07.02.2013 Aufrufe

Zusammenhang von sozialer Schicht und Teilnahme an Kultur

Zusammenhang von sozialer Schicht und Teilnahme an Kultur

Zusammenhang von sozialer Schicht und Teilnahme an Kultur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Partizipation <strong>von</strong> Jugendlichen<br />

Ein deutlich größerer Teil der Jugendlichen, nämlich 31%, hat während der Schulzeit<br />

irgendw<strong>an</strong>n einmal bezahlten Nachhilfeunterricht erhalten. Von den Jugendlichen aus<br />

Haushalten mit einem Einkommen unter der Armutsrisikogrenze haben 21% Nachhil-<br />

feunterricht erhalten, <strong>von</strong> den übrigen waren es 34%. Von den Jugendlichen aus Fami-<br />

lien mit Leistungsbezug haben 20% Nachhilfeunterricht erhalten, <strong>von</strong> den übrigen wa-<br />

ren es 33%. Diese deutlichen Unterschiede dürften wohl kaum darauf zurückzuführen<br />

sein, dass Schüler aus Haushalten mit niedrigem Einkommen aufgr<strong>und</strong> ihrer schuli-<br />

schen Leistungen weniger Nachhilfeunterricht benötigen, sondern eher darauf, dass<br />

ihre Eltern sich dies weniger leisten können. Zieht m<strong>an</strong> z.B. die Information über die<br />

durchschnittlichen Noten in Deutsch <strong>und</strong> Mathematik hinzu, 8 so fällt der Notendurch-<br />

schnitt (bei der traditionellen Kategorisierung <strong>von</strong> 1 = „sehr gut“ bis 6 = „ungenügend“)<br />

der Jugendlichen aus Haushalten mit einem Einkommen unter der Armutsrisikogrenze<br />

mit 3,1 schlechter aus als in den übrigen Haushalten mit 2,9. Schüler ohne Nachhilfe-<br />

unterricht aus diesen Haushalten weisen bessere Leistungen auf (Notendurchschnitt<br />

2,8) als Schüler aus diesen Haushalten, die auf Nachhilfeunterricht <strong>an</strong>gewiesen sind<br />

(Notendurchschnitt 3,2). Bei den Schülern aus Haushalten mit einem Einkommen unter<br />

der Armutsrisikogrenze ist ein solcher Unterschied nicht erkennbar, was sich so inter-<br />

pretieren lässt, dass unter denen, die keinen Nachhilfeunterricht erhalten, auch<br />

schlechtere Schüler sind, die diese Unterstützung <strong>an</strong>gesichts ihrer schulischen Leis-<br />

tungen eigentlich nötig hätten. Für Jugendliche mit Leistungsbezug stellt sich dies g<strong>an</strong>z<br />

ähnlich dar.<br />

Eine Auswertung nach Einkommensquintilen zeigt, dass in den oberen Bereichen der<br />

Einkommensverteilung mehr Kinder eine Privatschule besuchen, mehr einen Schulauf-<br />

enthalt im Ausl<strong>an</strong>d ausweisen <strong>und</strong> auch mehr bezahlte Nachhilfe in Anspruch nehmen<br />

als in den unteren Bereichen der Einkommensverteilung.<br />

Tabelle 7<br />

Schulbildung <strong>und</strong> Einkommensverteilung<br />

Anteil "ja" in Prozent<br />

Einkommensquintil<br />

Merkmal 1 2 3 4 5<br />

Besuch Privatschule 4,2 6,9 2,8 8,1 13,4<br />

Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt 6,6 3,0 7,0 6,8 13,4<br />

bezahlte Nachhilfe 21,3 33,4 32,9 37,4 38,8<br />

Jugendliche im SOEP 2000 - 2009 (ungew. N=3.465, gewichtet 7,86 Mio.); Auswertung ISG<br />

8 Dies ließe sich um die Note in der 1. Fremdsprache erweitern, allerdings steigt d<strong>an</strong>n die<br />

Zahl der Fälle ohne vollständige Angaben <strong>von</strong> 2% auf 6%, während das Ergebnis sich<br />

kaum verändert.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!