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eisenaufnahme in astroglia-reichen primärkulturen - E-LIB ...

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EINLEITUNG<br />

1.2.6 Neurodegenerative Erkrankungen aufgrund von Eisenakkumulationen<br />

1.2.6.1 Aceruloplasm<strong>in</strong>ämie<br />

Die Aceruloplasm<strong>in</strong>ämie ist e<strong>in</strong>e autosomale rezessive neurodegenerative Erkrankung bei der<br />

es als Folge e<strong>in</strong>er Störung des zellulären Eisenexportes zu massiven Eisenakkumulationen im<br />

adulten Gehirn kommt (Harris 2003; Ponka 2004; Moos und Morgan 2004). Diese Störung<br />

wird durch multiple Mutationen des für Cp kodierenden Gens hervorgerufen (Yoshida et al.<br />

1995; Daimon et al. 1995; Harris et al. 1996; Okamoto et al. 1996; Hellman et al. 2002). E<strong>in</strong><br />

Funktionsverlust des Cps führt zur Hemmung des zellulären Eisenexports via Ferroport<strong>in</strong><br />

(Jeong und David 2003). Im Gehirn wird Cp vorwiegend von Astrocyten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

membranverankerten Form exprimiert (Patel und David 1997). Man nimmt an, dass Neuronen<br />

zum Export von Eisen ebenfalls die extrazelluläre <strong>astroglia</strong>le Ferroxidaseaktivität benötigen<br />

(Moos und Morgan 2004).<br />

Die Symptome der Aceruloplasm<strong>in</strong>ämie s<strong>in</strong>d Augenlidkrämpfe verbunden mit e<strong>in</strong>er<br />

Degeneration der Ret<strong>in</strong>a, Diabetes mellitus sowie e<strong>in</strong>e Degeneration von Neuronen und<br />

Gliazellen, vorwiegend <strong>in</strong> den basalen Ganglien und der Substantia nigra (Miyajima et al.<br />

1987). Diese Symptome gehen zwar e<strong>in</strong>her mit e<strong>in</strong>er generellen Abwesenheit von Cp, hohem<br />

Ferrit<strong>in</strong>- sowie niedrigem Eisengehalt im Blutplasma, e<strong>in</strong>er Verm<strong>in</strong>derung der Erytrocyten-<br />

anzahl (Anämie), sowie e<strong>in</strong>er Eisenüberladung auch <strong>in</strong> anderen Organen (Morita et al. 1995;<br />

Andrews 2000; Harris 2003; Ponka 2004). Doch überwiegt im Krankheitsverlauf die Folgen<br />

der neuronalen Degeneration. Diese macht sich auf zellulärer Ebene durch e<strong>in</strong>e Zunahme der<br />

Lipidperoxidation, e<strong>in</strong>er Schädigung mitochondrialer Enzyme sowie der oxidativen<br />

Modifikation des Astrocyten-Markerprote<strong>in</strong>s gliales fibrilläres saures Prote<strong>in</strong> (GFAP)<br />

bemerkbar (Miyajima et al. 1996; Yoshida et al. 2000; Kohno et al. 2000; Kaneko et al.<br />

2002a). Dies s<strong>in</strong>d Anzeichen für e<strong>in</strong>e Zunahme des oxidativen Stresses im Gehirn.<br />

Phänotypisch treten Symptome erst im fortgeschrittenen Alter (> 50 Jahre) auf (Miyajima et<br />

al. 1987; Harris 2003). Letztlich kann die Erkrankung der Aceruloplasm<strong>in</strong>ämie als Beweis für<br />

e<strong>in</strong>e Eisenaufnahme des adulten Gehirns angesehen werden.<br />

1.2.6.2 Neuroferrit<strong>in</strong>opathie<br />

Ähnlich wie bei der Aceruloplasm<strong>in</strong>ämie, kommt es auch bei der Neuroferrit<strong>in</strong>opathie zu<br />

e<strong>in</strong>er Degeneration von Neuronen und Gliazellen, hervorgerufen durch die Toxizität von<br />

zellulären Eisenakkumulationen <strong>in</strong> zahl<strong>reichen</strong> Be<strong>reichen</strong> des Gehirns (Ponka 2004; Moos<br />

und Morgan 2004). Symptome dieser Erkrankung machen sich ebenfalls erst im<br />

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