Bergknappe Nr. 63 - Bergbau Silberberg
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Archäologisch-technische Vermessung alter<br />
Bergwerke<br />
Hans Krähenbühl, Davos<br />
Der Schiner - heute als Markscheider bezeichnet - ist für die Vermessungsaufgaben zuständig. Zu seinem Arbeitsgerät gehören u.a.:<br />
Kompass, Holzschemel zum Auflegen des Kompasses, Neigungsmesser, Setzwaage, Längenmessband, Massstab, First und Sohleisen. Bei Prozessen<br />
wirkt er an der Urteilsfindung mit.<br />
1. Das Markscheidewesen<br />
Mit der Entwicklung des <strong>Bergbau</strong>s eng<br />
verbunden ist die Entfaltung des Markscheidewesens.<br />
Der Begriff ,Markscheiden,<br />
leitet sich ab von den Worten<br />
,Mark, = Grenze und ,scheiden, = feststellen<br />
und bestimmen des Scheidenden,<br />
das heisst, der scheidenden Grenze aneinanderstossender<br />
Grubenfelder. Waren<br />
es anfangs vor allem Aufgaben, die der<br />
Feststellung von Grubengrenzen,<br />
Besitzrechten und ähnlichen Zusammenhängen<br />
dienten, erforderte später der<br />
Betrieb von Bergwerken exakte Unterlagen<br />
über den Verlauf von Grubengängen, der<br />
Lage von Stollenöffnungen, dazugehörige<br />
Bauten, schreiben Schilling und<br />
Birchzin.<br />
Die Aufgabe des Markscheidens umfasst<br />
die Vermessung und zeichnerische<br />
(rissliche) Darstellung unterirdischer<br />
Grubenräume und bergbaulicher Anlagen<br />
über Tag. Obwohl enge Verbindungen zur<br />
Feldmessung gegeben sind, stellen die<br />
speziellen Bedingungen<br />
des <strong>Bergbau</strong>s mit seinen engen, oft gekrümmten<br />
und niedrigen Grubenräumen<br />
sowie ungünstigen Beleuchtungsver-<br />
hältnissen besondere Anforderungen an<br />
Messmethoden und Instrumente. Zur Bestimmung<br />
der eine Grube charakterisierenden<br />
Grössen sind Strecken- und Winkelmessungen<br />
notwendig (ein Winkelmesser<br />
aus der Zeit der Franzosen am <strong>Silberberg</strong><br />
bei Davos, 1836 - 1848, ist im<br />
<strong>Bergbau</strong>museum Graubünden im Schmelzboden<br />
ausgestellt).<br />
Zur direkten Messung von Strecken<br />
dienten hauptsächlich Messschnüre aus<br />
Hanf, Lindenbast oder Draht, später auch<br />
Messketten. Die Schnüre (Verziehschnüre)<br />
wurden auf der Streckensohle gespannt.<br />
Als Masseinheit wurden Klafter, Lachter<br />
oder andere Längeneinheiten benutzt. Bei<br />
der direkten Messung von Schachttiefen<br />
fanden Messeile oder auch Messgestänge<br />
Anwendung. Eine vielfach benutzte<br />
Methode bestand in der Anwendung von<br />
Schnurdreiecken, bei der die<br />
Proportionalität der Seiten ähnlicher<br />
Dreiecke zur Bestimmung auch<br />
unzugänglicher Strecken ausgenutzt<br />
wurde. Bergmännische Winkelbestimmungen<br />
sind aus dem Erzgebirge ab<br />
Anfang des 16. Jahrhunderts bekannt.<br />
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