulentwicldungsplans"<br />

und unternahm eine Exkursion<br />

auf die unruhige hohe See . Sie<br />

sprach von der Flotte, die es gelte,<br />

„sicher und mit klarem Ziel<br />

übers Meer" zu bringen . Ihre<br />

Schiffe (die Schulen) wolle man<br />

in den sicheren Bildungshafen<br />

einlaufen sehen . Dabei seien<br />

Eisberge (Oberschulen) zu umschiffen,<br />

und die Mannschaft sei<br />

angemessen zu versorgen (mit<br />

Bildung) . „Admiral Waske" habe<br />

das Oberkommando . Und<br />

der könne „mit einem Haufen<br />

alter Schaluppen kein Ziel erreichen"<br />

. Czyppull appellierte an<br />

alle Beteiligten, konstruktiv mitzuarbeiten.<br />

Sie forderte, die<br />

Kreispolitiker müssten ausreichend<br />

Geld zur Verfügung haben,<br />

um die Flotte in den sicheren<br />

Bildungshafen zu bringen .<br />

Peter Ruhwedel (Grüne) befand,<br />

die Luft sei keinesfalls raus<br />

aus der Schuldebatte, die Oberschule<br />

und der Umzug des<br />

<strong>Campe</strong> seien noch nicht vom<br />

Tisch . „Wir befinden uns in einen»<br />

taktisch-strategischen Manöver",<br />

sagte er, die nächsten<br />

Monate seien entscheidend .<br />

„<strong>Das</strong>s es ein finanzieller Kraftakt<br />

ist, wissen wir auch", so<br />

Ruhwedel . Er erwarte mit Blick<br />

auf die anstehenden Baumaßnahmen<br />

am <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

auch einen Beitrag der Stadt<br />

Holzminden und der Wirtschaft<br />

vor Ort .<br />

Eberhard Äsche (CDU)<br />

machte einen Spagat zwischen<br />

Kreis- und Stadtpolitik, hielt es<br />

für „an der Zeit, eine breit angelegte<br />

objektive Diskussion zu<br />

führen" . Einige Sachverhalte<br />

seien „völlig falsch dargestellt<br />

und interpretiert" worden . So<br />

seien auf Kreisebene noch keine<br />

Beschlüsse gefasst worden . Allerdings<br />

könne man die Augen<br />

nicht davor verschließen, dass<br />

zum Beispiel Niedersachsen bis<br />

zum Jahr 2020 100 .000 Schüler<br />

verlieren werde . Deshalb müsse<br />

man über Strukturveränderungen<br />

reden müssen . Die Schulentwicklungsplanung<br />

müsse auf<br />

Schulgesetzgebung und Haushaltslage<br />

aJgestimmt werden .<br />

„Oberschulen sind das richtige<br />

Instrument", befand er und<br />

blickte auf Eschershausen, Delligsen<br />

und Bodenwerder . Der<br />

Standort Holzminden werde<br />

hingegen „in keiner Weise angefasst",<br />

da könne man Entwarnung<br />

geben . Und am <strong>Campe</strong><br />

würden sich wahrscheinlich<br />

„völlig andere Umbaumaßnahmen<br />

ergeben" . Aus Holzmindener<br />

Sicht könne man der Vorlage<br />

aber zustimmen .<br />

Martin Gumpert (SPD) hatte<br />

Neuigkeiten von einer Schulleitertagung<br />

mitgebracht. Dort<br />

habe Landrat Waske mitgeteilt,<br />

dass es in den nächsten Jahren<br />

keinen Schulentwicklungsplan<br />

geben müsse, wenn die Politik<br />

dies nicht wolle . Es werde auch<br />

keine Oberschulen im Landkreis<br />

Holzminden gegen den Willen<br />

der betroffenen Schulen geben,<br />

und Haupt- und Realschule<br />

Holzminden wollten dies nicht .<br />

Beschlüsse, so Gumpert, solle<br />

man erst treffen, „wenn der<br />

Schnellzug der Dynamik zum<br />

Stillstand gekommen ist ." Die<br />

Holzmindener Positionierung<br />

zum <strong>Campe</strong> sei legitim . Ohne<br />

12v4~, /x a 'm<br />

die Aufregung hätte es sie nicht<br />

gegeben, sagte er . Die betroffenen<br />

Schulen hätten zuerst reagiert<br />

und gesagt: „So geht es<br />

nicht!"<br />

Auch Karl-Heinz Huchthausen<br />

(SPD) hielt den eindeutigen<br />

Ratsbeschluss für richtig, weil<br />

der Zeitdruck entstanden sei . Es<br />

sei unmöglich, in der SchulentwicklungsplanungEntscheidungen<br />

ohne die Stadt Holzminden<br />

zu treffen . Schließlich gehe es<br />

um Entscheidungen für die<br />

nächsten 30 bis 50 Jahre . Und<br />

(la müsse man die Bürger mitnehmen<br />

. Er stellte die Frage,<br />

warum das <strong>Campe</strong> überhaupt in<br />

seinem jetzigen Zustand ist .<br />

Dr . Christian Schaefer<br />

(CDU) vermutete : „Wenn wir<br />

die Resolution nicht auf den<br />

Weg gebracht hätten, wäre der<br />

Schulentwicklungsplan so verabschiedet<br />

worden ." Man habe<br />

so beschließen müssen, „damit<br />

eine vernünftige Diskussion<br />

weiterhin möglich ist" . „Aufreger",<br />

wie Ralf Schwager, die<br />

schnell reagiert hätten, dürfe<br />

man nicht an den Pranger stellen,<br />

Letzte Ehrungen im Namen<br />

der Transnet-Gewerkschaft<br />

Mitglieder) etzt unter dem Dach der EVG<br />

Holzminden (r) . Die letzte Jubilarehrung<br />

der Transnet-Gewerkschaft<br />

(neu : . Eisenbahnund<br />

Verkehrsgewerkschaft),<br />

Ortsstelle Holzminden, hat<br />

stattgefunden . Acht von zwölf<br />

Jubilaren waren erschienen .<br />

Der Vorsitzende Michael<br />

Rehbein begrüßte Mitglieder,<br />

Jubilare unul Gäste . Der Vorsit-<br />

1, . 1,,, . .1 ., .,<br />

Der erste Bevollmächtigte der<br />

OV Göttingen/Northeim, Wolfgang<br />

Hemme, berichtete über<br />

die Zusammenlegung der Gewerkschaften<br />

Transnet und<br />

GDBA, die seit dein 1 . Dezember<br />

letzten Jahres in die EVG<br />

(Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft)<br />

umgewandelt wurde<br />

. Alle Mitglieder sind zur ers-<br />

T. .1 1, 1 _<br />

Kino . Kokowääh um 17, 20<br />

und 22 .45 Uhr ; Dickste<br />

Freunde um 20 und 22 .45<br />

Uhr ; Love and Other<br />

Drugs um 17 .15 und 22 .30<br />

Uhr; Vorstadtkrokodile 3<br />

um 16 .30 Uhr ; Gullivers<br />

Reisen um 18 .30 Uhr ; Black<br />

Swan um 20 Uhr .<br />

Hospizverein Holzminden .<br />

Sterbebegleitung, Trauerbegleitung,<br />

zu erreichen<br />

unter 05531/1271062 oder<br />

0170/2177259 .<br />

Sorgentelefon. Kostenlose<br />

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Telefon 0800/1110444 .<br />

Silberborn<br />

Solling- und Heimatverein<br />

. Mitgliederversammlung<br />

uni 19 .30 Uhr im Hotel<br />

„Sollingshöhe" .<br />

ältlicher iIn~eiger g<br />

Verleger und Herausgeber :<br />

Constanze Mahnkopf<br />

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Kuno Mahnkopf<br />

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Fällen höhererGewalt. bei Verbot oder Belriebsstiirungen<br />

sowie Storungen des Arbeitsfriedens besteht kein An -<br />

spnich auf Kürzung oder Rückzahlung des Bezngsaebles


14.TÄGLICHER ANZEIGER %%9"% ' A4<br />

„Übereilt und unseriös": „Generalabsage" an den Kreis<br />

Stadt Holzminden nimmt Stellung zum Schulentwicklungsplan-Entwurf des Kreises : Die Planung wird komplett abgelehnt!<br />

Holzminden (spe) . Die Stellungnahme<br />

der Stadt Holzminden<br />

zum Entwurf einer Schulentwicldungsplanung<br />

im Landkreis<br />

Holzminden, vorgelegt<br />

von der Kreisverwaltung, ist<br />

eindeutig und unmissverständlich<br />

. Bis auf die Tatsache, dass<br />

die Kreisstadt eine Planung der<br />

Entwicklung der Schulen<br />

„grundsätzlich begrüßt", lässt<br />

die Stellungnahme kein tes<br />

Haar am Entwurf des Lan eises<br />

. Eine Oberschule in Holzminden<br />

oder eine Außenstelle<br />

Bevern für die Haupt- und die<br />

Realschule, ein Umzug des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums an die<br />

Liebigstraße, Entscheidungen<br />

unter Zeitdruck, ohne verbindliche<br />

gesetzliche Vorgaben und<br />

ohne Einbeziehung aller Beteiligten<br />

- all dies lehnt die Stadt<br />

von A bis Z ab . Der Rat der<br />

Stadt Holzminden hat mit allen<br />

Stimmen - auch mit den Stimmen<br />

jener Abgeordneten, die<br />

auch im Kreistag sitzen . und dort<br />

den gesamten Landkreis im<br />

Blick haben müssen, und mit der<br />

Stimme des Ratsvorsitzenden<br />

Schünemann, dessen Kabinett<br />

in Hannover die Oberschulen<br />

propagiert, die „Generalabsage"<br />

verabschiedet.<br />

Die vorgesehene Veränderung<br />

der Schullandschaft beinhalte<br />

insbesondere für das Stadtgebiet<br />

Holzminden „erhebliche<br />

Kritikpunkte" und könne nicht<br />

mitgetragen werden . <strong>Das</strong> gelte<br />

für Hauptschule, Realschule<br />

und <strong>Campe</strong>-Gymnasium . „In allen<br />

Fällen wird die Planung ab-<br />

gelehnt", heißt es da . So wird<br />

die Einrichtung einer Außenstelle<br />

Bevern für die Johannes-<br />

Falk-Schule (Hauptschule) und<br />

die Dr . Jasper-Realschule sowie<br />

eine Oberschule Holzminden<br />

abgelehnt. In der Stellungnahme<br />

der Stadt Holzminden zum<br />

Schulentwicklungskonzept finden<br />

sich energische Formulierungen<br />

: „Übereilt und unseriös"<br />

sei eine Umsetzung gesetzlicher<br />

Änderungen, die im Landtag<br />

noch nicht beschlossen seien .<br />

Zum 1 . August sei dies „faktisch<br />

in der Praxis kaum möglich" .<br />

„Aus der Anforderung des<br />

Wirtschaftsstandorts Holzminden<br />

für ein optimales Schulangebot<br />

in Holzminden erwächst<br />

die Forderung, die gymnasiale<br />

Ausbildung am <strong>Campe</strong> mehr als<br />

vierzügig dauerhaft sicherzustellen",<br />

steht im Beschluss . Entscheidend<br />

für die Zukunft des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums sei eine<br />

„ausdifferenzierte Oberstufe mit<br />

einer Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten<br />

und Schwerpunkten"<br />

. Die Schulentwicklungsplanung<br />

des Landkreises<br />

dürfe nicht nur von Defiziten<br />

ausgehen. Bildungspolitik dürfe<br />

nicht vorrangig unter dem Diktat<br />

der Finanzen betrachtet werden,<br />

„sondern unter Qualitätserwägungen"<br />

. „Sofern Haushaltskonsolidierung<br />

zu Lasten<br />

der schulischen Bildung erfolgt,<br />

ist langfristig mit erheblichen<br />

Defiziten für die Gese)lschaft zu<br />

rechnen . Dann <strong>bleibt</strong> der Landkreis<br />

Holzminden nicht die<br />

Schatzkammer des Weserberg-<br />

landes", schreibt die Stadt dem<br />

Landkreis ins Stammbuch .<br />

Die Stadt sieht das <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium weiterhin am<br />

Standort Wilhelmstraße/Billerbeck.<br />

Dort sei eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>HAWK</strong> möglich<br />

. Eine kontinuierliche Verbesserung<br />

der baulichen Situation<br />

an diesem Standort, kombiniert<br />

mit einer Hebung der Potenziale<br />

künftiger Lehrkräfte,<br />

seien Voraussetzung für eine<br />

„Aufbruchstimmung, die am<br />

Standort Holzminden im Interesse<br />

der Region Holzminden<br />

dringend zu fördern ist"' Der<br />

Entwurf des Landkreises greife<br />

die Chancen nicht auf,<br />

Auch wenn die Schulentwicklungsplanung<br />

am 28 . Februar<br />

nicht auf der Tagesordnung der<br />

Kreistagssitzung stehen wird<br />

und damit ein paar Monate Zeit<br />

für sinnvolle Entscheidungen<br />

gewonnen sind, war die Stellungnahme<br />

der Stadt vom Kreis<br />

bis zum 24 . Januar erbeten .' Der<br />

Stadtrat kritisiert diese „überaus<br />

kurzgefasste Zeit", sieht die<br />

Schulentwicklungsplanung als<br />

Prozess, will eine aktive Mitgestaltung<br />

und intensive Beteiligung<br />

aller Betroffenen - von<br />

Politik, über Schulen bis zum<br />

Stadtelternrat. Eine derartige<br />

Mitgestaltung sei aus Zeitgründen<br />

nicht möglich. Vom Landkreis<br />

fordert die Stadt, die<br />

Schulentwicklungsplanung „ergebnisoffen<br />

zu diskutieren und<br />

Alternativen zu entwickeln" .<br />

Der Rat der Stadt Holzminden setzt sich dafür ein, das <strong>Campe</strong> an der Wilhelmstraße zu erhalten . Foto: spe<br />

FREITAG, 18 . FEBRUAR 2(<br />

Heute in<br />

Holzmindei<br />

Freitag, 18. Februar<br />

Theater „Auf der anders<br />

Seite" um 20 Uhr in d<br />

Stadthalle.<br />

Konzert mit dem „Kla<br />

Spencker Trio" um 20 U .<br />

im Jazz-Club .<br />

Konzert mit „Tun ya" u<br />

20 .30 Uhr im „Essighof` .<br />

Kirchenkreistag: Begii<br />

um 18 Uhr im Gemeind<br />

saal der St. Michaelis-Ki<br />

chengemeinde .<br />

Flohmarkt für Groß ul<br />

Klein beim Verein „West<br />

blume" von 15 bis 18 Ul<br />

Wilhelmstraße 2, Telefi<br />

05531/7069846, freitags .<br />

Blindenverein. Treffen u<br />

14.30 Uhr im „Felsenke<br />

ler" .<br />

Bürgerschützengesellschaft.<br />

Treffen um 20 U<br />

im Schützenhaus .<br />

ESV. Jahreshauptversaml<br />

lung um 19 Uhr im VE<br />

einsheim „Zur Eisenbahn<br />

Johannisloge Stern a<br />

Solling. Gästeabend ii<br />

Vortrag um 19 Uhr .<br />

MTV 49 . Grünkohlwand<br />

rung, Treffpunkt um<br />

Uhr am Drei-Tage-Mark<br />

Shanty-Chor. Jahr(<br />

hauptversammlung um<br />

Uhr im „Altendorfer Hof<br />

Skatclub Solling-As :<br />

Spielabend um 19 Uhr<br />

„Felsenkeller" .<br />

Jugendzentrum . Kind(<br />

und Teenyclub von 12 1<br />

15 Uhr; Offener Kind,<br />

treff für Kinder von sec<br />

bis 12 Jahren von 15 bis<br />

T TL .. T T D,,,.1, 1< 1, ;, ' 1 T'


16 . TÄGLICHER ANZEIGER 1<br />

„Schulen, Eltern und Gemeinden müssten die Oberschule wollen"<br />

Landkreis Holzminden und Elternvertreter diskutieren über die Einführung von Oberschulen<br />

Kreis Holzminden (r) . <strong>Das</strong>s im<br />

Zusammenhang mit der Einführung<br />

von Oberschulen in Niedersachsen<br />

noch viel Beratungsund<br />

Erläuterungsbedarf besteht,<br />

wurde bei einer Versammlung<br />

der Elternvertreter im Schulzentrum<br />

Liebigstraße Holzminden<br />

deutlich, zu der der Landkreis<br />

Holzminden eingeladen<br />

hatte . Moderiert wurde die Veranstaltung<br />

von Diplom-Ingenieurin<br />

Karolin Thieleking vom<br />

Büro KoRiS - Kommunikative<br />

Stadt- und Regionalentwicklung,<br />

Hannover.<br />

„Im niedersächsischen Schulgesetz<br />

sind die gesetzlichen<br />

Grundlagen zur Schulentwicklungsplanung<br />

aufgehoben worden,<br />

im Kreistag wird daher<br />

auch kein formeller Beschluss<br />

über den Schulentwicklungsplan<br />

gefasst", informierte Landrat<br />

Walter Waske die rund 50 Elternvertreter<br />

sowie Schulleiter .<br />

Die vom Kreisausschuss beschlossenen<br />

„Leitlinien für die<br />

Fortschreibung der Schulentwicklung<br />

im Landkreis Holzminden"<br />

und die bisherigen Datenerhebungen<br />

und Berechnungen<br />

selbst sollen den Gremien<br />

bei Entscheidungen zur künftigen<br />

Schulstruktur im Landkreis<br />

Holzminden dienen .<br />

Landrat Waske erklärte, dass<br />

die Einrichtung von Oberschulen<br />

nur in Betracht komme,<br />

wenn alle betroffenen Schulen<br />

und die Standortgemeinden dies<br />

einvernehmlich wünschten. Die<br />

Informationsveranstaltung solle<br />

dazu dienen, alle Elternvertreter<br />

ülwr den augenblicklichen Sachstand<br />

zu informieren sowie<br />

1Vi I e, Anlegt ragen und Be-<br />

Diese wür-<br />

den dann in die weiteren Beratungen<br />

der Landkreisgremien<br />

einbezogen und an das Land<br />

weitergeleitet .<br />

Karin Peetz-Borghorst, Leiterin<br />

der Anne-Frank-Schule, und<br />

Haus- oachim Isermeyer, Leiter<br />

der Johannes-Falk-Schule, bekräftigten,<br />

dass die Umstrukturierung<br />

der Schullandschaft aufgrund<br />

dramatisch sinkender<br />

Schülerzahlen zwar erforderlich<br />

sei, hinsichtlich der Einrichtung<br />

von Oberschulen aber keine<br />

übereilten Entscheidungen getroffen<br />

werden dürften. Es sei<br />

von besonderer Bedeutung, die<br />

weiteren Ergebnisse gemeinsam<br />

und in der dafür nötigen Zeit zu<br />

erarbeiten .<br />

Hermann Schütte, Leiter des<br />

Schul- und Kulturamtes in der<br />

Kreisverwaltung, informierte<br />

über die Schülerzahlenentwicklung<br />

und die derzeitige Schulstruktur<br />

im Landkreis Holzminden<br />

. Ferner ging er auf die Voraussetzungen<br />

zur Errichtung<br />

von Oberschulen näher ein . Für<br />

die Schulträger sei ein Zeitfenster<br />

vom 1 . Februar bis zum 31 .<br />

Mai geöffnet worden, in dem die<br />

Genehmigung von Oberschulen<br />

bereits zum kommenden Schuljahr<br />

beantragt werden könne .<br />

<strong>Das</strong> Niedersächsische Schulgesetz<br />

solle durch den Landtag im<br />

März geändert werden . Um den<br />

kommunalen Schulträgern die<br />

Antragstellung bereits zum jetzigen<br />

Zeitpunkt zu erleichtern,<br />

habe das Kultusministerium sogenannte<br />

„Hinweise zur Einrichtung<br />

von Oberschulen" herausgegeben<br />

.<br />

Im Anschluss an den Vortrag<br />

waren die Teilnehmer gefordert.<br />

An Stellwänden mit den<br />

Diskussion im Schulzentrum Liebigstraße : Viele Fragen konnten geklärt werden, viele andere blieben aber offen .<br />

Themenbereichen „Oberschule<br />

versus Bestand Haupt-/Realschule"<br />

und „Zukunft des gymnasialen<br />

Schulangebotes im<br />

Landkreis" sowie „Inklusion der<br />

Förderschulen" wurde jeweils in<br />

Gruppen diskutiert, um Fragen,<br />

Hinweise und Anregungen,<br />

Vorteile oder Chancen sowie<br />

Risiken, Bedenken und Verbesserungsbedarf<br />

herauszuarbeiten .<br />

Die umfangreichen Ergebnisse<br />

des Wandelgangs wurden von<br />

Anja Krause, Dezernentin beim<br />

Landkreis Holzminden, sowie<br />

von Hermann Schütte und Karolin<br />

Thieleking, die die Gruppen<br />

bei der Diskussion betreut<br />

hatten, vorgestellt .<br />

Zum ersten Themenblock<br />

wurden insbesondere die<br />

Durchlässigkeit und die Differenzierungsmöglichkeiten<br />

der<br />

Oberschule als wesentlicher<br />

Vorteil für die Schüler erkannt .<br />

Dennoch wurde kritisiert, dass<br />

es noch zu viele offene Detailfragen<br />

gebe (Außenstellen,<br />

Ganztagsbetrieb, Lehrpersonal)<br />

und die zur Verfügung stehende<br />

Zeit für einen Start der Oberschule<br />

zum Beginn des Schuljahres<br />

2011/2012 bereits jetzt<br />

viel zu knapp bemessen sei . Unzufriedenheit<br />

wurde zudem darüber<br />

geäußert, dass es durch die<br />

Einführung der Oberschule teilweise<br />

zu Verschlechterungen<br />

bei der Ausstattung der Hauptund<br />

der Förderschulen komme .<br />

Zum Thema „Zukunft des<br />

gymnasialen Schulangebots"<br />

FREITAG, 25 . FEBRUAR 2011<br />

wurde im Wesentlichen festge- Deutlich wurde auch, dass die<br />

stellt, dass die Bedeutung des Umsetzung der Inldusion ein<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums Holzmin- Prozess ist, für den es klare Rahden<br />

als einziges allgemeinbil- menbedingungen geben muss<br />

dendes Gymnasium im Land- und der Zeit braucht, um erfolg-<br />

kreis Holzminden unumstritten<br />

reich realisiert werden zu kön-<br />

ist, durch die Oberschulen mit nen .<br />

gymnasialem Zweig jedoch eine Zum Abschluss der Veranstal-<br />

Konkurrenzsituation auftreten tung informierte Landrat Waskönnte<br />

.<br />

ke darüber, dass nach der Sit-<br />

Zu dem Punkt „Inklusion" zung des Schulausschusses (der<br />

war zu erkennen, dass eine inte- TAH berichtete) der Kreistag<br />

rative Beschulung von Schü- am 28. Februar über die Einern,<br />

bei denen sonderpädagogi- richtung von Oberschulen ent=<br />

scher Förderbedarf festgestellt<br />

Foto : TAH<br />

scheiden werde . Wichtig sei<br />

wurde, durchaus begrüßt wird . dem Schulträger ein breiter<br />

Es wurde aber auch die Befürch- Konsens vor Ort. Schulen, Eltung<br />

gesehen, dass die derzeit tern und Standortgemeinden<br />

gute Qualität der Förderschulen müssten die Oberschule wollen .<br />

durch die Integration in die Ansonsten könne sie nicht er-<br />

Oberschule abnehmen könnte . folgreich betrieben werden .


Gegen „Massenschülerhaltung", Oberschule und <strong>Campe</strong>-Umzug<br />

Schüler demonstrieren am Montag in Holzminden / Bürger sind zur Teilnahme aufgerufen ' - ~$ ^a C? ®( 4<br />

Holzminden (spe) . Jetzt machen<br />

die Schüler mobil im<br />

Schulstreit und rufen alle Schüler,<br />

Eltern und sich solidarisierende<br />

Bürger auf zur Teilnahme<br />

an der großen Schülerdemonstration<br />

am Montag, 28 . Februar,<br />

in Holzminden . Mit einem<br />

Sternmarsch, der sich um 11 .30<br />

Uhr vom Schulzentrum Liebigstraße<br />

und vom <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

aus in Bewegung Richtung<br />

Kreishaus setzt, demonstrieren<br />

die Schüler gegen „Massenschülerhaltung",<br />

Oberschule, Schulentwicklungsplan<br />

und den Umzug<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

ins Schulzentrum Liebigstraße .<br />

Um 12 .15 Uhr am Kreishaus<br />

angekommen, wollen die Schüler<br />

Unterschriften an Landrat<br />

Waske überreichen und eine<br />

Kundgebung vor dein Haupteingang<br />

abhalten . Die Veranstalter,<br />

die Schulsprecher von<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium, Dr . Jasper-Realschule,<br />

Johannes-Falk-<br />

Schule und Anne-Frank-Schule<br />

sowie Stadtelternratsvorsitzender<br />

Jürgen Hesse, rechnen mit<br />

mehr als 2 .000 Teilnehmern allein<br />

der betroffenen Schulen .<br />

Dem Zug hinzu gesellen werden<br />

sich die Schüler der Haupt- und<br />

Realschule Bevern .<br />

Über mehrere Wochen haben<br />

die Schülervertretungen aller<br />

vier beteiligten Holzmindener`<br />

Schulen gemeinsam die Demonstration<br />

vorbereitet . Sie findet<br />

am Tag der Kreista'ssitzung<br />

statt, in der ursprüng ich über<br />

die Schulentwicklungsplanungen<br />

(SE, P) beschlossen werden<br />

sollte . <strong>Das</strong>s <strong>Campe</strong> und SEP inzwischen<br />

von der Tagesordnung<br />

ßenonnnen wurden, beruhigt<br />

die Schüler nicht . Uber die Einrirhtnn1<br />

, von Oberschulen hin-<br />

( l,rn soll beraten werden . „Politik<br />

ist unbr re hcnbar . Wir habetr<br />

Angst, dunn wir wissen noch<br />

immer nicht, was Sache ist. Wir<br />

befürchten, dass vor den Kommunalwahlen<br />

vieles verschleiert<br />

werden soll", sagt zum Beispiel<br />

Denis Medved, Schulsprecher<br />

der Dr . Jasper-Realschule .<br />

Obwohl jede einzelne Schulform<br />

anders von den Schulentwicklungsplanungen<br />

im Landkreis<br />

betroffen ist und folglich<br />

andere Interessen hat, sind sich<br />

die Schülersprecher in einem einig:<br />

„Es geht um die Zukunft<br />

der jetzigen und nächsten<br />

Schulgenerationen!" So steht es<br />

auf dem Plakat, das die Demo<br />

bewirbt, und hier ziehen die<br />

Schüler aller vier betroffenen<br />

Schulen an einem Strang . Die<br />

Veranstalter wünschen sich eine<br />

große Beteiligung, weit über die<br />

Schulen hinaus und rufen auf :<br />

„Holzmindener, schließt euch<br />

uns an!"<br />

Image und Identität aller Schulen<br />

Die Schülervertretungen wollen<br />

sich von niemandem auseinanderdividieren<br />

lassen . „Wir<br />

kommen gut miteinander klar .<br />

Uns geht es um das Wohlergehen<br />

aller Schulen", macht Denis<br />

Medved deutlich. Allen gehe es<br />

nicht nur um die eigene Schule,<br />

sondern auch um das Image und<br />

die Identität der jeweils anderen<br />

Schulen . So fordern die <strong>Campe</strong>-<br />

Schüler unter anderem, das<br />

Gymnasium in der Innenstadt<br />

zu halten, ein zweites Gutachten<br />

zur Ermittlung der Sanierungskosten,<br />

eine offene Diskussion<br />

runde, eine bessere Ausstattung<br />

und Renovierung des <strong>Campe</strong><br />

und ein Bekenntnis des Landkreises<br />

für sein einziges freies<br />

Gymnasium .<br />

Die Schüler der Haupt-,<br />

Real- und Förderschule im<br />

Schulzentrum Liebigstraße<br />

wenden sich in erster Linie gegen<br />

eint droht n lt „Massen-<br />

Schulpolitik geht alle an: Die Schülervertreter der Anne-Frank-Schule, Johannes-v a'ül -Schuie, der Ds Kasper-Realschule und des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

organisieren gemeinsam den Demonstrationszug und die Kundgebung am Montag in-Holzminden . <strong>Das</strong> Foto zeigt die Schüler Kai Hartmann,<br />

Mustafa Vurgun, Florian Breker, Safir Ei Wafi, Semi El Wafi, Marie Fricke, Jennifer Dewes, Denis Medved und Sebastian Bugaj . Foto : spe<br />

schülerhaltung" und eine Oberschule<br />

mit einer Außenstelle in<br />

Bevern . Insbesondere in der Johannes-Falk-Schule<br />

sei die vorbildliche<br />

Integration von Schülern<br />

mit .Migrationshintergrund<br />

in Gefahr. Sollte das Gymnasium<br />

an der Liebigstraße einziehen,<br />

müssten über 1 .000 Schüler<br />

mehr hier unterrichtet werden,<br />

aber auch hier in Busse steigen -<br />

zum Beispiel um ihre Sportstätten<br />

in der Innenstadt zu erreichen<br />

. Der Anne-Frank-Schule<br />

ist :rnßerdem der Erhalt der<br />

kleinen Klassen mit zehn bis<br />

zwölf Schülern wichtig. Bei Einrichtung<br />

einer Oberschule werden<br />

28er-Klassen befürchtet, bei<br />

Einführung der Inklusion würde<br />

sogar das Uberleben der Förderschule<br />

in Frage gestellt .<br />

Die Schüler brauchen für die<br />

Teilnahme an der Demo die<br />

schriftliche Einverständniserklärung<br />

der Eltern . Die Schulen<br />

akzeptieren diese Freistellung,<br />

die Schüler gelten dann als entschuldigt<br />

. Denis Medved hofft<br />

;ruf breite Unterstützung an der<br />

Heimatfront: „Bei den Eltern<br />

soll es endlich mal klingeln!"<br />

Die Lehrer dürfen nicht an der<br />

Demo teilnehmen, müssen an<br />

den Schulen bleiben, wo regulärer<br />

Unterricht angeboten wird .<br />

Demo-Zug 1 startet am Montag<br />

um 11 .30 Uhr auf dem<br />

Schulhof Liebigstraße . Auf der<br />

Bülte-Kreuzung schließen sich<br />

die Schüler aus Bevern an . Uber<br />

die Allersheimer Straße geht es<br />

bis zur Bodenstraße, wo sich die<br />

<strong>Campe</strong>-Schüler anschließen,<br />

und weiter über die Neue Straße<br />

zur Bürgermeister-Schrader-<br />

Straße bis zum Kreishaus . Zug 2<br />

führt vom Billerbeck über die<br />

Ernst-August-Straße bis zur<br />

Böntalstraße, dann rechts ab bis<br />

zur Sohnreystraße und über<br />

Dohnenstieg und Bodenstraße<br />

zur Allersheimer Straße, wo sich<br />

der Zug vereint. Bürger, die<br />

mitlaufen wollen, können sich<br />

an beliebiger Stelle einreihen .<br />

Vor dem Kreishaus ist ab 12 .15<br />

Uhr eine Abschlusskundgebung<br />

geplant, bei der die Schulsprecher<br />

Glas Wort ergreifen werden .


MITTWOCH, 23 . FEBRUAR 2011<br />

STADT UND LANDKREIS<br />

„In diesem maroden Gebäude wird super Arbeit geleistet"<br />

Lehrer sammeln Argumente gegen den Umzug des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums / Klares Nein für eine Oberschule mit gymnasialem Zweig<br />

Holzminden (bs) . Die Unterrichtsversorgung<br />

liegt bei 100<br />

Prozent . <strong>Das</strong> Lehrerkollegium<br />

ist motiviert . „Eigentlich<br />

herrscht Aufbruchstimmung",<br />

betont Karl-Georg Haase . Und<br />

seine Kollegen quittieren die<br />

Aussage des Personalratsvorsitzenden<br />

mit einem Kopfnicken .<br />

Doch seit Wochen ist es vorbei<br />

mit der Ruhe im Holzmindener<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium . Ein Umzug<br />

ins Schulzentrum Liebigstraße,<br />

weil die Sanierung der<br />

alten Penne zu teuer ist? Die<br />

Diskussion irritiert die Eltern,<br />

treibt die Schüler auf die Straße<br />

und lässt die Lehrer Argumente<br />

sammeln . Für ein starkes Gymnasium<br />

mitten in der Stadt und<br />

gegen eine Schwächung durch<br />

die Einrichtung von Oberschulen<br />

mit gymnasialem Zweig .<br />

„Es gibt hier vieles, was qualitativ<br />

gut läuft, doch das wird<br />

vergessen", ärgert sich Astrid<br />

Appel, Personalrätin im <strong>Campe</strong> .<br />

„In diesem maroden Gebäude<br />

wird super Arbeit geleistet",<br />

weiß sie . „Andere Landkreise<br />

pflegen solche Standorte", kritisiert<br />

Werner Wellmann vom<br />

Philologenverband, der Kreis<br />

Holzminden aber wolle ein<br />

solch altehrwürdiges Gebäude<br />

einfach aufgeben . Deshalb haben<br />

Karl-Georg Haase, Astrid<br />

Appel, Werner Wellmann,<br />

<strong>Campe</strong>-Personalrätin Heike,<br />

1lollensen und Karsten Siegel,<br />

hehrer und GEW-Vertreter,<br />

um ein Gespräch mit dem TAH<br />

gebeten . „Wir haben geguckt,<br />

was will das Kollegium, was hedcutet<br />

das für die Schüler", erklärt<br />

Astrid Appel . Punkt für<br />

funkt haben sie zusammengetra<br />

h < n, was den Schulalltagg in<br />

i~ •n lr :dcr I,al.ri It fit btt r nix ht,<br />

was das <strong>Campe</strong> in der Innenstadt<br />

auszeichnet, was beschwerlicher<br />

würde am Rande Holzmindens<br />

.<br />

Da ist natürlich zuallererst die<br />

Geschichte, die Tradition, die<br />

Identifikation mit dem Gebäude<br />

und dem Standort . Da sind aber<br />

auch viele praktische Punkte .<br />

Der Sport zum Beispiel. Gerade<br />

wird die Sporthalle Billerbeck<br />

saniert . „<strong>Das</strong> machen sie toll",<br />

weiß Astrid Appel. Sie weiß<br />

auch, dass die Sporthallen-Zeiten<br />

an der Liebigstraße nicht<br />

ausreichen. <strong>Das</strong> <strong>Campe</strong> müsste<br />

die Billerbeck-Halle weiter nutzen<br />

- „da geht viel Zeit für den<br />

Weg verloren" . <strong>Das</strong> gleiche gilt<br />

für die Schülerruderriege, die es<br />

seit 1927 gibt und um die andere<br />

Schulen die Holzmindener beneiden.<br />

„Je länger der Weg zur<br />

Weser wird, umso schwieriger<br />

wird es", argumentiert Astrid<br />

Appel . „Und zum Schwimmunterricht<br />

ins Hallen- oder Freibad<br />

können wir bislang auch zu<br />

Fuß gehen", fügt Karl-Georg<br />

Haase hinzu .<br />

Die Nähe zur Innenstadt und<br />

zu den Teichanlagen begrüßen<br />

auch die Naturwissenschaftler<br />

und die Geografen im Kollegium<br />

. Projektunterricht - in dem<br />

zum Beispiel Geschäftsstraße<br />

kartiert, Stadtführer erarbeitet<br />

oder Biotope untersucht werden<br />

- ist problemlos . Und die Zusammenarbeit<br />

mit der Fachhochschule,<br />

in der das <strong>Campe</strong><br />

Unterrichtsräume nutzt und die<br />

Mensa, könnte intensiviert werden.<br />

Auch die Nähe zum Bahnhof<br />

- viele Fahrschüler kommen<br />

mit dem Zug - ist ein wichtiges<br />

Argument . „Die Schüler sind<br />

mit dem Gong;schlag da, wie soll<br />

das in drr 1 u bigslraße klag<br />

TÄGLICHER ANZEIGER • 17<br />

Sammeln Argumente für das <strong>Campe</strong>-Gymnasium im Herzen Holzmindens (von links) : Karsten Siegel (GEW), Heike Hollensen (Personalrat), Werner<br />

Wellmann (Philologenverband), Personalratsvorsitzender Karl-Georg Haase und Astrid Appel (Personalrat) . Foto: bs<br />

pen", verweist Astrid Appel auf<br />

die Fahrpläne der Bahn.<br />

„Es gibt bisher kein einziges<br />

Argument außer dem finanziellen<br />

gegen diesen Standort. <strong>Das</strong><br />

kann nicht reichen", kritisiert<br />

Werner Wellmann . „In den<br />

letzten Monaten ist durch<br />

Mehrfachplanungen, die schnell<br />

Makulatur waren, Geld verschwendet<br />

worden . Jede Schule<br />

ist mit de.m jetzigen Standort<br />

zufrieden und alle sind gegen<br />

den Plan", betont Karsten Siegel<br />

.<br />

Am -b niit di •r I )bi r.rbnl finit<br />

gymnasialem Zweig können sich<br />

die Gymnasiallehrer nicht anfreunden<br />

. „<strong>Das</strong> kann nicht die<br />

Lösung für den Kreis Holzminden<br />

sein", meint Karl-Georg<br />

Haase . Hier würde nur der<br />

Mangel verwaltet, Schüler verteilt,<br />

die dem <strong>Campe</strong> schließlich<br />

fehlen . „Man kann es bei zurückgehenden<br />

Schülerzahlen<br />

nicht allen recht machen, das<br />

geht nur durch Zentralisierung",<br />

räumt Haase ein. Und<br />

Astrid Appel fügt hinzu : „Lieber<br />

ein feutes als drei halbgut . (<br />

n :r;i 1)ir NeufassenI„. d(-t .<br />

Schulbezirke gegen den Elternwillen<br />

sei negativ, die angestrebten<br />

Schülerzahlen für die gymnasialen<br />

Zweige in Bodenwerder<br />

oder Stadtoldendorf könnten<br />

nicht erreicht werden, „das<br />

steht auf tönernden Füßen" .<br />

Werner Wellmann jedenfalls<br />

glaubt nicht, dass damit die Abwanderung<br />

der Schüler gestoppt<br />

werden könne . „Die Hoffnungen<br />

des Landkreises werden<br />

nicht zutreffen ." Und : „Ein gutes<br />

Gymnasium ist an eine bestimmte<br />

Größe gebunden ."<br />

„1Vie soll sie Ausstattung finit<br />

/1<br />

Lehrern gewährleistet werden?"<br />

fragt Haase . „<strong>Das</strong> geht mit der<br />

zweiten Fremdsprache los . Da<br />

besteht das ganz große Problem,<br />

Chancengleichheit herzustellen<br />

." „Bei Mathematik und den<br />

Naturwissenschaften wird es<br />

ähnlich sein", vermutet Karsten<br />

Siegel. Und Astrid Appel befürchtet,<br />

„dass die Attraktivität<br />

der Schule hier im Randbezirk<br />

Niedersachsens für junge Kollegen<br />

wieder schwindet, wenn es<br />

Abordnungen gibt und sie nach<br />

Stalltol dt,ndort oder Bodenwtrde<br />

•r fahren müssen" .


Waske: „Wir sind nur das Werkzeug der Kreispolitik"<br />

Landrat diskutiert nach Demonstration mit Schülersprechern / Weiteres Gespräch am 31. März T^-C-^ 0,i , C' jA<br />

Holzminden (fhm). Direkt<br />

nach Ende der Demonstration<br />

gegen die Schulpläne im Land-<br />

'kreis Holzminden setzte Landrat<br />

Walter Waske sein Versprechen<br />

um: Er lud die Schülersprecher<br />

zum Gespräch ins<br />

Kreishaus ein. „<strong>Das</strong> soll keine<br />

einmalige Sache sein", kündigte<br />

er gleich zu Beginn an. Zusammen<br />

mit Schuldezernentin Anja<br />

Krause, Schulamtsleiter Hermann<br />

Schütte und Wirtschaftsförderin<br />

Angela Schürzeberg<br />

versprach er, mit den Schülern<br />

in einen Dialog zu treten.<br />

Die Schülersprecher erneuerten<br />

im Sitzungszimmer des<br />

Kreishauses ihre Forderungen<br />

gegenüber der Kreisverwaltung.<br />

Die Haupt- und Realschule in<br />

Bevern soll eine selbstständige<br />

Einheit bleiben und keine Außenstelle<br />

werden. Schüler der<br />

Förderschule befürchteten bei<br />

einer Aufstockung der Schülerzahlen<br />

im Schulzentrum Liebigstraße<br />

weitere Nachteile. Die<br />

Schülersprecher der Haupt-<br />

schule sahen ihre Spezialisierungen<br />

wie Sprachförder- und<br />

Sprachheilunterricht durch die<br />

Einrichtung der Oberschule gefährdet.<br />

Sprecher der Realschüler<br />

kritisierten den schon aktuellen<br />

Platzmangel im Schulzentrum<br />

Liebigstraße. Die Vertreter<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

wünschten den Verbleib am jetzigen<br />

Standort und die Stärkung<br />

der Schule.<br />

Walter Waske machte den<br />

Schülervertretern die eingeschränkten<br />

Möglichkeiten des<br />

Landkreises in Sachen Schulpolitik<br />

deutlich. Der Kreis sei für<br />

die Schulgebäude, die Ausstattung<br />

und die Logistik zuständig.<br />

Dabei sei man von den Entscheidungen<br />

des Kreistages abhängig.<br />

„Wir sind nur das<br />

Werkzeug der Kreispolitik", unterstrich<br />

Waske. Für die generelle<br />

Ausrichtung der Schulpolitik<br />

sei das Land zuständig.<br />

Wenn man gegen Oberschulen<br />

sei, müsse man sich an die Landtagsabgeordneten<br />

wenden.<br />

Es sei richtig, dass solche künftige Schulstandorte nicht müsse sich die Zeit nehmen, um<br />

wichtigen Fragen wie die Aus- einfach schnell entschieden wer- alles zu durchdenken. Er bot<br />

stattung der Schulen und zu- den, so Landrat Waske. Man den Schülersprechern an, am<br />

Landrat Walter Waske und Dezernentin Anja Krause diskutierten mit den Schülersprechern nach der De-<br />

monstration über schulpolitische Fragen. Foto: fhm<br />

31. März zu einem weiteren Gespräch<br />

zusammenzukommen.<br />

Dann werde er die drei Möglichkeiten<br />

vorstellen, die derzeit<br />

für das <strong>Campe</strong> aufgestellt werden.<br />

Ausgangspunkt, so Waske,<br />

sei der Sanierungsbedarf des<br />

Schulgebäudes von mindestens<br />

24 Millionen Euro. Er könne<br />

sich sogar vorstellen, dass es<br />

schließlich 30 Millionen Werden.<br />

Die drei Alternativen könnten<br />

die komplette Sanierung von<br />

beiden Gebäudekomplexen des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums während<br />

des Schulbetriebs, der Abriss eines<br />

Komplexes und die Sanierung<br />

samt Erweiterung des<br />

zweiten Komplexes oder der<br />

komplette Umzug des Gymnasiums<br />

ins Schulzentrum Liebigstraße<br />

sein. Die Schülersprecher<br />

nahmen das Angebot an, sich am<br />

31. März um 16 Uhr über die<br />

Alternativen informieren zu lassen.<br />

Vorher werden die Pläne<br />

im Bau- und Schulausschuss des<br />

Kreistages vorgestellt.


171111101 111V I/ 1111IN UI\IV', 11<br />

„<strong>Das</strong> ist Wahnsinn , warum schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />

Über 1.000 Schüler demonstrieren in der Holzmindener Innenstadt gegen Massenschülerhaltung und Schulpolitik 14 t r O A^ (<br />

Holzminden (fhm). „Lieber<br />

schlau als blau. Wir ziehen nicht<br />

um, wir sind doch nicht dumm.<br />

<strong>Das</strong> ist Wahnsinn, warum<br />

schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />

Diese und andere Forderungen<br />

skandierten über 1.000 Schüler<br />

gestern Mittag in der Holzmindener<br />

Innenstadt, lautstark unterstützt<br />

durch unzählige Trillerpfeifen.<br />

Mit einem friedlichen<br />

Sternmarsch demonstrierten<br />

Schüler der Förderschule,<br />

der Haupt- und Realschule, des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums sowie der<br />

Haupt- und Realschule Bevern<br />

gegen die aktuellen schulpolitischen<br />

Vorhaben und Pläne im<br />

Landkreis Holzminden. „Wir<br />

sind gegen den Umzug des<br />

<strong>Campe</strong> ins Schulzentrum, wir<br />

wollen in Bevern bleiben, wir<br />

wollen keine Massenkinderhaltung",<br />

waren die wichtigsten<br />

Forderungen.<br />

Beveraner Schüler waren über<br />

die Allersheimer Straße nach<br />

Holzminden gekommen. Sie<br />

vereinigten sich dort mit den<br />

Schülern des Schulzentrums<br />

Liebigstraße zum Protestumzug.<br />

An der Abzweigung Bodenstraße<br />

kamen dann die Schüler<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums hinzu.<br />

Gemeinsam marschierte man an<br />

Polizei und Amtsgericht vorbei<br />

und zog über die Neue Straße<br />

und Bürgermeister-Schrader-<br />

Straße zur Kreisverwaltung.<br />

Dort formulierten die Sprecher<br />

der Schulen ihre Forderungen.<br />

„Wir wollen in der Stadt bleiben",<br />

so Florian Breker vom<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium. Außerdem<br />

müsse endlich ein Runder Tisch<br />

her, um gemeinsam - die Schulfragen<br />

zu lösen. Jennifer Dewes<br />

Mit selbst bemalten Transparenten und Schildern demonstrierten über 1.000 Schüler in der Holzmindener Innenstadt. Fotos: fhm/vat<br />

von der Hauptschule wehrte<br />

sich gegen die geplante Massenschule<br />

am Schulzentrum Liebigstraße.<br />

Schon jetzt gebe es<br />

genug Schüler dort, das <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium dürfe nicht zusätzlich<br />

hinzukommen. „Es wird<br />

doch immer gefordert, dass wir<br />

bei der Politik mitmachen. Jetzt<br />

sind wir da", rief Denis Medved<br />

als Sprecher der Realschüler.<br />

„Wir wollen keine Mega-Schulen",<br />

rief Stadtelternratsvorsitzender<br />

Jürgen Hesse den Teilnehmern<br />

der Kundgebung zu.<br />

Sprecher der Förderschule und<br />

der Haupt- und Realschule Bevern<br />

forderten den Erhalt ihrer<br />

Einrichtungen. „Wir wehren<br />

uns gegen Massenschülerhaltungen<br />

am Schulzentrum Liebigstraße."<br />

Landrat Walter Waske nahm<br />

an der Kundgebung teil. Er lud<br />

die Sprecher der Schüler zu einem<br />

Gespräch ein (siehe weiteren<br />

Artikel auf dieser Seite).<br />

„Ich freue mich, dass sie so deutlich<br />

ihren Willen zeigen", lobte<br />

er die Teilnehmer der Demonstration.<br />

Er freue sich darüber,<br />

dass die Schüler sich einmi-<br />

schen. Von den Schülersprechern<br />

nahm Landrat Waske<br />

2.124 Unterschriften entgegen,<br />

die sich gegen den Schulentwicklungsplan<br />

und für den Erhalt<br />

von Förder-, Haupt-, Realschulen<br />

und Gymnasium an ihren<br />

jetzi gen Standorten aussprechen.<br />

Weitere 1.000 Unterschriften<br />

gab es vom <strong>Campe</strong>-<br />

Gymnasium. ,Jeder Schüler", so<br />

Sprecher Mustafa Vurgun, „will<br />

das <strong>Campe</strong> mitten in der Stadt<br />

haben und hat deshalb unterschrieben."<br />

Landtagsabgeordneter Chris-<br />

tian Meyer nutzte die Kundgebung,<br />

um sich für die Umsetzung<br />

von Eltern- und Schülerwillen<br />

einzusetzen. Es könne<br />

nicht sein, dass ohne Eltern und<br />

Schüler Fakten geschaffen würden.<br />

Ralf Schwager als Sprecher<br />

der Bürgerinitiative für den Erhalt<br />

des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums in<br />

der Innenstadt verwies darauf,<br />

dass es inzwischen 500 Mitglieder<br />

der Bürgerinitiative gebe.<br />

Vom Landrat forderte er die<br />

Umsetzung von Versprechen<br />

ein. Noch immer sei zum Beispiel<br />

kein Runder Tisch einge-<br />

richtet. Außerdem habe er auch<br />

immer noch nicht die Zahlen für<br />

die Sanierung des Schulzentrums<br />

Liebigstraße vorgelegt.<br />

Wer den Willen von Eltern und<br />

Schülern missachte, werde dies<br />

mit aller Macht bei den Wahlen<br />

im Herbst spüren, so Ralf<br />

Schwager. Am Ende der Kundgebung<br />

vor dem Kreishaus wurden<br />

die Schüler mit Bussen zu<br />

ihren Schulen gebracht.<br />

Weitere Fotos<br />

unter www.tab.de


Ralf Schwager forderte eine Stärkung des <strong>Campe</strong>-Gymnaisums im Herzen der Stadt. Foto-. bs<br />

Schadet die Oberschule dem <strong>Campe</strong>? f<br />

BI-Sprecher Schwager wendet sich gegen Einrichtung gymnasialer Zweige<br />

Kreis Holzminden (bs). Kurz<br />

bevor der Kreistag in die Beratung<br />

eintritt, haben Kreis-Einwohner<br />

die Möglichkeit, Fragen<br />

zu stellen. Ralf Schwager, Sprecher<br />

der Bürgeripitiative „<strong>Campe</strong><br />

11" nutzt sie. 'U ie angesichts<br />

schwindender Schülerzahlen<br />

weitere gymnasiale Zweige an<br />

Oberschulen zu vertreten seien,<br />

will er wissen. Und wann endlich<br />

der versprochene Runde<br />

Tisch eingerichtet wird. „Sind<br />

das alles nur Lippenbekenntnisse?"<br />

Landrat Walter Waske und<br />

Uwe Schünemann (CDU) antworten<br />

ihm, verweisen darauf,<br />

dass ein breiter Konsens gefunden<br />

werden soll. „Nur dann<br />

werden wir den Antrag auf Ein-<br />

richtung einer Oberschule unterstützen",<br />

erklärt Walter Waske.<br />

Und Schünemann verweist<br />

darauf, dass aus Bodenwerder,<br />

aber auch aus Stadtoldendorf<br />

viele Schüler abwandern nach<br />

Hameln, Salzhemmendorf, <strong>Das</strong>sei.<br />

Ein gymnasialer Zweig bis<br />

Klasse 10 könnte helfen. „Wir<br />

werden sehen, ob dieses Angebot<br />

geeignet ist, die Schüler länger<br />

im Landkreis Holzminden<br />

zu halten". Und vielleicht würden<br />

diese Schüler dann auf dem<br />

Holzmindener <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

das Abitur machen. Auf alle<br />

Fälle wäre es kontraproduktiv,<br />

räumt Uwe Schünemann ein,<br />

wenn das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

nicht einmal mehr eine Vierzügigkeit<br />

halten könnte. „Wir<br />

müssen alle Punkte begutachten."<br />

Bis Ende Mai solle abgeklärt<br />

sein, ob Anträge für Oberschulen<br />

gesellt werden. Mindestens<br />

bis zur Sommerpause, so Landrat<br />

Waske, würde es dauern,<br />

„die Dinge in der Stadt Holzminden<br />

zu klären". Einschließlich<br />

einer Standortbestimmung<br />

für das <strong>Campe</strong>-Gymnasium, mit<br />

dessen baulicher Situation sich<br />

der Bauausschuss des Kreises in<br />

seiner Sitzung am Mittwoch, 9.<br />

März, um 14.30 Uhr im Sitzungssaal<br />

des Kreishauses befassen<br />

wird. Ende März, so Waske,<br />

wolle er sich an einen Runden<br />

Tisch setzen, gemeinsam mit<br />

den Schülervertretern aus Holzminden.


Der Kreistag macht den Weg<br />

frei für die Oberschulen Q .^<br />

Kreis Holzminden (bs). Der<br />

Weg ist frei für drei neue Oberschulen<br />

im Kreis. Der Kreistag<br />

hat am Montag die Entscheidung,<br />

ob und wann in Bodenwerder,<br />

Delligsen (mit Außenstelle<br />

Duingen) und Stadtoldendorf<br />

(mit Außenstelle Eschershausen)<br />

aus Haupt- und Realschulen<br />

Oberschulen werden, in<br />

die Hände der Kommunen vor<br />

Ort gelegt. Nur wenn sich dort<br />

die Kommunalpolitiker, Schulen<br />

und Eltern einig sind, wird<br />

der Kreis handeln — und die Anträge<br />

ans Land stellen. Im<br />

Kreistag findet sich dafür eine<br />

große Mehrheit. Nur die beiden<br />

Grünen stimmen dagegen.<br />

Noch gibt es die Oberschule<br />

nur auf dem Papier, wird in<br />

Hannover an dem neuen Gesetz<br />

gefeilt. Und erst im Mai wird<br />

feststehen, wie die neue Schulform<br />

wirklich strukturiert ist —<br />

im Kreis Holzminden aber stehen<br />

die Schulen bereits in den<br />

Startlöchern. Delligsen und<br />

Duingen sind sich einig, eine<br />

Oberschule einzurichten. Der<br />

Landkreis Hildesheim hat dazu<br />

bereits seine Zustimmung si gnalisiert.<br />

„Für uns ist es wichtig,<br />

den Schulverbund mit Duin gen<br />

aufrecht zu erhalten", erklärt<br />

Sabine Tippelt (SPD). „Es gibt<br />

einen einstimmigen Beschluss in<br />

Delligsen und Duingen. Die<br />

Schulvorstände haben ebenfalls<br />

einstimmig dafür votiert. Wir<br />

werden jetzt in die Befragung<br />

der Eltern gehen."<br />

Auch in Bodenwerder wird<br />

Druck gemacht. Haupt- und<br />

Realschule sind dort bislang eigenständig.<br />

Geplant war bislang,<br />

sie zum Schuljahrsbeginn<br />

zu fusionieren. Jetzt soll es —<br />

wenn es das Gesetz hergibt —<br />

gleich eine Oberschule werden,<br />

bereits zum 1. August. Und im<br />

nächsten Jahr soll dort auch der<br />

gymnasiale Zweig starten — bis<br />

Klasse 10. „Die Entfernung zum<br />

nächsten Gymnasium ist für uns<br />

am allerweitesten", erklärt Friedel<br />

Lages (SPD). „Aus Bodenwerder<br />

besucht kaum ein Schüler<br />

das <strong>Campe</strong>-Gymnasium.<br />

Deshalb kämpfen wir seit Jahren<br />

für Verbesserungen", erinnert<br />

er an die Gesamtschul-Diskussion.<br />

„Wir sind vor Wände gelaufen.<br />

Die politischen Gremien<br />

und die Schule stehen der Oberschule<br />

positiv gegenüber. Sie ist<br />

für uns ein Zwischenschritt zur<br />

Integrativen Gesamtschule im<br />

Nordkreis."<br />

Noch keine Einigkeit herrscht<br />

in Stadtoldendorf und Eschershausen.<br />

Angedacht ist eine<br />

Oberschule Stadtoldendorf mit<br />

gymnasialem Zweig und Außenstelle<br />

in Eschershausen. Andreas<br />

Fischer (SPD) und Hans-Dieter<br />

Steenbock (CDU) signalisieren,<br />

„wir warten die weitere Entwicklung<br />

ab", die Ausstattung<br />

der Oberschule — Thema vor allem<br />

in Eschershausen — dürfe<br />

aber keinesfalls schlechter werden.<br />

Genau hier hakt die Kritik der<br />

Grünen ein. „Eine Wundertüte<br />

mit fragwürdigem Inhalt", ist<br />

für Peter Ruhwedel die Oberschule.<br />

Er kritisiert den „Vorratsbeschluss.<br />

Der Kreistag wird<br />

dann nicht mehr über die Einführung<br />

der Oberschulen beschließen".<br />

Ruhwedel: „Es<br />

reicht nicht aus, sich der offenen<br />

Fragen bewusst zu sein. Lehrer,<br />

Eltern, Schüler wollen Antwor-<br />

Der Beschluss<br />

Der Landkreis Holzminden<br />

ist sich der derzeit noch offenen<br />

Fragen zu der Errichtung<br />

von Oberschulen bewusst.<br />

Sofern jedoch Ubereinstimmung<br />

bei der Standortgemeinde,<br />

der Schule<br />

sowie der Schulelternvertretung<br />

besteht, an ihrem<br />

Schulstandort bereits zum<br />

1. August 2011 eine Oberschule<br />

mit beziehungsweise<br />

ohne gymnasiales Angebot<br />

zu errichten, soll spätestens<br />

bis zum 31. Mai ein entsprechender<br />

Antra g bei der<br />

Landesschulbehörde gestellt<br />

werden.<br />

ten". Was sei mit dem Bestandsschutz<br />

der kleinen Haupt- und<br />

Realschulen, den Schulbezirken,<br />

dem gymnasialen Zweig? „Kann<br />

die Oberschule das, was sie verspricht?<br />

Wir meinen, nicht. Für<br />

uns besteht keine Eile, die<br />

Oberschule zu beantragen". Sie<br />

kontern mit einem Antrag: Die<br />

Einführung der Oberschulen<br />

soll bis zur Verabschiedung des<br />

Gesetzes und seiner rechtlichen<br />

Prüfung zurückgestellt werden.<br />

Und sie fordern eine kreisweite<br />

Elternbefragung.<br />

Mit ihrem Antrag stehen die<br />

Grünen aber allein im Kreistag.<br />

Er wird mit großer Mehrheit<br />

abgelehnt. Friedrich-Wilhelm<br />

Schmidt (CDU): „In Bodenwerder<br />

besteht die Gefahr, dass<br />

noch mehr Schüler abwandern.<br />

Die Schulen sind schon weiter<br />

als wir hier im Kreistag. In Bodenwerder<br />

arbeitet man schon<br />

an Konzepten. Wir sollten als<br />

Kreistag nicht die Dinge verhindern."<br />

„Fassungslos über das Demokratieverständnis"<br />

der Grünen<br />

ist Uwe Schünemann (CDU):<br />

„Es gibt Grundsatzbeschlüsse in<br />

Delligsen und Bodenwerder. Sie<br />

haben einen Anspruch darauf,<br />

dass der Kreistag die Rahmenbedingungen<br />

schafft". Schünemann<br />

findet es „völlig richtig,<br />

wenn wir jetzt die Entscheidungen<br />

in die Gemeinden geben.<br />

Eltern und Schüler sind die<br />

ideologischen Grundsatzdebatten<br />

leid", glaubt er. Eberhard<br />

Asche (CDU) schimpft, „die Bevölkerung<br />

wird durch die Grünen<br />

verunsichert", und Karl-<br />

Friedrich Pieper (FDP) warnt:<br />

„Die Schülerzahlen brechen uns<br />

weg, wir müssen handeln". Uwe<br />

König (SPD) schließlich ist sicher:<br />

„Wir fassen hier einen<br />

Grundsatzbeschluss nicht über<br />

die Köpfe hinweg, sondern legen<br />

die Entscheidung in die<br />

Hände vor Ort". König freut<br />

sich. „<strong>Das</strong> ist der erste Schritt<br />

zur Abschaffung des dreigliedrigen<br />

Schulsystems. Wir haben<br />

den Fuß in der Tür zur Integrierten<br />

Gesamtschule."


MITTWOCH, 2. MÄRZ 2011<br />

Ilo_<br />

STADT UND LANDKREIS<br />

Am Montagmorgen gingen auch die <strong>Campe</strong>-Schüler auf die Straße, am Nachmittag tagte der Kreistag. Foto: fhm<br />

TÄGLICHER ANZEIGER 13<br />

Fürs <strong>Campe</strong>: Ein Runder Tisch und keine übereilten Beschlüsse<br />

Antrag der SPD-Fraktion findet große Mehrheit im Kreistag / Grüne scheitern mit weitergehenden Forderungen<br />

Kreis Holzminden (bs). Zwei<br />

gegen den Rest des Kreistages,<br />

das wird auch bei der Debatte<br />

um das <strong>Campe</strong>-Gymnasium<br />

deutlich. Die Forderung der<br />

SPD, einen Runden Tisch einzurichten<br />

und ein unabhängiges<br />

Fachbüro, das sich mit Schulbau-<br />

und Schulentwicklungsmaßnahmen<br />

auskennt, einzuschalten,<br />

findet eine breite<br />

Mehrheit Der weitergehende<br />

Antrag der Grünen, einen Umzug<br />

des <strong>Campe</strong> ins Schulzentrum<br />

'Liebigstraße ebenso auszuschließen<br />

wie eine Oberschule<br />

Holzminden/Bevern und öffentliche<br />

Bürgerforen einzurichten,<br />

um dort ein attraktives<br />

Schulkonzept zu erarbeiten,<br />

nicht.<br />

„Keine übereilten Beschlüsse<br />

zum Standort des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums"<br />

hat die SPD ihren Antrag<br />

überschrieben. Darin wird<br />

betont: „Der gegenwärtige bauliche<br />

Zustand des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums<br />

ist so nicht mehr hinnehmbar<br />

und bedarf grundlegender<br />

Veränderungen, damit<br />

ein gymnasiales Angebot auf<br />

höchstem Niveau im Landkreis<br />

Holzminden ermöglicht werden<br />

kann. Dabei spielt die Standortfrage<br />

nur allein aus finanziellen<br />

Gründen nicht die entscheidende<br />

Rolle". Begrüßt wird deshalb<br />

die Kostenermittlung am jetzigen<br />

Standort und an der Liebigstraße.<br />

Damit aber sichergestellt<br />

wird, dass beide Kostenermittlungen<br />

vergleichbar sind, soll<br />

ein unabhängiges Fachbüro die<br />

Gutachten auswerten. SPD-<br />

Fraktionssprecher Uwe König<br />

in dem Antrag: „Wir schließen<br />

dabei nicht aus, dass durch eine<br />

solche Beratung noch ganz andere<br />

Entwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeitenaufgezeigt<br />

werden können."<br />

Uwe König in der Kreistagssitzung<br />

am Montagnachmittag:<br />

„Wir fordern einen Runden<br />

Tisch, weil die Verwaltung zwar<br />

Gespräche führt. Aber es muss<br />

sichergestellt sein, dass alle<br />

gleichzeitig die gleichen Informationen<br />

haben". Landkreis,<br />

Stadt, Samtgemeinden, Politik,<br />

Schulen, Schüler, Elternschaft<br />

und Wirtschaft sollen daran teilnehmen,<br />

größstmögliche Ak-<br />

zeptanz für einen Standort erzielt<br />

werden.<br />

Alle im Kreistag sind mit diesen<br />

Formulierungen einverstanden<br />

— bis auf die Grünen. „Wir<br />

wollen heute die Nagelprobe",<br />

gibt Christian Meyer zu. „Die<br />

SPD will weiter prüfen. Wir<br />

wollen die Idee mit dem Blauen<br />

Würfel stoppen. Und wir wollen<br />

einen öffentlichen Runden<br />

Tisch."<br />

Im Kreistag sorgt das für Verärgerung.<br />

„Ich rede nicht über<br />

Mauern, die 25 Mio. Euro kosten.<br />

Ansatzpunkt muss ein gymnasiales<br />

Angebot auf höchstem<br />

Niveau sein", erklärt Uwe Kömg.<br />

Und Jens Ebert (FDP) ist<br />

erbost, weil die Grünen sugge-<br />

rieren, der Umzug des GymIDsiums<br />

in das Schulzentrum Lbigstraße<br />

sei erklärtes Ziel atr<br />

ehrheitsgruppe. „Sie sorgtn<br />

für hitzige Diskussionen, ß► e<br />

nicht notwendig sind. Wir loben<br />

im Januar klar gesagt, vdr<br />

wollen das nicht. Aber wir wallen<br />

Optionen vorgelegt bekoinmen,<br />

um die richtige Entschtidung<br />

treffen zu können". Aueh<br />

Eberhard Asche (CDU) bestätigt:<br />

„Wir sehen, was machbar<br />

und finanzierbar ist. Es ist über<br />

Parteigrenzen hinweg klar, dass<br />

wir alle mitnehmen."<br />

Uwe Schünemann (CDU)<br />

schließlich räumt ein, dass der<br />

Landkreis in den letzten Jahrzehnten<br />

zwar viel Geld fier<br />

Schulbauten in die Hand $enommen<br />

hat, „aber die Priontät<br />

hatte nicht das <strong>Campe</strong>. Es ist<br />

notwendig, dass es jetzt einen<br />

Schluck aus der Pulle erhält.<br />

Aber wir müssen seriös planen.<br />

Wenn man 25 Mio. Euro invdstieren<br />

muss, ist es wichtig, Alternativen<br />

zu prüfen. Wir haben<br />

das Ergebnis noch nicht". Aber<br />

es sei sinnvoll, eine dritte Mtinung<br />

zu akzeptieren, unterstützt<br />

er die Einschaltung eines weiteren<br />

Fachbüros. „Wir müssen illes<br />

daransetzen, die räumlichen<br />

Bedingungen zu schaffen. Aber<br />

es muss finanzierbar bleiben".<br />

Und es müsse ein Umbau auf<br />

den Weg gebracht werden, in<br />

dem sich die Schüler wohlfühlen.<br />

Vor allem aber, so Schünemann,<br />

muss endlich Ruhe einkehren<br />

in die Diskussion.


Itcvern (rei). „Lasst unsere<br />

Schule im Dorf" — dieser Slor<br />

in ist jetzt 1 auf drei großen g Pla ^<br />

katwänden in Bevern zu lesen.<br />

Dank vielfaltiger Unterstützung ' % ^"`"<br />

konnte der Schulelternrat der<br />

'<br />

^^ '<br />

Haupt- und Realschule Bevern -<br />

die Idee für diese Art „Wahl '<br />

kam . umsetzen. An exponier- "" y t"<br />

ter Stelle wird hier einmal nicht °‚ ^ .^ ;<br />

für Parteien oder Politiker ge<br />

worben. Vielmehr rufen diese<br />

Plakate allen Verantwortlichen<br />

^ J i<br />

ti'<br />

zu: „Entscheidet Euch für unse<br />

re Schule!"<br />

Die Schule hat zwar ein paar<br />

Falten, aber die zeugen be-<br />

.<br />

1 `<br />

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i.<br />

i<br />

.<br />

kanntlich von Erfahrung und<br />

Charakterstärke. Die Wirkung<br />

der nicht hundertprozentig perfekt<br />

aufg eklebten Plakate, auf<br />

denen das hellblaue Schulge-<br />

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bäude und eine bunte Schüler<br />

schar zu sehen sind, wird durch<br />

1 .<br />

die paar Fältchen jedenfalls<br />

nicht beeinträchtigt. Im Ge gen-<br />

.. . ; .<br />

teil: Es macht das Motiv und vor < v<br />

allem die engagierten Men a ^' r<br />

schen, die hinter dieser Aktion<br />

stehen, besonders sympathisch. ^.


Kreistag legt Schulentwicklungsplan auf Eis<br />

Einstimmige Entscheidung / Warten auf das neue Schulgesetz aus Hannover 11 R Loe,0^.11A<br />

Kreis Holzminden (bs). Eigentlich<br />

hätte es des Beschlusses<br />

gar nicht mehr bedurft. Landrat<br />

Walter Waske hat im Vorfeld<br />

signalisiert, dass aus der Debatte<br />

um die Schulentwicklungsplanung<br />

„die Luft raus ist" (der<br />

TAB berichtete), und auf der<br />

Tagesordnung zur Kreistagssitzung<br />

steht das Thema gar nicht<br />

mehr. Doch die SPD hält an<br />

dem Antrag fest: „Keine Beschlussfassung<br />

des Schulentwicklungsplanes<br />

bei der Kreistagssitzung."<br />

Und weil es um<br />

Grundsätzliches geht und sich<br />

im Grundsatz auch alle einig<br />

sind, gibt es einen einstimmigen<br />

Beschluss — bei fünf Enthaltun- Gesetzgebungsverfahreri im<br />

gen. Landtag noch nicht abgeschlos-<br />

Fünf Punkte listet Fr iedel La- sen ist;<br />

ges im SPD-Antrag auf, die kurz die bisherigen Arbeiten zur<br />

diskutiert, zum Teil modifiziert Erstellung des Schulentwickund<br />

dann gemeinsam verab- lungsplanes begleitend weiterschiedet<br />

werden. Lediglich die geführt werden sollen, um einen<br />

Grünen haben größere Einwän- unnötigen Zeitverlust zu verde,<br />

möchten die Oberschule aus meiden;<br />

dem Beschlussvorschlag ganz die Kommunen, die sich um<br />

gestrichen haben. Mit diesem einen Standort für eine Ober-<br />

Wunsch stoßen sie aber auf kei- schule bereits beworben haben<br />

ne Gegenliebe.<br />

oder dies tun wollen, unterstützt<br />

Einig sind sich die Politiker werden, sofern vor Ort Einigdarüber,<br />

dass:<br />

keit besteht;<br />

der Schulentwicklungsplan die Integration von Kindern<br />

zurre gegenwärtigen Zeitpunkt und Jugendlichen mit Förderbenicht<br />

beschlossen wird, da das darf in die Schulen (Inklusion)<br />

unterstützt wird;<br />

die Berufsbildenden Schule i<br />

und das <strong>Campe</strong>-Gymnasium eii<br />

wichtiger Eckpfeiler der päda<br />

gogischen Bildung im Landkrei<br />

Holzminden sind. Sie sind dahe<br />

in den Bereichen der baulichem<br />

Substanz und der zur Qualitäts<br />

steigerung erforderlichen Sach<br />

mittel und Materialien vorbe<br />

haltlos auszustatten, um der<br />

Landkreis Holzminden weit vo<br />

ran zu bringen.<br />

Dies gilt selbstverständlicl<br />

auch für alle anderen bestehen.<br />

den und neu zu bildender<br />

Schulformen im Landkreis<br />

Holzmin-den.


MITTWOCH, 9. MÄRZ 2011<br />

STADT UND LANDKREIS ---<br />

<strong>Das</strong> Misstrauen wächst: Was ist mit der <strong>Campe</strong>-Planung?<br />

Bürgerinitiative <strong>Campe</strong> 11 ruft zur Teilnahme an der Bauausschusssitzung heute Nachmittag auf<br />

Holzminden (bs). Die Bürgerinitiative<br />

„<strong>Campe</strong> 11" macht<br />

mobil: Heute ist Bauausschusssitzung<br />

(14.30 Uhr, Sitzungssaal<br />

des Kreishauses). Und das Thema<br />

<strong>Campe</strong> bestimmt die Tagesordnung.<br />

Raumkonzept und Sanierungsmaßnahmen,<br />

auch der<br />

mögliche Umzug ins Schulzentrum<br />

Liebigstraße sollen diskutiert<br />

werden. So weit, so gut.<br />

Doch die Beschlussempfehlung<br />

der Verwaltung bringt den Lenkungsausschuss<br />

der BI auf die<br />

Barrikaden. Da steht nämlich<br />

drin, dass es eines Gutachters<br />

nicht bedarf, der die beiden Architekten-Berechnungen<br />

für die<br />

<strong>Campe</strong>-Sanierung einerseits<br />

und den Umzug ins Schulzentrum<br />

andererseits untersucht.<br />

Genau das aber hatte der Kreistag<br />

in seiner letzten Sitzung mit<br />

großer Mehrheit beschlossen<br />

(der TAH berichtete).<br />

Ein Runder Tisch, ein externer<br />

Gutachter — dieser SPD-<br />

Vorschlag fand im Kreistag eine<br />

breite Mehrheit. Auch Landrat<br />

Walter Waske stimmte zu. Einen<br />

Tag später formuliert die<br />

Verwaltung, die er leitet, einen<br />

Beschlussvorschlag: Da es keine<br />

Anhaltspunkte gibt, die an der<br />

baufachlichen Korrektheit der<br />

Untersuchungen, Planungen<br />

und Kostenberechnungen zweifeln<br />

lassen, und weil der Unterschied<br />

zwischen den Investitionskosten<br />

am <strong>Campe</strong> einerseits<br />

und am Schulzentrum andererseits<br />

deutlich ist, soll auf die<br />

Einschaltung des externen Planungsbüros<br />

verzichtet werden.<br />

Bei der BI „<strong>Campe</strong> 11" lässt<br />

das die Alarmglocken schrillen.<br />

„Hier werden Apfel mit Birnen<br />

verglichen, es muss ein unabhängiger<br />

Architekt noch einmal<br />

darüber schauen", erklärt BI-<br />

Vorsitzender Ralf Schwager, der<br />

gestern morgen mit der Lenkungsgruppe<br />

zum TAH<br />

kommt. „Wir zweifeln die<br />

Zahlen der Architekten<br />

nicht an", stellt er klar.<br />

Dennoch gebe es viel<br />

Klärungsbedarf. „Wir<br />

haben Landrat Was-<br />

ke gebeten, vor der<br />

Sitzung noch ein Ge-<br />

spräch mit den Baufachleuten<br />

des Land-<br />

eises Holzminden<br />

führen zu können. <strong>Das</strong><br />

ist aus Termingründen ,<br />

nicht genehmigt worden",<br />

so Schwager.<br />

Er hat sich gemeinsam mit<br />

Jörg Lüttmann, Jens-Martin<br />

Wolff, Lina Wolff, Marion<br />

Sehröter, Jürgen Hesse, Dietmar<br />

Heinze, Tanja Adamski und<br />

Dieter Telp in die Materie eingearbeitet,<br />

hat die Zahlen der<br />

Architekturbüros Klünker (fürs<br />

<strong>Campe</strong>) und Bolte (fürs Schulzentrum<br />

Liebigstraße verglichen).<br />

Auf 20 Mio. Euro, das hat<br />

Klünker erklärt, ließen sich die<br />

Sanierungskosten der <strong>Campe</strong>-<br />

Gebäude deckeln. 16 Mio. Euro<br />

würden Sanierung und Ausbau<br />

des Schulzentrums Liebigstraße<br />

ten,<br />

müssten die<br />

Gymnasiasten umziehen. Doch<br />

Schwager will sehr viel mehr<br />

eingerechnet wissen. Zum Beispiel<br />

die Tatsache, dass in das<br />

Gymnasium im Herzen der<br />

Stadt in den letzten Jahrzehnten<br />

nur sehr wenig investiert wurde.<br />

„Wenn die I Ieizung nicht funktioniert,<br />

wenn Schalterschränke<br />

eingebaut werden, die leer stehen,<br />

wenn Klassen-Container<br />

angeschafft werden, die man<br />

nicht nutzt, dann ist es doch<br />

sinnvoll zu fragen, ob das alles<br />

richtig ist".<br />

Und gefragt werden müsse<br />

auch, was mit den Gebäuden an<br />

der Wilhelmstraße passiert,<br />

wenn das <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße<br />

zieht. „Die Folgekosten<br />

müssen doch mit eingerechnet<br />

werden", mahnt Jens-Martin<br />

Wolff. Auch der Schülertransport<br />

ist ein Thema: zur Turnhalle<br />

Billerbeck, die weiter genutzt<br />

werden muss, vom Bahnhof<br />

zur Liebigstraße, von Holzminden<br />

nach Bevern.<br />

Die Bürgerinitiative kontert<br />

mit Vorschlägen: Ein offener<br />

Architektenwettbewerb würde<br />

weniger als 50.000 Euro kosten,<br />

so Schwager. I)er Auftrag an die<br />

Planer: Lösungen ermitteln, die<br />

nicht teurer sind als 20 Mio.<br />

Euro. Schwager habe schon mit<br />

mehreren Architekten gesprochen.<br />

„Die sind hoch interessiert.<br />

I)as macht denen Freude."<br />

Und noch ein weiterer Vorschlag<br />

kommt von der Bürgerinitiative:<br />

PPP (public-private<br />

partnership). Ein privater Investor<br />

saniert die Gebäude des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums gegen ein<br />

Nutzungsentgelt, das der Landkreis<br />

anschließend an ihn zahlt.<br />

<strong>Das</strong> Holzmindener Polizeigebäude<br />

ist so entstanden. „So<br />

könnte der Landkreis Holzmin-<br />

TAGLICHER ANZEIGER 1J<br />

den Schulden senken", schlägt<br />

Schwager vor und weiß bereits:<br />

„Es gibt Interessenten, die bauen<br />

wollen." Vorteilhaft auch:<br />

„In diesem Fall trägt der Investor<br />

das Risiko bei einer Baukostensteigerung",<br />

erklärt Jens-<br />

Martin Wolff.<br />

„Wir reden nur über Steine",<br />

ärgert sich Jörg Lüttmann über<br />

die Diskussion, die zurzeit geführt<br />

wird. „Was fehlt, ist die<br />

pädagogische Komponente".<br />

Schwager bestätigt. „Wir brauchen<br />

gute Schulen im Kreis.<br />

Und die Schulen brauchen ein<br />

starkes Gymnasium in Holzminden".


FREITAG, 11. MÄRZ 2011<br />

Jr-l(<br />

STADT UND LANDKREIS<br />

Cainpe: Teuer wird`s auf jeden Fall<br />

Architekten stellen im Bauausschuss die Varianten in Wilhelmsstraße und Liebigstraße vor<br />

Holzminden (bs). Die Fronten<br />

sind klar: Auf der einen Seite<br />

Verwaltung und Politik, auf der<br />

anderen Seite die rund 80 Zuhörer,<br />

die vermuten, dass die Entscheidung<br />

für den Umzug des<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiums in die Liebigstraße<br />

bereits gefallen sind.<br />

Und dann ein Vier-Stunden-<br />

Marathon, in dem Architekten<br />

Pläne erläutern, die Verwaltung<br />

sich gegen Anwürfe verteidigen<br />

muss und die Politik immer wieder<br />

erklärt: Es ist noch alles offen<br />

in der Frage, was mit dem<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasium passiert.<br />

Deshalb gibt es am Ende der<br />

Bauausschusssitzung — es besteht<br />

noch viel Beratungsbedarf<br />

— keinen Beschluss. Dafür aber<br />

das Versprechen, alles transparent<br />

zu machen, die Planungen<br />

und Kostenberechnungen der<br />

Architekten ins Netz zu stellen<br />

(unter www.landkreis-holzminden.de),<br />

den Runden Tisch einzurichten.<br />

Was in den vier Stunden<br />

deutlich wird, ist bedrückend.<br />

Im <strong>Campe</strong>-Gymnasium ist der<br />

Sanierungsbedarf enorm: Nicht<br />

ausreichende Decken- und<br />

Treppenkonstruktionen, marode<br />

Fassaden, fehlender Lärmschutz,<br />

eine abgängige Heizungsanlage,<br />

undichte Fenster,<br />

fehlender Brandschutz. Vor allem<br />

im erst 1974 gebauten naturwissenschaftlichen<br />

Bereich<br />

hat Architekt Klünker die meisten<br />

Schäden entdeckt. Er entspricht<br />

nicht den heutigen<br />

Brandschutzbestimmungen,<br />

muss komplett entkernt werden.<br />

Auf 120 Seiten hat Klünker aufgelistet,<br />

was und wie das <strong>Campe</strong><br />

geändert werden muss; dabei<br />

zwei Varianten erarbeitet. Variante<br />

I: die Sanierung von <strong>Campe</strong><br />

I und II mit einem Anbau für<br />

die Mensa und Kunst- und Musikräumen,<br />

die rund 24 Mio.<br />

Euro kosten soll. „Einsparmöglichkeiten<br />

gibt es", so Klünker,<br />

Viele Zuhörer kamen. Der Tenor: kein Umzug des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße. Fotos: bs<br />

„aber man wird nie von 24 Mio.<br />

auf 15 Mio. Euro kommen".<br />

Und weil die Sanierung Jahre<br />

dauern wird, muss ein Containerdorf<br />

auf dem Jahnplatz entstehen.<br />

Klunker favorisiert eine andere<br />

Lösung: Die Aufgabe von<br />

<strong>Campe</strong> I. Dafür die Sanierung<br />

von <strong>Campe</strong> II, der ehemaligen<br />

Teichenschule, mit einem großen<br />

Neubau auf dem Jahnplatz,<br />

dem Abriss der Teichenturnhalle<br />

und dem Neubau einer Mehrzweckhalle.<br />

24,45 Mio. Euro<br />

würde das kosten. <strong>Das</strong> ginge, so<br />

Klünker, ohne Containerdorf,<br />

könnte doch erst gebaut, dann<br />

umgezogen, saniert und zum<br />

Schluss <strong>Campe</strong> I aufgegeben<br />

werden.<br />

Zwei Varianten stellen auch<br />

die Architekten Hermann Bolte<br />

und Sebastian Kaspereit für das<br />

Schulzentrum Liebigstraße<br />

vor. Erhebliche Brandschutzmängel<br />

gibt es<br />

auch hier. Bislang<br />

wurden hier vor i ` i<br />

allem die Fassaden<br />

aufwändig UtI<br />

saniert. Sowohl'<br />

Architekt Klünker will auf dem Jahnplatz neu bauen.<br />

im Blauen Würfel als auch im<br />

alten Mädchen-Gymnasium besteht<br />

Handlungsbedarf. Würde<br />

das<br />

Cam<br />

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pe-<br />

Der Klünker-Vorschlag für <strong>Campe</strong> 1, von der Wilhelmstraße aus gesehen. Links der Anbau mit Mensa, Musik- und Kunsträumen.<br />

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Gymnasium in den Blauen<br />

Würfel ziehen, müsste fürs<br />

Gymnasium eine Mensa gebaut,<br />

ein entsprechender naturwissenschaftlicher<br />

Bereich eingerichtet,<br />

die Aula saniert werden.<br />

Mensa, ein Erweiterungsbau für<br />

Klassenräume und einen neuen<br />

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auf jeden Fall<br />

en in Wilhelmsstraße und Liebigstraße vor<br />

kein Umzug des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße. Fotos: bs<br />

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STADT UND LANDKREIS<br />

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n. Links der Anbau mit Mensa, Musik- und Kunsträumen.<br />

Gymnasium in den Blauen<br />

Würfel ziehen, müsste fürs<br />

Gymnasium eine Mensa gebaut,<br />

ein entsprechender naturwissenschaftlicher<br />

Bereich eingerichtet,<br />

die Aula saniert werden.<br />

Mensa_ ein F.rweiterunrrsbau für<br />

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Verwaltungstrakt im Bereich<br />

des alten Mädchengymnasiums<br />

müsste auch die neue Oberschule<br />

erhalten. Dabei ist das Thema<br />

Beschulung .von zwei Jahrgängen<br />

in Bevern vom Tisch. Die<br />

angedachte Fusion der Schulen<br />

steht inzwischen nicht mehr zur<br />

Debatte. 16,1 Mio. Euro würde<br />

der Umzug des <strong>Campe</strong> in die<br />

Liebigstraße kosten.<br />

Aber auch, wenn das <strong>Campe</strong><br />

in der Wilhelmstraße <strong>bleibt</strong>,<br />

muss in der Liebigstraße investiert<br />

werden. Rund 8,2 Mio.<br />

Euro, rechnet Hermann Bolte<br />

vor. Und Sebastian Kaspereit<br />

überrascht mit der .Mitteilung:<br />

Für die Oberschule mit der<br />

dann inkludierten Förderschule<br />

reicht der Blaue Würfel. <strong>Das</strong> alte<br />

Mädchen-Gymnasium — es<br />

stünde leer.<br />

„<strong>Das</strong> haut mich um", fährt<br />

Dirk Reuter (SPD) aus der<br />

Haut. „Wir sanieren gerade das<br />

alte Mädchen-Gymnasium, haben<br />

die große Krücke Schule an<br />

der Weser saniert, und jetzt sagen<br />

Sie mir, das Gebäude haben<br />

wir über. Ich bin total vor den<br />

Kopf geschlagen", wendet er<br />

sich an die Verwaltung, „warum<br />

haben Sie uns das vorgeschlagen?"<br />

Hermann Schütte, Leiter<br />

des Schulamtes antwortet. Immer<br />

wieder habe die Verwaltung<br />

auf den demografischen Wandel<br />

hingewiesen, auch die Auflösung<br />

des Schulstandortes Bevern<br />

vorgeschlagen. Schütte erinnert<br />

an die Diskussion Aufnahme<br />

der Förderschule ins<br />

Schulzentrum. Und als die Sanierung<br />

der Liebigstfaße ins<br />

Gespräch kam, Fördergelder aus<br />

dem Konjunkturpaket winkten,<br />

war von Oberschule und Eingliederung<br />

der Förderschule in<br />

die normale Schule noch keine<br />

Rede. „Dabei war uns schon<br />

klar, dass wir die Liebigstraße<br />

nicht in Gänze füllen würden".<br />

Außerdem, so Schütte, gäbe es<br />

im Blauen Würfel große Schulräume,<br />

eigentlich ideal fürs<br />

Gymnasium. Würden sie für die<br />

Oberschule umgebaut, könnten<br />

kleinere und damit mehr Räume<br />

entstehen. Doch was passiert<br />

mit den leerstehenden Gebäudetrakten?<br />

„<strong>Das</strong> Gebäude, so<br />

wie vom Architekturbüro vorgeschlagen,<br />

aufzugeben, lässt sich<br />

nicht verwirklichen", warnt<br />

Landrat Walter Waske, „wir<br />

müssen das Gebäude 25 Jahre<br />

lang für schulische Zwecke nutzen,<br />

sonst müssen wir die Fördermittel<br />

zurückzahlen".<br />

Staunend, kopfschüttelnd verfolgen<br />

die Zuhörer die Diskussion.<br />

Zweimal unterbricht der<br />

Ausschussvorsitzende Eberhard<br />

Asche die Sitzung, lässt die Zuhörer<br />

zu Wort kommen. Der<br />

Tenor immer wieder: kein Umzug<br />

des <strong>Campe</strong> in die Liebigstraße.<br />

Und keine Entscheidung<br />

an diesem Tag. Auch über die<br />

umstrittene Verwaltungsvorlage<br />

nicht. Der grüne Kreistagsabgeordnete<br />

Peter Ruhwedel will sie<br />

zu Beginn noch mit einem Eil-<br />

antrag stoppen. <strong>Das</strong> lehnt<br />

der Ausschuss einstimmig<br />

ab.


Bürgerwerkstatt zum<br />

Stadtentwicklungskonzept<br />

Noch einmal Gelegenheit zur ISEK-Beteiligung<br />

Holzwinden (spe). Im Rahmen<br />

des in der Aufstellung<br />

befindlichen Integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzepts<br />

(ISEK) der Stadt Holzwinden<br />

findet am Mittwoch, 16.<br />

März, ab 18 Uhr im Lichthof<br />

der <strong>HAWK</strong>, Haarmannplatz,<br />

die dritte öffentliche Veranstaltung<br />

statt. Diese Bürgerwerkstatt<br />

ist die letzte Gelegenheit<br />

zur Beteiligung für<br />

die Bürger, bevor das Stadtentwicklungskonzeptfertiggestellt<br />

wird.<br />

Bürgermeister Jürgen Daul<br />

lädt alle Bürger ein, sich noch<br />

einmal einzubringen in den<br />

Prozess: „Holzwinden geht<br />

uns alle an. Seien Sie dabei<br />

und helfen Sie, Holzminden<br />

fit für die Zukunft zu machen."<br />

Zu Beginn des Konzeptworkshops<br />

wird das Büro<br />

Dr. Jansen den Sachstand erläutern.<br />

Dann soll in vier Arbeitsgruppen<br />

zu den Themenfeldern<br />

„Wohnen", „Gewerbe,<br />

Einzelhandel", „Freiraum"<br />

und „Gesamtstädtische<br />

Themen" gearbeitet werden.<br />

Am Ende der Veranstaltung<br />

werden die Ergebnisse zusammengetragen<br />

und präsentiert.<br />

Voraussichtlich im Juni findet<br />

die ISEK-Abschlusspräsentation<br />

statt.<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnaisum: Die<br />

Politik braucht mehr Zeit<br />

Schulausschusssitzung abgesagt<br />

Holzminden (bs). Der Kreis<br />

schaltet in der <strong>Campe</strong>-Diskussion<br />

noch einen Gang weiter zurück.<br />

Die Sitzung des Ausschusses<br />

für Bildung und Sport am 23.<br />

März ist abgesagt. Ein neuer<br />

Termin für die Schulausschusssitzung<br />

steht noch nicht fest.<br />

„Es besteht noch Beratungsbedarf<br />

in den Fraktionen", erklärt<br />

die zuständige Dezernentin<br />

Anja Krause. In der Bauausschusssitzung<br />

hatten die Architekten<br />

die Raumkonzepte und<br />

Sanierungsmaßnahmen für das<br />

Carpe-Gymnasium und das<br />

Schulzentrum Liebigstraße vorgestellt<br />

(der TAH berichtete).<br />

Einen Beschluss fasste der Ausschuss<br />

nicht, die Kreistagspolitiker<br />

signalisieren aber bereits,<br />

dass sie die Pläne in den Fraktionen<br />

ausführlich diskutieren<br />

wollten.<br />

Angekündigt wurde in der<br />

Bauausschusssitzung auch, dass<br />

die Pläne und Kalkulationen der<br />

Architekten ins Netz gestellt<br />

werden sollen. Die Pläne sollen<br />

ab Montag auf der Homepage<br />

des Landkreises (www.landkreis-holzminden.de)<br />

abrufbar<br />

sein, die Kostenschätzungen ah<br />

Mitte nächster Woche. „Wir<br />

sind gerade dabei, eine Ubersicht<br />

der notwendigen Maßnahmen<br />

und der dadurch entstehenden<br />

Kosten zu erstellen", erklärt<br />

Rainer Becker, Vertreter des<br />

Landrates. Im Netz soll es so<br />

möglich sein, alle Varianten zu<br />

vergleichen.


SPD und Grüne: „Dws ist nur ein Spiel auf Zeit' : a<br />

Opposition kontert zeit der Forderung, den krelsta ^'sbeschluss uinzu':etzen und den<br />

Kreis Holzminden (bs). Ein<br />

Architekten-Wettbewerb fürs<br />

<strong>Campe</strong>? Für SPD und Grüne ist<br />

das nicht die Lösung. „<strong>Das</strong> wer<br />

teuert die Sache unnötig" warnt<br />

der Sehul.ussehussvorsitzende<br />

Eckard Jungk (SPD). Die oppo<br />

sition im I'lolzwindener Kreis °<br />

tag pocht auf die Umsetzung des<br />

Kreistagsbeschlusses: die Bewerttuxg<br />

der vorliegenden Ar<br />

chitekten-Pläne durch ein un.al,hängiges,<br />

externes Fachbüro<br />

und die Einberufung des Run<br />

den Tisches, Der Schachzug der<br />

Mehrheitsgruppe ist für Jun gk<br />

der mit Friedel Lages, der SPD<br />

Landratskandidatin Angel ,l<br />

Schürzeberg und Peter Ruhwc<br />

del (Grüne) zum TAH gekom<br />

lnen ist, „nur ein Verschieben<br />

der' Entscheidung bis nach der<br />

Kommunalwahl am 11, Septem-<br />

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„<strong>Das</strong> ist für uns ein Spiel `aui£ N ^^- t '<br />

Zeit", vermutet auch Friedel Laltes,.<br />

Fakt ist, es t gibt einten<br />

Kreistagsbeschluss, d er nlit gro<br />

P t b<br />

c^ n:'uht<br />

licr Di hrheit gefasst wurde".<br />

\ltcrdjetzt ein Architekten -<br />

\\ -i ileu erb gefordert, müsste Eckard )ungk, Friedel Lages, Angela Schürzeberg und Peter Ruhwedel (von links) sind gegen einen Architektenwettbewerb.<br />

Foto: bs<br />

lic;er Kreistagsbeschluss erst<br />

1 u .c hohen werden. Schon durchziehen zu wollen. Dis Vertreter der Verwaltungen rungsmoglichkeiten unterbrei- „Wir halten'vViihelutstraie/Bil -<br />

WI u Eck nrd Jungk vor, geht mit Sicherheit nicht". von Stadt und Landkreis, der texi. G -ölitwögliche Akzeptanz, lerbeck aus rein pädagogischen<br />

seien rund 250.000 Euro an Ar- „Wir brauchen keine weitere Politik, der Schuler, der Schü- erlclart tngela Schurzeberg,<br />

liitcktcnhonoraren grezalllt Verunsicheruni,erklärt " Peter ler- und der Elternschaft sowie „brauchen wir. <strong>Das</strong> 'Can]pew<br />

rrdcn. her Jungk, der sich Ruhst edel der „so schnell wie der Wirtschaft sollen am Run- Gymnasium muss attraktiv sein,<br />

mdcrt, dos, slic Mehrheits- moi.;lich den Runden Tisch ein- den Tisch Platz nehmen, um das damit sich wieder mehr Eltern<br />

iillpc catit iu tllnmt uni 11 .n,lhp l ^u l c-u ^^1 71 . h _,s wo I1 en su .'i ,i.. vie ' 1 e Th etwa zu b eia C en un d tun c lie u f'r das Hol—indcner G yrn nasi-<br />

i 1 I c Sptirer eine neue_ Idee einbringen. Und auch in der größtmöglicheAkzeptanzfürei- um entscheiden". In er SPD ^<br />

rvirr in a hur utpir}t" 1 jei i ,stra{ e Eiarten eec alerte ne der vorlegenden Varianten Fraktion sei nach langen, inteninnr^rhall<br />

cülr ^'icrtclj;illres ci- Lelucr ,ruf eine Grundsatzelit- zu erreichen. Außerdem könnte siven, internen Disk tssionen d e k<br />

ur1n Are lra cht ^ n 1V^ ttb: we.ri^ sch: iclun^.` der Räude Tisch auch I'inanz,ie- Standortentscheidung gefallen; ir _<br />

rl'<br />

Gründen für den Besten, ulnin<br />

akzeptiertes, cpia1 tativ hoeb i<br />

I11^(S ^ rt^nl^l ;tillllll dir den I dis<br />

l,rr.rs 1 xnlindeii vorzuhrlti';<br />

l,r toncu Sellürzeiserg, jgli<br />

und vages.<br />

Eineinhaibjährige Hängepartie<br />

lin C:ut;rciiier, tler sichiit<br />

Schulhalt- und ticiiiii, rtlit<br />

lungini (inahunen riisi ilot1 lt<br />

Runder' [isi li. der die I rcuibn<br />

se rl hattie t o s(i t-iue zuü+<br />

he l nisctzuni `rnr t^crlxas:<br />

rang der jetzt i n cii tirilh:aitietr<br />

l^auliclien Zustande ne (;,1 ► ^^f<br />

Czvinntsiunl inoilicli, i b<br />

Schaler, Lehrer und stie0in<br />

Eitern sind damit urlv teianri;<br />

diese I_ insci riink urigen Beb<br />

tvinrcud der lianzeit au rat<br />

gen, wenn es Jetzt encliicly h<br />

geht`, erkliirt Ecksrd Jungii k<br />

merhin habe das <strong>Campe</strong> bdrs<br />

eine eineinhalbjährige }413i<br />

partie hinter sich. Am Rikuii<br />

Tisch könnte, so glaubt er ie<br />

Entscheidung „relativ gerärixt<br />

los über die Bühne gehen.tti }<br />

wir kriegen eine neue Diskeis<br />

on, wenn die Ergebnisse d&r<br />

chitekten-Wettbewerbes ider<br />

Bevölkerung erst bekanntew<br />

den".<br />

ANZEB


Clij""UADP/UW("-i"wi'll i*etzte" einen Arehitekten4Vettbewerb für Cain pe<br />

Antrag wird heute im Kreisausschuss diskutiert/ Die alte Teichensch de soll an die Fachhochschule verkauf \w7ei denn ' 4'<br />

Holzniinden (bs). Der Antrag<br />

wurde noch am Tag der Bauausschusssitzung<br />

formuliert und<br />

abgeschickt: Einen Architekten-<br />

Wettbewerb für <strong>Campe</strong> 1, also<br />

den altehrwürdigen Gebäfudekonil+iex<br />

an der Wilhehnstraße,<br />

favoz sicrt die Mehrheitsgruppe<br />

im Holzmindener Kreistag jetzt.<br />

Die ron den Architekten vorgestellttn<br />

Varianten sowohl 'am<br />

<strong>Campe</strong>-Gymnasiumi als auch am<br />

Schu zentrnrn Lieb Straße hal^eil<br />

Eberhard Asche , CDU/<br />

FDP WG-Gruppensprecher<br />

und Bauausschussvorsitzender,<br />

nicht so recht 'überzeugt. „Die<br />

B.,uaasschusssitzung hat ver-.<br />

deutli_cht, welche Brisanz in dem<br />

Thema steckt", erklärt er geincin?am<br />

mit Hermann Grupe<br />

(FDI^) im Gespräch mit dem<br />

TAFT<br />

Dis Arbeit der beiden Architektriibüros<br />

honoriert Asche.<br />

„VielFleißarbeit" hätten die Archltelten<br />

geleistet. „Aber es gibt<br />

auch viele Unwägsamkeiten",<br />

verrwtist er auf die Kostenschätzungin,<br />

die sich zwischen 15<br />

und 25 Mio. E,ur'o für Sanierung<br />

undJ der Neubau bewegen.<br />

Gna n „Die Planungen sind<br />

nicht vergleichbar". Asche wi11<br />

deshjb einen neuen Ansatz,<br />

„Wir müssen das Sach- und<br />

Zweckdienliche in den Vordergrun(<br />

rücken". Für ihn ist der<br />

Weg jetzt klar: ein vierzügiges<br />

Gymnasium am alten Standort.<br />

<strong>Das</strong> Cainpe-Gytnnasitnn war<br />

einanal eines der führenden<br />

Gymnasien in Niedersachsen.<br />

Unrl da gehört es wieder hin",<br />

betont auch IIennann Grupe.<br />

,<strong>Das</strong> geht nicht tunt Nulltarif,<br />

das lassen «wir uns auch Geld<br />

],ostcn", so Asche. E M^<br />

Nach den Vorstellungen der<br />

Mehrheitsgruppe, die heute in<br />

der (nichtöffentlichen) Kreis-<br />

ausschusssitzung zum ersten .^.<br />

Mal diskutiert werden, soll die w'x<br />

Verwaltung den Architekten-<br />

wettbewerb zum 1. Mai vorbe- " s<br />

reiten. Umsetzungsreife Kon- A^ `<br />

zepte sollen bereits zum 1. Au-<br />

geist auf dem Tisch liegen. „Mit<br />

den Bauarbeiten ' sollte spätestens<br />

Ostern 2012 begonnen n.werden,<br />

die Fern ostellung, zum<br />

August 2014 erfolgen", rechnet<br />

Asche `vor.<br />

Die Vorgaben der Mehrheitsgruppe:<br />

Sanierung des alten<br />

Gymnasiums, Anbauten . ans<br />

Remtergebäude und den naturwissenschaftlichen<br />

Trakt. Verlauf<br />

des <strong>Campe</strong> II an die Fach<br />

hoehschule Uolzmindcn. „Nach<br />

Gesprächen mit Fachleuten", so<br />

Asche, „ist das sowohl aus bau- Eberhard Asche und Hermann Grupe (von rechts) haben jetzt neue Pläne<br />

als auch schulfachlicher Sicht<br />

die richtige Lösung". In der werden, die Fachhochschule ha- der bereits aufgestellte C ontaizweijährigen<br />

Bauphase können be signalisiert, dass sie Räume ner, den das <strong>Campe</strong> zurzeit gar<br />

die Räume in <strong>Campe</strong> IC benutzt ,zur Verfügung stellt. Und auch nicht nutzt, sei ja auch noch da.<br />

Foto: bs<br />

„Dis Fachhochschule erhält<br />

so die Chance, ihren zusätzli-<br />

ehen Bedarf San Studienplätzen<br />

zu decken. <strong>Campe</strong> II gehört einfach<br />

zum Areal der 1111", so<br />

Asche. Würde das Gymnasium<br />

aber ganz in die alte Teichen-<br />

schule ziehen, „nehmen wir der<br />

Fachhochschule die Weiterenm-<br />

wicklungsnlöglichkeiten". Au=<br />

fierdem: „Die Turnhalle an den<br />

Teichen wäre völlig raus",<br />

könnte die Heimat des TV<br />

Deutsche Eiche bleiben und in<br />

den Besitz des Kreissportbundes<br />

übergehen, Ein Gesamtpaket a1so,<br />

das nach Asches Meinung ,in<br />

sich sehr schlüssi g ist" Für den<br />

Architekten-Wettbewerb, der<br />

wohl europaweit ausgeschrieben<br />

werden musste, gäbe es keine<br />

Kostendeckelung. „Es geht um<br />

Kteativitat" so Asche, der sich<br />

gleichzeitig gegen die Idee, private<br />

Investoren mit einzubinden,<br />

ausspricht. „<strong>Das</strong> ist nicht so<br />

einfach zu handeln", erklärt er<br />

nach Gesprächen mit der Landesregierung.<br />

Er behalte das<br />

„zwar weiter im Auge, .das ist<br />

aber nicht so erfolgverspre-<br />

chend". Über den Schwenk der<br />

Mehrlieitsgruppe hinzu Sanierung<br />

und Ausbau von <strong>Campe</strong> 1<br />

und Architekten-Wettbewerb<br />

kann der Kreisausschuss heute<br />

übrigens nicht abschließend<br />

entscheiden. Eine solche En`t-<br />

sch eid u n g kann allein der Kreistag<br />

treffen, es müsste eine Sott-<br />

dersitzung einberufen werden.


„Wir sind ä u cdie Politik nicht Strang zieht”<br />

Bürgerinitia k „(.ai1-ipe 11" fordert die schnellstiu triiche 1 Einberufung des 1 enden Tisches<br />

Holzminden (las). Aufatmen bei<br />

der Bürgerinieiativ-e „<strong>Campe</strong><br />

11"? Mitnichten. „l geht Luis<br />

nicht schnell genug voran", erklären<br />

Ralf Schwager, Dieter<br />

Telp und Marion Sehröter vom<br />

Lenkungsausschuss der 111. Sicher<br />

freuen sie sich über die<br />

Standortentscheidung, die über<br />

alle Fraktionen hinweg gefallen<br />

zu sein scheint. „<strong>Das</strong> ist eine gute<br />

Nachricht", so Ralf Schwager.<br />

Doch jetzt fordert die Bürger<br />

initiative, die beständig wächst,<br />

die schnellstmögliche Einberufung<br />

des Runden Tisches. Und<br />

der soll kein Debattiercluh Sein<br />

r^ F<br />

sondern ein arbeitsfähiges (sre<br />

mium mit nicht mehr als zwölf<br />

^ :; a S }4<br />

,',.<br />

fachkompetenten Personen.<br />

Mit Aufklebern unterm Arm<br />

und der Meldung, „die Bürger<br />

initiative hat inzwischen über<br />

r-<br />

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5<br />

ir<br />

500 Mitglieder und ien ^<br />

jeden Tag mehr', sind drei 1\1it-<br />

glieder des LenLungsansschus- .. <<br />

ses zurre '1 vil gelzornmen. „Wir<br />

sind enttäuscht, dass die Politil:<br />

nicht an einem Strang zieht und<br />

es offensichtlich nicht vor' irts<br />

geht", kommentieren sie die<br />

Rntwickhmg. Enge schnelle Ent- Verteilen jetzt auch Aufkleber (von links): Dieter Teip, Marion Schröter und Raff Schwager vom Lenkungsausschuss ,,<strong>Campe</strong> 11". Foto: bs<br />

scheidung aber ist notwendig,<br />

um das <strong>Campe</strong> nicht weiter zu mehr Schüler abwandern. l ür ca imtrati;e. Damit er ar- mit Fachkotntuete,rz: aus Politik., Lund der Bürgerinitiative sollten<br />

schwächen. Fernrauen schal- „1UIr schlagen vor , schnellst- beissfähig ist, sollten nicht zu Schulverwaltung C;anspe-Gynl- es sein. Und eine externelvlode-<br />

feir", nennt Lias Schwager, ein möglich den Runden Tisch ein- viele an diesem Tisch sitzen. nasium Iiandweek, W'ir°schaft, ? atiost, „das ist bei dem "Thema<br />

Signal geben, damit nicht noch zuberufen", so die Drei von der Nicht mehr als zwölf Per'sor en Eltern- untd Schüitrvea'trerern sinnvoll", so Schwager.<br />

. -: .<br />

t2f -<br />

In der ersten Sitzung soll<br />

der i rchttc:lct Michael Klünk<br />

seine beiden Varianten vorste<br />

len. „Und vielleidit auch weit,<br />

re Vorschläge mitbringen zum<br />

jetzigen Standort <strong>Campe</strong> 1, d<br />

er mit spitzem Bleistift gercd<br />

net hat", so Schweger. Er sei s<br />

eher, dass ein Atvhitektenwet<br />

bewerb dann nidht mehr no<br />

wendig sei. Kart Empfchlm<br />

gen an Politik und Versaltue<br />

soll der Runde 'Tisch aaussprii<br />

chen und so sicherstellen, da<br />

die notwendigen Grundsatzeng<br />

scheidungen bis zur Sommei<br />

pause fallen .,Dann muss d<br />

Gesamtkonzept stehen, müsse<br />

die Gesamtkostenermittelt seii<br />

dann muss es einen ZeitablaL<br />

für den Umhau geben und Lc<br />

sunmen, wie es während du<br />

Umaus weitergeht', so Schwoi<br />

ger. „Und Baube sinn muss Er.<br />

de 2011 sein", lügen Mario<br />

Schröter und Dieter Telp hinzt<br />

Kostenbewusst und funlctic<br />

nell müsse der Runde Tisch lr<br />

beiten, „Funküonßlität geht vc.<br />

goldenen Wassedmähnen", er<br />

klärt Schwager plakativ. Wich<br />

tig ist, „die Schüler und Lehre<br />

müssen sich wohlfiihlen", s<br />

Dieter Telp und für das <strong>Campe</strong><br />

Gymnasium so schnell wie mö<br />

]ich ideale Lenlvoraussetrun e^<br />

zu schaffen.<br />

1-

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