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Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V.: Tagung Ludwigsburg vom 19.-20. November 2002:<br />
Werthaltigkeit von Holzhäusern „ Für ein langes Leben im Holzhaus“; Neueste Erkenntnisse aus Forschung und Praxis<br />
Thema: Untersuchung zur Langlebigkeit von Holzhäusern- Die Entwicklung von der Jahrhundertwende bis 1945<br />
Prof. <strong>Dr</strong>.- Ing. Wolfgang. <strong>Rug</strong>, Fachhochschule Eberswalde ( www. holzbau- statik.de )<br />
Ein entscheidender Durchbruch zur Sicherung einer gleichbleibenden Qualität gelang mit der auf Antrag<br />
der Gruppe Holzhausbauindustrie im Wirtschaftsverband der deutschen Holzindustrie im Jahre 1928<br />
herausgegebenen Norm DIN 1990 „Gütevorschriften für Holzhäuser“, die die Mindestanforderungen für<br />
Holzhäuser vorgab und u. a. die Mindestlebensdauer mit 80 Jahren festlegte. Diese Norm war ein<br />
wesentlicher Schritt in der Qualitätssicherung, entstand sie doch unter Leitung des Normenausschusses der<br />
Deutschen Industrie unter maßgeblicher Mitwirkung der Reichsforschungsgemeinschaft, der<br />
Beleihungsinstitute und der Feuerpolizei. Die Norm wurde auf Empfehlung des Reichsarbeitsministers und<br />
des Reichswirtschaftsministers den Regierungen zur Einführung empfohlen. Der Empfehlung folgten noch<br />
im Jahre 1928 die Länder Preußen, Anhalt, Thüringen.<br />
Ausdrücklich empfohlen wurde die Gleichstellung der nach den neuen Gütevorschriften gebauten<br />
Holzhäuser in der Frage der Beleihungsfähigkeit mit anderen Bauten.<br />
Alle führenden Holzhausfirmen versicherten fortan in ihren Lieferbedingungen die Einhaltung dieser<br />
Gütevorschrift. Zur Entwicklung der wichtigsten Holzbauvorschriften siehe Tabelle 4.<br />
Tabelle 3: Entwicklung der Holzbauvorschriften in Deutschland bis 1947<br />
Jahr<br />
Allgemeiner Überblick Neue Erkenntnisse<br />
1920 1. Ausgabe DIN 104, Blatt 1 und<br />
3, März 1920: „Holzbalken für<br />
Kleinhäuser“<br />
1925 Vorläufige Bestimmungen für<br />
Holztragwerke der Deutschen<br />
Reichsbahn (1926 eingeführt und<br />
gültig bis 1933)<br />
1928<br />
1930<br />
DIN 1990 „Gütevorschriften für<br />
Holzhäuser“<br />
1. Ausgabe: DIN 1074 „<br />
Berechnungs- und<br />
Entwurfsgrundlagen für hölzerne<br />
Brücken“<br />
1931 3. Ausgabe der vorläufigen<br />
Bestimmungen der Deutschen<br />
Reichsbahn<br />
1933 1. Ausgabe der DIN 1052<br />
„Bestimmungen für die<br />
Ausführung von Bauwerken aus<br />
Holz im Hochbau“<br />
1938 2. Ausgabe der DIN 1052<br />
„Bestimmungen für die<br />
Ausführung von Bauwerken aus<br />
Holz im Hochbau“<br />
Seite 8<br />
Tafeln und Tabellen für die statische Ermittlung von Holzbalken<br />
für Kleinhäuser<br />
Nagel bei wichtigen Baugliedern als Verbindungsmittel verboten<br />
Festlegungen zu Bauphysik, Holzschutz und Standsicherheit;<br />
Gewährleistung einer Mindestlebensdauer von 80 Jahren<br />
§8,4, Angaben über Nägel als Verbindungsmittel; wenn<br />
Nagelverbindungen auf Biegung beansprucht, dann Dicke der<br />
<strong>Dr</strong>ahtstifte zw. 1/6- 1/8 der Holzdicke, Angabe von zulässigen<br />
Lochleibungsspannungen, Nageltragkraft unabhängig von<br />
Holzart und Winkel der Kraft<br />
Tragfähigkeitstabellen für Nägel, teilweise 10- 15% höhere<br />
Tragfähigkeiten, differenzierte Werte für die<br />
Lochleibungsspannung bei Nägeln, Exakte Festlegung von<br />
Mindestabständen Angaben zur Berechnung, Angaben zu<br />
Bolzenverbindungen, Verklebung als Verbindungsmittel, neue<br />
Knickzahlen, neue zulässige Durchbiegungswerte<br />
1939 1. Ausgabe der DIN 4074 Festlegung von Güteklassen für Bauholz und der Kriterien für die<br />
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