Übungsklausur Nr. 1 - Studieninstitut Westfalen Lippe
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Übungsklausur Nr. 1 - Studieninstitut Westfalen Lippe
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Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
<strong>Übungsklausur</strong> <strong>Nr</strong>. 1<br />
Hinweise:<br />
Namen: Bitte schreiben Sie auf alle Blätter Ihren Namen!<br />
Zeit: 90 Minuten<br />
Hilfsmittel: Taschenrechner<br />
Papier: Bitte benutzen Sie nur das ausgegebene Papier<br />
Anzahl der Aufgaben: 7<br />
Anzahl der Seiten: 6 (ohne Anlage)<br />
Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt für die gesamte Klausur 100 Punkte. Bei<br />
den jeweiligen Aufgaben ist angegeben, welche Punktzahl erzielbar ist.<br />
Aufgaben:<br />
Aufgabe 1 (maximale Punktzahl: 10)<br />
Viel Glück!<br />
Bitte nennen Sie die Aufgaben und Ziele der kaufmännischen Buchführung.<br />
Lösungshinweise:<br />
Aufgaben und Ziele der Buchführung allgemein:<br />
� Geschäftsvorfälle sollen sachlich geordnet und lückenlos aufgezeichnet werden<br />
� Der Stand und die Veränderungen des Vermögens und der Finanzierung sollen festgestellt<br />
werden<br />
� Der Erfolg des Unternehmens soll ermittelt werden (Gewinn und Verlust)<br />
� Die Daten für die Kosten- und Leistungsrechnung, die Statistik und die Planung sollen geliefert<br />
werden<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
1
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
� Die Grundlage für die Berechnung der Steuern soll geliefert werden<br />
Für den öffentlichen Bereich sind im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung (NKF, Neues Kommunales<br />
Finanzmanagement) darüber hinaus wichtig:<br />
� Der Ressourcenverbrauch soll dargestellt werden<br />
� Abbau der Fragmentierung des öffentlichen Rechnungswesens<br />
� Besseres Hervorheben der Ziele und Ergebnisse des Verwaltungshandelns (outputorientierte<br />
Steuerung)<br />
Aufgabe 2 (maximale Punktzahl: 20)<br />
Bitte prüfen Sie jeweils, ob im Jahr 2003 Auszahlungen, Aufwand und/oder Kosten<br />
vorliegen.<br />
<strong>Nr</strong>. Bezeichnung<br />
1 Kauf von Treibstoff für die gemeindeeigene Tankstelle am Bauhof am<br />
15.07.2003. Der Treibstoff wird komplett im Jahr 2003 verbraucht.<br />
2 Die Gemeinde X kauft im Jahr 2003 Papier für 100.000 € ein. Am Ende des<br />
Jahres befindet sich noch Papier im Wert von 60.000 € im Lager.<br />
3 Für die geplante Erweiterung des Rathauses wird im Jahr 2003 ein Grundstück<br />
im Wert von 300.000 € gekauft.<br />
4 Für den Kammerpräsidenten der Landwirtschaftskammer <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
wird im August ein biodieseltauglicher VW-Lupo als Dienstwagen gekauft,<br />
geliefert und bezahlt.<br />
5 Die Stadt Y bestellt im Oktober 2003 einen neuen Dienstwagen für den<br />
Bürgermeister. Das Fahrzeug wird voraussichtlich im Jahr 2004 geliefert.<br />
Der Kaufpreis ist erst nach der Lieferung fällig.<br />
6 Die Stadt X überweist am 15.07.2003 den Mitgliedsbeitrag für den Zeitraum<br />
vom 01.01.2003 bis zum 31.12.2003 an die KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle<br />
für Verwaltungsvereinfachung)<br />
7 Am 30.07.2003 werden für die Beamten die Besoldungen für den Monat<br />
August 2003 überwiesen.<br />
8 Die Versicherungsprämie für die Eigenschadenversicherung der Stadt Y für<br />
den Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 31.12.2004 wird am 15.12.2003 an<br />
den Versicherungsverband für Gemeinden/Gemeindeverbände überwiesen.<br />
9 Der Landrat stellt dem Deutschen Roten Kreuz für eine Altkleidersammlung<br />
einen Lastwagen des Kreisbauhofes zur Verfügung.<br />
10 Buchung der Abschreibung für das Gelände der kreiseigenen Abfalldeponie<br />
für das Jahr 2003 von 1.000.000 €.<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
2
Lösungshinweise:<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
1. Auszahlung Aufwand Kosten<br />
2. Auszahlung Aufwand (40.000 €) Kosten (40.000 €)<br />
3. Auszahlung Kosten durch kalk. Verzinsung<br />
4. Auszahlung Kosten durch kalk. Verzinsung<br />
5.<br />
6. Auszahlung Aufwand Kosten<br />
7. Auszahlung Aufwand Kosten<br />
8. Auszahlung<br />
9. Aufwand (neutraler)<br />
10. Aufwand Kosten<br />
Aufgabe 3 (maximale Punktzahl: 10)<br />
Bitte nennen Sie die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchhaltung nach dem Handelsgesetzbuch<br />
(GoB-HGB) und die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchhaltung bei<br />
Kommunen (GoB-K).<br />
Lösungshinweise:<br />
GOB-HGB<br />
GOB-K<br />
� Dokumentationsgrundsätze<br />
o Systematischer Aufbau der Buchführung<br />
o Ordnungsgemäße Erfassung aller Geschäftsvorfälle<br />
o Keine Buchung ohne Beleg<br />
o Ordnungsgemäße Aufbewahrung der Buchführungsunterlagen (Buchungsbelege 6<br />
Jahre, restliche Unterlagen 10 Jahre)<br />
� Rechenschaftsgrundsätze (Vollständigkeit, Richtigkeit)<br />
o Die Buchführung und Bilanz muss klar, übersichtlich und wahr sein<br />
� Dokumentationsgrundsätze<br />
o Vollständigkeit<br />
o Richtigkeit und Willkürfreiheit<br />
o Verständlichkeit<br />
� Rechenschaftsgrundsätze<br />
o Unmittelbare Öffentlichkeit des externen Rechnungswesens<br />
o Aktualität der Daten<br />
o Relevanz der Daten<br />
o Stetigkeit<br />
o Recht- und Ordnungsmäßigkeit<br />
o Dokumentation der intergenerativen Gerechtigkeit<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
3
Aufgabe 4 (maximale Punktzahl: 10)<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Sie übernehmen beim Kreis X eine Stelle im kaufmännischen Bereich im IT-<br />
Management. Dieser Bereich soll seine Leistungen zukünftig gegen Entgelte an die<br />
anderen Verwaltungseinheiten abgeben. Das IT-Management wurde darüber hinaus<br />
von der Verwaltungsleitung als Pilotprojekt für die Einführung des Neuen Kommunalen<br />
Finanzmanagements ausgewählt.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IT-Managements haben in den letzten Wochen<br />
festgestellt, welches Inventar im IT-Management vorhanden ist. Ihnen liegt die<br />
folgende Aufstellung vor:<br />
Inventarbestandteile Vorhandene<br />
Stückzahl<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
Voraussichtlicher<br />
Restwert am<br />
31.12.2003 pro Stück<br />
Bankguthaben 10.000 €<br />
Besprechungstische 4 100 €<br />
Besucherstühle 10 50 €<br />
Bildschirme 34 250 €<br />
Bürostühle 24 150 €<br />
CD-ROM-Vorrat 30.000 9 €<br />
Dienstwagen 2 15.000 €<br />
Drucker 20 400 €<br />
Finanzbeteiligung an einem Gebietsrechenzentrum<br />
(Anteil von 15%)<br />
1 500.000 €<br />
Forderungen für erbrachte Leistungen 120.000 €<br />
Großrechner 1 350.000 €<br />
Lizenzen für Software 98 300 €<br />
Pensionsrückstellungen 60.000 €<br />
PCs 30 1.500 €<br />
Schreibtische 20 200 €<br />
Teeküche 1 2.500 €<br />
Verbindlichkeiten aus Krediten 350.000 €<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen 100.000 €<br />
Verwaltungsgebäude 1 400.000 €<br />
Ihre Kolleginnen und Kollegen haben es gut gemeint, und die Liste alphabetisch sortiert.<br />
Die alphabetische Sortierung entspricht allerdings nicht der üblichen Bilanzgliederung.<br />
Bitte erstellen Sie mit den vorhandenen Angaben die Eröffnungsbilanz für das IT-<br />
Management zum 01.01.2004. Als Hilfsmittel liegt der <strong>Übungsklausur</strong> die Gliederung<br />
für eine Musterbilanz nach dem NKF bei.<br />
4
AKTIVA<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Eröffnungsbilanz IT-Management zum 01.01.2004<br />
(Stand: Juli 2003)<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenst. I. Rücklage<br />
II. Sachanlagen II. Sonderrücklagen<br />
1. Unbebaute Grundst. u. grundstücksgl. Rechte III. Ausgleichsrücklage<br />
a) Grünflä./ b)Ackerland/ c) Wald.../ d) sonst. IV. Jahresüberschuss/<br />
2. Bebaute Grundst. u. grundstücksgl. Rechte<br />
a) Kindertageseinrichtungen<br />
-fehlbetrag<br />
b) Schulen B. Sonderposten<br />
c) Wohnbauten<br />
d) sonstigen Dienst-, Geschäfts- u. andere<br />
Betriebsgebäude<br />
I. Zuwendungen<br />
3. Infrastrukturvermögen II. Beiträge<br />
a) Grund und Boden,<br />
III. Gebührenausgleich<br />
b) Brücken und Tunnel<br />
. c) Gleisanlagen mit Streckenausr...<br />
IV. Sonstige Sonderposten<br />
d) Entwässerungs- und Abwasserbeseiti-<br />
C. Rückstellungen<br />
gungsanlagen<br />
e) Straßennetz einschl. Wege, Plätze.<br />
f) Sonstige Bauten des Infrastruk.v.<br />
I. Pensionsrückstellungen<br />
6. Fahrzeuge II. Rückstellung für die<br />
7. Maschinen... die nicht zu <strong>Nr</strong>. 3 u. 6 ... Rekultivierung und<br />
8. Betriebs- und Geschäftsausstattung Nachsorge kommunaler<br />
9. Geleistete Anzahl., Anlagen im Bau Deponien<br />
III. Finanzanlagen III. Aufwandsrückstellungen<br />
1. Anteile an verbund. Unternehm.<br />
2. Beteiligungen<br />
IV. Sonstige Rückstellungen<br />
3. Sondervermögen D. Verbindlichkeiten<br />
4. Wertpapiere d. AV ; 5. – 8. I. Anleihen<br />
B. Umlaufvermögen II. Verbindlichkeiten aus Krediten<br />
I. Vorräte 1. von verbundenen Unternehmen<br />
1. Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe, Waren 2. von Beteiligungen<br />
2. Geleistete Anzahlungen 3. von Sondervermögen<br />
II. Forderungen und sonst. Vermögensge-<br />
4. vom öffentlichen Bereich<br />
genstände<br />
5. vom privaten Kreditmarkt<br />
1. Öffentlich-rechtliche Forderungen<br />
2. Sonstige Forderungen<br />
a) gegen den privaten Bereich<br />
b) gegen den öffentlichen Bereich<br />
III. Verbindl. aus Vorgängen, die<br />
Kreditaufnahmen wirtschaftlich<br />
gleichkommen<br />
c) gegen ... d) ...<br />
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens IV. Verbindlichkeiten aus Lieferung<br />
und Leistung<br />
IV.Liquide Mittel<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
V. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
. Nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
PASSIVA<br />
5
Lösungshinweise:<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Die Tabelle wurde um die Spalten „Bilanzwert“ und „Bilanzposition“ ergänzt:<br />
Inventarbestandteile<br />
Vorhandene<br />
Stückzahl<br />
Voraussichtlicher<br />
Restwert am<br />
31.12.2003 pro<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
Bilanzwert Bilanzposition<br />
Bankguthaben<br />
Stück<br />
10.000 € 10.000 € Aktiva B IV<br />
Besprechungstische 4 100 € 400 € Aktiva A II 8<br />
Besucherstühle 10 50 € 500 € Aktiva A II 8<br />
Bildschirme 34 250 € 8.500 € Aktiva A II 8<br />
Bürostühle 24 150 € 3.600 € Aktiva A II 8<br />
CD-ROM-Vorrat 30.000 9 € 270.000 € Aktiva B I 1<br />
Dienstwagen 2 15.000 € 30.000 € Aktiva A II 6<br />
Drucker 20 400 € 8.000 € Aktiva A II 8<br />
Finanzbeteiligung an ei-<br />
1 500.000 € 500.000 € Aktiva A III 1<br />
nemGebietsrechenzentrum (Anteil von 25%)<br />
Forderungen für erbrachte<br />
Leistungen<br />
120.000 € 120.000 € Aktiva B II 2<br />
Großrechner 1 350.000 € 350.000 € Aktiva A II 7<br />
oder<br />
(Aktiva A II 8)<br />
Lizenzen für Software 98 300 € 29.400 € Aktiva A I<br />
Pensionsrückstellungen 60.000 € 60.000 € Passiva B I<br />
PCs 30 1.500 € 45.000 € Aktiva A II 8<br />
Schreibtische 20 200 € 4.000 € Aktiva A II 8<br />
Teeküche 1 2.500 € 2.500 € Aktiva A II 2 d,<br />
wenn fest eingebaut<br />
oder<br />
Aktiva A II 8,<br />
wenn mobil<br />
Verbindlichkeiten aus Krediten<br />
350.000 € 350.000 € Passiva D II<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
100.000 € 100.000 € Passiva D IV<br />
Verwaltungsgebäude 1 400.000 € 400.000 € Aktiva A II 2 d<br />
6
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Aus der Tabelle kann die Bilanz entwickelt werden:<br />
AKTIVA<br />
Eröffnungsbilanz IT-Management zum 01.01.2004<br />
(Stand: Juli 2003)<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenst. I. Rücklage<br />
II. Sachanlagen II. Sonderrücklagen<br />
1. Unbebaute Grundst. u. grundstücksgl. Rechte III. Ausgleichsrücklage<br />
a) Grünflä./ b)Ackerland/ c) Wald.../ d) sonst. IV. Jahresüberschuss/<br />
2. Bebaute Grundst. u. grundstücksgl. Rechte<br />
a) Kindertageseinrichtungen<br />
-fehlbetrag<br />
b) Schulen B. Sonderposten<br />
c) Wohnbauten<br />
d) sonstigen Dienst-, Geschäfts- u. andere<br />
Betriebsgebäude<br />
I. Zuwendungen<br />
3. Infrastrukturvermögen II. Beiträge<br />
a) Grund und Boden,<br />
III. Gebührenausgleich<br />
b) Brücken und Tunnel<br />
. c) Gleisanlagen mit Streckenausr...<br />
IV. Sonstige Sonderposten<br />
d) Entwässerungs- und Abwasserbeseiti-<br />
C. Rückstellungen<br />
gungsanlagen<br />
e) Straßennetz einschl. Wege, Plätze.<br />
f) Sonstige Bauten des Infrastruk.v.<br />
I. Pensionsrückstellungen<br />
6. Fahrzeuge II. Rückstellung für die<br />
7. Maschinen... die nicht zu <strong>Nr</strong>. 3 u. 6 ... Rekultivierung und<br />
8. Betriebs- und Geschäftsausstattung Nachsorge kommunaler<br />
9. Geleistete Anzahl., Anlagen im Bau Deponien<br />
III. Finanzanlagen III. Aufwandsrückstellungen<br />
1. Anteile an verbund. Unternehm.<br />
2. Beteiligungen<br />
IV. Sonstige Rückstellungen<br />
3. Sondervermögen D. Verbindlichkeiten<br />
4. Wertpapiere d. AV ; 5. – 8. I. Anleihen<br />
B. Umlaufvermögen II. Verbindlichkeiten aus Krediten<br />
I. Vorräte 1. von verbundenen Unternehmen<br />
1. Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe, Waren 2. von Beteiligungen<br />
2. Geleistete Anzahlungen 3. von Sondervermögen<br />
II. Forderungen und sonst. Vermögensge-<br />
4. vom öffentlichen Bereich<br />
genstände<br />
5. vom privaten Kreditmarkt<br />
1. Öffentlich-rechtliche Forderungen<br />
2. Sonstige Forderungen<br />
a) gegen den privaten Bereich<br />
b) gegen den öffentlichen Bereich<br />
III. Verbindl. aus Vorgängen, die<br />
Kreditaufnahmen wirtschaftlich<br />
gleichkommen<br />
c) gegen ... d) ...<br />
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens IV. Verbindlichkeiten aus Lieferung<br />
und Leistung<br />
IV.Liquide Mittel<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
V. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
. Nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Summe Aktiva Summe Passiva<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
PASSIVA<br />
7
Aufgabe 5 (maximale Punktzahl: 10)<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Anmerkung: Bilanzanalyse ist kein notwendiger Stoff eines AI oder mittleren<br />
Dienstlehrgangs!<br />
Die Gemeinde X hat – im Vorgriff auf die Einführung des NKF – eine Eröffnungsbilanz<br />
erstellt. Sie sollen eine erste Bilanzanalyse erstellen.<br />
Aktiva Eröffnungsbilanz Gemeinde X zum 01.01.2003 Passiva<br />
Unbebaute Grundstücke 1.000.000 € Eigenkapital 2.764.000 €<br />
Bebaute Grundstücke 2.600.000 € Langfristige Verbindl. 2.200.000 €<br />
Dienstfahrzeuge 220.000 € Kurzfristige Verbindl. 1.900.000 €<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
Vorräte 40.000 €<br />
Forderungen 1.800.000 €<br />
Bankguthaben 450.000 €<br />
800.000 € Lieferantenverbindlichkeiten 46.000 €<br />
6.910.000 € 6.910.000 €<br />
Bitte prüfen Sie, ob die horizontale Bilanzstrukturregel („goldene Bilanzregel“) eingehalten<br />
ist. Darüber hinaus sollen Sie eine Aussage treffen, ob Sie die Eigenkapitalquote<br />
für ausreichend halten.<br />
Lösungshinweise:<br />
Horizontale Bilanzstrukturregel:<br />
(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) * 100 (2.764.000 € + 2.200.000 €) * 100<br />
Anlagevermögen =<br />
4.620.000 € = 107,45 %<br />
Die horizontale Bilanzstrukturregel ist eingehalten, da das Anlagevermögen vollständig aus Eigenkapital<br />
und langfristigem Fremdkapital finanziert ist.<br />
Eigenkapitalquote:<br />
Eigenkapital * 100 2.764.000 € * 100<br />
Gesamtkapital =<br />
6.910.000 € = 40 %<br />
Die Eigenkapitalquote von 40% kann als ausreichend angesehen werden, wenn unterstellt wird, dass<br />
frühere EK-Quoten im privatwirtschaftlichen Bereich idealerweise bei rd. 30% lagen. Eine derart hohe<br />
EK-Quote ist allerdings in der Realität der Privatwirtschaft nur selten anzutreffen und ist in erster Linie<br />
„Wunschdenken“ von Kreditgebern, die mit einer hohen EK-Quote eine gute Bonität verbinden.<br />
Die EK-Quote wird im NKF bei den Kommunen wohl nicht die Bedeutung wie im privatwirtschaftlichen<br />
Bereich erlangen, da die Gemeinden/Gemeindeverbände (noch) mit einer hohen Bonität eingestuft<br />
werden, und zwar unabhängig von der EK-Quote. Ob dies langfristig so bleibt, ist abzuwarten. Im NKF<br />
wurde bisher auf die Nennung einer „idealen EK-Quote“ verzichtet (vgl. z. B. S. 332 ff „Neues Kommunales<br />
Finanzmanagement“, Haufe Verlag, 2. vollständig überarbeitete Auflage, 2003)<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
8
Aufgabe 6 (maximale Punktzahl: 30)<br />
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Sie sind als Buchhalterin bzw. als Buchhalter in der Finanzabteilung bei der Entsorgungsgesellschaft<br />
des Kreises X tätig. Ihnen liegen diese Geschäftsvorfälle vor:<br />
1. Die kreiseigene Entsorgungsgesellschaft kauft ein neues Müllfahrzeug. Der Kaufpreis<br />
von 150.000 € wird sofort nach Fahrzeuglieferung per Banküberweisung bezahlt.<br />
2. Für den Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft wird ein neuer Dienstwagen<br />
gekauft. Das Fahrzeug im Wert von 45.000 € wird am 23.07.2003 geliefert. Der<br />
Kaufpreis ist vereinbarungsgemäß erst in 6 Wochen ab Lieferung fällig.<br />
3. Die Zahlungsfrist für das unter Ziffer 2 gelieferte Fahrzeug ist abgelaufen. Der<br />
Kaufpreis von 45.000 € wird per Banküberweisung bezahlt.<br />
4. Die Entsorgungsgesellschaft wandelt eine bisherige „Verbindlichkeit aus Lieferungen<br />
und Leistungen“ in eine „Verbindlichkeit aus Krediten“ um. Die Verbindlichkeit<br />
beträgt 100.000 €.<br />
5. Die Gesellschaft verschickt die Abfallgebührenbescheide an die Grundstückseigentümer.<br />
Die Gebühren belaufen sich auf insgesamt 220.000 €. Die Gebühren<br />
sind erst in 4 Wochen fällig.<br />
6. Die Reparaturrechnung für ein älteres Müllfahrzeug wird überwiesen. Die Kosten<br />
betragen 1.500 €.<br />
7. Es werden Löhne und Gehälter von 120.000 € per Banküberweisung bezahlt.<br />
8. Die Gesellschaft bezahlt ihre Stromrechnung von 8.000 € per Banküberweisung.<br />
9. Der Geschäftsführer erhält wegen guter Leistungen eine Prämie von 10.000 €.<br />
10. Es wird Büromaterial im Wert von 500 € gekauft. Der Betrag wird bar bezahlt.<br />
Bitte<br />
• bilden Sie die Buchungssätze für die angegebenen Geschäftsvorfälle,<br />
• führen Sie die Buchungen auf T-Konten durch (leere T-Konten sind als Anlage<br />
beigefügt). Die Eröffnungsbilanz zum 01.01.2003 ist als Anlage beigefügt.<br />
• schließen Sie die T-Konten ab und<br />
• erstellen Sie die Schlussbilanz (eine leere Schlussbilanz ist ebenfalls als<br />
Anlage beigefügt)<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
9
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
AKTIVA Eröffnungsbilanz zum 01.01.2003 PASSIVA<br />
Anlagevermögen Eigenkapital 2.650.000 €<br />
Unbebaute Grundstücke 2.500.000 €<br />
Bebaute Grundstücke 1.400.000 € Rückstellungen<br />
Fahrzeuge 400.000 € Pensionsrückstellungen 90.000 €<br />
Umlaufvermögen Verbindlichkeiten<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
(Materialvorrat)<br />
Abgabenforderungen (aus<br />
Steuern, Gebühren und<br />
Beiträgen)<br />
Schecks, Kassenbestand,<br />
Bankguthaben<br />
Bank 390.000 €<br />
Kasse 10.000 €<br />
10.000 € Verbindlichkeiten aus<br />
Krediten<br />
170.000 € Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
2.000.000 €<br />
140.000 €<br />
Bilanzsumme 4.880.000 € Bilanzsumme 4.880.000 €<br />
Lösungshinweise:<br />
1. Buchungssätze<br />
1. Fahrzeuge 150.000 € an Bank 150.000 €<br />
2. Fahrzeuge 45.000 € an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.000 €<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.000 € an Bank 45.000 €<br />
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 100.000 € an Verbindlichkeiten aus Krediten<br />
100.000 €<br />
5. Abgabenforderungen 220.000 € an Gebührenerträge 220.000 €<br />
6. Aufwand für Fahrzeugunterhaltung 1.500 € an Bank 1.500 €<br />
7. Personalaufwand 120.000 € an Bank 120.000 €<br />
8. Aufwand für Strom 8.000 € an Bank 8.000 €<br />
9. Personalaufwand 10.000 € an Bank 10.000 €<br />
10. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 500 € an Kasse 500 €<br />
2. Buchungen<br />
3. Schlussbilanz<br />
Zu den Buchungen und der Schlussbilanz vgl. die folgenden Seiten<br />
10
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
S Unbebaute Grundstücke H S Bebaute Grundstücke H<br />
AB 2.500.000 SB 2.500.000 AB 1.400.000 SB 1.400.000<br />
2.500.000 2.500.000 1.400.000 1.400.000<br />
S Fahrzeuge H S R.-/H.- u. B.stoffe H<br />
AB 400.000 SB 595.000 AB 10.000 SB 10.500<br />
1. 150.000 10. 500<br />
2. 45.000 10.500 10.500<br />
595.000 595.000<br />
S Abgabenforderungen H S Bank H<br />
AB 170.000 SB 390.000 AB 390.000 1. 150.000<br />
5. 220.000 3. 45.000<br />
390.000 390.000 6. 1.500<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
7. 120.000<br />
8. 8.000<br />
9. 10.000<br />
SB 55.500<br />
390.000 390.000<br />
S Kasse H S Eigenkapital H<br />
AB 10.000 10. 500 SB 2.730.500 AB 2.650.000<br />
SB 9.500 GuV 80.500<br />
10.000 10.000 2.730.500 2.730.500<br />
S Pensionsrückstellungen H S Vbl. aus Krediten H<br />
SB 90.000 AB 90.000 SB 2.100.000 AB 2.000.000<br />
90.000 90.000 4. 100.000<br />
2.100.000 2.100.000<br />
11
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
S Vbl. aus L + L H S G. u. V. H<br />
3. 45.000 AB 140.000 Pers.aufw.130.000 Geb.ert. 220.000<br />
4. 100.000 2. 45.000 Fahrz.unterg.1.500<br />
SB 40.000 Stromaufw. 8.000<br />
185.000 185.000 EK 80.500<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
220.000 220.000<br />
S Personalaufwand H S Fahrzeugunterhaltung H<br />
7. 120.000 GuV 130.000 6. 1.500 GuV 1.500<br />
9. 10.000 1.500 1.500<br />
130.000 130.000<br />
S Aufwand für Strom H S Gebührenerträge H<br />
8. 8.000 GuV 8.000 GuV 220.000 5. 220.000<br />
8.000 8.000 220.000 220.000<br />
AKTIVA Schlussbilanz zum 31.12.2003 PASSIVA<br />
Anlagevermögen Eigenkapital 2.730.500<br />
Unbebaute Grundstücke 2.500.000<br />
Bebaute Grundstücke 1.400.000 Rückstellungen<br />
Fahrzeuge 595.000 Pensionsrückstellungen 90.000<br />
Umlaufvermögen Verbindlichkeiten<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
(Materialvorrat)<br />
Abgabenforderungen (aus<br />
Steuern, Gebühren und<br />
Beiträgen)<br />
Schecks, Kassenbestand,<br />
Bankguthaben<br />
Bank 55.500<br />
Kasse 9.500<br />
10.500 Verbindlichkeiten aus<br />
Krediten<br />
390.000 Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
2.100.000<br />
40.000<br />
Bilanzsumme 4.960.500 Bilanzsumme 4.960.500<br />
12
Kaufmännische Buchführung<br />
A I 1/03<br />
Aufgabe 7 (maximale Punktzahl: 10)<br />
Nach Abschluss des AI-Lehrganges sind Sie in der Zentralen Steuerungsunterstützung<br />
Ihrer Verwaltung eingesetzt.<br />
In der nächsten Dezernentenkonferenz soll unter anderem das Thema „NKF - Neues<br />
Kommunales Finanzmanagement“ behandelt werden. Sie sind als Referent zu dieser<br />
Thematik vorgesehen. Die Dezernentinnen und Dezernenten haben bereits auf ihrer<br />
letzten Klausurtagung einen Vortrag zum NKF gehört. Als wichtigste Änderung haben<br />
sie verinnerlicht, dass mit der Ablösung des jetzigen Rechnungswesens (der Kameralistik)<br />
und der Einführung der kaufmännischen Buchführung (Doppik) die Verwaltung<br />
einen ungeheuerlichen Modernisierungsschub erfahren wird.<br />
Kernaussage der Mitglieder der Dezernentenkonferenz ist: „Mit der Einführung des<br />
kaufmännischen Rechnungswesens in der Verwaltung wird die Verwaltung automatisch<br />
viel wirtschaftlicher arbeiten. Die finanziellen Probleme werden dann<br />
von selbst verschwinden.“<br />
Bitte nehmen Sie zu dieser Aussage Stellung. Was werden Sie den Mitgliedern der<br />
Dezernentenkonferenz sagen?<br />
Lösungshinweise:<br />
Die <strong>Übungsklausur</strong> wurde in der 11. Doppelstunde des Faches „Kaufmännische Buchführung im NKF“<br />
geschrieben. Vertiefte NKF-Kenntnisse lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Es wurde daher<br />
keine intensive Diskussion um die beiden Rechnungswesensysteme erwartet.<br />
Es sollte vielmehr zu kritischen Überlegungen angeregt werden, ob tatsächlich der Wechsel des Rechnungswesenssystems<br />
automatisch eine erhöhte Wirtschaftlichkeit nach sich zieht. Über dieses Thema<br />
wurde im Unterricht an verschiedenen Stellen gesprochen und diskutiert („Warum gibt es in der Privatwirtschaft<br />
so viele Konkurse/Insolvenzen, wenn mit der Doppik so wirtschaftlich gearbeitet wird?“). Im<br />
Ergebnis sollte geäußert werden, dass die Doppik gegenüber der Kameralistik einige Vorteile hat, die<br />
ein wirtschaftliches Handeln erleichtern (Stichworte „Bilanzanalysen“, „Berücksichtigung von Abschreibungen“,<br />
„Grundlage für die Kosten- und Leistungsrechnung liefern“).<br />
Kaufmännische Buchführung A I 1/03;<br />
© Klaus Effing, Tel. dienstlich: 0 25 51/69 21 39, E-Mail dienstlich: klaus.effing@kreis-steinfurt.de<br />
Stand: 10.12.2003<br />
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