PDF-Datei - Kirchentag 2005

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Übersetzung der Bücher dieser beiden amerikanischen Hexen einen großen Einfluss
erfahren.
Interessanterweise beginnt Wicca sich auch im vom Katholizismus geprägten Mexiko zu
etablieren. Der mexikanischen Ethnologin Monica Pacheco (Oaxaca) verdanke ich den
Hinweis, dass dort der „Círculo Wicca de México“ (Der Wicca-Kreis von Mexiko) und die
„Escuela Wicca“ (Wicca-Schule) besonders aktiv sind. Die wichtigste Publikation aus diesem
Umfeld stammt von der Wicca-Priesterin Verónica Hernández, „Wicca. La magia de la
naturaleza“ (Wicca. Die Magie der Natur) aus dem Jahr 2003.9 Sie gründete in Mexiko den
von ihr so bezeichneten Zweig „Wicca Celta Faery“. Dieser sucht die Wurzeln in den alten
keltischen Kulten und versucht diese vor allem im Jahreskreislauf nachzuleben.
Über die Bedeutung und Verbreitung von Wicca in Mexiko sind mir allerdings noch keine
Untersuchungen bekannt. Bei einem Besuch im März 2005 in Mexiko fiel mir allerdings auf,
dass auch in dortigen Buchläden das esoterische Angebot sehr stark zugenommen hat. In
der Stadt Tepotzlán im Bundesstaat Morelos gab es sogar zahlreiche Läden, die auf Feng
Shui, Reiki, Yoga, Tarot, Astrologie, europäische Amulette, ätherischen Ölen und ähnlichem
spezialisiert waren. Offensichtlich ist man auch in Mexiko auf der Suche nach spirituellen
Alternativen.
Für viele sind moderne Hexen ein rotes Tuch, für manche sind sie weltfremde Traumtänzer,
für andere gefährliche Jugendverführer. Es gibt aber auch nicht wenige Menschen, die die
spirituellen Alternativen, die sich mit diesen Bewegungen eröffnen, schätzen. Inwieweit die
Rückbindung an tatsächlich historisch greifbaren und nachweisbaren Wurzeln überhaupt
eine Rolle für das Selbstverständnis spielt, kann nur im Einzelfall beantwortet werden. Mir
scheint es eher ein Problem der Wissenschaft als der Praktizierenden zu sein.
9 Verónica Hernández, Wicca. La magia de la naturaleza, México 2003.
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