Zusammen mit dem Kater wünschen wir allen Stocksammlerfreunden ein friedvolles, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, stockreiches Jahr 1999! Wie immer Ihre Youssef und Insa Kadri
Stock , Story , Materialanalyse Da steht seit 1982 in einem meiner Stockständer ein schwarzer Stock mit Hundekopfgriff. Die rote Zunge in der langen Schnauze zittert auf und ab, wenn man den Stock bewegt. Der Griff ist fein profiliert. Der Schuß glatt in der Oberfläche mit Astansätzen. Da ich mir seinerzeit schon nicht klar war, um welches Material es sich handelt, fragte ich einen Spazierstockexperten nach seiner Meinung. Wir einigten uns auf Hartgummi. Dieses Material wurde bei Ulrich Klever erwähnt wie folgt: Ein plastisches Material, welches die wertvollen Drechsler Rohstoffe wie Elfenbein, Schildpatt, Horn oder Bernstein ersetzen kann. So erwarb die Firma H.C.Meyer jun. in Hamburg Harburg von Charles Goodyear dessen Hartgummipatent, weil sie Sorge hatte, das neue Produkt würde das Fischbein vom Markt verdrängen. Es wurden Stöcke und Griffe aus dem neuen Material hergestellt, im zeitgenössichen Katalog als “Echt Kautschuck” angeboten. Das Material wurde verbessert, bekam dadurch Horn Eigenschaften und wurde EBONIT genannt. Ebonitgriffe können wie Horngriffe bearbeitet werden. Als ich nun neulich einen Artikel zu lesen bekam, in DAMALS 9/98, und unter der Überschrift DER WUNDERSAFT etwas erfuhr über GUTTAPERCHA, fiel mir mein Stock wieder ein. Kurz etwas über Guttapercha: London, 1846, Wilhelm Siemens soll im Auftrag seines Bruders Werner neue Techniken ausspähen. Dabei geraten ihm Warenproben eines neuartigen Materials in die Hände, das guttaTaban, Gummi Gettania, Gummi plasticum oder GUTTAPER(T)cha genannt wird. Es handelt sich um die eingedickte Milch einer Baumart, aus der Familie der Sapotaceae, die damals nur auf Sumatra, Borneo umd Malakka zu finden ist. Näher untersucht wurde die Flüssigkeit bei der “East India Compy”. Man stellte fest, daß die langsam erstarrende Milch des Gutta-Baums zu jeder beliebigen Form gepresst oder geknetet werden kann. Die Entdeckung wurde von der Londoner “Society of Arts” mit einer Goldmedaille belohnt. Um noch einmal auf Siemens zurück zu kommen: Das neue Material Guttapercha wurde als isolierender Mantel um leitenden Kupferdraht befestigt. Bereits 1858 treffen in Hamburg 37 Tonnen Guttapercha-Masse ein. 1900 beträgt die Weltproduktion bereits 60.000 Tonnen. Der enorme Bedarf treibt die Preise immer mehr in die Höhe, und die Zahl der Bäume wird immer geringer. Man sucht Ersatzstoffe und fand den KAUTSCHUCK. Ausdrücklich wird erwähnt, daß man auch Spazierstock und Schirmgriffe aus Guttapercha hergestellt hat in großen Mengen.- Zurück auch zu meinem Stock, nachdem die Story erzählt ist. Angeregt durch den Artikel, den ich las, wollte ich es genau wissen mit dem Material von Griff und Schuß meines Stockes. Ich ging also ins Germanische Nationalmuseum in Nürnberg zum Chefrestaurator Herrn Schewe und bat um eine Materialanalyse. Optisch war zunächst keine Klarheit zu bekommen, da keine Maserung zu erkennen war, wonach es sich um Holz gehandelt hätte. Nun, die Experten stellten dann doch fest, es handelt sich bei meinem Stock um tiefschwarzes Ebenholz. Quod errat demonstrandum. Dipl. Ing. Hans Lersch 2
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