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Kommunal Live - Mercedes-Benz Deutschland

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Je komplizierter der<br />

Aufbau, desto mehr<br />

Probleme hatten Aufbauer<br />

früher. Motordrehzahlen<br />

anheben, Fahrgeschwindigkeit<br />

begrenzen,<br />

eingelegte Getriebegänge<br />

auswerten, Nebenabtriebe<br />

schalten, Rückwärtsfahrt<br />

verhindern und dergleichen<br />

mehr. All das bedeutete<br />

umständliche Eingriffe in<br />

Fahrzeug, Elektrik und die<br />

Verlegung unzähliger Leitungen<br />

und Relais. Mit modernen<br />

CAN-Bus-Netzen gehören solche<br />

Klimmzüge der Vergangenheit an.<br />

Eines der modernsten Beispiele für<br />

optimale Vernetzung ist der Haller Pressmüllaufbau<br />

x2i auf Basis des <strong>Mercedes</strong><br />

Econic. Der Aufbau des Berliner Entsorgungsfahrzeug-Spezialisten<br />

verfügt über<br />

den so genannten CleANopen <strong>Kommunal</strong>datenbus,<br />

das Fahrgestell des Econic<br />

wartet mit dem Aufbau-CAN auf.<br />

Der CleANopen <strong>Kommunal</strong>datenbus ist<br />

ein intelligentes System, das Subsysteme<br />

und Teilkomponenten vernetzt und damit<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

garantiert. Neben den eigentlichen<br />

Aufbausteuerungen, wie Betätigen<br />

der Schüttung oder Aktivieren der Pressfunktion,<br />

können über CleANopen auch<br />

Zusatzfunktionen wie Wägeeinrichtung<br />

oder Behälteridentifikation<br />

einfach adaptiert werden.<br />

„Statt wie früher viele Sensoren<br />

anzubringen, werten wir heute<br />

sowohl für den Schüttungsbetrieb<br />

als auch für Wäge- und<br />

Identifikationssysteme das Signal<br />

nur eines Drehwinkelgebers<br />

aus, der serienmäßig ins System<br />

integriert ist“, erklärt Eberhard<br />

Thiede, Entwickler und Konstrukteur<br />

bei Haller. „Außerdem<br />

sparen wir Leitungen und<br />

Relais ein – alles potenzielle<br />

Fehlerquellen.“<br />

18<br />

ELEKTRISCHESchnittstellen<br />

Sichere Verbindung<br />

Die CAN-Bus-Elektronik moderner Fahrzeuge bringt für die Aufbauhersteller<br />

und Fahrzeugnutzer einen enormen Vorteil. CleANopen auf Aufbauerseite sowie<br />

Aufbau-CAN von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> korrespondieren ideal miteinander.<br />

Komplett-Bedienung über ein Terminal mit LCD-Bildschirm<br />

Die zentrale<br />

Elektrik sitzt<br />

geschützt am<br />

Aufbau – nur<br />

zwei Kabel<br />

führen ins<br />

Fahrerhaus<br />

So sind zur Verbindung von Aufbauund<br />

Fahrgestellschnittstelle inzwischen<br />

nur noch drei Leitungen nötig, wo früher<br />

ein dicker Kabelstrang verlief. Die<br />

Verbindung zwischen Aufbau und Fahrgestell<br />

ermöglicht das so genannte<br />

Truck-Gateway, die Schnittstelle des<br />

Fahrgestell-eigenen CAN-Bus mit dem<br />

CAN-Bus des Aufbaus. Funktionen wie<br />

etwa die Anhebung der Motordrehzahl<br />

oder das Einlegen des Nebenabtriebs<br />

während des Schüttvorgangs wird durch<br />

eine geeignete Parametrierung erreicht.<br />

„Wir haben dazu von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

die entsprechenden Informationen, wie<br />

wir selbst zusammen mit unserem Bord-<br />

computerlieferanten<br />

MOBIL Elektronik GmbH<br />

mit dem Laptop die<br />

nötigen Funktionen ausführen<br />

können“, erklärt<br />

Eberhard Thiede.<br />

Der Datenaustausch<br />

über den Aufbau-CAN-<br />

Bus des Fahrgestells und<br />

dem Bordcomputer des<br />

Aufbaus funktioniert in<br />

beide Richtungen. Tritt eine<br />

Fehlerquelle auf, kann diese<br />

durch diese so genannte<br />

bidirektionale Auslegung eindeutig<br />

dem Aufbau oder dem<br />

Fahrgestell zugewiesen werden,<br />

„was die Fehlersuche extrem beschleunigt<br />

und die Fehlerbehebung vereinfacht“,<br />

beschreibt Thiede einen weiteren Vorteil<br />

dieses Systems.<br />

Ein weiteres Element der CAN-Bus-<br />

Struktur ist das so genannte PSM-Modul<br />

im Fahrgestell. Vereinfacht ausgedrückt<br />

ermöglicht es durch eine entsprechende<br />

Parametrierung beispielsweise die Anhebung<br />

der Motordrehzahl von Leerlaufauf<br />

Arbeitsdrehzahl, indem es quasi von<br />

der Aufbausteuerung über den CAN-<br />

Bus den Steuerbefehl erhält: „Heb die<br />

Motordrehzahl an.“<br />

Im Fahrerhaus des Haller x2i Econic<br />

findet sich zur Bedienung des kompletten<br />

Aufbaus nur ein kleines Terminal<br />

mit LCD-Bildschirm und<br />

Kurzhub-Tasten. Damit steuert<br />

der Fahrer den Betriebsmodus<br />

des Aufbaus, die Aufbauentleerung,<br />

kann Statistik-Daten,<br />

wie etwa die Anzahl der<br />

geschütteten Behälter, auswerten,<br />

den rückwärtigen Verkehrsraum<br />

beobachten oder auch<br />

Fehlercodes auslesen. Aktuell<br />

sind noch keine Wartungsdaten<br />

des Aufbaus hinterlegt, „daran<br />

arbeiten wir aber bereits“, beschreibt<br />

Eberhard Thiede eines<br />

der nächsten Zukunftsziele. ■

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