Das Campe bleibt - HAWK
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„<strong>Das</strong> ist Wahnsinn , warum schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />
Über 1.000 Schüler demonstrieren in der Holzmindener Innenstadt gegen Massenschülerhaltung und Schulpolitik 14 t r O A^ (<br />
Holzminden (fhm). „Lieber<br />
schlau als blau. Wir ziehen nicht<br />
um, wir sind doch nicht dumm.<br />
<strong>Das</strong> ist Wahnsinn, warum<br />
schickt Ihr uns in den Würfel?"<br />
Diese und andere Forderungen<br />
skandierten über 1.000 Schüler<br />
gestern Mittag in der Holzmindener<br />
Innenstadt, lautstark unterstützt<br />
durch unzählige Trillerpfeifen.<br />
Mit einem friedlichen<br />
Sternmarsch demonstrierten<br />
Schüler der Förderschule,<br />
der Haupt- und Realschule, des<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasiums sowie der<br />
Haupt- und Realschule Bevern<br />
gegen die aktuellen schulpolitischen<br />
Vorhaben und Pläne im<br />
Landkreis Holzminden. „Wir<br />
sind gegen den Umzug des<br />
<strong>Campe</strong> ins Schulzentrum, wir<br />
wollen in Bevern bleiben, wir<br />
wollen keine Massenkinderhaltung",<br />
waren die wichtigsten<br />
Forderungen.<br />
Beveraner Schüler waren über<br />
die Allersheimer Straße nach<br />
Holzminden gekommen. Sie<br />
vereinigten sich dort mit den<br />
Schülern des Schulzentrums<br />
Liebigstraße zum Protestumzug.<br />
An der Abzweigung Bodenstraße<br />
kamen dann die Schüler<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums hinzu.<br />
Gemeinsam marschierte man an<br />
Polizei und Amtsgericht vorbei<br />
und zog über die Neue Straße<br />
und Bürgermeister-Schrader-<br />
Straße zur Kreisverwaltung.<br />
Dort formulierten die Sprecher<br />
der Schulen ihre Forderungen.<br />
„Wir wollen in der Stadt bleiben",<br />
so Florian Breker vom<br />
<strong>Campe</strong>-Gymnasium. Außerdem<br />
müsse endlich ein Runder Tisch<br />
her, um gemeinsam - die Schulfragen<br />
zu lösen. Jennifer Dewes<br />
Mit selbst bemalten Transparenten und Schildern demonstrierten über 1.000 Schüler in der Holzmindener Innenstadt. Fotos: fhm/vat<br />
von der Hauptschule wehrte<br />
sich gegen die geplante Massenschule<br />
am Schulzentrum Liebigstraße.<br />
Schon jetzt gebe es<br />
genug Schüler dort, das <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium dürfe nicht zusätzlich<br />
hinzukommen. „Es wird<br />
doch immer gefordert, dass wir<br />
bei der Politik mitmachen. Jetzt<br />
sind wir da", rief Denis Medved<br />
als Sprecher der Realschüler.<br />
„Wir wollen keine Mega-Schulen",<br />
rief Stadtelternratsvorsitzender<br />
Jürgen Hesse den Teilnehmern<br />
der Kundgebung zu.<br />
Sprecher der Förderschule und<br />
der Haupt- und Realschule Bevern<br />
forderten den Erhalt ihrer<br />
Einrichtungen. „Wir wehren<br />
uns gegen Massenschülerhaltungen<br />
am Schulzentrum Liebigstraße."<br />
Landrat Walter Waske nahm<br />
an der Kundgebung teil. Er lud<br />
die Sprecher der Schüler zu einem<br />
Gespräch ein (siehe weiteren<br />
Artikel auf dieser Seite).<br />
„Ich freue mich, dass sie so deutlich<br />
ihren Willen zeigen", lobte<br />
er die Teilnehmer der Demonstration.<br />
Er freue sich darüber,<br />
dass die Schüler sich einmi-<br />
schen. Von den Schülersprechern<br />
nahm Landrat Waske<br />
2.124 Unterschriften entgegen,<br />
die sich gegen den Schulentwicklungsplan<br />
und für den Erhalt<br />
von Förder-, Haupt-, Realschulen<br />
und Gymnasium an ihren<br />
jetzi gen Standorten aussprechen.<br />
Weitere 1.000 Unterschriften<br />
gab es vom <strong>Campe</strong>-<br />
Gymnasium. ,Jeder Schüler", so<br />
Sprecher Mustafa Vurgun, „will<br />
das <strong>Campe</strong> mitten in der Stadt<br />
haben und hat deshalb unterschrieben."<br />
Landtagsabgeordneter Chris-<br />
tian Meyer nutzte die Kundgebung,<br />
um sich für die Umsetzung<br />
von Eltern- und Schülerwillen<br />
einzusetzen. Es könne<br />
nicht sein, dass ohne Eltern und<br />
Schüler Fakten geschaffen würden.<br />
Ralf Schwager als Sprecher<br />
der Bürgerinitiative für den Erhalt<br />
des <strong>Campe</strong>-Gymnasiums in<br />
der Innenstadt verwies darauf,<br />
dass es inzwischen 500 Mitglieder<br />
der Bürgerinitiative gebe.<br />
Vom Landrat forderte er die<br />
Umsetzung von Versprechen<br />
ein. Noch immer sei zum Beispiel<br />
kein Runder Tisch einge-<br />
richtet. Außerdem habe er auch<br />
immer noch nicht die Zahlen für<br />
die Sanierung des Schulzentrums<br />
Liebigstraße vorgelegt.<br />
Wer den Willen von Eltern und<br />
Schülern missachte, werde dies<br />
mit aller Macht bei den Wahlen<br />
im Herbst spüren, so Ralf<br />
Schwager. Am Ende der Kundgebung<br />
vor dem Kreishaus wurden<br />
die Schüler mit Bussen zu<br />
ihren Schulen gebracht.<br />
Weitere Fotos<br />
unter www.tab.de