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Bergknappe Nr. 63 - Bergbau Silberberg

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künstlichen Gewässer, das Flössen und<br />

die Zufahrtswege gehörten als Karteninhalt<br />

dazu.<br />

Zur betriebswirtschaftlichen Nutzung<br />

von Vermessung und Zeichnung schuf<br />

die Markscheidekunst das bergbauliche<br />

Risswesen, dessen Unterscheidungsmerkmale<br />

von der Kartographie die Wiedergabe<br />

der Untertagsituation ist - also der<br />

Schächte, Gänge, Grubenhaue, Abbaue und<br />

Stollen. Obschon es Markscheider schon<br />

im Mittelalter gab, entstand das<br />

Risswerk erst mit dem weiteren<br />

Vordringen ins Erdinnere, zur<br />

administrativ wie technisch notwendigen<br />

Dokumentation. Es hat sich anfangs nur<br />

zögernd entfaltet. In Agricolas Schrift<br />

"De re metallica", 5. Buch: "Die Kunst<br />

zu markscheiden" von 1556, sucht man<br />

vergebens einen Hinweis auf<br />

Rissdarstellung im Verjüngungsmassstab.<br />

Im gleichen Jahr erliess aber Kaiser<br />

Maximilian II. für seine Erbländer eine<br />

Instruktion zur Anfertigung von<br />

Grubenrissen. Als ältester bekannter<br />

Grubenriss gilt jener von Hall in Tirol<br />

von 1531.<br />

2. Aktuelle Bergwerks-Vermessung<br />

A) Gekürzter Vortrag gehalten anlässlich<br />

der Tagung über <strong>Bergbau</strong> des Vereins<br />

der Freunde des <strong>Bergbau</strong>es in<br />

Graubünden durch R. Glutz, Institut<br />

für Denkmalpflege ETH Zürich.<br />

Die Vermessung von Bergwerken ist zusammen<br />

mit der mineralogisch-petrographischen<br />

Untersuchung eine Grund-<br />

Der Hängekompass war ab Mitte des 17. Jahrhunderts bis weit<br />

hinein ins 19. Jahrhundert das wichtigste Instrument des<br />

Markscheiders (Hängekompass um 1785 aus der Sammlung der<br />

Bergakademie Freiberg)<br />

voraussetzung für jegliche Forschung<br />

auf diesem Gebiet, und zwar aus folgenden<br />

Gründen:<br />

- Insofern es sich um eine unterirdische<br />

Anlage handelt, braucht es z.T.<br />

sehr genaue Skizzen, damit der<br />

Stolleneingang überhaupt gefunden,<br />

oder dessen Zerstörung nachgewiesen<br />

werden kann.<br />

- Sobald ein Stollensystem ein gewisses<br />

Ausmass übersteigt, benötigt<br />

man eine Hilfe, um sich zu orientieren.<br />

- Zur Lokalisierung wissenschaftlicher<br />

Beobachtungen bedarf es einer<br />

zuverlässigen Plangrundlage.<br />

Weiterentwicklung des Markscheidewesens durch<br />

J. Weisbach mit der Einführung des Theodoliten<br />

(J. Weisbach im Praktikum<br />

mit Studenten vor Freiberger Schachtanlagen;<br />

Lithographie von E. Heuchler 1856)<br />

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