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Das Oldenburger Münsterland – eine moderne Industrie-Region. Die

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OM IM WANDEL<br />

Geschäftspartnern und Mitarbeitern immer s<strong>eine</strong> besonderen Fähigkeiten<br />

als Verkäufer hervorgehoben, und bis heute ist er in s<strong>eine</strong>r Firma vor<br />

allem für den Vertrieb verantwortlich geblieben.<br />

Nach Gründung des Handelsunternehmens bestand das Sortiment vor<br />

allem aus Ölen, Fetten und Schmierstoffen für die Landwirtschaft. Hinzu<br />

kamen dann schon nach einigen Jahren Holzschutzmittel und Mittel<br />

zur Holzbockbekämpfung, die der Firmeninhaber als Vertreter für die<br />

Firma Avenarius vertrieb. Auch damals schon ging es nicht nur um <strong>eine</strong>n<br />

anonymen Verkauf, sondern um <strong>eine</strong> möglichst enge Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden, vor allem Handwerkern und Bauern. Noch heute wird<br />

im Werk erzählt, wie Bernhard Remmers damals in der Vor-Fernsehzeit<br />

am Sonntag nach dem Kirchgang den Bauern in der Kneipe Filme zeigte,<br />

die drastisch schilderten, wie gefährlich die Holzböcke für Gebäude<br />

sind. Zu Hause angekommen überprüften die Bauern dann oftmals ihren<br />

eigenen Dachstuhl, und häufig wurden dadurch erste Schäden entdeckt<br />

und Behandlungsmaßnahmen notwendig.<br />

Ende der 50er Jahre verlor die Vertretung der Avenarius-Produkte dann<br />

immer mehr an Bedeutung, und statt dessen begann allmählich die Eigenproduktion.<br />

Auch dies geschah zunächst in sehr bescheidenem Rahmen.<br />

So konnte der örtliche Berufsschullehrer, Engelbert Thülig, gewonnen<br />

werden, nachmittags im Schullabor erste Experimente vorzunehmen<br />

und daraufhin in eigener Regie Holzschutzmittel und Mittel für den<br />

Bautenschutz herzustellen.<br />

Langsam, aber kontinuierlich wuchs die Produktion. Auch im Nachhinein<br />

ist jedoch kein exakter Zeitpunkt erkennbar, an dem die „gewerbliche“<br />

bzw. die „industrielle“ Produktionsweise einsetzte. Es ist bei der Firma<br />

Remmers wie bei vielen anderen Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>: In den 1960er Jahren vollzog sich der Umbruch. Ende der<br />

1950er Jahre war die Produktion eher kleingewerblich-handwerklich,<br />

orientiert vor allem am lokalen Markt. Anfang der 1970er Jahre ist dann<br />

daraus ein <strong>moderne</strong>r <strong>Industrie</strong>betrieb mit weltweiter Orientierung geworden.<br />

Da diese Entwicklung so flächendeckend im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

erfolgte, muß es hierfür Erklärungen geben, die hier natürlich nicht dargelegt<br />

werden können (vgl. hierzu z.B. den Beitrag des Verfassers im<br />

Jahrbuch 2002). Ganz wesentlich dürfte jedoch das sein, was Ökonomen<br />

den „Vorteil der Rückständigkeit“ nennen, d.h. <strong>Region</strong>en, die vormals<br />

rückständig waren, haben den Vorteil, quasi auf der „Grünen Wiese“ neu<br />

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