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eisenaufnahme in astroglia-reichen primärkulturen - E-LIB ...

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EINLEITUNG<br />

Unter den Zelltypen des Gehirns weisen Oligodendrocyten sowohl die höchsten Eisen- als<br />

auch Ferrit<strong>in</strong>gehalte auf (Gerber und Connor 1989; Gelman et al. 1995; Thorburne und<br />

Juurl<strong>in</strong>k 1996; Connor et al. 2001). Im adulten Gehirn s<strong>in</strong>d Astrocyten und ruhende Microglia<br />

nur selten mit Eisen beladen und daher auch weitestgehend Ferrit<strong>in</strong> frei. Allerd<strong>in</strong>gs können<br />

beide Zelltypen Ferrit<strong>in</strong> exprimieren (Connor et al. 1990; Benkovic und Connor 1993;<br />

Hoepken et al. 2004). In Neuronen kommt Ferrit<strong>in</strong> unter physiologischen Bed<strong>in</strong>gungen nur <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen wenigen Arealen des Gehirns vor, z.B. Globus pallidus und Interpedunculat nucleus<br />

(Hansen et al. 1999). Insbesondere <strong>in</strong> Gehirnarealen wie der Substantia nigra pars compacta,<br />

<strong>in</strong> der akkumuliertes Eisen zu Zellschädigungen führt, verfügen Neuronen über ke<strong>in</strong> Ferrit<strong>in</strong><br />

(Moos et al. 2000). Man nimmt an das Neuronen die über ke<strong>in</strong> Ferrit<strong>in</strong> verfügen<br />

überschüssiges Eisen exportieren (Moos und Morgan 2004).<br />

In der Literatur lassen sich e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong> vivo Studien zum Transfer von radioaktiv markierten<br />

Eisen über die BBB f<strong>in</strong>den, die teilweise zu recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen.<br />

Die Gründe für diese Unterschiede s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> jedem Fall klar, können ihren Ursprung aber<br />

im Alter, Gattung oder Rasse sowie dem Eisenstatus der untersuchten Tiere haben. Allen<br />

geme<strong>in</strong>sam ist jedoch, dass e<strong>in</strong> Transfer von Eisen über die BBB festzustellen war, der<br />

postnatal größer ist als bei adulten Tieren (Crowe und Morgan 1992; Morris et al. 1992;<br />

Murphy und Rapoport 1992; Ueda et al. 1993; Bradbury 1997).<br />

In der postnatalen Phase akkumuliert Eisen zunächst <strong>in</strong> den Microgliazellen des Gehirns. Da<br />

adulte Microgliazellen nahezu ke<strong>in</strong>e Eisendepots aufweisen, wird vermutet, dass im Zuge der<br />

Reifung des Gehirns Microgliazellen Eisen an Oligodendrocyten abgegeben. Deren<br />

Differenzierung von Vorläuferzellen zu Myel<strong>in</strong>-bildenden Oligodendrocyten wird unter<br />

anderem durch die Eisenverfügbarkeit im Gehirn reguliert (Morath und Mayer-Proschel<br />

2001).<br />

Der Eisentransfer über die BBB erreicht postnatal se<strong>in</strong> Maximum, doch auch das adulte<br />

Gehirn nimmt weiterh<strong>in</strong> Eisen auf. Dies lässt sich e<strong>in</strong>erseits daran ausmachen, dass mit<br />

zunehmendem Alter der Eisengehalt des Gehirns ansteigt (Connor et al. 1995; Zecca et al.<br />

2004). Andererseits zeigen e<strong>in</strong>ige wenige vererbbare Störungen der Eisenhomöostase, dass<br />

auch im adulten Gehirn Eisen akkumulieren kann (siehe nachfolgendes Kapitel 1.2.6).<br />

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