Kommunal Live - Mercedes-Benz Deutschland
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Ehemalige staatliche Straßenmeistereien<br />
in ein marktwirtschaftlich<br />
erfolgreiches Unternehmen zu verwandeln<br />
ist eine Herausforderung. Die<br />
Thüringer Straßenwartungs- und Instandhaltungs<br />
mbH, kurz TSI GmbH,<br />
stellte sich 1996 dieser Herausforderung<br />
mit dem Ziel, innerhalb von fünf Jahren<br />
so erfolgreich zu werden, dass privatwirtschaftliche<br />
Gesellschafter Interesse an<br />
einer Übernahme zeigen. Dieses Ziel<br />
wurde erreicht. Und zwar so gut, dass das<br />
Unternehmen neben seinen ursprünglichen<br />
Aktivitäten zur Instandhaltung<br />
der Straßen innerhalb und außerhalb<br />
Thüringens sogar Consulting-Leistungen<br />
im Bereich Verwaltung und Kostenein-<br />
14<br />
BESCHAFFUNGSkonzepte<br />
Die Mischung macht’s<br />
Der Thüringer Straßenbetriebsdienst TSI stellt seinen Fuhrpark mit den<br />
unterschiedlichen Finanzdienstleistungen der DaimlerChrysler Bank zusammen.<br />
Mit Hilfe der DaimlerChrysler Bank stellte die Ex-Straßenmeisterei TSI ihren Fuhrpark neu auf<br />
sparung anbietet. Geschafft haben das<br />
die beiden TSI-Geschäftsführer Ludwig<br />
Winter und Wolfram Michel unter anderem<br />
mit Hilfe einer ausgeklügelten Kombination<br />
verschiedener Finanzierungsmodelle<br />
durch die DaimlerChrysler Bank.<br />
Dabei war die Aufgabe alles andere als<br />
einfach. „Wir waren ein Pilotprojekt in<br />
Sachen Privatisierung einer staatlichen<br />
Aufgabe“, erinnert sich Ludwig Winter.<br />
Erst einmal musste ordentlich rationalisiert<br />
werden. Der von der Verwaltung<br />
übernommene Fuhrpark enthielt eine<br />
große Typenvielfalt von Fahrzeugen und<br />
Geräten zum Räumen und Streuen, Ausbessern<br />
und Reinigen, Mähen oder Häckseln.<br />
Das sollte sich ändern, man wollte<br />
Ludwig Winter (61), kaufmännischer Geschäftsführer der TSI: „Unsere Aufgabe bestand<br />
darin, einen hochmodernen Fuhrpark zu formen, ohne die Gesellschafter zu belasten.“<br />
„Typenreinheit“. „Wir richteten die Auswahl<br />
der neuen Fahrzeuge und Geräte<br />
nach unserem Glauben an das richtige<br />
Produkt aus“, erklärt Ludwig Winter. Die<br />
TSI verkaufte 148 Fahrzeuge des alten<br />
Fuhrparks und erwarb zunächst 114 Neufahrzeuge<br />
über CharterWay.<br />
Mit diesem Konzept gelang im ersten<br />
Schritt, das Unternehmen auf eine solide<br />
finanzielle Basis zu stellen. Nach fünf<br />
Jahren stiegen wirklich die gewünschten<br />
privaten Investoren ein. Fündig wurde<br />
man bei der Suche nach Gesellschaftern<br />
in der Bauindustrie, weil sich hier Synergieeffekte<br />
ergeben: Die Bauindustrie<br />
wickelt den größeren Teil ihrer Aufträge<br />
im Sommer ab, die TSI im Winter.<br />
Nun war das Unternehmen etabliert<br />
und damit weniger Zwängen unterworfen.<br />
Außerdem hatte man ausreichend<br />
Erfahrungen mit der Organisation des<br />
Fuhrparks gesammelt, um nun mit unterschiedlichen<br />
Finanzierungsmodellen noch<br />
mehr finanziellen Spielraum zu gewinnen.<br />
„Die TSI muss ihre Investitionen<br />
selbst tragen“, so Wolfram Michel. „Dabei<br />
muss sie Formen wählen, die einen<br />
modernen Fuhrpark gewährleisten, dabei<br />
die Gesellschafter aber nicht zu sehr<br />
belasten.“ Also sah man sich die anderen<br />
Finanzdienstleistungen der Daimler-<br />
Chrysler Bank genauer an und kam zu<br />
folgender Lösung: „Standardprodukte wie<br />
Fahrzeuge leasen wir nach wie vor“,<br />
erläutert Wolfram Michel, „die Spezialfahrzeuge<br />
und Geräte kaufen beziehungsweise<br />
finanzieren wir über Mietkauf oder<br />
Wolfram Michel (51), Geschäftsführer der TSI:<br />
„Wir waren Pioniere in Sachen Privatisierung.“