Bergknappe Nr. 63 - Bergbau Silberberg
Bergknappe Nr. 63 - Bergbau Silberberg
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Bei Grubenfeldern an Berghängen wird die untere Markscheide als Sohleisen bezeichnet. In der engeren Wortbedeutung<br />
ist Sohleisen die Markierung der unteren Markscheide.<br />
Eine führende Rolle im bergmännischen<br />
Vermessungswesen spielt seit vielen<br />
Jahrhunderten der Kompass, mit dem auch<br />
unter Tag die Himmelsrichtungen<br />
bestimmt werden konnten. Erste Anwendungen<br />
erfolgten wahrscheinlich in Form<br />
einer Wasserbussole um 1200 durch<br />
deutsche Bergleute im mittel-italienischen<br />
Kupferbergbau.<br />
Eine spezielle Form stellt der seit<br />
Anfang des 17. Jahrhunderts bekannte<br />
und in der Folgezeit dominierende<br />
Hängekompass dar. In der einfachsten<br />
Form besass der Kompass lediglich<br />
zwei Haken zum Einhängen in eine<br />
Schnur, die dem Verlauf des Stollens<br />
entsprach und gleichzeitig als optische<br />
Visierlinie diente.<br />
Als spezielles Markscheideinstrument<br />
entwickelte sich im 16. Jahrhundert das<br />
Schinzeug, mit dem es möglich war,<br />
gleichzeitig Horizontal- und Vertikal-<br />
(Höhen) Winkel zu messen. Schinzeug<br />
verschiedener Formen wurden bis gegen<br />
Ende des 18.Jahrhunderts im bergmännischen<br />
Vermessungswesen benutzt. Als<br />
Schinzeug wird aber auch die aus Grubenkompass,<br />
Hängezeug, Zulegezeug und<br />
Gradbogen bestehende Ausrüstung des<br />
Markscheiders zur Winkelmessung bezeichnet.<br />
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurde<br />
der Theodolit, der zunächst ausschliesslich<br />
für Vermessungen über<br />
14<br />
B)<br />
Tag benutzt worden war, zunehmend<br />
auch unter Tag eingesetzt. War er mit<br />
einem Kompass ausgerüstet, wurde er als<br />
Bussolentheodolit bezeichnet. Zum<br />
Nivellieren wurden hauptsächlich Gradbogen<br />
eingesetzt. Später fanden auch<br />
hier zunächst nur in der Feldmessung<br />
Geräte wie Libellen und Nivellierinstrumente,<br />
Anwendung.<br />
Waren Strecken und Richtungswinkel,<br />
bzw. sonstige Winkel mit Hilfe geeigneter<br />
Instrumente gemessen, die Messwerte<br />
notiert und notwendige Berechnungen<br />
durchgeführt, konnten anschliessend<br />
Grubenkarten gezeichnet<br />
werden. Zur Vervielfältigung oder proportionaler<br />
Uebertragung standen zunächst<br />
nur einfache Verfahren (Durchzeichnen,<br />
Quadratnetzverfahren) oder<br />
Instrumente (Zirkel, Reduktionszirkel,<br />
Pantograph) zur Verfügung. Erste Do-<br />
kumente mit Kartenfunktion entstanden<br />
etwa um 1500, um Grundstücke, Grenzverläufe,<br />
Flüsse, Strassen sowie auch<br />
Grubenfelder des <strong>Bergbau</strong>s festzulegen.<br />
Karten wurden auch zur Erfassung von<br />
Objekten montanwirtschaftlichen Inhalts<br />
wie Bergorten, Berg- und Hüttenwerken,<br />
Pochwerken, Kauen, Huthäusern, Haspeln,<br />
Göpeln, Bingen, Halden und Grenzen der<br />
Grubenfelder mit Lochsteinen und<br />
Malzeichen, erstellt. Die für <strong>Bergbau</strong><br />
und Verhüttung unentbehrlichen Wälder,<br />
die natürlichen und